Karim Akerma - Antinatalismus

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Das vorliegende Antinatalismus-Handbuch dokumentiert und erörtert die Einsicht in das Nichtseinmüssen von Menschen als einen Gewinn von Freiheit gegen biosozionome Vorgaben. Und es verfolgt die ethische Absicht, fortzeugungswillige Leser davon zu überzeugen, dass es besser ist, nicht so zu handeln, dass neue Menschen zu existieren beginnen. Fortzeugungskritische Leser will es in ihrer antinatalistischen Haltung bestärken. Zu diesem Zweck bietet das Handbuch eine Vielzahl von Argumenten, Neologismen und Stellungnahmen zur Natalität aus Jahrtausenden auf. Auch wenn diese Stellungnahmen häufig gleichsam nur im Vorhof des Antinatalismus stehen, belegen sie doch, dass das Kulturwesen Mensch immer schon eine kritische Haltung gegen das biosoziale Radikal der Fortpflanzung einzunehmen wusste. Der von uns vertretene Antinatalismus ist universal, indem er alle leidfähigen Wesen berücksichtigt: Es ist zumeist besser so zu handeln , dass kein weiteres leidfähiges Tier zu existieren beginnt. Hier berührt sich der humanistische Antinatalismus mit dem ethischen Vegetarismus.

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„Ich habe schon gesagt, daß ich wieder schwanger war. Diese dritte Hoffnung hatte nichts freudiges für mich, ich fühlte sie wie ein Unrecht. Durfte ich in meiner Lage Kinder zur Welt bringen, die höchstwahrscheinlich dazu bestimmt waren, Opfer unsrer unglücklichen Verhältnisse zu werden? Sollte sich meine Jugend, so voll Not und Elend und Scham und Bedrückung, die die Armut im Gefolge hat, bei meinen Kindern wiederholen? Angst und Schmerz drückten mich nieder, und ich weinte reuevolle, bittere Tränen darüber, daß ich ihnen das Dasein gegeben habe. Mein Leben konnte ich dem Manne opfern, aber durfte ich die Kinder in denselben Abgrund werfen, der mich verschlingen wird?“ (Sacher-Masoch, Meine Lebensbeichte, S. 96)

Sacher-Masochs Antinatalismus ist beileibe keine Eintagsfliege. In ihrer Lebensbeichte hält sie einen Dialog fest, in dem eine gewisse Kathrin Strebinger ihrem Mann sagt:

»Es gibt Kinder, die nicht gefragt werden, von welchen Eltern sie zur Welt kommen wollen ... und es gibt Dummköpfe, die sie dann für alle Gemeinheiten der Eltern verantwortlich machen wollen. Wundert mich, dass du dich zu diesen schlägst. Glaubst du, dass, wenn wir uns unsere Eltern aussuchen könnten, wir nicht sehr oft eine andere Wahl getroffen hätten? Ich gewiss.« (Sacher-Masoch, Meine Lebensbeichte, S. 181)

Leopold von Sacher-Masoch antwortet hierauf – und im sich entspinnenden Dialog, in dem Kathrin Strebinger konstatiert, das Aussterben der Menschheit bei allgemeiner Kinderlosigkeit sei gleichgültig, ergreift Wanda antinatalistisch Partei:

„»Wenn du selbst erst Kinder haben wirst, wirst du sie samt ihrer Fehler lieben.«

»Ach, bist du dumm! Wer spricht denn davon, ob man sie liebt oder nicht liebt, wenn sie einmal da sind.{65} Haben soll man keine, darum handelt sich's. In meinen Augen ist es ein Verbrechen, Kinder in die Welt zu setzen, wenn man ihnen nicht die Grundbedingungen für ihr künftiges Wohl, Gesundheit, klaren Verstand und materielle Mittel mitgeben kann. Et encore ...« [ картинка 508Elternpflicht als Daseinsversöhnungspflicht]

»Nach solchen Grundsätzen würde die menschliche Rasse bald aussterben.«

»Et puis après! ...«

Ich{66} war froh, daß das Thema angeregt worden war, und sagte jetzt:

»Kathrin hat recht. Unter neunzig von hundert Fällen ist es leichtsinnig und gewissenlos, Kinder zu haben.«

»Aber Wanda, wie kannst du das sagen!« rief mein Mann. »Du, die als Mutter so glücklich ist.«

»Wenn ich glücklich bin, so will das nicht heißen, daß es die Kinder auch sein werden. Und was ist das für ein Glück, diese ewige bleischwere Angst um ihre Zukunft! Nach dem, wie sich das Leben mir geoffenbart hat, durfte ich keine Kinder haben. Es schnürt sich mir das Herz zusammen, wenn ich denke, welchen dummen und grausamen Zufällen sie ausgesetzt sein werden. Ich fühle mich so schuldig gegen sie, daß ich Tag und Nacht nur daran denke, wie ich es machen soll, um sie jetzt so glücklich als möglich zu machen, um sie wenigstens in etwas für das Unrecht zu entschädigen, das ich ihnen getan, indem ich ihnen das Leben gegeben.«

Mein Mann sah mich groß an.

»Ja, ja, sieh mich nur an. Es war unverantwortlich leichtsinnig von uns, Kinder zu haben.« –

Kathrin war gegangen. Es war spät in der Nacht, und wir saßen jetzt allein, die schlafenden Kinder um uns.

Eine Weile schwieg Leopold, dann sagte er:

»Um Gotteswillen, wie kannst du nur so traurige und trostlose Gedanken haben? Ich sehe die Zukunft unserer Kinder durchaus nicht so trübe wie du.«

»Weil du den Blick immer nur auf einen Punkt richtest: die ›Venus im Pelz{67}‹, und kein Auge für das wirkliche Leben hast! In welcher Lage sind wir? Heute wissen wir nicht, ob wir morgen Brot haben werden. So sind Jahre hingegangen, und so werden sie weiter hingehen. Die Zukunft voll schöner Hoffnungen, und die Gegenwart voll bitterer Not. Hatten wir ein Recht, die Kinder dem auszusetzen?«

Ich zitterte vor Erregung und schwer verhaltenem Groll.“ (Sacher-Masoch, Meine Lebensbeichte, S. 181f)

Von höchster Bedeutung ist diese Passage gleich in mehrfacher Hinsicht: Erstens belegt sie die Überwindung jener картинка 509Emotions-Hermetik, die zahllose Eltern daran hindert, über eigenem momentanem Glück die Glücksfragilität und Leidsolidität ihrer Kinder zu vergessen; zweitens – damit verbunden – die Offenheit für einen biographisch informierten Antinatalismus; drittens die Antizipation des inhärent antinatalistischen Konzepts der Gesundheit wie es von der WHO definiert wurde ( картинка 510Indirekte Antinatalismen).

Thomas Manns (1875–1955) drei Elternschuldbekenntnisse

Erstes Mannsches Bekenntnis

Am 13.11.1918 notiert Mann in sein Tagebuch:

„Dem Kindchen wurde das Ohr verbunden, als ich zurückkam. Es warf sich und schrie, dass es mir das Herz zerriss. [...] Setzt man Kinder in die Welt, so schafft man auch noch Leiden außer sich, objektive Leiden, die man nicht selber fühlt, sondern nur fühlen sieht, und an denen man sich schuldig fühlt.“ (Mann, Tagebücher 1918-1921, S. 76 f. Fund: GK)

Wir stehen vor einem Elternschuldbekenntnis, zu dem das Gros aller Eltern vielleicht gar nicht in der Lage ist. Gilt es doch als Daseinsbegleitmusik, dass Kinder aus seelischer Not oder vor körperlichem Schmerz schreien, wie sie eben überhaupt laut sind (sofern die Eltern ihnen lautes Spielzeug kauften). „Kinder schreien schon mal“ offenbart eine erschütternde Notlagen-Hermetik, die dem Schreien der Kinder den ihm gebührenden Ernst nehmen will. Wobei übersehen wird, dass Kinder – anders als Erwachsene – mehr oder weniger ganz in ihrer Notsituation aufgehen und vom Schmerz beherrscht werden.

Zweites Mannsches Bekenntnis

Aufgrund „eigentümlichen“ Verhaltens seines Sohnes Klaus (1906–1949) notiert Th. Mann in seinem Tagebuch: „Wie wird das Leben des Jungen sich gestalten? Jemand wie ich ‚sollte’ selbstverständlich keine Kinder in die Welt setzen. Aber dies Sollte verdient seine Anführungsstriche. Was lebt, will nicht nur sich selbst, weil es lebt, sondern hat auch sich selbst gewollt, denn es lebt.“ (Tagebücher 1918-1921. Eintrag vom 20.9.1918 (S. 11), Fund: GK)

Was mag Mann im Sinn gehabt haben, als er schrieb, was lebt, hat sich selbst gewollt, da es nun einmal lebt? Gab es in der Vergangenheit einen Zeitpunkt, zu dem wir uns selbst wollten und das Sein dem Nichtsein vorzogen? Aus logischen Gründen ist ersichtlich, dass wir nicht deshalb ins Dasein traten, weil „wir“ sein wollten. Schon Nietzsche kritisierte in seinem „Zarathustra“ die Rede vom „Willen zum Dasein“ und sagte: „diesen Willen – gibt es nicht! Denn: was nicht ist, das kann nicht wollen; was aber im Dasein ist, wie könnte das noch zum Dasein wollen!“ (Nietzsche, Werke in 3 Bd. 2, S. 372)

Alternativ könnte Mann auf den Umstand anspielen, dass das Dasein eines jeden Lebewesens allzeit gefährdet ist: Das Fortbestehen eines Lebewesens bezeugte dann ein Daseinwollen, insofern es sich in der Vergangenheit erfolgreich gegen den eigenen Untergang aufgelehnt haben muss, etwa Krankheiten überstand oder Verfolgern entkam.

Am plausibelsten indes scheint eine Deutung, wonach Mann hier auf den Selbstmord anspielt: Jeder Mensch, der noch da ist, muss sich wollen – andernfalls hätte er bereits Selbstmord begangen und existierte nicht mehr.

картинка 511Busch, картинка 512Marquard

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