Karim Akerma - Antinatalismus

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Das vorliegende Antinatalismus-Handbuch dokumentiert und erörtert die Einsicht in das Nichtseinmüssen von Menschen als einen Gewinn von Freiheit gegen biosozionome Vorgaben. Und es verfolgt die ethische Absicht, fortzeugungswillige Leser davon zu überzeugen, dass es besser ist, nicht so zu handeln, dass neue Menschen zu existieren beginnen. Fortzeugungskritische Leser will es in ihrer antinatalistischen Haltung bestärken. Zu diesem Zweck bietet das Handbuch eine Vielzahl von Argumenten, Neologismen und Stellungnahmen zur Natalität aus Jahrtausenden auf. Auch wenn diese Stellungnahmen häufig gleichsam nur im Vorhof des Antinatalismus stehen, belegen sie doch, dass das Kulturwesen Mensch immer schon eine kritische Haltung gegen das biosoziale Radikal der Fortpflanzung einzunehmen wusste. Der von uns vertretene Antinatalismus ist universal, indem er alle leidfähigen Wesen berücksichtigt: Es ist zumeist besser so zu handeln , dass kein weiteres leidfähiges Tier zu existieren beginnt. Hier berührt sich der humanistische Antinatalismus mit dem ethischen Vegetarismus.

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Dizee-Transformation in der Literatur: Larvierter Antinatalismus in der Diabolisierung Gottes

Das Mythologem vom bösen Gott ist gewissermaßen die Nachhut des mit dem Scheitern der Theodizee durch kritische Rationalität aus dem menschlichen Selbstverständnis vertriebenen anbetungswürdigen Weltschöpfers. Wie wir weiter unten exemplarisch zeigen, fungiert diese Nachhut indes noch lange als ein Bollwerk, das es ermöglicht, einer objektiv immer deutlicher sich abzeichnenden Anthropodizeepflicht nicht ins Auge sehen zu müssen.

Zwar verdrängte die Aufklärung Gott aus seiner Zentralstellung im geistigen und emotionalen Haushalt der Menschen; aber der gegen ihn erhobene Vorwurf, Menschen in eine schlecht eingerichtete Welt gestellt zu haben, war damit nicht aus der Welt. Der Vorwurf blieb objektiv in der Welt, fand allerdings neue Adressaten: die sich fortzeugenden Menschen. In dem Maße, in dem man Gott verabschiedete, erwuchs objektiv die Pflicht, die Zeugung von Menschen durch Menschen zu rechtfertigen – eine Anthropodizee zu leisten. Wobei die sich aus dieser Dizee-Transformation ergebende Pflicht kaum je als solche erkannt wurde geschweige denn der Versuch unternommen wurde, sie zu erfüllen. Obgleich vom „Tode Gottes“ die Rede sein sollte, richtete man (wie wir heute aus dem nötigen hermeneutischen Abstand heraus sagen können) die den sich fortzeugenden Menschen gebührenden Vorwürfe weiter gegen Gott. Selbst Atheisten wie der weiter unten zitierte Thomson taten dies.

Der gütige Gott wurde durch die Attacken der Vernunft als ein Produkt menschlicher Kultur plausibel gemacht und somit als Weltverantwortlicher in den Hintergrund geschoben, aber der gegen ihn gerichtete Vorwurf der Menschenerschaffung fiel damit auf den Menschen zurück: Wenn es von Gott schlecht gewesen sein soll, Menschen in diese Welt hineinzuschaffen, so muss es auch schlecht sein, wenn Menschen Menschen zeugen. Es wäre ein eigentümlicher Speziesismus, zu sagen, das Hineinstellen von Menschen in diese Welt ist schlecht, wenn Gott es tut, gut hingegen, wenn Menschen es tun. So gesehen begründet die blasphemische Diabolisierung Gottes eine Anthropodizeepflicht und setzt einen antinatalistischen Impetus frei. Nachstehend beleuchten wir diese Zusammenhänge anhand ausgewählter literarischer Zeugnisse zum bösen Gott.

Zum Ausgangspunkt wählen wir eine Stelle in George Eliots (1819–1880) Roman „Adam Bede“, wo die Autorin die – bei allem Wissen um den Zeugungszusammenhang – vorherrschende und nicht bloß volkstümliche Vorstellung intakter christlicher Religiosität zur Darstellung bringt, jede Person verdanke ihre Existenz, zumindest in letzter Instanz, Gott (und weniger den Eltern, картинка 407Gotteskindschaft). Eine Hauptfigur des Romans, die methodistische Laienpriesterin Dinah Morris, führt aus:

„We know very well we are altogether in the hands of God: we didn't bring ourselves into the world, we can't keep ourselves alive while we're sleeping.“ (Eliot, Adam Bede, S. 26)

In Gottfried August Bürgers (1747–1794) Gedicht „Lenore“ empört diese sich impulsiv gegen Gottes Vorsehung, weil er ihren Geliebten vermeintlich nicht aus dem Krieg zurückkehren ließ und weil er sie überhaupt ins Dasein rief. Die anwesende Mutter für Lenores Existenzbeginn auch nur andeutungsweise verantwortlich zu machen, lag vermutlich außerhalb der weltanschaulichen und somit gestalterischen Möglichkeiten des Pastorensohnes Bürger:

„‚O Mutter, Mutter! Hin ist hin! / Verloren ist verloren! / Der Tod, der Tod ist mein Gewinn! / O wär' ich nie geboren! / Lisch aus, mein Licht, auf ewig aus! / Stirb hin, stirb hin in Nacht und Graus!‘ / […] / So wütete Verzweifelung / Ihr in Gehirn und Adern. / Sie fuhr mit Gottes Vorsehung / Vermessen fort zu hadern; / Zerschlug den Busen, und zerrang / Die Hand, bis Sonnenuntergang…“ (Bürger, Gedichte. Erster Teil, S. 140f)

Entsprechend ist in Ibsens (1828–1906) „Peer Gynt“ der Gott – und nicht etwa die Eltern – der Adressat eines Niegewesenseinswunsches:

„Läg' ich doch im schwarzen Sarg! / Wär' ich, Gott, doch nie geboren! / Bitten, Tränen, nichts will frommen, – / Peer, Du bist und bleibst verloren!“ (Ibsen, Peer Gynt, S. 428)

In verschärfter, wenn auch картинка 408akkusationszurückhaltender, Form legt Algernon Charles Swinburne (1837–1909) in „Anactoria“ die – paradoxe – Frage nahe, was die Menschen denn Schlimmes verbrochen hätten, dass Gott sie schuf und in eine derart unerträgliche Welt hineinstellte, versehen mit einem Körper, dessen Pulsschlag die vergehende Zeit misst und damit vom näherrückenden Tode kündet{55}:

„Him would I reach, him smite, him desecrate, / Pierce the cold lips of God with human breath, / And mix his immortality with death. / Why hath he made us? what had all we done / That we should live and loathe the sterile sun, / And with the moon wax paler as she wanes, / And pulse by pulse feel time grow through our veins?“ (Swinburne, Anactoria, S. 63)

Substituiert man den diabolisierten Gott dieser Zeilen (die Schwundstufe oder Hülle des einst geglaubten guten Gottes) durch Eltern (als die tatsächlichen Menschen-Schöpfer), so sehen diese sich nun dem Vorwurf ausgesetzt, dass sie ihren Nachwuchs hervorgebracht und damit der Vergänglichkeit ausgesetzt haben.

In der Sammlung „Romanzen und Jugendlieder“ diabolisiert Platen (1796–1835) Gott zwar nicht, rührt aber deutlicher als oben Bürger an das картинка 409Gottestabu, indem er generalisierend uns alle zum Menschsein verdammt sieht: „O suche ruhig zu verschlafen / In jeder Nacht des Tages Pein; / Denn wer vermöchte Gott zu strafen, / Der uns verdammte, Mensch zu sein!“ [ картинка 410Damnator] (Platen, Romanzen und Jugendlieder, Werke Bd. 1, Lyrik, S. 69)

Ein säkularer Erbe dieser Zeilen hätte zu deklamieren: Denn wer vermöchte die eigenen Eltern anzuklagen oder zu strafen? Hier wird bereits greifbar – aber nicht explizit gemacht –, dass nicht mit der göttlichen Vorsehung zu hadern ist, sondern die ausgebliebene elterliche картинка 411Zeugungsfolgenabschätzung bedauert werden müsste.

Nach dem wesentlichen Scheitern der Theodizee hebt in der Literatur an, was man – über das aus der Antike bekannte Hadern mit dem Göttlichen weit hinausgehend – eine genuine Mythologie des Bösen nennen kann. Das Göttliche wird als gelangweilt dargestellt, als böse oder blind und mit Vorwürfen bedacht und aufgeladen. Mit Vorwürfen, die mit dem Poröswerden dieses Kunstmythos vom Bösen Gott an den sich fortpflanzenden Menschen hängenbleiben ( картинка 412Elternschuld). Zur weiteren Veranschaulichung des Gemeinten mögen hier Textstellen aus Kierkegaard, Büchner, Widmann, Grabbe, Thomson und Bierbaum dienen.

Sich langweilender Schöpfer bei Kierkegaard (1813–1855) und Büchner (1813–1837)

Auf eine für Gott und Mensch wenig vorteilhafte Weise expliziert Kierkegaard, inwiefern „die Langeweile eine Wurzel alles Übels ist. Das kann man von Anfang der Welt her verfolgen. Adam langweilte sich, weil er allein war, deshalb wurde ihm Eva gegeben; darauf langweilten sich Adam und Eva, und Kain und Abel en famille; dann mehrten sich die Menschen, und die Menschen langweilten sich en masse.“ (Kierkegaard, Entweder-Oder (Leipzig 1885), S. 226; vgl. DTV 1975, S. 332)

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