Thomas Ross - Der Schlitten

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In Konstanz wird Carolina Ultor, Tochter des Molekularbiologen Martin Ultor, ermordet. Der Vater misstraut dem Wertesystem, das der deutschen Rechtsprechung zugrunde liegt, er hält es für zu milde. Er beschließt, den Mörder zu entführen und qualvoll zu töten. Die Entführung gelingt mit Hilfe von Komplizen aus dem kriminellen Milieu. Ultor bringt seinen Gefangenen in sein Ferienhaus ins Tessin, wo er einen Schlitten installiert hat, der sich auf Schienen auf eine Nagelwand zubewegt. Doch der Gefangene verhält sich völlig anders als erwartet. Ein gebildeter Mensch, der Ultor in eine intellektuelle Auseinandersetzung über Recht und Gerechtigkeit verwickelt, aus der dieser nicht herauskommt, ohne sein Selbstverständnis als gerechter Vollstrecker aufzugeben. Unterdessen ist Ultor ins Visier der Polizei geraten, die fieberhaft nach dem Entführten und dem Entführer sucht. Es entwickelt sich ein Katz-und Mausspiel zwischen Ultor und dem Konstanzer Kommissar, der ihn im Verdacht hat, aber nichts beweisen kann. Zugleich rückt der Schlitten zur Nagelwand vor: langsam, unaufhaltsam, unerbittlich …

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Hauptachse zwei: Ein langsames Verfahren könnte Monate in Anspruch nehmen. In Anbetracht der Schwere des Verbrechens musste das Tatgeschehen detailliert aufgearbeitet werden, eingehender noch als in weniger öffentlichkeitswirksamen Fällen. Da die Frage der Schuldfähigkeit ohnehin schon aufgeworfen war, müsste man mit der Erstellung weiterer psychiatrischer Gutachten rechnen, ein zeitintensiver Vorgang, der sich im Falle widersprüchlicher Ergebnisse unter Einbeziehung von Dritt- oder Viertgutachten über Monate hinziehen konnte.

Wieder mündete eine einzige Variante in eine Gleichung mit mehreren Unbekannten.

Hinzu kam, dass die Frage, wie ich des Mörders habhaft werden konnte, noch immer nicht beantwortet war. Und wenn ich dies endlich wüsste, welche Vorkehrungen wären in Abhängigkeit von den Hauptvarianten zu treffen? Und was käme danach?

Ich zwang mich, die Bearbeitung der letzten Frage erst einmal beiseite zu lassen. Ein Schritt nach dem anderen. Es sollte nicht laufen, wer noch nicht gehen kann. Variante eins oder zwei, welche war die wahrscheinlichere, auf welche sollte ich setzen? Um nicht plötzlich in Zugzwang zu geraten, musste ich mich festlegen, und zwar sofort!

Ich überlegte und traf die Entscheidung: Variante eins. Die Erwartungshaltung der Bevölkerung sprach für ein schnelles Verfahren, ebenso der Druck der Medien, die den Mörder hinter Schloss und Riegel wissen wollten, bevor in Vergessenheit geriet, wessen er überhaupt beschuldigt wurde. Das waren starke Motive. Der Druck der Öffentlichkeit würde bei Gericht Wirkung zeigen. Folglich war Eile geboten.

22

Mit der Eile wuchs der Druck auf meine gedankliche Arbeit. Trotz der großen Intensität durfte ich nicht den Blick für das Wesentliche verlieren. Ich musste das wichtigste Werkzeug, meine kalte, emotionslose Intelligenz, mit der ich eine Schneise in diesen Dschungel wahllos einschießender Ideen zu bahnen gedachte, von störendem Ballast befreien, sie unbedingt sauber halten. Verhedderte ich mich im Labyrinth der Möglichkeiten, so musste ich zum Ausgangspunkt zurück, den Holzweg ausschließen, einen besseren Zugang suchen, Chancen abwägen und Risiken bewerten, ich musste mich hundert Gegnern zugleich stellen und unbedingt gewinnen.

Im Zuge dieser Überlegungen wurde mir klar, dass ich das Vorhaben, ganz auf mich gestellt, nicht zum gewünschten Erfolg bringen konnte. Ich würde sogar eine ganze Reihe von Helfern benötigen, denn eine schnelle Vollstreckung der Strafe, etwa durch Erschießen im Gerichtssaal, war ja, der Verhältnismäßigkeit von Verbrechen und Strafe wegen, kategorisch ausgeschlossen. Die Einbeziehung anderer barg indes erhebliche Risiken. Ich würde mit Personen zusammenarbeiten müssen, die ein hohes Maß an krimineller Energie aufwiesen; anders war dem streng bewachten Mörder wohl kaum beizukommen.

Ich begann also mit der Planung einer Entführung, die wie die Befreiung durch eine kriminelle Bande aussehen sollte.

Im Übrigen machte ich mir um die Möglichkeit meiner Entdeckung und Inhaftierung nach vollendeter Tat keine Gedanken. Das eigene Schicksal war mir, wenn auch nicht vollkommen gleichgültig, so doch von nachrangigem Interesse; denn nur allzu deutlich spürte ich, dass ein Mensch, dem das Schicksal die Seele aus der Brust gerissen hat, der keinen Ausweg sieht, bar jeder Hoffnung auf ein Leben, das diesen Namen verdient, durch die Androhung von Strafe, und sei sie noch so erheblich, ebenso wenig von einem festen Entschluss abzubringen ist wie einer, dessen subjektiv erlebter Strafwert lediglich darin besteht, dass ihm noch etwas mehr von dem zuteilwird, was er ohnehin schon zur Genüge kennt.

Noch einmal rief ich mir ins Bewusstsein, dass die richtige Methodik den Dreh- und Angelpunkt meines Vorgehens bildete. Ich musste Varianten erwägen, Möglichkeiten prüfen, kurzum, eine gründliche Analyse aller Einflussgrößen anstellen, die eine Wirkung auf die Durchführung des Planes haben konnten. Hatte ich eine Variable als kritisch identifiziert, so waren sowohl Umfang als auch Richtung ihres Einflusses auf das Gesamtgefüge zu bestimmen. Es war eine gewaltige Aufgabe, die nur mit der Unaufgeregtheit eines kühlen Kopfes, einer präzisen Analytik und einer großen Portion Kaltschnäuzigkeit zu meistern sein würde.

Ich nahm einen Stapel Papier, Klebestreifen und Farbstifte aus der Schublade, legte mit dem Papier eine Fläche von etwa einem Quadratmeter aus und begann zu zeichnen. Aus der Vielzahl von Strichen und Linien entstanden bald die Umrisse eines Entscheidungsbaumes, dessen Wurzeln den Ausgangspunkt für verschiedene Varianten bildeten, deren Lösung in der Krone zu finden sein würde. Ich spürte ein warmes Prickeln auf der Haut und für einen kurzen Moment huschte ein Lächeln über meine Lippen.

Diese Arbeit war die Quelle, aus der ich die Kraft zur Vollendung des Werkes schöpfen würde.

23

Von nun an arbeitete ich Tag und Nacht. Meine erste konkrete Entscheidung betraf den Ort der Hinrichtung. Es lag nahe, dafür unser Ferienhaus im Tessin in Betracht zu ziehen, einen Ort von großer Abgeschiedenheit und Ruhe. Es lag in vertretbarer Nähe von Süddeutschland, so könnte ich wenn nötig pendeln, ohne dabei allzu viel Zeit zu verlieren. Das Haus hatten Natalie und ich vor einigen Jahren in der Vorstellung gekauft, es später als Altersruhesitz auszubauen. Immerhin war es elektrifiziert, es gab eine Kochnische und zwei Zimmer: einen großen Wohnraum mit offenem Kamin und einen kleineren, der als Büro oder Abstellkammer genutzt werden konnte. Eine Holztreppe führte auf die Empore, die als Schlafplatz diente. Durch ein Rundfenster hatte man einen herrlichen Blick ins Tal und auf die schmale Schotterpiste, die hier oben endete.

Zur Verwahrung eines Gefangenen eignete sich das Hinterzimmer, zumal die Fensterfront nur wenige Meter vom Hang entfernt lag und kaum Einblick bot. Abgesehen davon gab es keinen Anlass zu der Befürchtung, dass wir gestört werden könnten: Die nächsten Nachbarn wohnten weit entfernt, Verbindungsstraßen gab es nicht, der Wald war dicht und unwegsam. In drei Sommern, in denen wir jeweils mehrere Wochen dort oben verbracht hatten, war niemand vorbeigekommen, den wir nicht ausdrücklich eingeladen hätten. Wenn es gelang, den Verdacht von mir abzulenken, war das Risiko einer vorzeitigen Entdeckung hier oben also gering, wenn auch nicht gleich null, zumal Ort, Zeitpunkt, Mittel und Personal der Entführung bis jetzt noch nicht feststanden. Die Polizei würde ihre Ermittlungen ganz sicher zunächst im kriminellen Milieu aufnehmen, nach Komplizen suchen, Hinweise auf kriminelle Hintermänner auswerten und erst nach einer wahrscheinlich Wochen in Anspruch nehmenden Orientierungsphase, in der die Hinweise geordnet, hierarchisiert und interpretiert werden mussten, gewahr werden, dass sie in eine Sackgasse geraten war. Zudem musste der Polizei der Gedanke an das traumatisierte Opfer einer Straftat im Zusammenhang mit der Befreiung des Täters abwegig erscheinen. Vorladen und vernehmen würde man mich vielleicht, aber bis das geschah, würde eine Menge Zeit verstreichen.

Die Auswahl der Helfer war nicht einfach. Ging der Polizei einer von ihnen ins Netz, hätte sie mich wohl am Kragen, vorausgesetzt, die Helfer könnten sachdienliche Hinweise liefern. Also musste ich mir im Vorfeld der Entführung Gedanken darüber machen, wie ich meine Identität verschleiern könnte. In meiner Problemhierarchie klassifizierte ich dies als Problem zweiter Ordnung. Ich setzte ein großes Fragezeichen in den leeren Kasten rechts oben auf meiner Skizze und wanderte gedanklich zurück ins Hinterzimmer des Ferienhauses, das mittels weniger Vorkehrungen zu einer Art Verlies ausgebaut werden konnte. Wandregal, Werkzeugkoffer und Reinigungsutensilien müsste ich herausnehmen, zwei Eisenketten, im Heimwerkermarkt erhältlich, mit der kräftigen Außenwand verschrauben und das freie Ende mit Hand- und Fußschellen verketten, die ich, ohne Spuren zu hinterlassen, bequem in jedem Sexshop nennenswerter Größe erwerben konnte.

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