Thomas Ross - Der Schlitten

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In Konstanz wird Carolina Ultor, Tochter des Molekularbiologen Martin Ultor, ermordet. Der Vater misstraut dem Wertesystem, das der deutschen Rechtsprechung zugrunde liegt, er hält es für zu milde. Er beschließt, den Mörder zu entführen und qualvoll zu töten. Die Entführung gelingt mit Hilfe von Komplizen aus dem kriminellen Milieu. Ultor bringt seinen Gefangenen in sein Ferienhaus ins Tessin, wo er einen Schlitten installiert hat, der sich auf Schienen auf eine Nagelwand zubewegt. Doch der Gefangene verhält sich völlig anders als erwartet. Ein gebildeter Mensch, der Ultor in eine intellektuelle Auseinandersetzung über Recht und Gerechtigkeit verwickelt, aus der dieser nicht herauskommt, ohne sein Selbstverständnis als gerechter Vollstrecker aufzugeben. Unterdessen ist Ultor ins Visier der Polizei geraten, die fieberhaft nach dem Entführten und dem Entführer sucht. Es entwickelt sich ein Katz-und Mausspiel zwischen Ultor und dem Konstanzer Kommissar, der ihn im Verdacht hat, aber nichts beweisen kann. Zugleich rückt der Schlitten zur Nagelwand vor: langsam, unaufhaltsam, unerbittlich …

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Thomas Ross

Der Schlitten

Imprint

Der Schlitten

Thomas Ross

Copyright: © 2016 Thomas Ross

Cover unter Verwendung eines Bildes von Edvard Munch: Verzweiflung, 1892

published by: epubli GmbH, Berlin

www.epubli.deISBN 978-3-7375-??

„Weil schließlich Hass und Liebe die Affekte der Unlust und Lust selbst sind, so folgt auf gleiche Weise, dass das Streben, der Trieb oder das Begehren, das aus Hass oder Liebe entspringt, in seiner Stärke dem Maß des Hasses und der Liebe entsprechen wird.“

Baruch de Spinoza, Ethik, Buch III, Beweis zum Lehrsatz 37, Reclam-Ausgabe 2007

1

Vor Jahren führte ich ein merkwürdiges Gespräch. Ein Mann fragte, wie es wohl wäre, mit wachem Bewusstsein der eigenen Beerdigung beizuwohnen. Ich lachte verlegen und sagte, dass dieser Gedanke wohl schon viele beschäftigt hätte. Wir wüssten es nicht, und wir würden es niemals wissen. Der Mann lächelte, und ich weiß noch, wie ich mit einem Caipirinha in der Hand auf einem großen, braunen, schon etwas altersschwachen Ledersofa saß und mich ärgerte, weil sein Lächeln etwas Mitleidiges hatte, und etwas Trauriges. Jetzt erst habe ich begriffen, was dieses Lächeln bedeutete. Ich habe am eigenen Leibe erfahren, wie es ist, wenn die Seele zu Grabe getragen wird, wenn Asche zu Asche und Staub zu Staub kommt. Das Leben ging weiter, aber es war das Leben einer Hülle, einer bloßen Existenz, deren Atem längst erloschen war.

Dies ist die Geschichte meiner Katastrophe. Man mag mich der Eitelkeit zeihen und Hochmut konstatieren, es interessiert mich nicht. Ich habe den Sinn für Nebensächlichkeiten verloren. Aber glauben Sie bloß nicht, ich bediente mich dieser Erzählung, um vor Gericht einen guten Stand zu haben, im feigen Bestreben, meiner gerechten Strafe zu entgehen. Nein, so ist es nicht. Was ich erhoffe, ist Teilhabe, nicht Verständnis. Bilden Sie sich ein Urteil, aber verurteilen Sie mich nicht.

Gleich wird man mich beim Namen rufen, die gesichtslosen Männer an meiner Seite sind schon aufgestanden, bereit, mich in den großen Saal zu führen, dorthin, wo das Recht vom Unrecht geschieden wird. Die Geschichte eines furchtbaren Verbrechens erhält ein würdiges Forum; es ist ein Verbrechen, das ein weiteres nach sich zog. Meines.

2

Mein Kopf fühlt sich schwer an und müde. Was tatsächlich geschah, ist so ungeheuerlich, dass ich nicht weiß, wo beginnen. Ich will mich sammeln, und erinnern. Die Ärzte haben mir geraten, ganz von vorne zu beginnen. Ich weiß ja nicht. Im Licht der jüngsten Ereignisse erscheint mir vieles ganz bedeutungslos. Aber sehen Sie selbst. Hier ist der Bericht.

Meine Kindheit verbrachte ich mit meinen Eltern in einem alten Patrizierhaus am Stadtrand von Konstanz, wo ich auch zur Schule ging. Keine Geschwister, kaum Freunde, eine ereignislose Zeit. Der Erwähnung wert ist allenfalls die Tatsache, dass ich zu Beginn der Gymnasialzeit erheblich mehr Zuwendung erhielt als manch anderer, gleichfalls begabter Schüler. Zu verdanken hatte ich die Ehre meinem Vater, der im Rahmen irgendeines Elternabends offenbar nicht umhinkonnte, die dort Anwesenden über die von mir eigenhändig entworfene Bewässerungsanlage zu unterrichten. Er wird es mit Stolz und viel Pathos getan haben, denn wenig später wusste die ganze Schule davon, was mir von der Lehrerschaft Anerkennung, von den Mitschülern freilich nur schiefe Blicke einbrachte.

Als ich mich dann wenig später mit der Nachstellung physikalischer Experimente beschäftigte, und im Zuge dessen zunächst ein Alkoholthermometer, dann einen Heronsbrunnen konstruierte, schienen meine Eltern gleichsam von den Kräften der Gravitation befreit durch Haus und Hof zu schweben. Es dauerte nicht lange, bis mein Vater mit der Anregung vor mich trat, wenn ich mich schon nicht auf der Stelle bei den umliegenden Universitäten vorstellen wollte, so müsse ich unter Berücksichtigung des bei mir zutage geförderten Talents doch wenigstens beim Wettbewerb „Jugend forscht“ mitmachen. Ich zweifle nicht, dass mein Vater mich schon zum Zeitpunkt seiner würdevollen Eröffnung dieses Planes, freilich ohne eine mögliche Vor-Ausscheidung auch nur in Erwägung zu ziehen, vom Fleck weg ins Finale hineinphantasiert hatte. Dementsprechend tief war die Enttäuschung, als ich seinen blumigen Erwartungen trotzte, noch ehe sie in voller Blüte standen. Auch den Lehrern tat ich den Gefallen einer Selbstverwirklichung im Lichtkreis meiner (und damit auch ihrer) Errungenschaften nicht, ich war mir nun einmal selbst genug. Ruhm und Anerkennung scherten mich nicht. Bei der Lektüre von Newtons Naturlehre war es mir weniger um den Meister als um die mathematischen Prinzipien zu tun, und die jeweiligen Inhalte, mit denen ich mich während dieser formenden Jahre beschäftigte, erfüllten meine Bedürfnisse in vollem Maße.

In der Schule kam man zu dem Schluss, dass ich ein talentierter, aber schrecklich dickköpfiger Eigenbrötler sei, weshalb ich in Ermangelung bedeutender Zukunftsperspektiven keiner weiteren Förderung bedürfe. Die Änderung im Fokus der Lehrerschaft war spürbar, ich begrüßte sie mit Erleichterung, und konnte mich endlich meinem schon früh formulierten Ziel, Naturwissenschaftler zu werden, widmen. Im Zuge meiner Rebellion gegen den Vater, der Physiker war, entschied ich mich für Biologie und folgte damit dem Beispiel der Mutter. Innerlich blieb ich aber der Mathematik verbunden, ihrer kompromisslosen Strukturiertheit und argumentativen Klarheit wegen, und weil Probleme stets eindeutig lösbar sind. Wie wunderbar erschien es mir bald, den auf die Unzulänglichkeit naturwissenschaftlicher Erkenntnis versessenen Schwätzern vermittels einer knackigen und logisch zwingenden Ableitung ein für alle Mal das Maul zu stopfen und zu beweisen, dass sie mit ihrer zweifelhaften Lust an der Alternative einem naiven Aberglauben aufsaßen, einem Aberglauben, dem nichts als Unkenntnis des mathematisch beschreibbaren Aufbaus der Natur zugrunde lag.

Dass die Grundstruktur der Welt über die Gesetze der Logik ergründbar ist, hatte ich also nie ernsthaft infrage gestellt. Wozu auch? Die Theorie gibt noch einige Rätsel auf, aber die werden mit der Zeit gelöst werden, davon war ich überzeugt. Alternativen, die mir philosophische Relativisten im Laufe des Studiums aufzutischen versuchten, riefen mir regelmäßig meine Erlebnisse in den Sumpfgebieten der norwegischen Tundra vor Augen, die ich zu Studienzeiten zweimal, im Winter und im Sommer, erfolglos zu durchqueren versucht hatte. In der kalten Jahreszeit unter meterhohem Schnee begraben, in der warmen weich wie ein Küchenschwamm, gab es kein Durchkommen; wo man auch hintrat, blieb man stecken, wie auch die Relativisten im Morast ihrer fragwürdigen Argumentationsfiguren stets hängen blieben. Es dauerte nicht lange, da wendete ich mich von diesem Gerede ab und erfreulicheren Dingen zu.

Ebenso klar, verlässlich und auf wunderbare Weise vorherbestimmt wie das Bild, das ich mir vom Aufbau der physikalischen Wirklichkeit gemacht hatte, war das Lebenspanorama, das ich nun vor mir entfaltete. Auf das Studium würde eine Anstellung als Biologe in einem renommierten Forschungsinstitut folgen. Ich, Martin Ultor, würde mich der kybernetischen Modellierung zellbiologischer Vorgänge widmen und helfen, die bis heute unübertroffenen Regel- und Steuerungskreisläufe der Natur in für den Menschen nutzbare Techniken zu übersetzen. Von der Mutter hatte ich die Leichtigkeit im Umgang mit Menschen, und an meinen intellektuellen Fähigkeiten brauchte ich erfahrungsgemäß nicht zu zweifeln, sodass es keinen Grund zu der Annahme gab, dieses Ziel wäre zu hoch gesteckt. Über die Möglichkeit des Scheiterns machte ich mir also keine Gedanken, denn alles Weitere würde sich nunmehr, da der richtige Weg eingeschlagen war, schon ganz von selbst einstellen. Im Zuge dieser Zuversicht war es auch nicht weiter überraschend, dass ich gegen Ende des Studiums die angestrebte Anstellung in einem bedeutenden Biotechnologieunternehmen fand.

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