Juli Bennet
Der Liebesschuft
Berlin Love Storys (Band 1)
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel Juli Bennet Der Liebesschuft Berlin Love Storys (Band 1) Dieses ebook wurde erstellt bei
Vorwort: Wer macht mit?
Oh Gott, trägt er einen Ehering?
Das Käsekuchen-Verhör
Wattepads in Diät-Cola
Laktose-intolerante Zimtzicken auf dem Kriegspfad
Das Model-Fuß-Trauma
CSI: Empire
Toffy
K wie…
Lübben vs. Los Angeles
Shreks Rückkehr
Der Schwan ist gelandet
Die Sharon-Stone-Hommage
Mirjam nimmt Witterung auf
Und ich glaube, ich liebe sie
Vicki spielt Orakel
Der Skandal
Das Käsekuchen-Verhör, Teil 2
Bla, bla, bla
Haste jut jemacht, Mädel
So ein Affentheater
Das letzte Paradies des Sozialismus
Käsekuchen für alle!
Garfield hat’s gerichtet
Impressum neobooks
Tiffy Thielemann – Ihre Eltern waren Fans der Sesamstraße, worunter Tiffy nun zu leiden hat. Bis heute versteht sie nicht, wie das Einwohnermeldeamt ihrer Heimatstadt Lübben diesen Unsinn zulassen konnte. Wer wird schon ernst genommen, wenn er Tiffy heißt? Vor über zehn Jahren war sie aus der brandenburgischen Provinz nach Berlin gekommen, um hier ihr Glück zu machen. Wie 112 Prozent aller Frauen hat sie Komplexe wegen ihrer Figur. Sie ist Assistentin beim Lifestyle-Magazin „Empire“ und das ist zunächst weniger spannend als es sich anhört. Naja, bis Tiffy einen Promi-Fotografen kennenlernt…
Tom Weingardner – Ja, das ist er, der Promi-Fotograf. Er ist Neu-Berliner und zur Hälfte Amerikaner, weshalb er das Leben generell nicht so ernst nimmt. Seinen Durchbruch hatte er mit einer spektakulären Fotoserie, bei der er die super Idee hatte, Gisele Bündchen nackt in die Pariser U-Bahn zu stellen und sie gelangweilt gucken zu lassen. Viel lieber als Top-Models fotografiert Tom aber mittlerweile wilde Tiere. Das passt ganz gut, denn seine bisherigen Freundinnen waren meistens zickige Top-Models. Ach, Tom, war dir denn wirklich nicht klar, dass solche Damen auch nach dem Schlussmachen noch Ärger bedeuten?
Victoria „Vicki“ Deubenhausen – Die zweite Dame unseres Trios aus tapferen Berlinerinnen. Früher hätte man gesagt, Vicki habe Haare auf den Zähnen, heute bezeichnet man sie lieber ehrfurchtsvoll als Powerfrau. Weil Vicki ihre Meinung noch nie für sich behalten hat, ist sie eine erfolgreiche und exzellent vernetzte Mode-Bloggerin, die sich gern auf den großen Modenschauen in der ersten Reihe blicken lässt. Kurz: Sie kennt alle und alle kennen Vicki. Und die meisten fürchten sich auch ein kleines bisschen.
Josephine „Josie“ Künzel – Sie ist Freundin Nummer drei. Josie hat schon viele Jobs in Berlin ausprobiert, bevor sie sich als Hochzeitsplanerin selbstständig machte. Jetzt hat sie gar keine Zeit mehr für Männer und muss sich stattdessen mit vielen anspruchsvollen Bräuten herumschlagen, die nervös sind wie Ratten in einem brennenden Crack-Labor. Apropos Drogen: Genau wie ihre Freundinnen ist Josie schwer abhängig von Käsekuchen. Logisch, dass man die drei oft im „Cheesecake Heaven“ antreffen kann.
Paul Engelhardt – Ist seit der dritten Klasse Toms bester Freund. Der erfolgreiche Art Director ist in seiner Freizeit Stürmer bei „BerlinPic 05“ und auch sonst jagt er gern nach Trophäen – vor allem in der Damenwelt. Da passt es gut, dass sein Kumpel durch seinen Ruf als Promi-Fotograf Zutritt zu allen Schickimicki-Partys bekommt. Paul schwebt in permanenter Gefahr: Seit er sich die Tinder-App heruntergeladen hat, droht ihm vom dauernden Hin- und Herwischen potenzieller Sex-Kandidatinnen auf dem Smartphone eine chronische Entzündung am Daumenballen.
Kristina Söderquist – Ums kurz zu machen: 86-59-92. Das sind ihre Maße. Und wir hassen sie. Nicht wegen ihrer Maße, sondern weil das norwegische „Victoria’s Secret“-Model charakterlich viel Ähnlichkeit mit der Harry-Potter-Hexe Bellatrix Lestrange hat. Nur dass Kristina sogar noch schlechtere Manieren an den Tag legt. Und Ihr wisst ja, wie das heutzutage läuft: Toms Ex hat mit ihren spektakulären Wutausbrüchen und saftigen Sex-Skandalen ihre Bekanntheit nur noch weiter gesteigert.
Anja von Kessler – Natürlich weiß die Chefredakteurin des „Empire“-Magazins, dass aus jedem Stück Kohle ein Diamant werden kann, wenn nur der Druck groß genug ist. Darum fragt sie sich, warum sie selbst noch nicht glitzert und 3 Karat wiegt. Schließlich bekommt Anja jede Menge Druck, und zwar von allen Seiten: Die „Empire“-Investoren wollen Anzeigenerlöse, die Leser verlangen nach Exklusivgeschichten. Und die Verlagszentrale will gleich drei Dinge für die Magazin-Website: Klicks, Klicks und noch mehr Klicks.
Mirjam Lewandowsky – Erinnert Ihr Euch an die Klassenstreberin, damals in der Schule? Die sich beim Lehrer einschleimte und sich bei jeder Frage meldete? Genauso ist Mirjam. Jemand aus der Personalabteilung würde sie als „zielstrebig“ charakterisieren, alle anderen nennen sie einfach karrieregeil. Ein echter Bluthund eben. Für eine Exklusivgeschichte würde sie ihre Oma verkaufen. Da man Mirjams Großmutter schon lange nicht mehr gesehen hat, ist wohl das Schlimmste zu befürchten.
Familie Thielemann – Tiffys Eltern Karin und Axel leben im schönen Spreewald, genau wie ihre Schwestern Michaela („Michi“) und Barbara („Babsi“). Tiffy gilt aus gleich drei Gründen als das Sorgenkind der Familie: Sie ist das mittlere Kind, sie ist als einzige unverheiratet und sie lebt allein mit ihrer Katze Garfield in der bösen Großstadt Berlin. Gut, dass zumindest Tiffys Oma Lene auf ihrer Seite ist. Und nur weil Lene jetzt ihren 85. Geburtstag feiert, heißt das nicht, dass sie selbst kein aufregendes Liebesleben mehr hätte…
Oh Gott, trägt er einen Ehering?
Tiffy öffnete vorsichtig ihre Augen. Okay, das war hell. Viel. Zu. Hell.
Jetzt hab dich nicht so, befahl sie sich selbst und machte noch einen Versuch. Na bitte, geht doch. Sie blinzelte. Warum kam ihr hier nichts bekannt vor? Was war das für eine dunkelblaue Bettwäsche? Die war nicht nur einfach kuschlig, sondern fühlte sich an, als wäre sie aus Zuckerwatte gemacht worden. Die ägyptische Baumwolle schmiegte sich wie eine zweite Haut an ihren Körper. Einfach nur himmlisch! Richtig teuer musste die gewesen sein. Also das war definitiv nicht ihre Star-Wars-Bettwäsche, auf der Yoda mit gezücktem Lichtschwert finster auf den Todesstern starrte. Man erkannte auf der Bettdecke, dass Yoda einen Plan hatte – ganz im Gegensatz zu ihr. Und die Macht war auch nicht mit ihr, so viel stand fest.
Da dämmerte es Tiffy: Verdammt! Das hier ist nicht mein Bett – und ich bin nackt!
Instinktiv zog sie sich den himmlischen Bettdecken-Traum bis unter ihre Nase hoch. Tiffy schaute verstohlen auf die andere Hälfte des riesigen Bettes, doch da lag niemand. Allerdings war alles ziemlich zerwühlt. Konnte sie wirklich allein so viel Chaos anrichten?
Tiffy schreckte hoch – vielleicht einen Tick zu schnell, denn jetzt durchfuhr ein Blitz ihren Kopf. Langsam stieg Angst in ihr herauf. Wo war sie gelandet? Sie blickte sich um, und was sie sah, beruhigte sie nicht gerade. Außer der Decke und dem Bett hatte sie auch den Rest des Zimmers noch nie in ihrem Leben gesehen. Naja, Zimmer war auf jeden Fall untertrieben: Das hier war ein Loft, und was für eins!
Das Bett stand inmitten eines riesigen Raums. Wie weit war es wohl bis zur Decke? Gut und gerne vier Meter. Bei ihr Zuhause hatten schon große Handwerker manchmal Schwierigkeiten – ihr Türrahmen hatte sich als echter Kopf-Beulen-Macher für jeden über 1,95 Meter herausgestellt. Dagegen war das hier eine echte Kathedrale. Die Wände bestanden aus den gerade angesagten unverputzten Backsteinen, alles war spartanisch eingerichtet und überall dominierte die Farbe Weiß. Okay, das hier war anders als ihre kuschlige 52-qm-Wohnung in Berlin-Reinickendorf, wo sie und ihre Katze Garfield es sich seit Jahren gemütlich gemacht haben. Hier aber sah es ein bisschen aus wie in einem Studio: Da stand ein irrsinnig langer Esstisch, der es leicht mit dem Durchmesser ihres Wohnzimmers aufnehmen konnte. Wie viele Leute können wohl daran sitzen? 16? Oder sogar 20? Sie staunte: Wer bitte braucht denn sowas?
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