Ralf Real Shock - Der Anti-Koch

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Der Koch als Traumberuf, das leben uns Lafer, Lichter, Mälzer und Co. vor. Aber war das auch früher schon so? Als 1978 der kleine, ahnungslose, völlig weltunerfahrene Ralfi seine Lehre beginnt, kennt er weder Pfefferpotthast noch Krokantparfait und ist von der feinen Sterneküche meilenweit entfernt. Und dank seiner grenzwertigen Ausbildung soll das in den nächsten Jahren auch so bleiben.
Ralfi schlägt sich durch die herstellende Welt der käuflichen Speisen, kämpft mit Lebensmitteln und Vorgesetzten und deckt Vorgehensweisen auf, nach denen sich heute jedes Gesundheitsamt die Finger lecken würde.
Ein Blick hinter die Kulissen, skurril und aberwitzig, als der Beruf Koch längst noch nicht so populär war.

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In den ersten Wochen war ich zu Dienstbeginn beinahe zwei Stunden verschwunden. Erst so gegen kurz vor 12.00 Uhr sah ich wieder Land und tauchte in der Küche auf. Da verlangte der Service natürlich schon lautstark nach der Karte, wenn die ersten Gäste eintrafen. Aber normalerweise lief das Mittagsgeschäft erst so gegen 12:30 Uhr richtig an.

Mit der Zeit kam aber die Übung, ich perfektionierte mein Einfinger-Such-System und den starken Tintengeruch nahm ich irgendwann auch nicht mehr wahr. Und schon nach vier Wochen war ich pünktlich zur Eröffnung des Mittagstischs um 11:30 Uhr fertig. Und irgendwie erschien ich in der Küche jedes Mal ein klein wenig high.

Ab Tag drei meiner Lehre war ich allmorgendlich dazu verdonnert, die Mittagskarte zu tippen. Das hatte Meister Heinrich wirklich sauber eingefädelt. Alle Achtung!

Er vergnügte sich nun meist vorne hinter der Theke mit seinem treudoofen Frühschoppenstab und sabbelte heillos dummes Zeug daher.

Ich hingegen versäumte dadurch einer der wichtigsten Arbeitsschritte überhaupt in der Küche: die Vorbereitung. Aber bewusst war mir das natürlich nicht. Woher auch? Dass dieses eine unbedachte „Ja“ am ersten Tag meine Kochlehre zunächst in eine völlig falsche Richtung lenkte, fiel mir erst viel später auf.

Umziehstress

In den ersten zwei Wochen konnte ich mich oben in der Wohnung der Familie Heinrich in einem Abstellzimmer für Gläser und Geschirr ungestört umziehen. Das änderte sich mit einem Schlag, als ich wie gewohnt eines Morgens die Treppe raufgehen wollte und mich Herr Heinrich zwischen Küche und Theke abfing.

„Nee Jung, das geht jetzt nicht mehr. Heut Mittag kommt eine Lieferung mit neuem Geschirr, dann brauchen wir den Platz da oben ganz. Hol mal schnell deine Sachen runter und ich zeig dir dann, wo du dich umziehen kannst.“

Im Eiltempo düste ich die Treppe nach oben. Als ich nach wenigen Augenblicken wieder unten mit meinen Kochklamotten stand, winkte mich Herr Heinrich ins Durchgangszimmer herbei.

Er deutete auf die winzige Nische, die zwischen der Küchen- und Imbisstür lag, und teilte mir, als wenn es das Normalste der Welt sei, mit: „Hier, Jung! Hier kannst du dich jetzt umziehen und deine Sachen aufhängen.“

In dieser kaum existierenden Ecke befand sich eine uralte, völlig verschrammte Holzgarderobe, die sicherlich schon einige Weltkriege überlebt hatte und die großzügig mit drei wackeligen Haken ausgestattet an der Wand vor sich hinschimmelte.

Privatsphäre war nicht. Kein Spind, geschweige denn eine abgetrennte Kabine. Als Ausgleich hatte ich dafür einen regen Personalverkehr.

Die Küchenfrauen waren davon allerdings nicht betroffen. Sie streiften sich zum Arbeitsbeginn nur ihre Kittel über und warfen ihre Mäntel oder Jacken rechts an den Haken. So hatte ich dann praktisch zwei Haken zur freien Verfügung. Mir blieb also nichts anderes übrig, als mich quasi zwischen Tür und Angel komplett umzuziehen. Und das konnte morgens zunächst schon mal unangenehm ausarten. Wenn Frau Oberstedt viel Wäsche zum Bügeln hatte, war sie oft genug schon vor mir da. Sie dachte im Traum nicht daran, mal kurz das Zimmer zu verlassen, sondern bügelte ungerührt weiter, während ich mich nur ein, zwei Meter entfernt vor dieser wildfremden Frau mit einem alarmierend aussehenden hochroten Kopf bis auf die Unterhose auszog.

Doch nach einiger Zeit kam ich auf den rettenden Einfall, in die Imbissstube zu flüchten, wenn Frau Oberstedt mit ihrer Arbeit schon zugange war.

So war ich einigermaßen ungestört, obwohl es das Letzte war, sich in einem ungeheizten kalten Raum zu verkrümeln, der permanent nach Pommes und abgestandenem Fritteusenfett müffelte.

Wenn ich meinen Abenddienst antrat, stand mir allerdings absolut gar kein Spielraum mehr zur Verfügung. Die Pommesbude war ab 17.00 Uhr geöffnet und je nach dem, welche der geistig so hoch intellektuellen Damen dort bediente, kam es, während ich mich so schnell es nur irgendwie möglich war, in meine Kochgarnitur schwang, oft genug vor, dass die Tür plötzlich weit aufgerissen wurde, mir beinahe direkt ins Kreuz knallte, ich in dem Moment vom Scheitel bis zur Sohle komplett aufschreckte, nur mit Socken und Unterhosen bekleidet orientierungslos durch das Zimmer hopste, und durch den Türspalt mich bei dieser unfreiwilligen Hüpfeinlage wildfremde Kunden entgeistert anstarrten. Die jeweilige Dame stiefelte ohne Bedacht an mir verzweifelt hoppelndes Etwas vorbei, nebelte mich so ganz nebenbei auch noch mit ihrem unangenehmen, stark süßlichen Billigparfüm ein, sodass mein Gesicht schlagartig einen seltsam ungesunden Farbton traf. Derweil stand die Frittentante in der Küche und verlangte lautstark mit lieblicher, anmutiger Stimme nach neuen Koteletts und Frikadellen.

Es war unter den Frauen nur eine dabei, die den Anstand besaß, vorher anzuklopfen, und fragte, ob sie durchhuschen könnte. All den anderen Legging-Lady-Trullas, die Herr Heinrich für seine zusätzliche Goldgrube angestellt hatte, waren solche Benimmregeln in ihrem Repertoire völlig fremd.

Schon nach ein paar Tagen konnte ich keinen Unterschied mehr feststellen, ob meine Privatklamotten oder meine Dienstkleidung stärker nach Küche roch. Oben hatte ich wenigstens noch ein Fenster auf kipp, was für genügend Durchzug sorgte, aber jetzt, nur durch die Tür der Pommesbude getrennt, hatten meine Privatsachen keine Chance mehr auf eine Regeneration.

Herr Grothe hatte es da viel besser angetroffen. Er wohnte im angrenzenden Nebengebäude, was natürlich auch der Grafschaft Heinrich gehörte. In diesem schmucken Anwesen gab es eine luxuriöse Besuchersauna und vier ansehnliche Einzimmerapartments, inkl. separaten Badezimmer. Da Herr Grothe keinen Führerschein besaß und der Teildienst ihn daran hinderte, jeden Tag die knapp 80 Kilometer in seine Heimatstadt zu fahren, wo er zusammen mit seiner Mutter ein kleines Häuschen bewohnte, hatte er es sich unter der Woche in einem von diesen schicken Apartments so gut es ging gemütlich gemacht.

Was ihn allerdings ausgerechnet an diesen Ort des Schreckens verschlagen hatte, wusste er zu dem Zeitpunkt, als ich dort meine Lehre begann, auch nicht mehr im Ansatz nachvollziehbar zu erklären.

Seinen Dienst trat er eine halbe Stunde früher an als ich. Wenn ich kam, stand er in der Küche in seiner frischen Kochgarnitur, die er sich natürlich völlig entspannt und in aller Ruhe in seinem Apartment angezogen hatte. Der Eiertanz des Umziehstresses, den ich jeden Tag gleich in vier Akten vollführte, war ihm gänzlich unbekannt.

Er ging aus seiner Wohnung nur wenige Schritte hinten um das Haus rum, vorbei an der Sauna und gelangte so in den schmalen unbeleuchteten Hintereingang der Küche. Vorbei gequetscht an der Schweinetonne, die zwar ganz rechts stand, aber aufgrund ihrer Größe unheimlich viel Platz einnahm, und dessen Inhalt einmal in der Woche von einem Bauern aus der Umgebung abgeholt wurde, machte der Gang nach ein paar Metern einen scharfen Rechtsknick und schon stand man am Abgrund der Schlangengrube. Fertig für das nächste Gefecht!

Was für eine Regelung Herr Grothe über seine Arbeitskleidung mit Herrn Heinrich vereinbart hatte, wurde mir als kleiner Stift selbstverständlich nicht zugetragen, denn ich musste meine komplette Kochgarnitur, bestehend aus einer Hose, einer Jacke, einem Vorbinder, einem Touchon und einem Schiffchen, selbst stellen. Maximal drei Tage kam ich mit einer Garnitur aus. Dann nahm ich die dreckige Wäsche mit nach Hause und meine Mutter weichte sie am späten Abend noch in zwei Eimern mit warmem Wasser und Waschmittel ein, damit die besonders hartnäckigen Flecken über Nacht den Kampf mit dem Seifenpulver nicht überleben sollten.

Den Vorbinder und auch das Touchon wechselte ich hingegen täglich.

Aber ich war nicht der Einzige, dem es so erging. In den meisten kleineren Familienbetrieben musste man seine Berufskleidung selbst stellen. Wer etwas mehr Glück hatte, der wurde am Monatsende entsprechend dafür geldlich entschädigt. Aber das traf auf die Wenigsten zu. Gut hatten es nur die angetroffen, die in größeren Betrieben wie etwa in einem Hotel arbeiteten. Dort war es selbstverständlich, dass einem die Arbeitskleidung samt Sicherheitsschuhe gestellt wurden.

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