Felix Gentil - MEIN SOHN LÄSST SICH NICHT DUMM KOMMEN!
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Ein neuer Schulleiter
Der neue Schulleiter hielt eine lange Ansprache vor allen etwa 130 Kolleginnen und Kollegen, forderte uns alle auf, doch ordentlich beim Kuchenbuffet, das er uns spendiert hatte, zuzulangen. Er war sehr darauf bedacht, uns das Gefühl zu geben, er sei einer von uns. Er sprach über seine Hobbies und über seine Vorstellungen, wie er diese Schule leiten wolle, vorher hatte er in einer Bank gearbeitet. Eine Bitte hatte er allerdings an uns, nämlich er wollte, dass wir bei einem Kollegen vorbeigehen und uns fotografieren lassen, was nur den Grund hätte, dass er uns kennenlernen wolle und er sich schnell unsere Namen einprägen wollte. Dagegen war nichts zu sagen und alle taten, was er wünschte. Wenn es nur darum ging, uns mittels der Fotos kennenzulernen, kam es auch nicht so darauf an, möglichst vorteilhaft auf dem Foto zu erscheinen. Ich ging also zu dem benannten Kollegen und ließ mich ablichten. Als ich etwa zwei Wochen später das Schulhaus betrat, traute ich meinen Augen nicht. An einer Wandfläche hing eine riesige Tafel mit den Konterfeis der Kolleginnen und Kollegen hinter einer Glaswand. Sicherlich hätte niemand etwas dagegen gehabt, wenn er gesagt hätte, dass er diese Bilder zur Information für Besucher und für neue Kollegen dort anbringen wollte, aber niemand wollte ausgetrickst werden, niemand wollte so an der Nase herumgeführt und angelogen werden. Warum ist es Schulleitern und sogenannten Funktionsträgern nicht möglich, offen und auf Augenhöhe mit dem Lehrerkollegium zu reden, sie wie erwachsene Menschen zu behandeln, es handelt sich schließlich um gestandene Kollegen, deren Ausbildung nicht geringer ist als die der Schulleiter oder Funktionsträger. Es war diesem neuen Schulleiter offensichtlich egal, ob viele oder vielleicht sogar alle Kollegen verärgert sind oder nicht, das war kein guter Start, den er sich selbst bereitet hatte. Den Abteilungsleitern und den Koordinatoren der Abteilungen hatte er gesagt, dass diese Bilder im Schulhaus aufgehängt werden sollen, aber den Kollegen nicht. Der Koordinator unserer Abteilung, dessen Bild fehlte, sagte: >>Ich hab ja gewusst, was er mit den Bildern vorhatte, deshalb habe ich mich nicht fotografieren lassen.<<
Der neue Schulleiter erfuhr natürlich sofort, dass ich einen Umsetzungsantrag gestellt hatte, also die Schule verlassen wollte und bat mich in sein Büro. Ich kann sie in diesem Halbjahr noch nicht gehen lassen, ich brauche sie jetzt unbedingt, ich brauche jetzt jeden Mann, jede Frau, ich muss mir erst einen Überblick verschaffen, wie viele Lehrer und Lehrerinnen ich brauche, das kann ich jetzt noch nicht sagen. ich werde diesen Umsetzungsantrag ablehnen müssen, aber im nächsten Halbjahr klappt es bestimmt, versprochen, stellen sie dann erneut einen Antrag. Er zückte seinen Kugelschreiber, kreuzte das Feld „Abgelehnt“ an, Widerspruch meinerseits war zwecklos, unterschrieb und lehnte somit meinen Umsetzungsantrag ab. Ich war verstimmt und verärgert, denn das bedeutete weitere Monate des Frustes. Ein halbes Jahr später konnte er mich allerdings immer noch nicht gehen lassen, denn ich wurde weiterhin „gebraucht“.
Jeden Mittwoch Morgen, ca. zehn Minuten nach Unterrichtsbeginn, ging die Tür des Klassenzimmers auf, jedoch war niemand zu sehen und der gleiche Film lief ab. Wenige Augenblicke später stand, nennen wir ihn Mohammad, in seiner ganzen männlichen Herrlichkeit oder was er dafür hielt, in der Tür. Die ganze Klasse fängt an zu grölen und auf die Tische zu schlagen. Muhammad grinst über das ganze Gesicht, bleibt erst noch einen Augenblick auf der Türschwelle in der offenen Tür stehen, vorher hat er im Flur der Schule das Licht ausgeschaltet, um die Spannung zu erhöhen. Ohne mich zu beachten, guckt er in die Klasse. Endlich kommt er in das Klassenzimmer, breitbeinig, als hätte er gerade eingepinkelt, mit dem Tempo und der Dynamik einer Wanderdüne, lässt die Tür hinter sich offenstehen, vielleicht ja auch, weil er glaubt, es sei Sache des Lehrers, die Tür hinter den Zuspätkommenden zu schließen und geht zu Seldschuk, den er Bruder nennt. Bussi links, Bussi rechts, noch einmal Bussi links, woraufhin ein Abklatschen der Hände das allmorgendliche Begrüßungszeremoniell beendet und er zu Bruder Achmet geht, um das gleiche zu wiederholen: Bussi links, Bussi rechts, Bussi links .... In der Zwischenzeit rufe ich ihn mehrmals laut und deutlich an und ermahne ihn, er möge sich hinsetzen und wenn er schon wie jeden Morgen zu spät kommt, nicht noch den Unterricht stören soll, was er aber scheinbar nicht hört, denn er reagiert nicht, er ignoriert mich. Als er alle „Brüder“ begrüßt hat, stellt er sich mitten ins Klassenzimmer, die Arme vom Körper abgewinkelt, sich grinsend im Halbkreis drehend, den Oberkörper wie ein Orang-Utan wippend, immer grinsend, Beifall und Effekt heischend, um sich dann mit sich plötzlich verfinsternder Miene dem Lehrer zuzuwenden: >>Was hast du für ein Problem, alter, darf ich etwa bei ihn nicht mal meine Brüder begrüßen oder was?<< Ich fordere ihn auf, den Duz-Ton zu unterlassen. >>Na normal man!<< Lautes Grölen der anderen Anwesenden. Bis endlich Ruhe eingekehrt ist, sind zwanzig Minuten des Unterrichts vorbei. Manch einer mag einwenden, das sind doch niedliche Katastrophen, das lockert doch den Unterricht auf, deshalb wird man sich doch als Lehrer nicht ärgern! Wäre ich Klempner, Ingenieur oder Auto-mobilverkäufer, würde ich ähnlich denken und reden. Das Problem ist allerdings, es handelt sich in jedem Falle um Schüler, die extrem leistungsschwach sind und deshalb versuchen, den Lehrer zu provozieren, um ihrem eigenen Geltungsbedürfnis auf die Füße zu helfen, was sie mit guten Leistungen nicht schaffen, dem Affen Zucker zu geben, weil sie zu hause allenfalls eine Tracht Prügel bekommen. Wenn ein Schüler derartiges Verhalten an den Tag legt, findet es meistens bei all den Achmets, Seldschucks und Mohammads Nachahmung und es gibt viele von ihnen, manchmal imitieren auch nicht muslimische Schüler dieses Macho-Verhalten und wenn man nicht hart gegensteuert, kann es sehr leicht passieren, dass einem eine Klasse in Sachen Disziplin völlig entgleitet, dann macht jeder Schüler was er will. Da Schüler und Schülerinnen in dem Alter meistens keine objektive Urteilskraft haben, jedenfalls dann nicht, wenn sie sich in einer Gruppe befinden, sind solche Schüler, die den Lehrer ärgern, manchmal auch sehr beliebt. Ich kenne keinen Kollegen, den ich dazu gefragt habe, der sich über dieses Macho-Verhalten nicht ärgert, bis auf eine Kollegin, anscheinend Mitglied der Grünen, die sagte: >>Ach die Moslems, das darf man doch nicht so ernst nehmen, die sind doch nett.<< Niemals hatte ich mit einem türkischen Mädchen Ärger, weil dieses frech wurde oder patzige Antworten gab, Ärger gab es immer nur mit türkischen Jungs oder anderen Moslems wegen deren Macho-Gehabe, natürlich auch mit Schülern ohne Migrationshintergrund, aber sehr selten mit Mädchen. Ich weiß, dass diese sarrazinsche Aussage in Deutschland als rassistisch gilt.
Es gab an diesem Oberstufenzentrum Situationen, die mich selbst heute noch, Jahre danach ärgern oder bewegen, weil ich das Gefühl habe, dass ich mich falsch verhalten oder mich falsch entschieden habe. In diesem Zusammenhang erinnere ich mich an ein türkisches Mädchen, mit einem Kopftuch mit schwarzem Rand, das auf ihren eigenen Wunsch hin diese weiterführende Schule besucht hatte, der Vater war dagegen, die Mutter wurde anscheinend nicht gefragt. Während des Probehalbjahres bat der Vater um mehrere Gespräche mit mir, denn ich war der Klassenlehrer. Die Mutter sprach kein einziges Wort Deutsch. Der Vater bat mich am Ende eines jeden Gesprächs, ihm sofort Bescheid zu geben, wenn die Tochter schlechte Leistungen zeigt, dann werde er sie sofort von der Schule nehmen. Ich hatte den Eindruck, er wartete geradezu darauf und wollte partout vermeiden, dass seine Tochter etwas schafft, was er selbst niemals zuwege gebracht hatte. Dieses Mädchen hat das Probehalbjahr nicht geschafft, was mir unendlich Leid tat, sie musste die Schule verlassen. Über mich selbst habe ich mich in diesem Zusammenhang geärgert, und ich denke noch heute daran, denn ich hätte dem Vater sagen müssen, wie ich dieses Verhalten beurteile, dass ich es widerwärtig finde, wie er den Misserfolg seiner Tochter betrieben hat, statt sich zu freuen, dass sie lernen will, statt stolz auf seine Tochter zu sein, dass sie beruflich weiterkommen will und sie zu unterstützen, damit sie es schafft. Hätte es sich nicht um seine Tochter, sondern um seinen Sohn gehandelt, hätte er sich ganz bestimmt anders verhalten.
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