Eberhard Meier - In jenen Nächten

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Im Roman werden Personen in ihrer Widersprüchlichkeit, mit ihren Stärken und Schwächen, mit ihren Ecken und Kanten, in der ganzen Bandbreite menschlicher Möglichkeiten gezeichnet. Auch die Hauptfigur Jan Mommsen ist in die Reihe derer einzuordnen, die sich in ihrem beruflichen und privaten Handeln ambivalent verhalten. Durch den Wechsel von Para- und Hypotaxen, von Dialogen und gefühlvollen Beschreibungen wird ein hohes Maß an Authentizität, an Spannung und an emotionaler Anteilnahme erreicht. Das Leben ist auf den ersten Blick nicht gerecht. Deshalb gibt es auch kein Happy End für Jan Mommsen und seine Familie und Freunde. Und die meisten Figuren des Romans, die juristische oder moralische Schuld auf sich geladen haben, können mit gesellschaftlichen Mechanismen rechnen, die es ihnen ermöglichen weiterzumachen, als ob nichts geschehen wäre. Der Roman macht deutlich, dass Gefühle viel stärker in unser Alltagshandeln eingreifen als uns Menschen bewusst ist. Wir glauben unreflektiert an die Macht des Verstandes, doch die Macht der Gefühle erweist sich in vielen Situationen und in der Bilanz vieler Biografien als bedeutsamer.

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„Das ist mein Leid, das ich in allzuvielen

Bemalten Masken allzugut zu spielen

Und mich und andre allzugut

Zu täuschen lernte.“

Von der CD erklingt zwischenzeitlich das Klavierkonzert Nr. 21 in C- Dur. Es wird von den Berliner Philharmonikern gespielt. Er hört sich die acht Minuten der Aufnahme an, steht danach auf, holt sein Handy vom Schreibtisch, wählt die Hamburger Festnetznummer, wartet darauf, dass seine Frau den Hörer abnimmt. Doch er hört nur das Freizeichen. Sie geht nicht ans Telefon. Wahrscheinlich ist sie mit ihren Kollegen bei irgendeinem Arbeitsessen. Er wählt nun ihre Handynummer. Aber auch dort bekommt er keinen Anschluss. Die Stimme vom Band bittet ihn, nach dem akustischen Signal eine Nachricht zu hinterlassen. Er spricht sie nicht. Seine beiden Kinder will er nicht anrufen. Sein Sohn Helge arbeitet in Südafrika und bereitet sich auf einen beruflichen Wechsel nach China vor. Für Jan Mommsen wäre das auch eine Umkehr der Verhältnisse, wenn er seinen Sohn um einen Rat bitte. Bisher hat er ihm mehr oder weniger wertvolle Ratschläge für dessen Bewältigung privater und beruflicher Probleme gegeben. Und die zwei Jahre jüngere Tochter Britta lebt auf Sardinien und ist im siebten Monat schwanger. Sie ist mit einem Hotelmanager in Olbia verheiratet und erwartet ihr erstes Kind, sein erstes Enkelkind. Mitte Dezember soll es mit der Geburt so weit sein, da will er jetzt nicht durch einen Anruf am späten Abend Aufregung verursachen.

Er zieht sich aus, geht ins Bad und duscht sich ausgiebig. Es klopft an der Tür. Er steigt aus der Dusche und zieht sich schnell den Bademantel über. Dann öffnet er die Tür.

Der Wandel

Die beiden Frauen auf Zimmer 621 trinken noch ein Glas Weißwein. Dann verabschiedet sich Regine Schönau.

„Es wird alles gut werden. Mach dir keine Sorgen!“

Sie umarmt Clara Rosenberg und küsst sie zum Abschied rechts und links auf die Wangen.

Sie nimmt das Treppenhaus und geht hinunter in die zweite Etage. Auf dem Flur ist alles still. Ihre Schritte werden durch den Teppichboden gedämpft. Wieder klopft sie an einer fremden Zimmertür an. Dieses Mal ist es die von Jan Mommsen. Sie hat die Nummer 223. Es dauert einige Zeit, bis er die Tür öffnet. Er hat einen Bademantel an und entschuldigt die Wartezeit für sie damit, dass er in der Badewanne lag und ein Bad genommen hat. Sie überlegt, ob sie ihm erst Zeit für das Anziehen geben will, entscheidet sich dann aber dafür, ohne Aufforderung in sein Zimmer zu treten, damit sie endlich den Flur verlassen kann. Sie möchte auf keinen Fall gesehen werden.

„Was verschafft mir die Ehre Ihres Besuchs?“, fragt er sie.

„Ob es eine Ehre ist, wird sich noch herausstellen. Aber der Besuch ist notwendig für Sie und Ihre berufliche, wohl aber auch private Zukunft“, antwortet sie, ohne auf seine spöttisch gemeinte Frage einzugehen.

„Da bin ich aber gespannt.“ Er hält am spöttischen Unterton fest.

„Herr Mommsen, Ihre Situation ist nicht geeignet, um sich lustig darüber zu machen! Es könnte der letzte Tag Ihrer beruflichen Laufbahn sein, wenn Sie mir keinen Glauben schenken und den Ernst der Lage weiterhin nicht erkennen wollen.“

„Welchen Ernst der Lage? Gut, ich habe die Abstimmung über das Zukunftsprojekt verloren. Aber das ist eine Wunde, die verheilt nach einiger Zeit. Gut, ich gebe zu, dass sie zurzeit schmerzt, furchtbar schmerzt. Doch das Leben geht weiter und stellt neue Aufgaben, die gelöst werden müssen.“

Sie unterbricht ihn:

„Aber das alles wird ohne Sie stattfinden. Verstehen Sie, ohne Sie! Ohne! Ohne!“

Sie wird wütend wegen seiner Blauäugigkeit, hat sich aber schnell wieder im Griff und erklärt ihm klipp und klar, dass Frau Koch, seine Stellvertreterin, seine Abwahl vorbereitet.

„Wie bitte? Meine Abwahl? Wie will sie das denn machen?“

Zum ersten Mal schwingt Unsicherheit in seiner Stimme mit. Sie bemerkt diesen Umschwung seines Verhaltens und klärt ihn über Frau Kochs Absichten und die Rolle ihrer Helfer auf. Er wird zunehmend unruhiger. Er springt auf, geht nervös im Zimmer umher und murmelt hilflos:

„Was soll ich nur machen? Was kann ich dagegen tun?“

Sie lässt ihn bewusst eine Zeit lang zappeln, bevor sie ihn beruhigt:

„Nun kommen Sie mal wieder `runter. Ich habe bereits mit Frau Rosenberg alles besprochen. Frau Rosenberg ist die junge Kollegin mit den roten Haaren aus Ihrer Abteilung. Und auch Sie brauchen sich nur an die Absprachen zu halten. Dann sind Sie `raus aus dem Schneider, Frau Koch hat den Schwarzen Peter, und Sie können in Ruhe mit neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern das Projekt so umstellen, dass es bei der nächsten Gelegenheit eine Chance der Realisierung erhält. Übrigens: ich heiße Regine.“

Schweigend geht er zur Minibar, holt zwei Flaschen Bier heraus, fragt sie, ob sie ein Glas wolle, öffnet nach ihrer Verneinung die Flaschen, stößt mit ihr an, sagt: „Wie ich heiße, weißt du ja!“, umarmt sie und gibt ihr einen Kuss auf die Wange. Sie dreht ihren Kopf, so dass sich ihre Lippen berühren. Sie küssen sich erst vorsichtig und sanft, dann immer wilder. Ihr wird wieder bewusst, dass er nur einen Bademantel trägt. Sie öffnet den Knoten und zieht ihm den Mantel über die Schultern.

Die graue Eminenz

Manfred Siewers verabschiedet sich von den Getreuen, die sich um Frau Koch geschart haben. Er wirft ihr noch einen vielsagenden Blick zu. Als Antwort zieht sie die Augenbraue des rechten Auges hoch.

„Dass er heute mit uns ein Glas Sekt getrunken hat, ist schon eine Seltenheit“, meint Asrin Mahmeti, die als Ausländerbeauftragte eine besondere Stellung im Unternehmen einnimmt. Sie ist erst später zur feiernden Gruppe hinzugestoßen und weiß nicht, dass es sich um die ärgsten Widersacher von Jan Mommsen handelt.

„Wo er doch sonst keinen Alkohol anrührt. Und er ist Nichtraucher. Ein militanter, glaube ich sogar.“

„Von den drei Lastern hat er wirklich keins. Er trinkt nicht, er raucht nicht, und auch in der Liebe ist er ohne Fehl und Tadel.“

„Er hat einen erwachsenen Sohn, da muss er es schon mal gemacht haben.“

„Oder seine Frau hatte einen hübschen Briefträger!“

Gelächter in der Runde. Frau Koch heizt die ausgelassene Stimmung noch an. Sie teilt den anderen mit:

„Wir haben uns zufällig einmal in der Sauna getroffen. Und ob ihr es glaubt oder nicht, er trug eine Badehose. Und als ich in die Saunakabine kam, hat er sie schnur-stracks verlassen und ward nicht mehr gesehen. Ein sonderbarer Mensch.“

Der sonderbare Mensch sucht sein Zimmer auf. Sonderbar ist an ihm nicht sein Verhalten an sich, sondern der Widerspruch zwischen seinem äußeren Erscheinungsbild und dem Verhalten, das er an den Tag legt. Wenn man ihn mit seinen längeren, bereits grau melierten Haaren, seiner schlanken Figur, seinen italienischen Markenschuhen, seinen modischen Krawatten zu den passenden Hemden und maßgeschneiderten Anzügen sieht, könnte man vorschnell auf ein männliches Modell schließen anstatt auf den Chefbuchhalter eines internationalen Medienunternehmens.

Er zieht sein Jackett aus, hängt es auf einen Bügel und dann an die Garderobe. Nun öffnet er die Schleifen seiner Schuhe, zieht sie sich aus und stellt sie fein säuberlich neben den Schrank. Schließlich öffnet er die Krawatte, lässt aber den Knoten gebunden, legt sie auf den Stuhl und streicht sie glatt. Dann setzt er sich in den Sessel, nimmt die Fernbedienung des TV- Geräts und schaltet einen Nachrichtensender an. Um 21.30 Uhr kommen immer die Nachrichten des Tages in Kurzform. Er ist gespannt, ob die Topnachricht aus dem Kongresszentrum in Berlin gesendet wird. Und sein Warten wird belohnt. In einem zweiminütigen Bericht wird von der Abstimmungsniederlage Jan Mommsens berichtet. Der letzte Schwenk der Kamera zeigt das ausdruckslose Gesicht Mommsens. Der Reporter schließt seinen Bericht mit den sibyllinischen Worten „Wie wird es mit ihm weitergehen?“. Dann wird das Wetter der kommenden Tage angekündigt. Manfred Siewers drückt auf die Off- Taste. Wie wird es weitergehen? Auch ihn beschäftigt diese Frage, aber er macht sich Gedanken und Sorgen aus anderen Gründen.

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