Hans-Otto Kaufmann
Flug nach Johannesburg
Krimanalistisch-humoristischer Roman aus dem Schulmillieu
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Inhaltsverzeichnis
Titel Hans-Otto Kaufmann Flug nach Johannesburg Krimanalistisch-humoristischer Roman aus dem Schulmillieu Dieses eBook wurde erstellt bei
Vorwort Vorwort Aus den letzten Jahren ist dem Autor ein Stoßseufzer von Auslands-Dienst-Lehr-Kräften (ADLK) oder deren Frauen im Gedächtnis geblieben, der sich in folgenden zwei Sätzen zusammenfassen lässt: “Ach, hätte man doch einmal aufgeschrieben, was einem im Ausland so passiert ist. Nun ist es zu spät!” Nichts da! Der erste und gleich ultimative ADLK-Roman ist raus! Der Verfasser muss noch einmal betonen: Dieses Buch ist ein Roman! Wie in jedem ordentlichen Roman gibt es bestimmte Anteile von Realität, sonst wäre es ja ein Märchen-, Fantasie- oder Science-Fiction-Buch, nicht wahr? Im vorliegenden Roman werden Berufs- und Alltagserlebnisse von Auslandslehrern und deren Familien in einer erfundenen Geschichte erzählt, die in Johannesburg kurz vor dem Beginn der Sommerferien spielt. Die Beschreibung von Orten, Straßen, Gebäuden etc. entspricht weitgehend der Wirklichkeit um das Jahr 2000, die Personen sind ziemlich frei dem richtigen Leben nachempfunden. Es ist ein humoristischer Roman mit kriminalistischen Elementen und Knut Steeles zweiter “Fall”. Kurz gefasst geht es darum, dass er unvermittelt einem vermittelten Freund unter die Arme greifen muss, selber nur wenig ermittelt und dabei eher mittelprächtig abschneidet, bevor er fast mittellos endet.
1. KANTINE - Deutschland vor viereinhalb Jahren (Rückblick und Vorgriff)
2. BONBON
3. LICHTKEGEL
4. WEBSITE
5. HIGHWAY
6. BRAAI
7. NERVTÖTER
8. LIBELLEN
9. MUGS
10. MELVILLE
11. KURZPORTRAIT I. B.
12. KÜHLSCHRANK
13. WALKIE-TALKIE
14. WARTHOG
15. KURZPORTRAIT M. M.
16. THE VILLAGE
17. NEWS AT EIGHT
18. SÜßMAYR
19. SCHWARZE TASTE
20. PAY POINT
21. ANOTHER BREAK IN PARADISE
22. STOFFTIERE
23. BLUES
24. KURZPORTRAIT M. N.
25. VENTIL
26. SESSION
27. SHOWDOWN
28. ICECREAM
29. KURZPORTRAIT W. S.
Impressum
Vorwort
Aus den letzten Jahren ist dem Autor ein Stoßseufzer von Auslands-Dienst-Lehr-Kräften (ADLK) oder deren Frauen im Gedächtnis geblieben, der sich in folgenden zwei Sätzen zusammenfassen lässt:
“Ach, hätte man doch einmal aufgeschrieben, was einem im Ausland so passiert ist.
Nun ist es zu spät!”
Nichts da!
Der erste und gleich ultimative ADLK-Roman ist raus!
Der Verfasser muss noch einmal betonen: Dieses Buch ist ein Roman!
Wie in jedem ordentlichen Roman gibt es bestimmte Anteile von Realität, sonst wäre es ja ein Märchen-, Fantasie- oder Science-Fiction-Buch, nicht wahr?
Im vorliegenden Roman werden Berufs- und Alltagserlebnisse von Auslandslehrern und deren Familien in einer erfundenen Geschichte erzählt, die in Johannesburg kurz vor dem Beginn der Sommerferien spielt.
Die Beschreibung von Orten, Straßen, Gebäuden etc. entspricht weitgehend der Wirklichkeit um das Jahr 2000, die Personen sind ziemlich frei dem richtigen Leben nachempfunden.
Es ist ein humoristischer Roman mit kriminalistischen Elementen und Knut Steeles zweiter “Fall”.
Kurz gefasst geht es darum, dass er unvermittelt einem vermittelten Freund unter die Arme greifen muss, selber nur wenig ermittelt und dabei eher mittelprächtig abschneidet, bevor er fast mittellos endet.
1. KANTINE - Deutschland vor viereinhalb Jahren (Rückblick und Vorgriff)
So riesig hatten sie sich das Gebäude nicht vorgestellt.
Vor dem imposanten, gläsernen Haupteingang kamen sich Irene und Arndt Dirk Lütje-Kappenberg ziemlich verloren vor. Ihre Blicke wanderten an der Fassade des Hochhauses auf und ab. Von der Größe her musste der Bund in diesem Kolossalbau erheblich mehr verwalten als nur das deutsche Auslandsschulwesen.
Hier also sollte das wichtige Gespräch stattfinden, das seiner Lehrerlaufbahn eine andere Richtung geben konnte.
Arndt überprüfte noch einmal den Sitz seiner Krawatte, die er sich eigens zu diesem Anlass neu gekauft hatte. Als Sportlehrer war er es gewohnt, in Trainingsanzügen, Turn- oder Badehosen seine Vor- und gelegentlichen Nachmittage zu verbringen. An einem normalen Werktag in Blazer und mit Kulturstrick herumzulaufen, das war für ihn schon recht ungewöhnlich.
Als Treffpunkt der Unterredung hatte man ihnen die Kantine, die im Erdgeschoss liegen sollte, vorgeschlagen. Durch eine breite, schwere Pendeltür gelangten sie ins Gebäude und wurden nach wenigen Metern von einem Drehkreuz aufgehalten. Sie merkten schnell, dass man es nur mit einem speziellen Ausweis passieren konnte.
Plötzlich zuckten sie zusammen.
Eine knarrende Lautsprecherstimme blaffte sie an:
“Sie wünschen bitte?”
Aus dem dickwandigen Sicherheitsglas-Portierskarbäuschen wurden sie misstrauisch von zwei Beamten beäugt, die wie Grottenolme in einem Aquarium wirkten.
“Ah…Ah...”
Arndt wusste nicht, ob er zurückbölken oder in normaler Stimmlage antworten sollte.
Er entschied sich für eine moderate Gangart.
“Wir sind um fünf Uhr zu einem Gesprächstermin in der Kantine verabredet.”
Einer der Beamten blätterte mechanisch in einem Ordner.
“Mit Dr. Damel?”
Erleichtert nickte Arndt.
“Gleich links durch die Tür”, kam gelangweilt die Antwort.
“Sie können jetzt durch die Sperre gehen.”
Die Eheleute folgten brav dem Hinweis und standen wie bestellt und nicht abgeholt in einem großen Kantinensaal, in dem sich kaum jemand aufhielt. Nur in der Tiefe des Raumes saßen sich zwei Männer, ins Gespräch vertieft, gegenüber. Hinter dem langen Tresen war man mit Saubermachen beschäftigt.
Lütje-Kappenbergs schauten sich um, nahmen an einem der vorderen Tische Platz und harrten der Dinge, die da kommen sollten.
“Glaubst du, dass es einer von den beiden ist, Arndt?”
“Gut möglich. Ist ja sonst niemand hier.”
“Wenn der Direktor extra nach Deutschland fliegt, um sich neue Lehrer anzuschauen, wird er heute sicher einige Gesprächstermine haben.”
“Klar. Er lässt natürlich alle nacheinander antanzen. Hoffentlich müssen wir nicht zu lange warten.”
Seine Finger trommelten nervös auf der Tischplatte.
“Arndt, versuch` bloß nicht den Eindruck zu erwecken, dass du es eilig hast. Dann kann der Schuss nach hinten losgehen. So unwichtig ist die Sache nun auch wieder nicht.”
“Ich weiß, ich weiß.”
Er fühlte sich in der Zwickmühle. Einerseits wollte er locker, entspannt und total spontan wirken, andererseits hatte er sich einige vorteilhafte Formulierungen überlegt, um sich in ein positives Licht zu setzen.
“Schleimpunkte sammeln”, wie die Schüler sagen.
Das konnte nie schaden.
Nach wenigen Minuten erhoben sich die beiden anderen Gäste, schüttelten sich die Hände. Während einer dem Ausgang zuschritt, hielt der andere, ein kurzbeiniger, graumelierter, elegant gekleideter Herr mit aparter Nickelbrille, an ihrem Tisch.
Sie erhoben sich höflich.
“Frau und Herr Lütje-Kappenberg, I presume?”
Arndt bejahte amüsiert die afrikanische Anspielung.
“Darf ich Ihnen meine Frau Irene vorstellen?”
“Sehr angenehm.”
Artig gaben sie Pfötchen.
“Meine Name ist Dr. Damel. Ich bin der Direktor. Es freut mich, Sie persönlich kennen zu lernen. Bitte nehmen Sie doch Platz. Wie war die Reise nach Köln?”
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