Roland Kühnel - Das ungelobte Land

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Beschrieben wird der Alltag in der DDR zwischen Anpassung und Widerstand in unterschiedlichen Lebensbereichen. Wie musste man sich als Schüler und Student staatskonform verhalten? Warum waren die gefälschten Wahlen von 1989 so relevant? Wie war das Leben als sogenanntes Intelligenz-Kind? Wie ideologiefrei war die Arbeit als Dolmetscher in der DDR? Was hat sich wirklich seit 1989 geändert?

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Von den vier Inquisitoren von 1987 blieben drei weiter nach der „Wende“ an der Universität Leipzig beschäftigt. Eine Befragerin, Frau W., war nach 1990 ausgerechnet im Personalbüro tätig, so wie zu DDR-Zeiten. Einmal Kader, immer Kader. Sie war zuständig für viele relevante Dinge, ich sah sie dann im Rahmen meiner Promotion 1993 wieder. Erneut war sie zuständig , und erneut musste ich mich an die Machtverhältnisse anpassen. Wenn die DDR irgendwo noch sehr lebendig ist mit damaligen Entscheidungsträgern und mit seinen damaligen Macht- und Denk -Strukturen, dann sind es die Universitäten.

Wie viele Antragsteller auf ständige Ausreise gab es eigentlich insgesamt (lt. diverser bundesdeutscher Quellen ca. 400.000)? Wieviel Prozent wollten nicht weg? Honecker meinte dazu 1989, dass man „denen keine Träne nachweinen werde“, die über Prag oder Ungarn „abhauen“. So geschrieben im „Neuen Deutschland“ (ND), ein großer Fehler, der auch bei Getreuen der SED auf Unmut und Unverständnis stieß. Ein anderes Eigentor war die erfundene „Menthol-Story“, ebenfalls im ND abgedruckt, von einem DDR-Bürger, der angeblich im Zug nach Ungarn mit einer Menthol-Zigarette betäubt wurde (von finsteren westlichen Agenten) und dann in Österreich wieder aufwachte. Eine clevere PR sieht anders aus. Dabei ging es ums Ganze, um den Sozialismus und die Fortexistenz des Staates DDR.

Neben den Antragstellern gab es die „Abstimmung mit den Füßen“. Meine Arabisch-Seminargruppe an der Uni Leipzig bestand, wie erwähnt, am Ende noch aus vier Studenten. Von zehn. 60% haben die DDR verlassen. Einer meiner Kommilitonen wählte einen dramatischen Weg. Er schwamm mit seinen beiden kleinen Kindern huckepack über die Donau. Beim zweiten Mal mit der Ehefrau. Was sagt das über einen Staat aus, dass Menschen ihr Leben riskieren, um diesem Staat zu entkommen?

Übrigens: eine Prophezeiung hat sich bezüglich der DDR nicht erfüllt: Der Letzte macht das Licht aus! Ich vermute, dass die meisten, die in Leipzig „Wir bleiben hier!“ riefen, auch tatsächlich geblieben sind.

Ich hatte nie den Gedanken, einen Ausreiseantrag zu stellen, und dies aus zwei Gründen. Mein familiärer Mittelpunkt war Leipzig, ebenso mein studentischer. Meine Heimat war und ist Leipzig und nicht Rostock oder Regensburg. Eine Antragstellung wäre gleichbedeutend gewesen mit dem Ende hiesiger Studienabschlüsse und aller Auslandsträume als Arabisch- und Französisch-Dolmetscher. Ohne Studium hätte ich auch „in die Produktion“ gemusst. Keine verlockende Perspektive als handwerklich unbegabter Mensch.

Was stetig blieb, war die „Faust in der Tasche“, Frust, ja Hass. Es gibt im berühmten Film „Ben Hur“ eine interessante Szene, als der römische Flottengeneral den Galeerensklaven Hur grundlos auspeitscht und dessen hasserfüllte Augen sieht: „Nr. 41! Deine Augen sind voller Hass. Das ist gut. Hass erhält einen am Leben.“ Aber man kann auch in einer Diktatur nur mit Hass nicht überleben. Manchmal begegnete man als DDR-Bürger den bitteren Realitäten auch mit Humor. Als bekannt wurde, dass die DDR alte Pflastersteine in den Westen exportierte, entstand ein geflügeltes Wort: „Ach, wär´ ich doch ein Pflasterstein, dann könnt´ ich schon im Westen sein!“

In der geistigen Galeere DDR musste man sich als Kopfmensch oft, zu oft, verbal zusammenreißen, mit den Wölfen heulen; manchmal konnte man auch frech widersprechen, wenn möglich; etwas, was gut fürs Gemüt war. Der kleine Widerstand. Aber wenn es hart auf hart kam, knickte man zumeist ein. Man war einer von den Millionen Galileos; nur wenige waren Giordano Brunos. Lieber Hausarrest als Scheiterhaufen.

Gemeinschaftsantenne

Jeder tat es, aber niemand sprach darüber. Zumindest in den 70-er und teilweise noch in den 80-er Jahren. Westfernsehen zu schauen war zwar offiziell nicht verboten, aber man konnte Nachteile erlangen, wenn man bestimmte Dinge, die man dort sah, zum Besten gab. Zum Beispiel an der Uni. ´Das hab ich in der Tagesschau gesehen´, ging nicht an der Schule. Oder ein Interview-Zitat aus „Kontraste“, dies ging schon gar nicht, geschweige denn eine nicht konforme wissenschaftliche Quelle in der Diplomarbeit. Natürlich war es in der DDR immer entscheidend, was man zu verlieren hatte. Ein Handwerker hatte eher Aufträge, ein Übersetzer bei „Fehlverhalten“ eventuell keine mehr.

Zunächst bestand erstmal das technische Problem, Westfernsehen empfangen zu können (außer „ard“, außer Raum Dresden , im „Tal der Ahnungslosen“). Ich bin als Kind aufgewachsen mit zwei Programmen, DDR 1 und DDR 2. (Zappt man sich heute durch 35 oder mehr Programme, ist die Auswahl relativ gesehen auch nicht so viel besser.) Zuerst nur schwarz-weiß, dann gab es Farbfernseher für 6200 DDR-Mark, ein Vermögen. Dafür musste eine Kellnerin in der „Mitropa“ oder eine Näherin bei „Malimo“ lange arbeiten.

Zurück zum Empfang: es existierten in der DDR sogenannte Gemeinschaftsantennen, nicht vom Staat gefördert, aber auch nicht behindert (das war in den 50-er Jahren noch anders). Ein technisch versierter Nachbar oder Handwerker installierte auf dem Dach eines Mietshauses eine – übrigens nicht zu übersehende - Antenne, mit der man dann mehrere Westprogramme empfangen konnte. Dabei war wichtig, in welche Richtung die Antenne ausgerichtet war, in welcher Region der DDR man lebte - und wie das Wetter war. Ich erinnere mich lebhaft daran, wie bei Schnee im Winter das ZDF-Bild immer grieselte oder ganz verschwand. Als Verstärker oder Zweitantenne gab es noch in den 60-er Jahren Zimmerantennen, die auf dem Fernseher oder der Schrankwand standen. Falls das Bild schlechter wurde, musste einer mit der Antenne in der Hand durch das Zimmer gehen, und ein anderer dirigierte den Antennenhalter in die richtige Richtung.

Mit der Gemeinschaftsantenne konnten wir dann den „Klassenfeind“ bei ARD und ZDF in meist guter Qualität empfangen, später dann noch N3. Seit dieser Zeit hatte man sonntags die Wahl zwischen „Tatort“ und „Polizeiruf 110“. Samstag war „Kuli“ Pflicht, „Einer wird gewinnen“ oder Rudi Carell, „Am laufenden Band“. Und natürlich Bundesliga. Seit den 70-er bin ich dann auch durchs Westfernsehen Fan von Borussia Mönchengladbach geworden.

Im Unterschied zu heute gab es in der DDR keine Fernbedienung. Man musste also jedes Mal aufstehen, wenn man umschalten wollte. Gut, bei zwei Programmen kommt das nicht so häufig vor, und heute wäre es für manche dicke „Couch-Potatoes“ wenigstens eine sportliche Übung am Tag. Dies wurde anders mit der Einführung des Privatfernsehens. Eine Abundanz von Programmen, RTL, Sat1 sowie Bayern 3. Mehr als sechs Programme. Das hieß, dass man sich an der Programmierung am Fernseher entscheiden musste. Der DDR-Farbfernseher hatte sechs silberne Knöpfe, dazu hinter einer Klappe Drehrädchen, mit denen das Programm zentriert wurde. Mehr Programme hieß mehr Laufen zum Fernseher.

Soweit das Technische. Aber was sah ein normaler DDR-Bürger in der Glotze ? Ich glaube, nichts wesentlich anderes als ein Bundesbürger, was die Westsendungen betraf. Ein Sonderfall war hier eine Serie, quasi die vorweggenommene Einheit am Bildschirm: „Dallas“ mit dem bösen J.R. und der armen Sue Ellen. Dienstag 21.45 Uhr durfte man niemanden stören oder anrufen (falls Telefon vorhanden). Mittwoch früh wurde dann in der Straßenbahn oder auf Arbeit diskutiert, welche fiesen Tricks J.R. diesmal hatte, und der gute Bobby, die verwirrte Pamela, der glücklose Cliff Barnes… Die Nachfolgeserie von 2012/13 sehe ich hier mit etwas Nostalgie.

Wie eine Serie von einem anderen Stern wirkte wohl für die meisten Deutschen in Ost und West „Miami Vice“, mit videoartigen Szenen, besonders coolen Typen, schnittigen Autos, und Bildern einer Stadt, die für DDR-Bürger weiter entfernt war als der Mond. („Ich geh vom Nordpol zum Südpol zu Fuß…“, ein Riesenhit in der DDR von Frank Schöbel und damals genauso utopisch wie ein Ferrari in Cottbus.)

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