Roland Kühnel - Das ungelobte Land
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Die Straßenbahn (die „Bimmel“) war weniger pünktlich als heute, oft nicht geheizt oder überheizt, nicht selten auch zugig wegen undichter Fenster in den Tatra-Bahnen (die „Dubček-Panzer“ aus der Tschechoslowakei); dafür kostete eine Fahrt durch ganz Leipzig 20 oder 10 Pfennig, eine Schüler-Monatskarte mit 3 Linien nur 7 Mark. Das sind umgerechnet etwa 1,75 Euro, damit kann man heute gerade einmal 4 Haltestellen fahren.
Ja, und natürlich erinnert man sich ans Schlangestehen. Und an Mangel aller Art. Ich war zum Beispiel ein großer Ketchup-Freund, und so wurden jedes Mal gleich 10 kleine Ketchup-Flaschen (es gab nur eine Sorte) als Vorrat gekauft. Oder polnische Gewürzgurken und ungarisches Letscho. Wie lautete ein passender DDR-Witz? Was haben ein Känguru und ein DDR-Bürger gemeinsam? Sie haben immer einen Beutel dabei. Falls es etwas gab, was morgen nicht mehr im Regal ist, z.B. die leckeren Erdnuss-Flips aus Wurzen für 50 Pfennig. Heute unvorstellbar in unserer Überfluss- und Wegwerfgesellschaft. Plastiktüten wie heute gab es nicht. DDR-Bürger waren Beutelmenschen .
Überhaupt Witze. Mit der DDR ist auch eine ausgesprochen kreative Witze-Kultur verschwunden. Geht man heute ins Kabarett in Leipzig, kann bei vielen Gags nur ein Teil des Publikums lachen, die „Ehemaligen“. Es gab ja viele Witze über die Regierenden. Aber die Oberen im ZK, hatten sie eigentlich Humor? Ich erinnere mich, als Günter Schabowski im Fernsehen auf einer großen SED-Tagung den neuen „Wartburg“ in den höchsten Tönen lobte. Preis 26.000 DDR-Mark, eine unglaublich hohe Summe für einen Normalbürger. Als er den Preis nannte, mussten wohl viele im Publikum erst mal schlucken; als Schabowski dies bemerkte, fügte er schelmisch hinzu: „Aber die 4 Räder sind im Preis inklusive.“ Das Lachen im Saal war verhalten.
Üblich waren Witze wie solche: „Was passiert, wenn der Sozialismus in der Sahara siegt? – Dann wird der Sand knapp.“ Oder „Wer sind die vier größten Feinde des Sozialismus? – Frühling, Sommer…“ Zwei Beispiele aus der Rubrik ´eher harmlos´. Wenn man sich ganz sicher wähnte, dass der Gegenüber nicht von der Stasi war, konnte ein Witz auch sehr politisch und drastisch sein. Ulrich Tukur erzählt einen dieser Sorte später im Film „Das Leben der Anderen“: „Was haben Honecker und ein Telefon gemeinsam? – Aufhängen, Neu Wählen!“
Beim Einkaufen gab es auch einige recht skurrile Dinge. Da gab es stets Männer, die die Bierflaschen kopfüber gegen das Licht hielten, um so die Frische zu testen (hier können nur ostdeutsche Männer jenseits der 40 lachen). Andere wiederum stapelten Kästen um, um bei den untersten die vermeintlich neuesten Dosen oder Flaschen zu erwischen. Nervig konnte auch schon der Beginn des Einkaufs in einer Kaufhalle sein. Fast jedes Mal erwischte man einen Einkaufswagen, dessen Rädchen einen Drall nach links oder rechts hatte und wo man ständig aufpassen musste, niemanden in die Hacken zu fahren; oder die Räder ratschten, da sie verklemmt waren. Aufpassen musste man auch auf eventuelle Gefahren auf dem Fußboden der Kaufhalle. Irgendwo war immer eine Tropfspur Milch oder ähnliches. Die Beutel Milch, 1 Liter zu 0,70 M, wurden von den Mitarbeiter oft in die Kästen hineingeworfen. Nach 500 x Umstapeln rissen dabei oft die dünnen Beutel. Eine Lupe wäre hilfreich gewesen, um u.a. das Datum bei Yoghurt-Bechern zu entdecken. Danach galt es zu raten, ob es das Herstellungs- oder das Ablaufdatum sein konnte. Vorsicht musste man auch walten lassen bei den scharfkantigen weißen Quarkbechern.
Neben der Kaufhalle gab es aber noch etwas anderes. Ein besonderer Tag war immer, wenn meine Oma ein paar DM von einem Besuch im Westen mitbrachte und wir zum „Intershop“ im Erdgeschoss des ehemaligen „Astoria-Hotels“ gegenüber dem Leipziger Hauptbahnhof pilgerten. Bei einem schmalen Budget zwischen 5 und 20 Mark (auf sogenannten „Forumschecks“) musste stets gut überlegt sein, was man wollte. Bei mir stand so die qualvolle Frage: Mars oder Yogurette ? Noch ein Bounty ? Selbstverständlich als Einzel-Stück, nicht als Packung! Zu Hause wurde der kostbare Schatz erstmal ein paar Tage bewundert und dann natürlich nicht auf einmal gegessen. Mit einem scharfen Messer schnitt ich mein Mars in dünne Scheiben und genoss jeden Tag 2,3 davon. Heute kann man darüber schmunzeln. Meine Oma sagte in diesem Zusammenhang immer zu mir: Iss es mit mit Verstand. Das ist aus dem Westen!
Es war auch noch die Zeit, wo man Werbung freiwillig schaute. „Jacobs Krönung“ duftete über den Bildschirm, bei „Persil“ wusste man schon damals, was man hat, und bei der „Fa“-Seife sah man gertenschlanke junge Frauen irgendwo im Paradies ins Wasser eintauchen…
Die Packungen oder Etiketten wurden auch nicht unbedingt weggeworfen. Bei nicht wenigen DDR-Bürgern standen – leere – Flaschen, Dosen usw. aus dem Westen z.B. auf Küchenschränken oder Regalen. Begehrt waren genauso West-Tüten. Ich habe damals viele Etiketten von Flaschen und Dosen abgeweicht und sorgfältig in eigens dafür angelegte Hefter (!) eingeklebt… Mehr als nur ein paar Süßigkeiten mit dem anderen Geschmack konnten sich diejenigen leisten, die über GENEX einkauften. Ganz Privilegierte sogar Autos.
Zurück zur Stadt: Mangel und Gebäudeverfall waren typisch für die gesamte DDR, mit Ausnahme von Berlin, zumindest im Zentrum. Durch eine Sache hatte Leipzig indes eine Art Sonderstatus. Das gab es nicht mal in Berlin. Die Messe!
Die Leipziger Frühjahrs- und Herbstmesse bestimmte fast den Pulsschlag der Stadt, ja, sie prägte gewissermaßen die Identität ihrer Bewohner. Zweimal im Jahr atmete die Stadt auf. Es war bunter, grüner, lebendiger, ungezwungener. Westautos fuhren durch die Stadt, viele vermieteten ihre Wohnungen gegen gutes Geld (auch ohne Rechnung). Es gab plötzlich mehr in der Kaufhalle, nicht viel, aber doch auffällig mehr. Was es nicht gab und was mich tausendmal mehr als Bananen interessiert hätte, waren Westzeitungen. Als „Trost“ kaufte man das „Messemagazin“, ich glaub für 3 Mark. Sehr viel Geld damals für eine Zeitschrift.
Die Leipziger wurden für eine Woche in eine andere Welt versetzt, ohne dass man richtig dazu gehörte. Man war nur Beobachter, manchmal staunend, manchmal neidisch. Es war immer eine kurze Zeit des Träumens, auch vom Glanz des alten Leipzig vor dem Krieg. Umso trister die Zeit danach. Vielleicht ist dieses Intermezzo der Messe ein Grund dafür, dass die Umbrüche in der DDR so massiv in Leipzig angestoßen wurden. Es gab während der Messe eigentlich auch keine Kontakte zu Westdeutschen, wenn man nicht vermietete. Es war alles etwas virtuell, wie in einem Kinofilm, wo man als Statist am Rand des Geschehens steht. Die buchstäblich engsten Kontakte wurden in Hotels gepflegt…
In Rückblenden zur DDR-Gesichte wird nun nicht zu Unrecht der Mangel beklagt. Ja, aber das traf nur für bestimmte Dinge zu, auch bei alltäglichen Lebensmitteln. Es herrschte wahrlich kein Mangel an Fleisch, Wurst und Milchprodukten. Bei Gemüse war das Angebot geringer als heute, nur beim Obst gab es wirklich Defizite. Hier wird die DDR von vielen westlichen (und leider auch östlichen) Autoren auf die Banane reduziert. Sicher haben viele DDR-Bürger Südfrüchte wie Bananen vermisst, aber sie vermissten vor allem andere Dinge, wie sie eindrucksvoll 1989 manifestiert haben. Insofern war ein Plakat der „Titanic“ von 1990 besonders schäbig: „Zonen-Gabi im Glück: Meine erste Banane!“ Das war unterste Schublade, auch wenn man es natürlich satirisch sehen kann. Noch polemischer hat sich hier ein bekannter Politiker von damals verhalten: Otto Schily. Nach den Wahlen vom 18.3.1990, als die „Allianz für Deutschland“ (Gott sei Dank!) klar gewonnen hatte, hält Schily eine einzelne Banane in die Kamera. Abfälliger ging es nicht mehr. (Später hat er dann mal im Fernsehen gewettet. Einsatz: der sündhaft teure „Brunello“-Wein aus Italien. Naja, irgendwie typisch Sozi. Und ein Kanzlerkandidat der SPD meinte 2013, er würde nie einen Wein unter 5 Euro trinken. Klar, „Peer will mehr“ für sein schwer verdientes Geld.) Aber Wähler-Schelte in Deutschland ist kein singuläres Phänomen von 1990.
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