Helmut H. Schulz - Dame in Weiß

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Berlin ist die Stadt, in der Hans Stadel, Kind einer Lehrerstochter und eines kleinbürgerlichen Kaufmanns, heranreifte, wo er zur Schule ging, vom Triumph der germanischen Rasse hörte, wo er Jungvolk-Uniform trug und schließlich, nach Evakuierung, die sich Kinderlandverschickung nannte, zurückkehrte: mutlos, frühreif, unsicher. In Berlin erlebte Stadel Luftschutzkel-lerängste, die erste Liebe, den Einzug der Roten Armee; er musste lernen, kleine Geschäfte zu tätigen fürs Überleben. Berlin ist der Schauplatz dieses Fami-lienromans, der ebenso ein Entwicklungsroman ist.
Der Roman entwirft an differenziert gezeichneten Schicksalen ein dichtes Mosaik von Begebenheiten und Beobachtungen, die in Ihrer Gesamtheit das Nachdenken über die Ausbreitung des braunen Ungeistes fördern und uns mit einer Fülle von Erfahrungen Bereichern…; Tribüne
Schulz … arbeitet mit den Erfahrungen seiner eigenen Entwicklung, die seiner ganzen Generation auf…; Rhein-Neckar-Zeitung

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Für gehobene Ansprüche lieferte die Presse differenzierteres Anschauungsmaterial. Jendokeit kannte die technischen Daten aller Maschinenwaffen, er hatte sie eher in seinem Kopf gestaut, als er einen der Lehrsätze des Euklid anwenden konnte. Wir begriffen sehr gut, dass die Überlegenheit der Waffen die Grundlage unserer Siege war, der beste Jäger, das beste Unterseeboot - und täglich, stündlich war Krieg für uns. Wenn die Sender ihre Übertragungen unterbrachen und die mit Fanfaren eingeleiteten Sondermeldungen ausstrahlten: Heute früh drangen deutsche U-Boote ... und wir suchten uns die Einzelheiten zusammen, ein U-Boot bezwang die Enge von Scapa Flow und torpedierte die britische Flotte zu Hause, der tollkühne U-Bootfahrer entkam sogar. Jagdflieger bemalten ihre Maschinen mit Symbolen für ihre Abschüsse, es entstand ein sportlicher Wettbewerb unter Soldaten um Tötungsquoten. Ihre Namen standen in den Zeitungen, ihre Bilder wurden gehandelt. Der Krieg ergriff von der Unterhaltungsindustrie Besitz - für ein Achtzig-Millionen-Volk war die erste Phase des Zweiten Weltkrieges zu einem Fußballspiel geworden, und in der Tat, die Prognosen trafen auch immer prompt ein: Polen fiel, der Eintritt Englands und Frankreichs in den Krieg bedeutete keine Änderung der inneren Situation.

Und schließlich geschah noch das Wunderbare, wir fanden in den Straßen Berlins endlich auch Granatsplitter.

»Ich hatte den Eindruck, dass ihr noch etwas in der Volksschule lerntet« - Verena am Klavier. Wir versuchten, uns wieder einmal näherzukommen. Ich sah voraus, dass auch dieser neue Versuch scheitern würde. Woran?

»An deiner Rechthaberei«, sagte meine Mutter. Sie sah merkwürdig aus unter der Bubikopfperücke, deren tiefschwarz nicht zu ihr passte. Auch die Größe der Perücke stand im Widerspruch zu ihrem kleinen Greisinnengesicht, den schmalen Lippen, die sie mit einem grellen Stift nachgezogen hatte. Ihr wuchs ein Altersbart, und ihre zerbrechlichen Finger konnten die Masse der Goldringe kaum halten, sie musste die Ringe abziehen, wenn sie Klavier spielte.

»Du siehst aus wie eine Mumie, Mama.«

»Findest du?« Sie zupfte an ihrer Bluse herum, strich den Rock über den Knien glatt und steckte sich die Ringe wieder auf.

»Ich meine, deine Versuche, jung zu wirken, sind albern.«

Sie erläuterte: »Du warst mit deinen zehn Jahren ein unausstehlicher Bengel, alles hatte ich von diesem ängstlichen und schüchternen Jungen erwartet, nur das nicht. Natürlich hattet ihr schuld, dass der arme Ludwig ein steifes Bein behielt, du und Hansjoachim, Du vergisst bei deiner Schilderung der damaligen Zustände allzu leicht, dass du alles mit heutigen Augen siehst, aus deiner heutigen Einstellung und deinem Wissen heraus. Damals befandst du dich in Übereinstimmung mit dir und mit dieser Volksschule.«

»Mama? Warum schickt man Kinder auf höhere Schulen, wenn sie doch nichts nutzen?«

Sie lachte. »Was hattest du erwartet? Oder richtiger, was hätten wir deiner Meinung nach damals tun sollen? Wir taten das, was auch heute Hunderttausende tun, wir opferten die paar Getreidekörner auf dem Altar des Staatskultes und gingen in andere Tempel, um uns zu amüsieren. Diktaturen sind immer aufdringlich, wie du vielleicht schon festgestellt hast, sie fordern immer nur im Namen eines unbegreiflichen Vehikels, des Staates, des Volkes, der Klasse. Wir beschränkten uns auf den erhobenen Arm, die zwanzig Pfennig für das Winterhilfswerk; wir klebten Plaketten an unsere Wohnungstür, wir flaggten an den geforderten Tagen.«

Hatte sie nicht doch ein bestimmtes Gefühl des Einverständnisses mit diesen banalen Handlungen ausgedrückt? Und kam es dem Staat nicht gerade auf dieses Einverständnis an?

»Sicher, darauf kam es an. Immer wenn bürgerliches Leben bis an die Grenze des Erträglichen strapaziert wird, bedarf es der Zustimmung durch uns, den Bürger, mag diese Zustimmung noch so unbestimmt ausfallen.«

Seit Jahrzehnten lebte sie mit ihren Vorstellungen, kam selten noch aus dem Haus und traf immer mit denselben Menschen zusammen. Sie suchte auch keine neuen Bekanntschaften, dafür erneuerte sie, auf sich gestellt, die alten und lebte stark aus Gelesenem heraus.

Sie bekannte: »Ich hatte das gleiche Pech wie du, zu einer unglücklichen Zeit aufgewachsen zu sein. Meine Schwester, die von dir vergötterte Barbara, später geboren als ich, durfte nach dem Lyzeum die Kunstschule besuchen. Auguste, noch später zur Welt gekommen, wurde Lehrerin. Nur ich musste neunzehnhundertachtzehn in die Lehre zu Max Hirsch. Du darfst nicht vergessen, dass drei Mädchen eine hohe Belastung für einen Lehrerhaushalt bedeuteten.«

»Ihr ward natürlich konservativ, katholisch, national, Zentrum?«

Meine Mutter überlegte einen Augenblick, dann sagte sie mit Nachdruck: »Nein, nichts von alledem. Nur wenige Menschen waren damals überhaupt ideologisiert. Die Monarchie war eine uralte Einrichtung, eine unumstößliche Tatsache. Sie hatte mit dem öffentlichen oder dem bürgerlichen Leben nicht das Mindeste zu tun. Der Kaiser galt als eine gottähnliche Person im Narrenkostüm des obersten Soldaten, made in Germany. Wenn es überhaupt eine Ideologie gab, dann war es, die Tradition.«

Ich hielt ihr entgegen, dass sie das Bürgertum ihrer Schicht im Blick hatte, dass eine Menge Leute die Gottähnlichkeit des Kaisers anzweifelten, dass die stärkste Partei die Sozialdemokratische gewesen ist, aber Verena stellte sich taub.»Vielleicht etwas später, nicht in der Periode, die ich meine.«

Es entstand eine Pause. Solche Pausen ließ Verena zu, wenn sie auf ein neues Thema überleiten wollte.

»Ich hätte ein humanistisches Gymnasium lieber gesehen als die Oberrealschule, aber dein Vater setzte sich in dieser Frage durch.«

Der alte Stadel hockte auf seinem Schreibtisch, den rechten Fuß, auf die Sitzfläche des Stuhles gestellt. Zwei Männer waren noch im Zimmer, Handwerker, die seit Langem für Stadel arbeiteten. Die Männer tranken Bier aus Flaschen. Ich saß auch im Zimmer und wollte mit Zeichenstift auf Papier festhalten, was ich sah: Die geröteten Gesichter der Männer, ihre langsamen Bewegungen, wenn sie aus den Flaschen tranken, brachte aber nichts zuwege.

Seit den Septembertagen murrte und maulte der alte Stadel herum. Schon leiser Widerspruch ließ ihn hochgehen wie eine Zündladung. »Der Herr mit der Schuhwichse unter der Neese«, und zu mir, »hör mal jetzt weg«, er konnte seinen Handwerkern vertrauen, »der Herr seift uns ein. Was das betrifft ...«

Er fuhr fort, die Lage zu schildern und entwarf eine dunkle Zukunft. Meine wachsame Großmutter erschien, nahm den Männern die Flaschen weg und empfahl: »Wenn die Herren sich etwas leiser unterhalten wollten?«

Darauf ging der alte Stadel wirklich hoch. »Wie mich diese Weiber ankotzen mit den Hängetitten und den Zwiebeln. Hoch das Bein, der Führer braucht Soldaten. Eine Frau ist ja was anderes als eine Brutmaschine. Und jetzt noch das. Dieser Krieg ...«. Er schien sehr besorgt, was seinen Zorn milderte.

Meine Großmutter nahm mich mit hinaus, ließ mich nicht mehr aus den Augen, schälte eine Apfelsine und gab mir die Stücke gezuckert auf einem Teller. »Iss das mit Verstand, lange werden wir solche Sachen nicht mehr kriegen.«

Marta Stadel, geborene Bittner, hieß: die Kohlkoppen. Ihr Haar war immer schon fast weiß, wurde berichtet. Sie erschien mir nicht alt, sondern einfach stark, und ich schätzte sie wegen ihrer Ruhe. Auch Mattias Stadel schätzte sie, wie alle wussten, von ihr ließ er sich leiten.

Das Zimmer in der Seumestraße war mit soliden alten Möbeln eingerichtet und geschmückt mit einem riesigen Bild in schwerem Rahmen. Alles wirkte hier fest, unverrückbar, sicher. In einer Ecke stand der Säbel des ehemaligen Husaren Stadel. Ich zog ihn aus der Scheide und fuchtelte damit herum.

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