Roland Kühnel - Das ungelobte Land

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Beschrieben wird der Alltag in der DDR zwischen Anpassung und Widerstand in unterschiedlichen Lebensbereichen. Wie musste man sich als Schüler und Student staatskonform verhalten? Warum waren die gefälschten Wahlen von 1989 so relevant? Wie war das Leben als sogenanntes Intelligenz-Kind? Wie ideologiefrei war die Arbeit als Dolmetscher in der DDR? Was hat sich wirklich seit 1989 geändert?

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Aber das System DDR durfte in Texten/Liedern/Büchern nicht in Frage gestellt werden, sonst war man weg von der Bühne (Renft), wurde ausgebürgert (Biermann), abgeschoben (Krawczyk/Klier), mundtot gemacht (Rudolf Bahro), bekam Hausarrest (Havemann) oder erhielt als Student z.B. einen Eintrag in die Kaderakte. Ist das heute karrieretechnisch gesehen fundamental anders mit Personalakten, im „Aktenland Deutschland“? Wie werden in diesen Tagen u.a. Intendantenposten in Rundfunkräten vergeben, an „Querulanten“ oder an „Linientreue“?

Als Musikkonsument hatte man nun die Wahl zwischen „Formel 1“, „Musikladen“ oder „rund“. Letztere Sendung war auch eine Art Polit-Show der FDJ („Freie Deutsche Jugend“); zwischen zwei Titeln schaltete man schon mal um in eine LPG („Landwirtschaftliche Produktionsgemeinschaft“) der „FDJ-Initiative Tierproduktion Clara Zetkin“ oder man begrüßte einen Funktionär der jungen Garde im Blauhemd. Also „Produktwerbung Sozialismus“ statt Reklame für Schallplatten, Autos oder Kaffee.

Eine quasi gesamtdeutsche Fangemeinde hatte „Modern Talking“, so wie heute die aus Sibirien stammende Helene Fischer oder Andrea Berg. Ein globales Phänomen ist hier auch „Rammstein“, die ja ursprünglich aus dem Osten kommen. Oder „Tokio Hotel“ aus Magdeburg, eine Teenie-Gruppe der ganz speziellen Art. Der womöglich erfolgreichste Hit aus dem Osten war der „Holz-Michel“ von den „Randfichten“ aus dem Erzgebirge. Fährt man heute durch viele Landstriche in Brandenburg oder Mecklenburg-Vorpommern z.B., könnte man diesen Song ändern in: „Die DDR - jaaa, sie lebt noch, sie lebt noch!“

Neben den Gemeinschaftsantennen gab es in der DDR auch eine Art Gemeinschaftstelefon, in Form von Doppelanschlüssen. Also, zwei Mietparteien eines Hauses oder zweier Nachbarhäuser hatten denselben Anschluss, und wenn es klingelte, war immer die spannende Frage, wer angerufen wurde. Theoretisch (und manchmal auch praktisch) konnte man so problemlos beim Nachbarn mithören. Alles Dinge, die man sich jetzt nicht mehr so vorstellen kann. Zumindest auf die damalige Art und Weise; heutzutage weiß man auch nicht, wer alles mithört. Was unterscheidet eigentlich die Schnüffler von der Stasi von jenen der NSA oder…? Beide hegen einen Generalverdacht gegen alle, die Gesamtbevölkerung, es herrscht die Paranoia, alle Bürger seien Terroristen oder (früher) Konterrevolutionäre. In der Rückschau relativiert sich deshalb vieles. Leider.

Kanzler-Bonbon

Im Rückblick der Jahrzehnte erscheinen die 70-er Jahre in der DDR als von einem gewissen wirtschaftlichen Aufschwung geprägt, während die 80-er nach meiner Erinnerung vor allem politisch bewegend und recht widersprüchlich waren.

Dies betrifft besonders meine Jahre an der EOS („Erweiterte Oberschule“) bis zum Abitur 1979-1983. In diese Zeit fielen der „Sonderzug nach Pankow“ von Udo Lindenberg, aber vor allem natürlich die Streiks in Danzig, Solidarnosç und der darauf folgende Ausnahmezustand in Polen unter General Jaruzelski. Nun konnte man nicht mal mehr ins befreundete Nachbarland fahren, offen war nur noch die „Südgrenze“ in die Tschechoslowakei. Später im Studium währen eines Dolmetscher-Einsatzes in Frankfurt/Oder stand ich an der Oder und schaute nach Polen – wie in Berlin gen Westen. Ab Oktober 1980 Reisen ins östliche Bruderland nur noch mit schriftlicher Einladung. Wie klein wird die Welt für DDR-Bürger noch werden, dachte ich damals. (In meinen Notizbüchern aus den 80-er Jahren fand ich hier einen kleinen Eintrag – Quelle DLF -, wonach ein DDR-Arzt 10.000 DDR-Mark an „Solidarität“ nach Polen überwiesen hatte, und dafür 4 Jahre Haft erhielt…) Man sollte wohl aus Sicht der SED keinen Kontakt haben mit polnischen Dissidenten oder einfachen Bürgern. Aber es gab ja immer die permanenten Informationsquellen ARD und ZDF. Man sah Bilder von 100.000 Demonstranten in Danzig, die forderten: „Nieder mit der Junta! Hoch lebe die „Solidarität“! Freiheit für Walesa!“ Und man fragte sich, erlebe ich so etwas einmal bei uns in der DDR?

Während meiner Abitur-Zeit berichtete das Westfernsehen immer wieder aus Jena von „renitenten“ Studenten und anderen „subversiven Elementen“. Was passiert in diesem Land? Diese „Störenfriede des Sozialismus“ fielen den zuständigen Organen , wie Stasi und Polizei im Jargon der DDR-Medien hießen, durch ein spezielles Merkmal auf: die Jacken. Sie trugen einen Aufnäher mit dem Slogan „Schwerter zu Pflugscharen“. Als normaler DDR-Bürger wurde man nicht gerade bibelfest erzogen, und auch der sowjetische Bildhauer, der eine zum Spruch passende Skulptur für die UNO in New York geschaffen hatte, war im Prinzip unbekannt. Und die Frage stand im Raum, wenn die DDR so vehement für Abrüstung eintrat – und die atomare Bedrohung durch Pershings und SS-20 war ja in den 80-er Jahren real -, warum sind die Oberen so drakonisch gegen diese Jackenträger vorgegangen? Wahrscheinlich wären sie sogar unbeachtet geblieben für die Masse der Bürger; erst durch die heftige Reaktion der Macht wurden sie berühmt als Symbol des Widerstands. Genauso wie die mutigen Demonstranten in Dresden und anderswo mit dem Ruf „Frieden schaffen ohne Waffen“.

Die 80-er Jahre waren auch die Hoch-Zeit solcher Sendungen wie „Kennzeichen D“ und dem „ZDF-Magazin“ mit seinem Protagonisten Gerhard Löwenthal. Für politisch Interessierte wie mich waren diese Sendungen Pflicht wie die fünf Minuten früh am Morgen um 7.35 Uhr im DLF: „Aus Ostberliner Zeitungen – es zitiert und kommentiert…“ So bin ich fast täglich auch ideologisch gestärkt zur Schule gegangen… (Ein Ritual war für mich genauso am Sonntag 11.55 Uhr auf RIAS Berlin die Glocke der Gedächtniskirche mit den Worten: „Ich glaube an die Freiheit…“)

Die 80-er Jahre waren indes wie gesagt vor allem sehr widersprüchlich. Vom einem „wind of change“ war nicht viel zu spüren, eher ein laues Lüftchen. Die DDR hatte ihren Superstar mit Kati Witt, die jedoch mit mehr als nur einem Schlittschuh schon im Westen war. Im Fernsehen imitierte man Musiksendungen des Westens, die Moderatoren waren modisch angezogen ( peppig ), und die Sprache wurde für DDR-Verhältnisse, besonders bei „ELF 99“, teilweise richtig cool . Inwieweit dies alles von oben gesteuert und toleriert wurde, ist immer schwierig zu beurteilen.

Dennoch blieb natürlich die BRD Klassenfeind Nr.1 („Deutschland“ durfte man in der DDR nicht sagen; auch mit dem Begriff „Bundesrepublik“ machte man sich schon verdächtig). Und als vorbildlicher Abiturient hatte man nicht nur im Sinne Honeckers „Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik“ zu argumentieren, sondern sollte auch auf sein Outfit achten. Dies fing an mit der „Schnee-Jeans“ bzw. der „Levis“ bis hin zum unerwünschten Tragen von West-Tüten wie von WOM oder Karstadt. Alles Sachen, die eigentlich unwichtig waren, aber von den Mächtigen und ihren willigen Vollstreckern vor Ort ideologisch instrumentalisiert wurden.

Mit anderen Worten: die 80-er Jahre waren durch Stagnation, aber auch durch kleine Veränderungen bestimmt. Man schöpfte irgendwo Hoffnung, später dann große Hoffnung aus einer unerwarteten Richtung – aus Moskau mit Gorbatschow. Ich kann mich erinnern, dass im Studium plötzlich nicht mehr die Originalreden unserer sowjetischen Freunde gelesen werden sollten, nachdem in der Schule und bis dato an der Universität jeder mit nicht wenigen Lenin-Texten traktiert wurde. Oder mit sowjetischen Klassenkämpfer-Romanen wie „Neuland unterm Pflug“ und „Wie der Stahl gehärtet wurde“. Aber es gab auch Ventile, die von ganz oben geöffnet wurden, so im Konzertsommer 88. Bryan Adams, James Brown, Bruce Springsteen, Depeche Mode, eine wahre Armada von Weltstars gab sich plötzlich in der DDR die Klinke in die Hand. Auch als Reaktion auf die provokanten Konzerte am Reichstag, provokant nach Meinung der SED-Oberen.

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