Roland Kühnel - Das ungelobte Land

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Beschrieben wird der Alltag in der DDR zwischen Anpassung und Widerstand in unterschiedlichen Lebensbereichen. Wie musste man sich als Schüler und Student staatskonform verhalten? Warum waren die gefälschten Wahlen von 1989 so relevant? Wie war das Leben als sogenanntes Intelligenz-Kind? Wie ideologiefrei war die Arbeit als Dolmetscher in der DDR? Was hat sich wirklich seit 1989 geändert?

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Die Generation der ersten Mauerjahre verbindet Berlin mit Kennedy und seinem „Ich bin ein Berliner!“ oder mit dem Appell von Bürgermeister Ernst Reuter „Ihr Völker der Welt! Schaut auf diese Stadt!“ Meine Assoziation mit Berlin und dem Brandenburger Tor ist nicht zuletzt Ronald Reagan, als er in seiner Rede die Sowjetunion anmahnte, sich für mehr Demokratie und die Menschenrechte einzusetzen, um dann seine Rede mit den Worten zu beenden: „Mister Gorbachev, tear down this wall! … Mister Gorbachev, open this gate!“

Wenn ich diese Worte im Fernsehen wieder mal höre, bin ich ergriffen und dankbar. Der Machthaber auf der anderen Seite tönte noch am 20. Januar 1989, dass die Mauer in 50 oder 100 Jahren noch stehen werde. Mit der Ergänzung: „… solange die Bedingungen, die zu ihrer Errichtung geführt haben, nicht beseitigt sind.“ 1989 waren diese „Bedingungen“ nicht mehr gegeben. Dafür haben viele mutige Menschen gesorgt, in kirchlichen Kreisen der DDR, in Bautzen oder Brandenburg, später auch durch die „Abstimmung mit den Füßen“, und dann natürlich die Menschen in Leipzig, Dresden, Plauen, Jena, Apolda und anderen Orten. Und im Radio lief kurze Zeit später der „Soundtrack“ zum Mauerfall, der Hit einer Berliner Schülergruppe, der „Gropiuslärchen“, „Berlin, Berlin, Dein Herz kennt keine Mauern…“

An anderer Stelle hat Honecker seine Prophezeiung der 100 Jahre Mauer ergänzt um folgenden Satz, stets mit einer hohen, sich überschlagenden Stimme: „Die Mauer… ist erforderlich, um unsere Republik vor Räubern zu schützen.“ 1989 konnte man so einen Satz nicht ernst nehmen, ab 1991 bekamen die „Räuber“ für nicht wenige ehemalige DDR-Bürger ein Gesicht: die „Treuhand“. Dabei war der ermordete Rohwedder noch weniger drakonisch als seine Nachfolgerin, Birgit Breuel. Ich erinnere mich, dass die Demonstranten, die 1990 für den Erhalt von DDR-Betrieben auch in Leipzig auf die Straße gingen, von Rednern am Mikrophon auf dem Augustusplatz beschimpft wurden als „Querulanten“, „Feinde der Einheit“, ja quasi als „Terroristen“. Wenn konkurrenz-f ä h i g e Firmen im Osten plattgemacht bzw. für eine Mark (!) verkauft wurden an windige Typen, dann war dieser Protest mehr als berechtigt. Dass viele, wahrscheinlich die meisten Betriebe im Osten eine geringere Arbeitsproduktivität besaßen, bestritt ja niemand. Aber dieser eiskalte Ton und die brutale Enteignung von Volkseigentum (im besten Sinne des Wortes) brachte die Menschen eben auf die Palme. Heute werden marode Konzerne ja auch subventioniert oder Banken gerettet…

Was mich und viele andere nach der Wende verbittert hat, dass niemand von den Verantwortlichen angemessen für die Maueropfer bestraft wurde. Wie müssen sich erst die Bautzen-Häftlinge und die Angehörigen der Opfer fühlen! Der Erbauer der Mauer, Ulbricht, war nicht mehr zu verurteilen, aber der Ingenieur des Mauerbaus, Honecker, kam nach einem kurzen Intermezzo im Gefängnis schnell frei und konnte seine letzten Jahre im Ausland verbringen.

Viele waren aus anderen Gründen zu Recht verbittert. Da die Deutschen ausgewiesene Großmeister im (Er-)Finden von Euphemismen sind, wurden auch in der Nachwendezeit unzählige neue Termini geprägt. DDR-Betriebe wurden nicht etwa geschlossen, nein, sie wurden durch die Treuhand abgewickelt. Heute heißt es statt Abriss Rückbau oder bei Entlassungen Anschlussverwendung , und Arbeitslose heißen Arbeitssuchende .

In Vergessenheit geraten ist auch ein Aspekt bei der Währungsunion. Ohne Zweifel hätte es die DDR-Sparer schlimmer treffen können als mit dem Umtauschkurs 1 DM = 2 DDR-Mark (einige Protagonisten der SPD forderten einen Kurs von 1:4). Aber die damaligen Verantwortlichen erzählten den DDR-Bürger etwas von Anteilscheinen am Volksvermögen, das irgendwann zurückgezahlt werden sollte. Wer erinnert sich noch?!

Studentensommer Krakau

In der DDR war es üblich, dass Schüler und Studenten neben dem Unterricht Pflichtpraktika und Arbeitseinsätze absolvierten. Das konnte ein Tag in der Rüben-Ernte bei Leipzig sein, eine ganze Woche Kartoffeln sortieren am Fließband bei Neubrandenburg, Straßenbauarbeiten; alles für eine durchaus gute Bezahlung.

Nur wenige Freunde hatten die Maßnahmen „Zivilverteidigung“ statt Unterricht bzw. ZV-Lager, eine Art vor- bzw. paramilitärische Ausbildung. Beliebt dagegen waren bei den meisten die sogenannten Studentensommer, oft im Ausland und nicht selten an schönen Orten. Wie in meinem Falle in Krakau. Drei Wochen Polen im Sommer, dazu in einer wirklich traumhaften Stadt. Meine Kommilitonen wurden an verschiedenen Arbeitsstellen eingesetzt, ich arbeitete in einer kleinen Gruppe im Botanischen Garten von Krakau, später noch an der altehrwürdigen Universität. Ab 18 Uhr war Freizeit, und die Stadt bietet für Studenten viele Cafés und Kellerklubs. In den Abendstunden herrschte auf dem Rynok , dem Markt, eine tolle, fast schon italienische Stimmung, Blumenstände und junge Leute mit guter Laune. Mindestens so begeistert war ich von etwas anderem. In den Musikgeschäften gab es viele Westplatten, ohne Anstehen wie in Leipzig. Ich deckte mich gleich mit mehreren „Depeche-Mode“-Scheiben ein, dazu diverse Singles wie von der damaligen Hitgruppe „Bananarama“. Dabei ging das meiste Geld drauf, das wir tauschen durften. Am zweiten Abend entdeckte ich dann etwas Unfassbares an den Krakauer Reisebüros: Angebote für Rom, Paris… Ganz normal, ausgezeichnet in polnischen Zlotys. Nicht eben billig, aber man konnte fahren. Wieso war so etwas in der DDR nicht möglich?

In den drei Wochen wurden verschiedene Ausflüge organisiert, aber man konnte auch individuell etwas unternehmen. Die offiziellen Touren gingen nach Zakopane und Auschwitz. Die Fahrt durch die Berge war sehr beeindruckend, zumal die Landschaft damals kaum verschandelt war durch Hotelburgen oder andere Betonklötze. Absolut empfehlenswert für Wanderer, am besten in Kombination mit den slowakischen Bergen auf der anderen Seite der nahen Grenze.

Auschwitz. Ein Ort, den man sich nicht zwangsweise von oben verordnet, sondern in Ruhe freiwillig ansehen sollte. Genau wie Yad Vashem („Hand und Name/Zeichen“) in Jerusalem. Zu DDR-Zeiten war der Besuch des KZ Buchenwald bei Weimar Pflicht für alle Schüler. Schon Ende der 70er Jahre war dort nur noch wenig erhalten geblieben, um das Grauen zu dokumentieren. Anders in Auschwitz. Es ist schwer, die passenden Worte zu finden, um die Eindrücke ohne politische oder moralische Intention wiederzugeben. Man betritt das Lager durch das eiserne Tor mit dem berühmt-berüchtigten Spruch „Arbeit macht frei“. Die Beklemmung steigt mit jeder Baracke, die man betritt. Dabei wirkten die Gebäude von außen sogar harmlos mit ihrem dunkel rot-braunen Anstrich. Die Wege durch das Lager waren exakt, schnurgerade, offensichtlich mit deutscher Gründlichkeit geplant. Wie in Buchenwald sieht man große Öfen, mit offenen Türen. Für viele Besucher der unheimlichste Ort, den man schnell wieder verlassen möchte. Danach kamen drei weitere Baracken, die einem noch viel plastischer vor Augen zeigen, was Auschwitz bedeutet hat. In der ersten Baracke hinter einer Glasscheibe Berge von Koffern. An vielen klebten noch Namensschilder mit deutschen, polnischen und jüdischen Namen. In der zweiten Baracke lagen hinter Glas meterhohe Bündel von Haaren. Stumme Zeugen. In der dritten Baracke Tausende von Brillen…

Ein weiteres interessantes Ziel in der Nähe von Krakau ist Czestochowa/Tschenstochau, die heilige Stadt der polnischen Katholiken. Ich fuhr mit einem Kumpel per Anhalter auf einem Lkw mit; mindestens einen Kilometer vor der Kapelle mit der „Schwarzen Maria“ sahen wir bereits Gläubige, die sich der Kapelle auf Knien rutschend (!) näherten, darunter viele Ältere. Wie sagt man immer zutreffend: der Glaube versetzt Berge. Auch wenn man nicht katholisch ist, hat Tschenstochau einen authentisch-religiösen Charakter und ist nicht wie Lourdes in Südfrankreich ein Pilger-Jahrmarkt.

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