Pawel Florenski - Meinen Kindern. Erinnerungen an eine Jugend im Kaukasus

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Meinen Kindern. Erinnerungen an eine Jugend im Kaukasus: краткое содержание, описание и аннотация

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Pawel Florenski (1882 – 1937), der als Mathematiker und Naturwissenschaftler zur Theologie kam, orthodoxer Priester wurde und in einem stalinistischen Arbeitslager starb, hinterließ mit dieser autobiographischen Schrift ein Vermächtnis, das nun nach der Epoche der Revolutionen einzulösen ist. Die Neubegründung der Kultur wird die Kluft zwischen äußerer Erscheinung und innerer Gewissheit zu überbrücken und die Frage nach dem Wesen der Welt aus der Wunderwelt des Kindes in die bewusste Erfahrung der Erwachsenen zu retten haben: «Allmählich wurde mir klar, dass die Wahrheit, wenn es sie gibt, nicht in einem äußerlichen Verhältnis zu mir stehen kann, dass sie die Quelle des Lebens ist. Das Leben in seiner Tiefe ist die Wahrheit, und diese Tiefe ist nicht ich und sie ist nicht in mir, aber ich kann mit ihr in Berührung kommen.»

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Hier am Hafen also gab es zahllose Bukas, und sie verbargen sich nicht einmal, sondern schrieben auf die Pfähle höchst geheimnisvolle Zeichen. Diese Pfähle waren mit dicken Bohlen belegt, zwischen denen breite Spalte klafften. Die Bohlen waren immer sauber, wie überhaupt immer alles sauber ist, was zum Meer in Beziehung steht. Die abgestorbene, verrottete und morsche Schicht wird ständig abgetragen, gelegentlich finden sich Stellen von Pech, Erdöl oder Teer daran. Es riecht nach Teer, nach Harz, nach Meer und nach verschiedenen exotischen Waren, die in Ballen gestapelt daliegen. Eigentümliche Wurzeln liegen verstreut umher – Färberkrapp, Curcumá [Ingwer] und andere. Verschiedenenorts türmen sich dicke, dicke Taue nach damaligen Begriffen, die stark nach Teer und Pech riechen und wie Zwirnrollen von Riesen aussehen. Durch die Ritzen des Bretterbodens unter den Füßen sieht man das dunkelgrün schimmernde Wasser mit seiner nicht aus der Ruhe zu bringenden Oberfläche, die sich langsam und träge wiegt, ölig ist; ihre kaum wahrnehmbaren öligen Bewegungen bilden ein großes gleitendes Netz grüner kleiner Schlangen. Was bedeuten diese goldgrünen kleinen Schlangen? Woher kommen sie? Diese Frage ging mir ständig im Kopf herum, mein Gott, was habe ich über sie nachgedacht! Viele Male habe ich sie laut gestellt, aber immer erhielt ich die verdutzte Antwort, das scheine nur so, es komme von der Bewegung des Wassers. Von der Antwort war ich jedesmal tief enttäuscht.

Ich spürte, daß man die Frage eigentlich nicht verstanden hatte und über meine Frage nur in Verlegenheit geriet. Nicht verstanden, weil man nie gesehen hatte, was ich sah. Ich sah Schlangen, die an der Oberfläche spielten, schillernd in Smaragd und Chrysolith, bezaubernd schön und freundlich, freundliche, gütige kleine Schlangen, die mit mir in Verbindung treten wollten. Ich sah sie, ich spürte sie und ich wußte, daß sie freundliche, gütige und schöne kleine Schlangen waren. Ich wollte es nur bestätigt haben, ich wollte im einzelnen hören und erfahren, wie man mit ihnen in nähere Verbindung käme, wie man sie berühre, küsse und sich mit ihnen unterhalte. Statt dessen leugnete man einfach ihre Existenz, und nicht nur ihre, sondern die Existenz des Besonderen, das ich im Spiel des Wassers sah, überhaupt. Da verbarg ich meine Frage und das, was ich sah, für lange in meinem Inneren. Nach einer gewissen Zeit stellte ich sie erneut, aber wieder das gleiche Unverständnis. Die gesuchte Antwort über die lieben kleinen grünen Schlangen und die Bestätigung meiner Bekanntschaft mit ihnen bekam ich erst bedeutend später, schon als Student, nämlich von dem Studenten Anselmus in E.Th.A. Hoffmanns »Goldenem Topf«.

Hier am Hafen war das Wasser besonders geheimnisvoll. Es war durch­scheinend und von sattem Grün wie ein riesiger Smaragd; von Licht durchtränkt, leuchtete es giftig und drohend, aber auch überströmend von schöpferischer Kraft. Langsam, kaum sichtbar glitten schillernde Wellen über seine ölige Oberfläche und schlugen gegen Pfosten und Schiffswände. Kelch und Fangfäden ausgebreitet, vergnügten sich große und kleine Medusen im Wasser. Langsam schwammen sie vorbei, ihre bläulich opalisierenden Körper schaukelten und wiegten sich in dem smaragdenen Naß. Schwärme kleiner Fische schossen vorüber, und manchmal sah man die Umrisse eines größeren Fisches in der Tiefe. An verschiedenen Stellen schillerte die Oberfläche des Wassers vom Erdöl in den Farben des Regenbogens.

Von einem Dampfschiff wurden Ballen abgeladen, aus denen geheimnisvolle Wurzeln oder Samen herausfielen; Vogelbauer mit Papageien, Bananenstauden, Kokosnüsse, Säcke voll amerikanischer dreieckiger Nüsse, Erdnüsse wurden von Bord gebracht. Alle möglichen Sprachen und Dialekte waren zu hören. Menschen verschiedenster Nationalität waren am Hafen zu sehen – Griechen, Türken, Armenier, Georgier, Franzosen, Engländer, Belgier, Deutsche, Italiener usw., usw., sogar Neger, deren Kolonie sich unweit von Batum befand – wen hätte man hier nicht gesehen? Und alle in ihren besonderen Kleidern. Alles war ungewöhnlich – alles: die Gerüche, die Laute, die Farben, eins steigerte sich am anderen und weckte das Gefühl für das Geheimnisvolle. Und das Wichtigste war, von allem gab es viel, viel, viel... Der schöpferischen Kraft der Natur war kein Ende, und all dieses »Viele« wird von dieser durchscheinenden, grünen, fluoreszierenden Oberfläche des Meeres hierher getragen. Die Tiefe des Meeres birgt unzählige Leben, seltsame und schöne Tiere und Pflanzen, deren jedes innerlich mit mir verbunden ist, innerlich zu meinem persönlichen Leben in Beziehung steht, sich mit seinem Sein in meines ergießt und es als gleiches unter gleichen anerkennt, als Glied des unendlichen Reiches des geheimnisvollen, von fluoreszierendem Licht leuchtenden Lebens.

Mein Vater erzählte uns von Reisen in ferne Länder und begeisterte sich, glaube ich, selbst an den Bildern der exotischen Natur oder der Natur des hohen Nordens. Auch meine Tante erzählte von Reisen. Die feuchte, salzige und nach Teer riechende Luft, zusammen mit den in die Ferne lockenden Erzählungen lenkte die ganze Aufmerksamkeit, alle Seelenkräfte auf die Schiffe und die Glücklichen, die auf dem Rücken des Meeres in ferne Länder fuhren, wo biegsame Palmen emporragen, beladen mit Kokosnüssen und Datteln; wo sich auf den Zweigen sonderbarer Bäume rote und grüne Papageien wiegen, die geheimnisvollen, dunklen, dreieckigen amerikanischen Nüsse knacken und seltsame Dinge sagen, voll geheimen Sinns, natürlich auf Russisch; wo um riesige, grelle, wohlriechende Blüten liebliche Kolibris flattern; wo die Giraffen mit ihren Hälsen die höchsten Bäume überragen, wo die gigantische Rafflesia Arnoldi wächst und wo in den Gewässern wie Kissen von einem bis anderthalb Metern Durchmesser die üppige Victoria regia schwimmt, auf die ich mich so gern einmal gesetzt und gelegt hätte. Breitblättrige Bananenbäume brechen fast unter der Last ihrer Früchte. Farbenprächtige geheimnisvolle Orchideen thronen Vögeln gleich auf den Ästen der Bäume und lassen ihre Wurzeln, die wie weiße, fette Würmer aussehen, herunterhängen. Äffchen tun sich an Bananen gütlich und werfen mit den Schalen nach behäbigen Elefanten. Ein würziger, warmer Hauch hängt zwischen dichten Lianen: Er kommt von den unzähligen wohlriechenden Bäumen – Nelke, Kardamom, Muskat, Sternanis (Sternanis hielt ich für einen Baum) – und den geschwungenen Peitschen der Vanille, die die Luft mit ihren Düften erfüllen. Allein das Wort Aroma war voll Musik für mich und von hoher Bedeutung. Riesige stachlige Kakteen tragen weiße und rote Blütenkrönchen.

Und alle diese Laute und Düfte vor dem Hintergrund der Brandung des blauen, blauen Meers, das auf den goldenen Sand des flachen Strandes perlt. Im Meer blühen prachtvolle Korallen, schwimmen wundersame Fische, kriechen Ungeheuer von Langusten und Krabben. In unmittelbarer Nachbarschaft natürlich, aber doch etwas entfernter und als weniger angenehm empfunden im Schatten des Bewußtseins – Wale, Pottwale, Haie, besonders der Hammerhai, der Sägefisch und der Narwal. Hier, bei uns in Batum verbarg das Meer immer sein geheimnisvolles Wesen; aber dort in den fernen überseeischen Ländern tritt es in überwältigendem Glanz in all seiner Majestät hervor.

Und diesen ganzen unendlichen Reichtum an Farben, Blüten und Düften, der meinen Verstand betörte und mir den Atem benahm vor Erregung, diese ganze Fülle bringt das Meer hervor. Diese ganze überseeische Welt erschien mir in meiner Phantasie wie emporgestiegen aus dem blauen, dem tiefen blauen Meer, das diese Welt umspült und nährt.

1920.22.VI.Montag

Dort, unter den glühenden Strahlen der Sonne ist das Meer offenherziger, dort zeigt es seine Flut und seine Ebbe, die ich für mein Leben gern gesehen hätte. Dort wirbeln Wassersäulen über das Meer, Wasserhosen, dort werden die Wellen so hoch wie vierstöckige Häuser. Und doch ist es hier dasselbe Meer, aber hier verbirgt es seine Kräfte und sein Leben im Geheimnis seiner Wellen.

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