Karim Akerma - Antinatalismus

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Das vorliegende Antinatalismus-Handbuch dokumentiert und erörtert die Einsicht in das Nichtseinmüssen von Menschen als einen Gewinn von Freiheit gegen biosozionome Vorgaben. Und es verfolgt die ethische Absicht, fortzeugungswillige Leser davon zu überzeugen, dass es besser ist, nicht so zu handeln, dass neue Menschen zu existieren beginnen. Fortzeugungskritische Leser will es in ihrer antinatalistischen Haltung bestärken. Zu diesem Zweck bietet das Handbuch eine Vielzahl von Argumenten, Neologismen und Stellungnahmen zur Natalität aus Jahrtausenden auf. Auch wenn diese Stellungnahmen häufig gleichsam nur im Vorhof des Antinatalismus stehen, belegen sie doch, dass das Kulturwesen Mensch immer schon eine kritische Haltung gegen das biosoziale Radikal der Fortpflanzung einzunehmen wusste. Der von uns vertretene Antinatalismus ist universal, indem er alle leidfähigen Wesen berücksichtigt: Es ist zumeist besser so zu handeln , dass kein weiteres leidfähiges Tier zu existieren beginnt. Hier berührt sich der humanistische Antinatalismus mit dem ethischen Vegetarismus.

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Bei Georg Büchner lesen wir in „Leonce und Lena“ über den oben von Kierkegaard zwar ausgesparten aber logisch mitschwingenden Gott:

„VALERIO. Es war vor Erschaffung der Welt –

HOFPREDIGER. Daß –

VALERIO. Gott Langeweile hatte –“ (Büchner, Werke und Briefe, S.116)

Auch der gegen Gott gerichtete Vorwurf, er habe die – nicht zum Besten eingerichtete – Welt aus purer Langeweile geschaffen, fällt auf die sich fortzeugenden Menschen zurück, die sich häufig durchaus nicht scheuen, als Grund für Kinder die eigene Langeweile anzuführen.

картинка 413Eskapismus

Widmann (1842–1911) – kein Leben, das nicht zuvor vergiftet

Zunächst unterirdisch existierende und vom Autor anthropomorph dargestellte Maikäfer warten im Drama „Maikäfer-Komödie“ auf ihren Aufstieg auf die Erde. Die Erde ist der Maikäferhimmel, dessen Grausamkeit Widmann beredt schildert, wobei es sich um nichts anderes als eine – im besten Wortsinne – larvierte Darstellung menschlicher Daseinsbedingungen handelt. Gott, der „König aller Könige“, richtete die Welt derart unsinnig ein („Uns zeugt, ein Geist des Unsinns“, befindet der Maikäfer-König{56}), dass die Maikäfer ihm ein Armutszeugnis ausstellen und ihn bemitleiden. Bedeutsam für unseren Kontext ist der Gottesvorwurf, kein unvergiftetes Leben zu schenken. Via Dizee-Transformation richtet sich dieser Vorwurf freilich gegen alle Eltern, die ja unbestreitbar mit dem Keim des Todes vergiftetes Leben schenken:

„KÖNIG.

Komm, laß uns beten für den armen Gott, / Der das Gefäß der Welt, das schön er schuf, / Mit Duft und Lieblichkeit nicht konnte füllen.

Betend.

Du armer König aller Könige, / Der du den Lebensstoff der Welt verwaltest, / Doch kärglich, weil er nicht für alle reicht / Und doch dein Ehrgeiz grenzenlos im Zeugen, / Der du darum ihn spärlich spendest nur, / Kein Leben schenkst, das nicht zuvor vergiftet / Du mit dem Keim des Todes, – armer Gott! / Du selbst vielleicht träumst nur als schweren Traum / Die Welt und liegst in Banden, die dich fesseln, – / Ich bleibe doch dir gut, ich danke dir. / Du gabst mir dieses Leibes kleine Hütte, / Aus der du jetzt mich wieder rauh vertreibst. / Sei's! – Ich verzeihe dir die Welt“ (Maikäfer-Komödie, A.a.o., S. 210f)

картинка 414Antinatalismus, larvierter

Grabbes Gottsatan

In seinem „Herzog Theodor von Gothland“ führt Grabbe (1801–1836) den Schöpfer als Gottsatan vor, der die Welt so präpariert hat, dass der Mensch in ihr Schaden nehmen und in der Hölle enden muss. Vergleichsweise „hold und tröstlich“ sei der

„Kinderglaube aus der Zeit / Der Griechen, welche noch nichts Schlimmres ahnten! Das / Geschick ist grausam und entsetzlich, / Doch planvoll, tückisch, listig ist es nicht!“ (Grabbe: Herzog Theodor von Gothland. Bibliothek deutscher Klassiker Bd. 40, S. 95)

Im Unterschied zu den alten Griechen habe man es jetzt mit „Allmächtige(r) Bosheit“ zu tun, „die den Weltkreis lenkt und ihn zerstört“ (Ebd.)

„Ja, Gott / Ist boshaft, und Verzweiflung ist / Der wahre Gottesdienst!“ (Ebd.) / […] / „Weil es verderben soll / Ist das Erschaffene erschaffen! / Deshalb ist unsers Leibes kleinster Nerv so / Empfänglich für den ungeheursten Schmerz, / Deshalb sind unsre Glieder so gebrechlich, / Deshalb sind wir so fasernackt geboren!

Daß die Verführung sichrer uns

Beliste, wurden wir

Mit Dummheit reichlich ausgestattet, und

Unsterblich sind wir für – – die Höllenstrafen!“ (Grabbe, Herzog Theodor von Gothland , S. 96)

Was folgt, ist ein verklausulierter Aufruf zur antinatalistischen Selbstermächtigung:

„Der Mensch / Trägt Adler in dem Haupte / Und steckt mit seinen Füßen in dem Kote! / Wer bwar so toll, daß er ihn schuf? / Wer würfelte aus Eselsohren und / Aus Löwenzähnen ihn zusammen? Was / Ist toller als das Leben? Was / Ist toller als die Welt? / Allmächtger Wahnsinn ists, / Der sie erschaffen hat!“ (Grabbe, Gothland, S. 94)

Vordergründig bleiben die Eltern durch die Diabolisierung Gottes weiterhin entlastet, wird die Anthropodizeepflicht nicht ausgesprochen, aber sie steht bereits im Raum. Die Religiosität ist hier nicht mehr intakt. Der längst gewusste Umstand, dass Menschen von Menschen geschaffen werden – ohne dass ein guter oder böser Gott im Spiele wäre –, lässt die von Grabbe formulierten Anschuldigungen auf die sich fortzeugenden Menschen zurückfallen. Der Vorwurf des Wahnsinns (Gott wird an dieser Stelle – wie andeutungsweise schon in Widmanns Maikäfer-Komödie – psychiatrisiert!) richtet sich nach der Implosion des diabolischen Gottes (als entlastender Schwundstufe des guten Gottes) gegen die sich fortzeugenden Menschen: Allein Wahnsinnige können in eine solche Welt Kinder setzen, wie es später heißen wird{57}. Grabbe versäumt es dabei nicht, die Möglichkeit des Aufbegehrens gegen die überlieferte Fremdverordnung menschlichen Daseins pauschal anzudeuten:

„Ei, darf der Hund in seine Kette beißen,

So darf es auch der Mensch!“ (A.a.O., S. 95)

Was bei Grabbe außerhalb des Gesichtskreises liegt, ist freilich, dass der Mensch die Kette – der Fortzeugungen! – mittels nataler Enthaltsamkeit tatsächlich auflösen kann.

James Thomson (1834–1882)

Thomson gehört zum Kreis jener Dichter und Denker, die an keinen Gott mehr glauben, den Menschenschaffungsvorwurf aber gleichwohl noch an die überwundene göttliche Instanz richten, die nur mehr eine mythopoetische Hülle mit der Schutzfunktion ist, die Elternschuld nicht aussprechen zu müssen. In „The City of Dreadful Night“ (achtes Gedicht) bedient sich der Atheist Thomson (willkürlich oder unwillkürlich) einer imaginativen Personifizierung an sich gleichgültiger Naturvorgänge, womit ein Übergang vom naturwissenschaftlich informierten Determinismus zum weltanschaulichen Fatalismus stattfindet. Eben dieser Fatalismus verschleiert den Umstand, dass allein Menschen „Schöpfer“ von Menschen sind. Die Elternschuld kaschierend, bemüht Thomson dichterisch einen intellektuell längst zurückgelassenen Gott:

„The vilest thing must be less vile than Thou / From whom it had its being, God and Lord! / Creator of all woe and sin! abhorred / Malignant and implacable! I vow / That not for all Thy power furled and unfurled, For all the temples to Thy glory built, / Would I assume the ignominious guilt / Of having made such men in such a world.

As if a Being, God or Fiend, could reign, / At once so wicked, foolish and insane, / As to produce men when He might refrain!

The world rolls round for ever like a mill; / It grinds out death and life and good and ill. / It has no purpose, heart or mind or will.“(The City of Dreadful Night: https://en.wikiquote.org/wiki/James_Thomson_(B.V.))

In diesen Zeilen wird das Gottestabu gebrochen, um nicht an das Elterntabu rühren zu müssen. Befreit man die Strophen von ihrer mythologischen Larvierung, gebühren auch obige Vorwürfe den sich fortzeugenden – anthropodizeepflichtigen – Eltern.

Ludwig Anzengruber (1839–1889)

Über Anzengrubers Aphorismen ist gesagt worden, die „innere Zerrissenheit und Zerfahrenheit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts“ sei wohl in keinem anderen Text der deutschen Literatur derart ergreifend dargestellt worden (Otto Rommel, nach Guthke, S. 226). Anzengruber schwankt zwischen der Diabolisierung Gottes und der Gottesleugnung. In seinen Aphorismen findet sich diesbezüglich das Notat: „Das Leben ein Geschenk eines bösen Dämons.“ (Nr. 29, zit. nach Guthke, S. 227) Und er urteilt: „… besser, was auch das Resultat des Weltprozesses sein möge, das Sein wäre nicht – niemals! Wozu der Schein – die Welten für verzappelnde elende Wesen?

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