Felix Gentil - MEIN SOHN LÄSST SICH NICHT DUMM KOMMEN!
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In einem anderen Falle habe ich mich nicht richtig verhalten, denn ich gab einer Schülerin die Note „gut“, obwohl sie ein „sehr gut“ verdient hatte. Es war ein extrem schmales kleines Persönchen, die wohl auch unter einer seltenen Krankheit litt. In den Klausuren schrieb sie so extrem sauber, dass man es kaum von einem Druck unterscheiden konnte, außerdem rechnete sie makellos und fehlerfrei. Da sich die Endnoten aber aus dem allgemeinen Teil und den Klausuren zusammensetzen musste, sie aber vom Naturell her extrem ruhig war und sich selten meldete, gab ich ihr eben die Note „gut“ statt „sehr gut“ und hoffte, sie damit anzuspornen, im nächsten Halbjahr in der mündlichen Mitarbeit aktiver zu sein. Leider verließ sie unsere Schule von einem auf den anderen Tag, ihrem Vater nach Stuttgart folgend. Noch Jahre danach, selbst heute noch bohrt es in mir, ich hätte ihr die Eins geben müssen.
Ein junger Mann, sehr zurückhaltend und höflich, er wirkte reifer als die anderen seines Alters, erbrachte die verlangten Leistungen nicht, deshalb musste er die Schule nach dem Probehalbjahr verlassen, ich war der Klassenlehrer. Als es leider schon zu spät war, meldete sich seine Heimerzieherin zu einem Gespräch bei mir an, vorher wusste ich gar nicht, dass er in einem Heim lebte und offensichtlich eine sehr problematische Vita hatte. Noch heute denke ich an das Gespräch in der U-Bahn, das ich mit ihm hatte, an seine ruhige und höfliche Art mir gegenüber, obwohl ich auch einen Teil seines Misserfolgs entschieden hatte, keine Beschimpfung oder Gerede von Ungerechtigkeit oder ähnlichem. Später fiel mir dieser junge Mann jedes Mal dann ein, wenn ich einer Schülerin oder einem Schüler doch noch eine Vier gab statt der Fünf, somit das Bestehen des Probehalbjahres sicherte und dachte: So gut wie die war der junge Mann damals allemal.
Der Koordinator, Philologe, glaubte, eine Art Platzhirsch in Sachen Mathematik an unserer Schule zu sein, denn die allermeisten Lehrer, die an unserer Schule Mathematik unterrichteten, haben das Fach nicht studiert. Ich bin aber auch Philologe, allerdings wusste der Koordinator, dass ich zwanzig Jahre vor keiner Schulklasse gestanden hatte, deshalb wollte er unbedingt „nachweisen“, dass die Schüler bei dem Lehrer Gentil nichts lernen. Somit stellte er die Prüfungskommissionen für mündliche Prüfungen immer so zusammen, dass er der Prüfungsvorsitzende und sein Freund der Protokollant war, wenn ein Prüfling von mir geprüft werden sollte. Da ich noch sehr unerfahren als Lehrer war, wurde ich jedes Mal von den beiden überstimmt, wenn es um die Note ging. In einem Falle bekam ein sehr fleißiges Mädchen, das niemals die Hausaufgaben vergessen hatte, immer alle Arbeiten sehr sauber angefertigt hatte, allerdings in der mündlichen Prüfung irgendwie auf dem falschen Dampfer war, die Note ungenügend, ich wurde einfach überstimmt. Wenn ich heute daran denke, könnte ich mir die Haare über mich selbst raufen, denn als die Ergebnisse der Prüfungen verkündet wurden, fing dieses Mädchen an zu weinen, ich schämte mich für mein eigenes Verhalten, so dass ich am liebsten im Erdboden verschwunden wäre. Statt auf die Barrikaden zu gehen, wegen dieses abgekarteten miesen Spiels, zum Beispiel zum Schulrat zu gehen, obwohl von dem auch keine Hilfe zu erwarten war, habe ich klein beigegeben. Noch heute denke ich oft, hoffentlich begegnet mir dieses Mädchen niemals zufällig. Die Prüfungen der anderen Kollegen liefen immer sehr gut, wie ich später feststellte, waren diese immer vorher mit den Prüflingen abgesprochen. Gelernt habe ich allerdings aus dieser Geschichte schon etwas, denn später, als ich an einem Gymnasium unterrichtete, sollte ähnliches ablaufen, diesmal habe ich aber meinen Notenvorschlag gegenüber dem Fachbereichsleiter durchgesetzt.
Das Verkünden der Noten für die mündliche Mitarbeit zum Ende des Schuljahres kann für den Lehrer oder die Lehrerin einen extremen Stress bedeuten. Niemand, der das nicht miterlebt hat, kann sich das vorstellen. Ein Lehrer, der sich mit den Schülern über die Note auseinandersetzt, genau darlegt, wie er zu der Note für die mündliche Mitarbeit gekommen ist, wird sich einer Zankerei ausgesetzt sehen, einer psychischen Belastung, die jedenfalls mir oft schlimme Magenschmerzen, Frust und Ärger, sogar schlaflose Nächte eingebracht haben, oft auch, weil ich an mir selbst zweifelte und mir nach solchen Auseinandersetzungen nicht mehr sicher war. Schüler glauben, genau beurteilen zu können, wie ihre eigene Leistung einzuschätzen ist, ob diese vergleichbar zu der des Nachbarn war oder nicht, welcher Qualität ihre Beiträge waren, obwohl es meistens gar keine gab. Ich habe mir oft die Frage gestellt, ob es nicht besser gewesen wäre, mich einem derartigen Stress nicht länger auszusetzen und mich einfach so verhalten sollte wie die Kollegen, die bei Schülern besonders beliebt waren und wohl auch immer sein werden. Ein Beispiel dazu:
Eines Tages, als ich vor einer Klasse stand, klopfte es an der Tür, eine Kollegin trat ein und fragte mich: >>Ach, Herr Gentil, darf ich mal eben kurz die Noten ansagen? - Es dauert nur zwei Minuten, dann bin ich wieder weg!<< Diese Kollegin war aus der ehemaligen DDR und unterrichtete Wirtschaft an unserer Schule. Sie nahm ihr Notenbüchlein zur Hand und das Feuerwerk der guten Laune wurde abgefackelt: >>Elke – eins, Jörg – eins, Melanie – zwei, Reiner – eins, Hannelore – eins, Bernd - eins ...<< In diesem Tenor ging es weiter und endete mit: >>So, tschüühüss und ein schönes Wochenende allerseits!<<
Sprachs und ab. Sie hatte nicht zu viel versprochen, der Spuk war nach zwei Minuten vorbei. Von dieser Lehrerin wollten die Schüler und Schülerinnen die Noten nicht schon vier Wochen vor dem Ende des Halbjahres wissen, selbst wenn sie die Noten gar nicht angesagt hätte, wäre man zufrieden gewesen, denn die Schüler konnten sich auf sie verlassen. Diese Kollegin wurde auch immer wegen ihres angeblich guten Unterrichts bei der Vergabefeier der Fachhochschulreifezeugnisse über den Klee gelobt. Solche Kollegen und Kolleginnen sind meistens auch bei den Schulleitungen sehr beliebt, denn es gibt keine Beschwerden durch die Schüler und es ist ein gutes Aushängeschild für die Schule, außerdem ist es für diese Kollegin völlig stressfrei, man sagt ihr wegen der guten Noten eben eine gute pädagogische und didaktische Arbeit nach, obwohl das eine nichts mit dem anderen zutun hat, vielleicht sogar oft das Gegenteil richtig ist. Die Vermutung, Noten hätten etwas mit der Qualität des Unterrichts zu tun, für die der Lehrer allein verantwortlich ist, ist so falsch wie nur etwas falsch sein kann. Wenn ein Lehrer zum Beispiel im Fach Mathematik seinen Unterricht sehr dicht an den Klausur- oder Klassenarbeitsaufgaben ausrichtet, diese Aufgaben auch sogar vorher an der Tafel vorrechnet, kann er jedes gewünschte Ergebnis erzielen. Jede Klassenarbeit oder in der Oberstufe Klausur, sollte einen sogenannten Transfer beinhalten, das heißt, die Schüler sollen den Stoff, der im Unterricht besprochen wurde, anwenden können. Übt man mit den Schülern genau diesen Transfer, den man in der Arbeit dran nimmt, wird man auch gute Noten erzielen, nur ist es dann kein Transfer. Diese Vorgehensweise ist dann gefragt, wenn man eine gute, eine mittlere und eine schlechte Arbeit beim Fachbereichsleiter abgeben muss und im Falle eines Anteils von mehr als einem Drittel Ausfällen die Arbeit genehmigungspflichtig ist. Wird die Genehmigung durch den Fachbereichsleiter verweigert, muss man die gesamte Arbeit noch einmal schreiben lassen, was bedeutet, die neue Arbeit ausrichten und je nach Klassenstärke bis zu zwanzig Stunden korrigieren. Das passiert einem nicht oft. Stellt man eine Aufgabe mit einem Transfer und bespricht diesen nicht genau vorher mit den Schülern, so macht man sich bei den Schülern unbeliebt, denn diese sagen dann, das hätte man ja im Unterricht nicht drangenommen. Allerdings sind an dem Oberstufenzentrum, an dem ich unterrich-tete, immer alle Arbeiten im Fach Mathematik bei allen Lehrern genehmigt worden, denn sonst hätte der Koordinator seine eigenen Arbeiten noch einmal schreiben lassen müssen.
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