Ulrich Fritsch - Der Tanz der Heuschrecken

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Der neue Roman des Schriftstellers Ulrich Fritsch heißt: «Der Tanz der Heuschrecken». Er handelt von einem besonderen Fall der letzten Wirtschafts- und Finanzkrise, die auch heute noch nicht ausgestanden ist. Eines der größten Unternehmen Englands stand vor dem Aus und wurde von einem deutschen Konzern übernommen. Hinter dieser Transaktion verbarg sich ein Insidergeschäft von noch nie gekannten Ausmaßen. Ein Medienfachmann war diesen kriminellen Machenschaften auf der Spur. Ihm halfen die Geliebte eines Bankiers und ein Manager, der in den Tod getrieben wurde. Es ging um das große Geld, um Macht, Gier, Eitelkeiten und eine eigentümliche Liebe.
Die Schauplätze dieser spannenden Handlung: Düsseldorf, Meerbusch, Aachen, London, Zürich, Nischni Nowgorod und die Côte d'Azur.

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Die Frou war aber bei allen beliebt. Sie quirlte durch die Räume und Etagen wie eine aufgescheuchte Henne, immer sehr geschäftig und in einem Aufzug, der an Irma la Douce erinnerte. Ihre ganze Erscheinung war so gepolt, dass die Me­ridiane ihres Körpers am Südpol zu zerbersten drohten. Um das Ganze so recht zur Wirkung zu bringen, liebte sie ausgefal­lene Positionen. So warf sie sich sehr gerne über einen Tisch, um irgend etwas zwischen den Aktenordnern zu suchen, oder sie kletterte auf eine Leiter, um Bücher aus den Regalen zu fischen, oder sie bückte sich, um Nichtigkeiten vom Boden aufzuheben. In allen diesen Stellungen kamen ihre weiblichen Reize zu Geltung. Kein Mann konnte in diesen Momenten eine sachliche Beziehung zu dieser Person herstellen. Man, oder besser Mann, dachte dann an ABS, aber nicht etwa an den großen Banker, sondern an das Antibremssystem, mit dem man den inneren Blutstau aufzulösen suchte.

Mit was für Problemen musste sich der Chef herumschlagen! Er hasste diese Art von Personalmanagement, weil er immer persönlich angreifbar war. Entscheidungen dieser Art konnten niemals zur Zufriedenheit aller gelöst werden, weshalb er allzu gerne erneut einen Personalchef eingestellt hätte. Dieser hät­te allen Unmut auf sich ziehen sollen, gleichsam als bezahlter Blitzableiter, und nicht er, der Chef, der als Souverän über den Bagatellen des Alltags stehen sollte, den Kopf nur frei für große Entscheidungen. Früher hatte er schon einmal den Versuch ge­macht, seinen Chefbuchhalter zusätzlich mit dieser Aufgabe zu betrauen. Aber der Mann zerbrach an dieser doppelten Zumu­tung. Den ganzen Tag Zahlen und die Probleme von Leuten hin und her zu schieben, war für ihn zuviel. Er schmiss eines Tages das Handtuch, trat in den Staatsdienst ein, machte nebenher eine politische Karriere als Schatzmeister der Liberalen und fand als Meister für Verbindlichkeiten und fürs Unverbindliche endlich die Bestätigung, die er bei der „Public Petrollkowicz“ nie gefunden hatte.

Dann unternahm Petrollkowicz einen zweiten Anlauf. Auf einem Kongress in Cannes lernte er einen Elsässer kennen, der wie er die Leidenschaft zur Malerei teilte, vier Sprachen beherrschte, ein ausgewiesener Personalfach­mann und Diplompsychologe war und eine neue Stelle suchte. Leon Petrollkowicz griff zu und war zunächst begeistert. Mon­sieur Ampere, wie er hieß, war ein Spezialist für Menschenfüh­rung. Er genoss es, wenn sich die Mitarbeiter von seinen Rede­schwallen mitreißen ließen, wenn er aus der Schatztruhe seiner großen internationalen Erfahrung Wissenswertes hervorholte oder manchmal auch etwas umständlich herauskramte, wenn er auf Fälle und Reinfälle zu sprechen kam und dabei nicht nur Berufliches, sondern auch rein Menschliches zum Besten gab, und das Ganze auch noch mit einem einschmeichelnden, ver­zaubernden französischen Akzent. Er merkte dabei gar nicht, dass er in Wirklichkeit nicht als Fachmann, sondern als Pau­senfüller an Renommee gewann. Jeder in der Firma, der mal wieder keine Lust zum Arbeiten hatte oder aus irgendwelchen Gründen aufgemuntert werden wollte, ging zu Monsieur Am­pere. Dieser liebenswerte Franzose hatte zwei Leidenschaf­ten im Büro: Er rauchte pausenlos und trank dazu schwarzen Kaffee. Diese Laster hatten im Laufe der Zeit seinem Gesicht etwas Maskenhaftes gegeben, das sich immer merklicher von seiner schwarzen Haarpracht abhob. Anfangs bewunderte man seinen Lockenkopf, doch eines Tages, als er gerade wieder zu einer seiner Tiraden anhob und dabei in Rage geriet, fing eben dieses dekorative Gespinst an zu Vibrieren, verrutschte auch etwas, woraufhin man unschwer ein Toupé ausmachen konnte, seitdem ein beliebtes Gesprächsthema für die nicht gerade pietätvolle Belegschaft dieser Marketingagentur.

Aber Ampere gab sich nicht geschlagen. Er kämpfte unverdrossen weiter, wusste aber schließlich nicht mehr, gegen wen oder was, denn selbst die gefährlichsten Spötter hatten letztendlich Mitleid mit ihm und wollten auf keinen Fall riskieren, dass er sich selbst ins Aus katapultierte. Dafür war er als Faktotum zu wichtig. So näherte man sich ihm zunehmend gefälliger, sogar etwas Respekt vortäuschend, allerdings immer in der Sorge, er könnte sich der Unsinnigkeit seines Seins bewusst werden und die Stelle wechseln. Eines Tages musste er aus gesund­heitlichen Gründen ausscheiden. Er hatte eine seltene Blut­krankheit. Nach mehrwöchigen Krankenhausaufenthalten kehrte er nicht mehr in die Firma zurück. Leon Petrollkowicz war wieder mit dem ganzen Personalunwesen befasst, scheute sich aber, erneut einen Pausenclown einzustellen. Er war wie­der selbst gefordert.

Giselle Frou aus dem Zimmer von August Mohren entfer­nen? Wenn er August Mohren und Martin von Alzheim, sei­nen engsten und besten Mitarbeiter, den er vor zwei Jahren von einer Großbank abgeworben hatte, zusammensetzen wür­de? Aber würde man dieser Dame mit einem eigenen Zimmer dann nicht zuviel Ehre erweisen? Und Mohren und von Alz­heim zusammen? Undenkbar, weil von Alzheim prestigebe­wusst war und zu seinem Status als Abteilungsleiter auch der Anspruch auf ein eigenes Zimmer gehörte. Oder sollte man die gesprächige Dame in das Großraumbüro setzen, wo der Schwall ihrer Worte in den schallgedämpften Sprecharchipe­len versickern und keinen Protest hervorrufen würde? Oder sollte man einfach die Angelegenheit vertagen und die Dame vorsichtig ermahnen, mit ihren Talenten sparsamer umzuge­hen? Leon Petrollkowicz entschied sich für die letzte Lösung. Sie war halt im Augenblick die bequemste.

So war eben Leon Petrollkowicz, der an manchen Tagen, an denen seine Quali­fikation als einfühlsamer Patron gefordert war, lieber auf der Straße Postkarten verkauft hätte als in der Firma nach Pro­blemlösungen zu suchen. Nach dieser Verwaltungsarabeske schaltete er wieder auf seine eigentliche Aufgabe um, den Pro­fit der Firma zu mehren und bereitete sich auf das Gespräch mit Louis Sinopret vor, Chef der Staatlichen Kadabra-Bank, einem bedeutenden Kreditinstitut in Nordrhein-Westfalen. Er hatte schon vor Wochen diesen Mittagstermin vereinbart, bei dem über einen Großauftrag gesprochen werden sollte. Die Bank war wegen überzogenen Kreditengagements und wag­halsigen Spekulationsgeschäften in die Schlagzeilen gekom­men und wollte unter anderem über eine geschickte Medien­strategie ihr Image wieder aufpolieren. Auf diesem Gebiet war die Firma von Leon Petrollkowicz Spitze, weil sie mit glaub­würdigen und niemals mit schreierischen Konzepten die Kun­den bediente und manchmal sogar von größeren Kampagnen abriet, wenn gewisse Aussagen unglaubwürdig waren. Ob er Louis Sinopret eher restriktiv gegenübertreten würde, wollte er von dem Gespräch abhängig machen. Er konnte sich aber in diesem konkreten Fall durchaus vorstellen, einige interes­sante Geschäftsideen der Bank nach vorne zu kehren, um sie aus den negativen Schlagzeilen zu bringen. Eine anspruchs­volle und interessante Aufgabe, die er aber, wie sich in den nächsten Minuten herausstellen sollte, zumindest vorerst nicht lösen durfte. Als er nämlich entspannt und gutgelaunt seine Beine auf den Tisch legte, sich eine Zigarette anzündete und die Dialektik der in der Investor-Relationsarbeit immer wieder auftretenden Ansprüche und Widersprüche reflektier­te, wurde er durch einen Anruf von Martin von Alzheim aus seiner Sinnierlaune geweckt.

„Ich kann es nicht für möglich halten!“

„Was können Sie nicht für möglich halten?“

„Soweit ich es richtig verstanden habe, will die Alte, Ent­schuldigung, Frau Hengstenberg, Ihren Termin mit Herrn Si­nopret vereiteln."

„Wie bitte?“

Martin von Alzheim konnte schon ein eigenartiger Vogel sein. Wegen des ihm angeborenen Misstrauens, das sich sogar gegen gute Freunde richtete, um so mehr gegen ihm nicht sehr gewogene Vorgesetzte, suchte er nach allen Wegen, der beargwöhnten Person auf die Schliche zu kommen. Einer da­von war die Abhörtechnik. So stieg er im Falle Hengsten­berg auf eine kleine Leiter in seinem Büro, die immer an der gleichen Stelle positioniert war, um zum Schein ein Buch in seiner großen Bücherwand zu suchen, in Wirklichkeit aber, um sein Ohr zwischen den Büchern an eine Stelle zu legen, wo nach einem Rohrbruch die Wand nur oberflächlich mit einer Tapete saniert war und man deshalb nach dem Weg­räumen einiger Bücher die Gespräche im Nebenzimmer we­nigstens bruchstückhaft belauschen konnte. Dies war natür­lich ein mühsames, von Leon Petrollkowicz nicht goutiertes Unterfangen, weil er seinen Mitarbeiter nicht auf der Lei­ter, sondern hinter seinem Schreibtisch sehen wollte. Aber manchmal machte sich dessen Klettereifer schon bezahlt. Oft reichten wenige Worte aus dem Nebenzimmer, um sich auf ein Gespräch oder Telefonat einen Reim machen zu können. Von Alzheim hatte natürlich im Laufe der Zeit seine Bücher­wandbesteigungen an gewisse äußere Umstände gekoppelt. Wenn Emma Hengstenberg ausflippte oder besonders freund­lich war, wenn sie der Sekretärin zurief, zu einem wichtigen Gesprächspartner durchzustellen, wenn einer ihrer erlesenen Berater an der Außentür klingelte oder in ihrem Terminkalen­der vielverheißende Eintragungen mit Zeitangaben standen, dann läuteten bei ihm die Alarmglocken. Außerdem hatte er seine Seilschaften, die ihm aus Papierkörben, beiläufigen Gesprächen Schreib- oder Sprachfetzen übermittelten, die er dann auf mögliche Informationen für seinen Chef auswertete.

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