Ulrich Fritsch - Der Tanz der Heuschrecken

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Der neue Roman des Schriftstellers Ulrich Fritsch heißt: «Der Tanz der Heuschrecken». Er handelt von einem besonderen Fall der letzten Wirtschafts- und Finanzkrise, die auch heute noch nicht ausgestanden ist. Eines der größten Unternehmen Englands stand vor dem Aus und wurde von einem deutschen Konzern übernommen. Hinter dieser Transaktion verbarg sich ein Insidergeschäft von noch nie gekannten Ausmaßen. Ein Medienfachmann war diesen kriminellen Machenschaften auf der Spur. Ihm halfen die Geliebte eines Bankiers und ein Manager, der in den Tod getrieben wurde. Es ging um das große Geld, um Macht, Gier, Eitelkeiten und eine eigentümliche Liebe.
Die Schauplätze dieser spannenden Handlung: Düsseldorf, Meerbusch, Aachen, London, Zürich, Nischni Nowgorod und die Côte d'Azur.

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Emma Hengstenberg führte irgendetwas im Schilde, sonst würde sie versuchen, sich zu arrangieren. Sie kämpfte aber ge­gen ihn, und er wusste nicht, wie er diesen Kampf gewinnen sollte. „Der Himmel stehe mir bei“, sagte er sich an diesem Vormittag und schaute in dräuende Wolkenschwaden, die Sturm und Regen ankündigten. Immer wieder das gleiche Bild: Straßenmusikanten, Passanten mit großen Einkaufs-tüten, Bettler, vorbeieilende Manager mit und ohne Handy, Frauen mit und ohne Frisur, Zeitungsverkäufer und natürlich diese Fifty-Fifty-Obdachlosen, die ihre magere Zeitung für etwas Geld an den Mann oder an die Frau bringen wollten. Warum arbeiteten diese Menschen nicht? Sie könnten doch die Bürgersteige säubern oder sich als Wachattrappen vor die Geschäfte stellen! Wer arbeitete heute überhaupt noch? Neu­lich hatte er gelesen, dass fünfzig Prozent der Bevölkerung die anderen fünfzig Prozent über Wasser hielten. Fifty-Fifty also. Ein Witz? Herrlich, dieser Staat. Hier verhungert keiner, aber irgendwann geht die Wirtschaft den Bach hinunter.

Was wird aus ihm? Kann er die Firma halten? Wenn nein, was macht er dann? Malen oder als Journalist arbeiten? Er las die Überschrift auf dem Blättchen des Fifty-Fifty-Verkäufers: „Künstler helfen Obdachlosen“. Leon Petrollkowicz fand es gut, dass sich viele aus dieser Szene für die Armen engagierten. Sollte er nicht auch so ein Blättchen kaufen und damit den Jungen von der Parkbank das Konto aufbessern? Er kaufte. Und in dem Au­genblick, da er aus der Hosentasche einige Euro fischte und dafür das Blatt entgegennahm, erfuhr er eine weitere Demü­tigung. Emma Hengstenberg lief gemessenen Schrittes an ihm vorbei und quittierte mit einem unverschämten Lächeln die Aktion ihres Kollegen.

Sie grüßte nicht, sie sagte nichts, sie griente ganz einfach, so als wollte sie diesem Käufer des Fifty-Fifty-Blattes zu verstehen geben, dass er gut daran tue, sich schon mal mit diesem Milieu vertraut zu machen. So meinte jedenfalls Leon Petrollkowicz das Mienenspiel dieser Frau deuten zu müssen. En passent, versteht sich, aus den Augenwinkeln heraus, beobachtete er dieses unverschämte Weib, das von seiner unternehmerischen Aufbauleistung profitierte und ein fürstliches Gehalt einsteck­te. Und wofür? Um ihn zu desavouieren, vor den Augen seines besten Kunden zu kompromittieren, ihn quasi als Säufer hin­zustellen. Wohin ging sie eigentlich zu dieser Mittagsstunde? Es war nicht die normale Route zur Kantine der Cassa No­stra AG, ihrem früheren Arbeitsplatz, sondern die Richtung Parkhotel. Er folgte ihr. Warum Parkhotel? Hatte sie sich zum Schluss mit Louis Sinopret zum Essen verabredet? Aha! War es nicht denkbar, dass sie statt seiner jetzt selbst den Termin wahrnehmen wollte, um zu zeigen, dass sie es besser als er kön­ne? Wenn ja, dann hätte er ihr vielleicht teilweise Unrecht ge­tan. Aber letztlich war ihr Verhalten so oder so unentschuld­bar, weil sie seine Würde in den Schmutz gezogen hatte und er Mühe haben würde, diese Unverschämtheit aus der Welt zu räumen.

Sie ging tatsächlich ins Parkhotel, aber dahin konnte er ihr nicht weiter folgen, ohne sich nicht zuviel zu vergeben. Er machte kehrt und marschierte die Schadowstraße hinunter zur Imbissbude, um sich dort wieder seine Kartoffel abzuho­len. So ungerecht konnte die Welt sein. Der Chef holte sich eine Kartoffel und seine Angestellte, die sie formaljuristisch schließlich war, ging in das feinste Hotel, um zu lunchen und anschließend in einem separaten Raum die Modalitäten der Imagekampagne zu besprechen. Natürlich, natürlich. Oder war es doch anders?

Am Kartoffelstand stand wieder eine Frau vor ihm. Dies­mal eher ein indischer Typ. Er bewunderte das farbenfrohe Gewand, er sog den Duft der Haare in sich auf. Würde gleich wieder etwas Außerplanmäßiges passieren? Aber warum im­mer gleich so negativ denken? Vielleicht war alles ganz anders. Frau Hengstenberg traf sich mit ihrer Mutter zum Mittagessen im Hotel, und die Lady vor ihm benahm sich völlig normal, kaufte ihre Kartoffel und verschwand.

Es kam doch anders. Die Inderin stürzte die Schar der Wartenden für lange Minu­ten in ein Nirwana der Ratlosigkeit. Sie wollte ihre Kartoffel mit der Scheckkarte bezahlen und wunderte sich, dass die Ver­käuferin auf bargeldlosen Zahlungsverkehr nicht eingestellt war. Sie rannte zum nächsten Geldautomaten. Die nunmehr verwaiste Kartoffel wurde aber nicht an Leon Petrollkowicz weiterverkauft, sondern auf die Seite gelegt, weil es die letzte Kartoffel dieser Backserie war und die Inderin betonte, dass ihr und nur ihr „dieses Mahlzeit“, wie sie sagte, zustand. Und so wartete Leon Petrollkowicz eben, bis die nächste Backse­rie fertig war, ohne zu murren, er war schließlich weder frau­en- noch ausländerfeindlich, machte sich nur gelegentlich so seine Gedanken. An diesem Tag hatte sich wohl alles gegen ihn verschworen, aber er versuchte es einigermaßen gelassen zu nehmen. Schließlich redete er sich sogar ein, dass es ein erfolgreicher Tag gewesen sei, weil er dieser blöden Megäre im Büro endlich die Zähne gezeigt und sie damit in die Schran­ken gewiesen hätte. Er wollte kämpfen, koste es, was es wolle. Eines Tages würde dieses Weib sich im Staube der Straße vor ihm krümmen, um Verzeihung bitten, und er würde sie gna­denlos abweisen. Er bahnte sich einen Weg durch die Avenue der Gastarbeiter, wie er die Schadowstraße gerne nannte, und fuhr nach Hause. Per Handy gab er seinen Mitarbeitern noch einige Anweisungen.

Kapitel 3

Leon Petrollkowicz hatte in Meerbusch bei Düsseldorf ein wunderschönes Zuhause. Er wohnte in der Poststraße, keine der ganz noblen Straßen wie die Hindenburgallee, wo sich die ganz Reichen eingenistet hatten und auch Dr. Maibohm eine Prunkvilla besaß, aber in einer schönen Straße im Ortsteil Bü­derich. Seine Wohnung hatte über zweihundert Quadratmeter. Sie war repräsentativ, aber nicht protzig, sondern trotzig. Mit ihr wollte er zeigen, dass er es zu etwas gebracht hatte, als um­sichtiger, kompetenter Unternehmer, und wenn es sein mus­ste, sollte sein Eigentum auch Neid hervorrufen. Schließlich war er wie viele andere tüchtige Firmengründer, die sich dem harten Wind des Wettbewerbs stellten, ein Aushängeschild der Marktwirtschaft. Allen Widrigkeiten zum Trotz wollte er über­leben und andere ermuntern, es ihm gleichzutun. Mit dieser Einstellung brauchte man sich seines Lebensstandards nicht zu schämen. Dazu gehörte, sich Personal zu leisten, ein edles Auto zu fahren, schöne Reisen zu machen, in gute Restaurants zu ge­hen, Klamotten zu kaufen, die Lebensgefährtin zu verwöhnen und seine kulturellen Bedürfnisse zu befriedigen.

Leon Petroll­kowicz ärgerte sich darüber, dass viele ganz anders dachten. Sie wollten herrlich leben, ohne selbst ein Risiko einzugehen. Und das Rezept lautete: Hohe Managergehälter, opulente Bonus­zahlungen. Oder die andere Variante: Mehr Staat, höhere So­zialleistungen, koste es was es wolle. Aber wer sollte dies alles bezahlen? Mittelständler, die produktiv im Wirtschaftsprozess standen und die Staatskasse auffüllten, wurden für ihre Lei­stung nicht belohnt, sondern mit hohen Steuern bestraft. Sie waren die Buhmänner, die Kapitalisten, die in Villenvororten residierten und angeblich kein Herz für die Nöte des Volkes hatten. So, als wollten die linken Regierenden ihren Unmut über die Arroganz der Reichen auch noch akustisch zum Aus­druck bringen, donnerten die Flugzeuge im Fünfminutentakt über das Villenviertel. Leon Petrollkowicz trotzte aber all die­sen Widrigkeiten.

Der Jungunternehmer dachte besonders über seine Pap­penheimer in der Industrie nach. Für ihn waren die Topma­nager keine Unternehmer, weil sie letztlich kein Risiko trugen. Sie verdienten Millionen, und wenn sie die Firma in den Ruin gewirtschaftet hatten, bekamen sie noch einmal einige Mil­lionen Abfindung. Weltweit gab es diese schwarzen Schafe. Wenn Petrollkowicz einschlafen wollte, dann zählte er diese schwarzen Schäflein, und manchmal fand er auch nach Stun­den noch keinen Schlaf. Wie ungerecht und kompliziert war doch diese Welt. Und er war in den Fängen der Mächtigen. Auf der einen Seite strangulierte ihn der Staat mit Steuern, auf der anderen glaubte er sich dunklen Machenschaften der Industrie und der Banken ausgesetzt. Oder sah er nur Gespen­ster?

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