Ingo Muller - Der Regenbogen ohne Himmel

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Ein junger Student ist von zwei Frauen fasziniert. Auf der einen Seite das blonde Mädel, mit dem er die Zukunft plant, das er sich bewahren will bis zur Hochzeit. Auf der anderen die sinnliche Verlobte eines anderen. Ihre Liebe und warme Hingabe lassen den wenig erfahrenen Mann nicht los.
Die Handlung spielt in den letzten Jahren des Zweiten Weltkrieges. Die politischen Ereignisse überschlagen sich, aber sie können das Glück dieser Drei nicht trüben.
Als Flucht und Vertreibung aus der Heimat drohen und dann eintreten, sind sich die beiden Frauen nicht begegnet, obwohl sie oft die gleichen Orte besuchten.
Das unerbittliche Schicksal führt den Studenten, Helmut, nach großen Umwegen wieder mit seinem Mädel zusammen. Beide sind von ihren Erlebnissen neu geprägt. Unbeirrt wünschen sie sich eine gemeinsame Zukunft.

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Wie er erst jetzt per Brief erfuhr, war Edith vor einer Woche allein und ohne Vorankündigung bei seinen Eltern gewesen. Das hatte sie bestimmt einige Überwindung gekostet, da man sich ja noch nicht sehr lange kannte, wenn sie auch einen sehr materialistischen Grund vorhalten konnte. Sie hatte nämlich eine Gans mitgebracht. Den Besuch wertete er als ein neuerliches offenes Bekenntnis zu ihm. Jeder Brief von Edith bedeutete für Helmut so etwas wie Entscheidungszwang. Vielleicht sollte er nun doch hart sein, dachte er, und mit Clairchen brechen, ohne Rücksicht auf ihre Seelenverfassung. Aber er fürchtete sich vor dem Krach und Ärger, der dann unweigerlich folgen musste.

Am Sonntag zeigte sich das Wetter von der besten Seite, fast wie im Vorfrühling. Abends war er wieder bei Clairchen. Zwei Gläschen „Kakao mit Nuss“ und etwas Pfefferkuchen entspannten die beiden und erzeugten das Gefühl einer gewissen behaglichen Wohnlichkeit. Das Radio spielte leise. Es war der zweite Akt aus Fidelio . Clairchen bügelte seine Feldhose, so verband sich das Nützliche mit dem Angenehmen. Für sie war das eine recht familiäre Situation, sie war glücklich.

Die neue Woche an der Uni begann mit Verwaltungsübungen bei Professor Richter. Für die Studenten war er noch ein etwas problematischer Mann. Nach der ersten Klausur würde man sich ein besseres Bild von ihm machen können. Um neunzehn Uhr war das letzte Kolleg beendet. Zehn vor neun fuhr der Zug zurück, also ging er so lange zu Hutmacher. Das Café war wegen seiner geschmackvollen Ausstattung immer noch ein Anziehungspunkt.

Dienstag hatte Helmut Zeit und konnte mittags im Gloria-Palast Das war mein Leben sehen, mit Leni Marenbach und Karl Raddatz. Ein bemerkenswerter Film mit viel Milieu, kulturell geradezu eine Fundgrube, meinte er. Abends holte Clairchen ihn vom Bahnhof ab. Ihre Treue und Anhänglichkeit bedrückte ihn jetzt. Sie war für ihn ein fabelhafter Mensch und lieber Kamerad. Sie verbrachten nur kurze Zeit miteinander, denn er war so müde, dass er schon um neun ins Bett ging.

Sechster Dezember neunzehnhundertvierundvierzig, ein folgenschweres Datum jährte sich für Helmut zum zweiten Mal: 5. Inf. Rgt. (mot) 51, bei Michalkin am Ilmensee. Ein Schuss fiel. Er war unzweifelhaft in der Absicht abgegeben worden, ihn tödlich zu treffen. Der russische Schütze jedenfalls wollte dies, davon war er überzeugt. Es erwischte die rechte Hand.

Ihm kamen nun die Verse von Alfred Scholz in den Sinn, die er um diese Zeit in Starija Russa aufgeschrieben hatte: „Am verfluchten Ilmensee“. Ich aber lebe noch, dachte Helmut. Zwar bin ich seither im Lazarett, nach zwei Jahren noch immer. Aber diese Jahre darf ich wohl auf der Plusseite meines Daseins buchen, eine wundervolle Zeit. Vielleicht die bisher beste meines Lebens. Dabei findet um mich herum der ärgste Existenzkampf eines Volkes statt.

Helmut war nur wenige Wochen als Soldat an der Ostfront gewesen. Dann war der Schuss gefallen, ein paar Tage Fieber und Wundmattigkeit. Doch darauf begann das Leben erstaunlicherweise schöner und üppiger als je zuvor. Noch war die Rechte ziemlich unbrauchbar, aber das machte sich bisher nicht als großes Hindernis bemerkbar. Nicht einmal das Selbstbewusstsein hatte darunter gelitten. Immerhin hatte ihn die Verwundung zwei Jahre aus dem blutigen Ringen der Zeit herausgenommen. Zwei Jahre aufgehoben. Wofür, konnte er nicht sagen. Vielleicht zurückgehalten für das Leben, wer wusste das schon. Bereitgehalten für eine Aufgabe, mag sein. Er wollte hoffen und vertrauen.

Von der Mutter kam heute ein Brief. Ihm war ein Zeitungsausschnitt beigelegt, eine Todesanzeige für Studienrat Papenfus:

Statt besonderer Anzeige. - Nach kurzer schwerer Krankheit ver schied am Sonnabend, dem 25. Novembe r , mein lieber Sohn, guter V ate r , unve r geßlicher V erlobter - Studienrat D r . Franz Papenfus - im Alter von 56 Jahren, wohlvorbereitet für die Ewigkeit.

Das ehemalige „Korridorgespenst“ lebte also nicht mehr. Der Schrecken ungezählter Mathematik- und Physikstunden war dahingegangen. Kein Schüler würde mehr vor ihm bangen müssen. Helmut hatte ihn gehasst und gefürchtet wie nie einen Pauker zuvor oder danach. Sein Zynismus war ihm unvergesslich geblieben. Jeder Malariaanfall, der Papenfus für Tage oder gar Wochen vom Unterricht fernhielt, wurde von den Schülern mit diabolischer Freude begrüßt. Privat aber war er wohl ein umgänglicher Mensch gewesen, vielleicht sogar sehr hilfsbereit. Er war kein Nationalsozialist, was man in dieser Zeit vermuten sollte, sondern er gehörte zum schwärzesten Zentrum. Gegen Helmut hatte er sich nie schlecht oder gehässig gezeigt. Mit anderen dagegen befand er sich oft im Kleinkrieg. Vielleicht war er nur ein Opfer seines Kriegsleidens. Helmut sah wieder die kleine hagere Gestalt vor sich. Gelbledern die Gesichtshaut, schwarz das Haar und der Bart auf der Oberlippe. Die Schultern immer wie im Krampf hochgezogen. Die Eckigkeit seiner Armbewegungen erinnerte irgendwie an eine Maschine. Im Sommer trug er einen weißen Leinenanzug, dazu einen Binder wie ein Schnürsenkel. Die Socken hatte er meist mit Leukoplast an die Beine geklebt. Für Helmut blieb Papenfus eine ständige Schulerinnerung, der typische Pauker.

Jetzt, wo die Zietenschule weit hinter ihm lag, dachte er oft mit einem leisen Lächeln an diese Zeit zurück. Mit dem Augenblick, als er die Schule verließ, waren auch aller Hass und alle Liebe erloschen, soweit sie Papenfus betrafen. In diesem Sommer, während seines achtwöchigen Urlaubs zuhause, hatte er Papenfus einmal gesehen. Ein müder Mann mit eingezogenem Kopf und den unvermeidlich hochgezogenen Schultern. In der Hand hatte er ein Milchkännchen gehalten. Bemerkenswert war übrigens die Tatsache seiner Verlobung mit Fräulein Hallmann, einer von Helmut hochverehrten Lehrerin am Lyzeum. Wenn er manchmal gemeint hatte, nur Papenfus‘ Zynismus halte ihn noch am Leben, so schien wohl das doch nicht so gewesen zu sein. Eigentlich wäre ihm ein schönes Alter in seiner Gartenvilla zu wünschen gewesen.

Am siebten Dezember hatte die Mutter Geburtstag. Zufällig trafen gerade zu diesem Datum zwei Pakete mit Nachschub von daheim ein, sodass er fast glauben mochte, auch er oder nur er habe Geburtstag. Äpfel und Nüsse aus dem schönen heimischen Garten, eine willkommene Pracht. Wie gut es war, Eltern und eine Heimat zu haben.

Nachmittags hielt er vor der Lazarettbelegschaft den befohlenen Vortrag zu dem Thema Der Staat als Lebensform des deutschen V olkes . Es wurde ein voller Erfolg. Immerhin beachtlich, wenn er daran dachte, dass er seit seiner Einberufung zur Wehrmacht keinerlei Übung in derartigen Dingen mehr hatte. Er konnte seine Zuhörer fesseln. Das gerade trotz, oder wegen, der Sturheit des Lazarettbetriebs feststellen zu können, schien ihm selbst schon erstaunlich. Der Stoff hatte ihm ja keine Schwierigkeiten bereitet, aber ungewiss war die Resonanz bei den Kameraden gewesen.

Zu schaffen machte ihm die seit Wochen katastrophale Nervenlage. Es war einfach unglaublich. Dazu kamen seit einigen Wochen Beschwerden mit der Prostata. Er erinnerte sich an die Zeit vor einem Jahr, an den Beginn des ersten Semesters, da ging es ihm nicht besser als heute. Das war nun Trost und Schreck zugleich. Er frage sich, ob es irgendwann eine endgültige Besserung geben würde, vielleicht nach dem Krieg. Damit verband sich natürlich die Frage nach seiner männlichen Leistungsfähigkeit, was ihm doch allerhand zu denken gab.

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