Helmut H. Schulz - Dame in Weiß

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Berlin ist die Stadt, in der Hans Stadel, Kind einer Lehrerstochter und eines kleinbürgerlichen Kaufmanns, heranreifte, wo er zur Schule ging, vom Triumph der germanischen Rasse hörte, wo er Jungvolk-Uniform trug und schließlich, nach Evakuierung, die sich Kinderlandverschickung nannte, zurückkehrte: mutlos, frühreif, unsicher. In Berlin erlebte Stadel Luftschutzkel-lerängste, die erste Liebe, den Einzug der Roten Armee; er musste lernen, kleine Geschäfte zu tätigen fürs Überleben. Berlin ist der Schauplatz dieses Fami-lienromans, der ebenso ein Entwicklungsroman ist.
Der Roman entwirft an differenziert gezeichneten Schicksalen ein dichtes Mosaik von Begebenheiten und Beobachtungen, die in Ihrer Gesamtheit das Nachdenken über die Ausbreitung des braunen Ungeistes fördern und uns mit einer Fülle von Erfahrungen Bereichern…; Tribüne
Schulz … arbeitet mit den Erfahrungen seiner eigenen Entwicklung, die seiner ganzen Generation auf…; Rhein-Neckar-Zeitung

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Es war von Auferstehung die Rede.

Die Tote sollte entweder jetzt schon oder in Kürze strahlend zum Leben erweckt werden, in eine friedliche Ferne gerückt auf uns warten. Demnach würde ein andersgeartetes Leben anfangen. »Nimm ihre Seele auf in das himmlische Paradies, wie du die Seele des Schächers am Kreuz hast aufgenommen. Lass ihre Seele von den lieben Engeln getragen werden wie die Seele des armen Lazarus und verleihe ihr eine fröhliche Auferstehung am Jüngsten Tag. Erhöre uns; 0 Vater aller Gnaden, an seiner Statt. Erhöre deinen Sohn, unseren einzigen Heiland und Mittler, der zu deiner Rechten sitzt und für sie und uns alle bittet, und sei uns gnädig um des Verdienstes seines heiligen Leidens und Sterbens willen. In solchem Vertrauen befehlen wir ihre Seele in deine väterliche Huld. Amen.«

Die Feier strebte ihrem Höhepunkt zu, und ich verstand immer weniger. Weinen konnte ich nicht, als die Familie auf den Plätzen hinter mir das herbeigerufene oder aufgestaute Leid in Tränen und Schmerzenslauten kundtat. Ich fühlte diesen Sog, wusste, dass ich noch etwas Anderes, Wichtigeres empfand, ohne den klaren Ausdruck dafür zu finden. Unter Orgelklang wurde der Sarg hinausgefahren. Und wieder formierte sich der Zug hinter dem Geistlichen, dem Wagen mit dem Sarg. Dicht dahinter ging ich mit meinem Großvater und meiner Tante Barbara, trug meinen Strauß und blinzelte in die fahle Wintersonne. Der Schneeregen hatte aufgehört. Es roch mich Nässe, nach modernden Pflanzen und frischem Tannengrün. Wind blies lichte Wolken vor die Sonne, das ergab ein Wechselspiel von Licht und Schatten. Im Licht sah die schwarze Kleidung verstaubt und erbärmlich aus.

Wir erreichten die Grube. Dort hockte ein Totengräber mit Hacke und Spaten, er zog sich zurück, als er uns kommen sah. Und nun wickelte sich alles schneller ab, als ich geglaubt. Mit geübten Griffen zogen die Leichenträger Stricke unter den Sarg, betraten zwei starke Bohlen links und rechts der Grube. Jemand vorn sprach eine Formel, Ruhe in Frieden, und der Sarg senkte sich. Zu Erde sollst du wieder werden. Wir warfen drei Hände voll Erde auf den Sarg und drückten uns die Hände, wie mir schien, nach einer feststehenden Regel.

Dann griff das Leben wieder nach uns.

In der Seumestraße hatten Frauen das Essen vorbereitet; da allen kalt war, wurde Schnaps und Wein getrunken. Die Männer rauchten. Noch waren die Spiegel zugehängt, aber der Duft nach gebratenem Fleisch durchzog die Wohnung. Vereinzelt führten Angehörige wieder normale Gespräche, über die Lage, über den Krieg, über die Geschäfte, über alles Mögliche. Dazu tranken sie immer mehr, und endlich wurde die Suppe aufgetragen. Ich saß neben Tante Barbara und neben meinem Großvater als eine der Hauptpersonen, eine Rangerhöhung, die ich begriff und die mir gefiel. An der einen Seite der Tafel saßen meine Mutter Verena Stadel und mein Vater, an der anderen Auguste Meister, geborene Arzt, mit ihrem Mann, einem Oberstudienrat. Letzterer war mir unheimlich. Mir fiel auf, dass keiner der Gäste den Oberstudienrat ansprach ...

»Das war so, meine arme Gusti hatte Heinz während des Studiums kennengelernt. Sie hatte, ich glaube sechsunddreißig, eine Fehlgeburt mit ziemlichen Komplikationen. Jedenfalls musste sie sich einer Operation unterziehen, mit der Folge dauernder Unfruchtbarkeit. Darauf ließ sich Heinz mit anderen Frauen ein. Das wussten wir. Gusti litt unter all diesen Dingen, wie nur eine Frau leiden kann. Wir verachteten Heinz ...«

Weiter am Tisch saßen mein anderer Großvater, Friedrich Wilhelm Arzt, und seine Frau. Mein Bruder Felix lief hin und her. Vier Jahre alt, begriff er noch nichts, mein Bruder, mein kleiner Bruder. Die übrigen Gäste standen der Toten nicht sehr nahe, nicht so nahe wie wir.

Es gab Fisch und als Hauptgericht Fleisch mit Gemüse. Wir aßen so üppig wie sonst auch. Spät am Abend fuhren wir nach Hause. Erschöpft schlief ich bis in den Mittag. Von der Schule war ich befreit worden.

Am folgenden Tage ging ich zu Barbara Arzt. Meine Tante beugte sich über das Zeichenbrett, sie trug hohe weiche Filzstiefel, eine lose hängende Bluse mit einer dicken Strickjacke darüber und einen wollenen braunen, langen Rock. Der Kälte wegen brannte ein elektrischer Heizofen. Von der Zentralheizung stiegen Wärmewellen gegen das Fenster auf. Ich bildete mir ein, die warme Luft flimmern zu sehen. Meine Tante hielt den Pinsel mit den Zahnen, strich sich das Haar nach hinten und steckte es mit einigen Spangen fest. Ich zog meine Schuhe aus und schob dem Hund die Füße unter den Bauch. Wenn meine Tante lächelte, glänzten ihre Zähne weiß und regelmäßig.

»Glaubst du, dass sie im Himmel ist?«

»Wer? Deine Großmutter? Nein. Ihr Leichnam löst sich allmählich auf; dann bleiben noch Knochen übrig, bis auch die Knochen zerfallen.«

»Aber warum heißt es dann, verleihe ihr eine fröhliche Auferstehung am Jüngsten Tag? Was ist das, der Jüngste Tag?«

Sie legte den Pinsel weg und suchte nach einer Zigarette. »Im Kittel an der Tür«, ich holte die Schachtel. Sie nahm eine, ließ sich Feuer geben, rauchte ein paar Züge und setzte sich. Der Hund bewegte den Kopf hin und her, suchte bald den Blick des einen, bald den des anderen,

»Ja«, sagte sie, »warum? Er hilft uns frei aus aller Not, die uns jetzt hat betroffen. Groß Macht und viel List, auf Erd' ist nicht seins Gleichen.« Sie redete mit sich, ich hörte ihr zu, an ihre Art gewöhnt, meine Fragen selten direkt zu beantworten. »Du willst mir doch nicht einreden, euer Religionslehrer hätte euch nicht erzählt, wie das Paradies beschaffen ist.«

»Aber du glaubst doch nicht daran«, beharrte ich.

»Nein, ich glaube nicht daran. Trotzdem habe ich einen Halt nicht in diesem Glauben, aber in dieser Kirche, sofern es sich nicht um die Kirche handelt, in welcher in Reitstiefeln und Uniform die braune, Vorsehung gepriesen wird.«

Obwohl ich nicht die Spur von dem Gesagten begriff, stimmte ich ihr mit Freuden zu. Sie konnte nicht irren; in dem Blick ihrer strahlend schönen Augen lag eine Ausstrahlung, der ich erliegen wollte.

»Kleiner Mann, es ist ein weiter Weg bis zu meinem Verständnis dieser Sachen. Ich kann dir leider nur wenig helfen. Es gibt kein Zeichen dafür, dass sie nicht im Paradies leben könnte, als Seele oder als Schatten, aber es gibt eben auch kein Zeichen für das Gegenteil. Das ist das Dilemma jeden Glaubens. Wir sind Christen aus Tradition; ob und was wir glauben, ist beinahe schon unwichtig geworden. - An deiner Stelle würde ich es vorerst beim Glauben belassen.«

Hätte sie gewusst, wie sehr ich sie verehrte, so würde sie meine Zustimmung weniger hoch bewertet haben.

»Gut, aber ich frage dich noch mal.«

Sie nickte. »Gut, ja, in zehn Jahren.«

»Was ist mit Onkel Heinz?«

»Meinem Schwager? Da ist es keine Frage des Glaubens, es ist eine Frage der Zuneigung; der Liebe.« Sie senkte den Kopf, weil ich ihre Augen nicht sehen sollte, was mich wunderte. Offenheit war zwischen uns die Regel. »Jetzt ist Schluss mit Fragen.«

Aus ihren Antworten suchte ich mir ein Bild von ihren Gedanken zu machen. Ich wollte ihr in allem zustimmen, wollte auf ihrer Seite sein.

»Warum ist er so, ich weiß nicht wie. Du magst ihn doch auch nicht?«

Ihr Gesicht verdüsterte sich. »Ich verstehe ihn nicht, noch weniger begreife ich meine Schwester. Für mich ist Kinderlosigkeit keine Tragödie.«

Jetzt schmerzte mich der Gedanke, sie würde Kinder nicht lieben. Sie las meine Gedanken und kniff ein Auge zu. »Ich habe ja dich. Das muss vorerst reichen.« Aber sie log, ich merkte, sie spielte mir etwas vor. Warum?

Ich brüstete mich mit meiner Größe, meinem Alter, deutete mein Wachstum an, und vielleicht war auch unsere Beziehung, für uns beide undurchschaubar, erotisch gefärbt. Jedenfalls hatte ich einen Blick für ihre Gestalt, für ihre Bewegungen. Ich wagte nicht, meine Tante zu berühren, und sehnte mich zugleich nach dieser Berührung. Sie liebte mich sehr, aber sie zog eine Grenze, die ich nicht überschreiten durfte. Da sie mich meistens wie einen Gleichgestellten behandelte, verlangte sie auch die Leistungen eines Erwachsenen von mir, soweit diese im Bereich von Gefühlen lagen. Keine übertriebenen Liebesbezeigungen also.

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