Roland Kühnel - Das ungelobte Land

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Beschrieben wird der Alltag in der DDR zwischen Anpassung und Widerstand in unterschiedlichen Lebensbereichen. Wie musste man sich als Schüler und Student staatskonform verhalten? Warum waren die gefälschten Wahlen von 1989 so relevant? Wie war das Leben als sogenanntes Intelligenz-Kind? Wie ideologiefrei war die Arbeit als Dolmetscher in der DDR? Was hat sich wirklich seit 1989 geändert?

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Die Kontakte mit den polnischen Kommilitonen (und Kommilitoninnen) waren freundschaftlich bis herzlich und keineswegs irgendwie deutschfeindlich (was man ab und zu noch in Frankreich erleben kann). Auch bei meinen Reisen nach 89 habe ich derartiges nie festgestellt. Natürlich sollte man – nicht wegen eines oktroyierten Büßergewandes, sondern einfach aus Respekt – in Polen nicht auf die großdeutsche Pauke hauen, aber die Polen sind uns ähnlicher als wir denken. Bedenkt man allein, dass etwa 15% der Menschen in Deutschen vom Namen her einen polnischen Migrationshintergrund besitzen. Fährt man heute von Dresden oder Cottbus Richtung Polen, stehen auf den Autobahnschildern hinter der Grenze die ehemaligen deutschen Städtenamen wie Breslau oder Oppeln. Das war vor 20 Jahren noch nicht so. Auch in den Masuren, im alten Ostpreußen, wird derjenige nicht argwöhnisch beäugt, der auf den Spuren von damals unterwegs ist. Viele Polen sprechen deutsch, nicht nur diejenigen, die sich auf deutsche Gäste eingestellt haben. Eine Stadt wie Danzig ist hier auch international, genau wie Warschau, dessen im Krieg auf persönlichen Befehl Hitlers total zerstörte Altstadt wunderschön restauriert wurde.

Der einzige Ort, für den in Polen aus verständlichen Gründen nicht geworben wird als Touristenattraktion, ist die „Wolfsschanze“ bei Ketrzyn/Rastenburg, nicht mehr so weit weg von der russischen Grenze und Königsberg. Es ist nichts ausgeschildert, und an der Landstraße Richtung „Wolfsschanze“ zweigt ein unscheinbarer Waldweg ab, dessen kleines Hinweisschild man leicht übersehen kann. Ich musste auch zweimal aussteigen, um einen Fahrer aus „J“ und einen aus „C“ zu fragen. Sie hatten sich auch verfahren, am Ende trafen wir uns wieder auf dem Waldparkplatz der „Wolfsschanze“.

Ist man historisch interessiert, lohnt sich der Besuch durchaus. Zu sehen ist aber nicht mehr viel. Die Atmosphäre im dicht bewaldeten Gelände wirkt sehr düster, unnahbar, fast dschungelartig. Die umgestürzten und zum Teil zerbombten Betonstücke liegen wie Riesen in der Gegend herum. Überall Moos und überwachsene Steine. Es ist ein unheimlicher Ort, schon ohne den geschichtlichen Kontext. Wenn man auf den traumhaften Alleen der Masuren unterwegs ist, kann man diesen Ort besuchen, muss es aber nicht. Lohnender ist zum Beispiel Frombork mit der Kopernikus-Kirche oder auch eine Stadt in Zentral-Polen, die nur von wenigen Deutschen besucht wird: Thorn/Torun, zwischen Posen und Danzig. Oder man besucht den wunderbar restaurierten Marktplatz von Breslau und wohnt dort unweit im „Jana Pawla II“, dem „Papsthotel“ auf der kleinen Insel am Dom.; und natürlich das aufstrebende Warschau mit der Altstadt, dem hochinteressanten „Museum des Warschauer Aufstandes“ und vielleicht auch die kleine restaurierte Straße des Ghettos im Zentrum. Polen lohnt sich schon deshalb, weil es auch Teil der deutschen Geschichte ist.

Leipziger Allerlei

Woran denkt man im Allgemeinen bei Leipzig? Als Leipziger sicher an die Messe, an Goethes Zitat aus „Faust“ Mein Leipzig lob ich mir, es ist ein Klein-Paris und bildet seine Leute , an den Filz im Rathaus, an Prestigeprojekte wie den zunächst sehr umstrittenen City-Tunnel der Deutschen Bahn (schöne Grüße nach Stuttgart!), vielleicht auch an Kulinarisches wie „Leipziger Allerlei“ oder Leipziger Lerchen (lecker Gebäck), ans Völki , an das Völkerschlachtdenkmal; wenn man Fußball-Fan ist, an trostlose Spiele in der 4. oder 5. Liga, den überregionalen Hoffnungsträger RB Leipzig und natürlich an die große Handelstradition seit dem Mittelalter, an Bach und den Thomaner-Chor. Außerdem eventuell noch an die Konkurrenz zur manchmal etwas selbstverliebten Kulturstadt Dresden und früher an Berlin, wo es alles gab.

Meine Oma, die seit 1930 in Leipzig gewohnt hat, schwärmte immer vom wunderschönen Augustusplatz, in Friedenszeiten , von den „Pelzjuden“ am „Brühl“, vom „Café Felsche“, das es nicht mehr gibt (heute dort eine City-Bank), vom verschwundenen „Krystall-Palast“, der alten Pauliner-Kirche, vom Königsplatz (heute Wilhelm-Leuschner-Platz mit einer verwilderten Brache und einem Parkplatz). Dieses alte Leipzig existiert nur noch auf Postkarten und in den Köpfen der Älteren. Während des stürmischen Herbsts 89 prägte jemand den Begriff „Heldenstadt“, ich vermute, es war kein Leipziger (später aufgegriffen von Christoph Hein). Nach 90 hatten die Leipziger auch kein Problem damit, dass Dresden wieder Landeshauptstadt wurde. Der folgende alte sächsische Spruch gilt durchaus noch heute: In Chemnitz wird gearbeitet, in Leipzig gehandelt und in Dresden gefeiert.

Läuft man jetzt durch Leipzig, kann man sich über viele Dinge freuen, aber auch ärgern. In den 90-ern gab es außer dem Baulöwen Schneider und seinen Projekten eine große Diskussion um den Hauptbahnhof, immerhin der größte Kopfbahnhof Europas. Passt zu diesem altehrwürdigen Gebäude eine ultramoderne, unterirdische Ladenpassage auf zwei Ebenen? Ich war damals nicht begeistert von diesem Plan, mittlerweile ist der Bahnhof ein Aushängeschild für die Stadt und die ganze Region.

Grandios die Passagen, auch zu DDR-Zeiten schon. Vieles im Zentrum ist verschwunden, anderes liebevoll restauriert, einiges vielleicht eine Spur zu chic. Geschmackssache ist hier besonders der neugestaltete Sachsenplatz, heute zubetoniert mit einem überdimensionierten Bildermuseum, früher ein offener Platz mit mehreren Springbrunnen und vielen Bänken. Auch vom Abriss der Alten Messe im Süden der Stadt am Völkerschlachtdenkmal war ich nicht erfreut, heute gefällt mir die Neue Messe im Norden mit ihrer futuristischen Architektur richtig gut.

Im Vergleich zu den meisten Städten im Osten hat sich in Leipzig sehr viel getan, nicht dank, sondern trotz der Bürgermeister, die seit 1990 das Zepter schwingen (mehr Aufschwung gibt es wohl nur noch in Jena). Bundesweit bekannt und der erfolgreichste OBM ist auf diesem Feld Wolfgang Tiefensee. BMW und Porsche haben sich angesiedelt und Tausende Arbeitsplätze geschaffen; die Olympia-Bewerbung für 2004 war eine gute Werbung und hat viel vom Enthusiasmus der Leipziger offenbart. Wie anderswo auch nerven Baustellen und Dauer-Umleitungen. Oder Stillstand wie am zentralen Burgplatz. Seit über 20 Jahren tut sich dort nichts. Die Bürgermeister bräuchten nur aus dem Fenster ihres Rathauses zu schauen… Und auch wenn amerikanische Heuschrecken die Eigentümer sind, wie beim „Astoria-Hotel“, muss es doch eine Lösung geben. Neu sind die „Höfe am Brühl“, bislang keine Erfolgsstory; der alte Brühl der „Pelzjuden“ von vor 1933 ist unwiederbringlich verloren.

Aber wie war das Leben in Leipzig vor 1989? Mit der Zeit verblassen natürlich die Erinnerungen. Interessant ist eigentlich, was man dennoch im Gedächtnis behalten hat.

Ein ernsthaftes Problem in Leipzig war zweifellos die Luft. Wenn der Wind ungünstig stand, wehte der Dreck der Kraftwerke, Braunkohlentagebaue und Chemieanlagen aus Böhlen, Zwenkau, Leuna oder Bitterfeld in die Stadt. Im Winter in den 80-er Jahren setzte sich der Kohlenstaub aus den Tagebauen im Umland auf den Straßen ab, so dass der Schnee regelrecht schwarz wurde. Im Zug von Berlin nach Leipzig wurden kurz vor Bitterfeld die Fenster geschlossen, sonst wäre man am süßlichen Gestank in den Abteilen erstickt.

Sieht man heute Fernsehberichte von früher, ist man entsetzt über den Bauzustand der Gebäude. Ich wohnte damals im Osten in der Nähe der Eisenbahnstraße (früher: Ernst-Thälmann-Straße), keine Vorzeigegegend wie Gohlis. Aber es gab damals fast nur solche Fassaden. Wenn in den letzten Jahren viel verputzt wurde, bemerkte man erst den gewaltigen Unterschied zur Zeit vor 1989. Dafür waren die Mieten gering. Meine Eltern zahlten für eine 5-Raum-Wohnug mit über 100 Quadratmetern 70 DDR-Mark. Kohlen extra. Im Durchschnitt waren es 10% eines (Single-)Gehalts, die für die Miete draufgingen. Nicht wenige Mietshäuser hatten aber noch Außenklo, mehr Öfen als Zentralheizung, Boiler in der Küche und Badeofen im Bad, und eher kein Telefon. Falls man telefonierte, waren folgende zwei Sätze oft im Gebrauch: „Fasse dich kurz!“ und „Das sage ich dir lieber nicht am Telefon!“ (Heute schreibe ich wieder in der Mail: das sage ich dir mündlich… Schöne Grüße an die NSA und an viele andere!).

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