Tina Flynn - Von ganzem Herzen mangelhaft

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Jenny Stila ist eine modebewusste, bei Eltern und Schülern beliebte Lehrerin auf der Suche nach dem perfekten Mann. Doch wie soll man seinen Helden finden, wenn man nur über ein sehr geringes Selbstwertgefühl verfügt? Als Teenager fanden ihre Mitschüler sie ungefähr so cool wie ein Leberwurstbrot in einer Tupperdose. Äußerlich hat Jenny sich seitdem weiterentwickelt, aber das Gefühl der Unzulänglichkeit ist geblieben. Und das ist weder beim Dating, noch bei der Arbeit mit arroganten Pubertierenden von Vorteil.
Doch Jenny hat ihrem schüchternen Ich den Kampf angesagt: Mit viel Humor und großen Idealen bewaffnet, kämpft sie gegen die Vorurteile, die ihr Männer, die eigene Familie, oder Eltern und Schüler entgegenbringen: Lehrer seien faul, inkompetent und Mauerblümchen.
Doch ihre größte Herausforderung steht ihr bevor, als sie auf den Finnen Aleksander, die Liebe ihres Lebens, trifft: Seine Tochter hebt Jennys Kampf um Selbstbehauptung auf ein ganz neues Niveau…

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"Was macht ihr denn hier?", fragte sie starr vor Schreck. Natürlich war der Anblick netter Schüler immer ein Grund zur Freude, aber doch nicht, wenn sie einen bei einem Fast-Blind-Date erwischten! Musste sie jetzt alle einander vorstellen? Himmel! Doch Ebru, die die Situation mal wieder wesentlich schneller im Blick hatte als ihr Freund, zupfte ihn am Ärmel, was bei der dicken Lederjacke eine Herausforderung war und wisperte: "Komm, wir stören bestimmt. Lass uns einen Platz suchen." Harkan wollte protestieren, doch Ebru zog ihn mit sich. "Schönen Abend noch, Frau Stila", lächelte sie Jenny an, "bis nächste Woche im Unterricht." Jenny sah beiden kurz hinterher. Dann lächelte sie Ben schief an. "Ich konnte mir in dem Alter noch keine Abende beim Italiener leisten." Doch Ben starrte ihr nur ungläubig ins Gesicht. "Du bist tatsächlich Lehrerin?", fragte er fast angewidert. Sie hob die Braue. "Wieso? Stand doch im Profil?", fragte sie zurück. Er verzog das Gesicht. "Ich dachte, das sei ein Witz. Du siehst überhaupt nicht aus wie eine ..." Er riss sich zusammen. Na toll. Wieder einer mit Vorurteilen. Sie sah diskret auf die Uhr und dann zu Ben: "Entschuldige bitte, ich geh mal kurz auf die Toilette." Er nickte abwesend. Pinos Edelpizzeria hatte zum Glück auch auf dem Klo Empfang. "Minchen?", schrie sie fast ins Handy, "du musst mich retten." "Pinos?", brummte ihr Ex. "Du spinnst ja." Er legte auf. In spätestens einer Viertelstunde würde er da sein. Als sie wieder zurück zu ihrem Platz kam, war Ben verschwunden. Nicht zum Rauchen oder auf die Toilette, nein, er war gegangen. Und hatte bezahlt, wie Pino ihr versicherte. "Sei froh, dass du den losbist", meinte er, "dase ware eine Idiot. Aber wie ich gesehen habe, kennst du meine Nichte?", zwinkerte er begeistert. Jenny kippte die Kinnlade herunter. "Ebru ist deine Nichte?" Pino strahlte begeistert. "Du willst mir sagen, dass meine Schülerin die Nichte des Mannes ist, der seit Monaten meine Dates kulinarisch betreut?" Pino strahlte noch mehr. Dann hielt er sich den Zeigefinger vor den Mund. "Aber ich nix verrate, keine Sorge. Ebru weiß nix. Ebru Job für dis, Männer privat!", zwinkerte er nochmals. In dem Moment kam Armin durch die Tür. "Was ist?", brummte er. "Soll ich dich etwa vor Pino retten?" Doch der Italiener wieselte schon davon.

"Du kannst doch nicht jedes Mal so ein Theater veranstalten, nur um ein Date loszuwerden", schüttelte Minchen den Kopf, als sie nebeneinander zu ihr nach Hause trabten. "Man kann auch ganz ehrlich sagen 'hey, danke für den schönen Abend, aber ich glaube, wir passen nicht so gut zusammen.'" Er sah sie von der Seite an. "Wir Männer haben auch Gefühle." Jenny nickte eifrig. "Eben. Die will ich ja nicht verletzen!" Minchen schüttelte den Kopf. "Und deshalb muss ich kommen und so tun, als gäbe es einen Notfall? Glaubst du, die Typen sind dämlich? Die merken doch, dass das ein Trick ist. Ich kann nicht schauspielern! Und diese Verarsche verletzt sie vielmehr, als eine klare Aussage." Jenny war anderer Meinung. "Die meisten hören einem doch gar nicht zu." Doch Minchen blieb eisern. "Das war das letzte Mal. In Zukunft haust du dich selbst da raus." Jenny seufzte. Ihr Liebesleben war viele Jahre bei Armin gut aufgehoben gewesen, jetzt war er ihr bester Freund. Deshalb ließ sie sich seine Kritik gefallen. Er und Jennys Bruder Kai arbeiteten beide bei der gleichen Bank in verschiedenen Städten, und hatten eigentlich nicht viel miteinander zu tun, außer einem gemeinsamen Ziel: Jennys Leben zu retten: Vor Naivität, vor Absturz in die Armut, vor im Bad herumliegenden Stromkabeln, vor allem. Armin und Jenny stellten irgendwann fest, dass ihre Erotik verschwand und ersetzt wurde durch Wettpupsen. Dass sie gute Freunde, aber kein Liebespaar mehr waren. Noch lange nach der Trennung fragten ihre Familien sie ständig, ob sie nicht endlich wieder vernünftig werden und zusammenziehen wollten. Jenny hatte sogar das Gerücht gehört, es seien Wetten auf sie beide abgeschlossen worden, bei denen es übrigens nicht um das Ob, sondern nur um das Wann ging. Aber die Sache war für beide gegessen, und so hatten sie sich auf "Love for Eternity" angemeldet. Armin "ging weg wie warme Semmeln", wie er gern betonte, er hatte schon viele Verabredungen gehabt, suchte aber auch nicht so ernsthaft wie Jenny. Er war aber auch ein Hauptgewinn: Ein perfekter Hausmann, der kochen, waschen und putzen konnte. Deshalb nannte sie ihn Minchen, weil er so süß war und ein bisschen wie ein Hausmädchen. Er rief sie immer noch an, wenn es bei Aldi mal wieder was im Sonderangebot gab. Putzlappen oder Suppen. Und auch sonst war er für sie da, wenn sie ihn brauchte. Der perfekte platonische Freund.

Sie waren fast bei Jennys Wohnung in der grünen Siedlung angekommen. Minchen hatte sich aufs Schweigen verlegt, das konnte er gut, und Jenny, die Ben längst abgehakt hatte, hing nun ihren Gedanken an die Schule nach. Bald waren die Ferien vorbei, und der Alltagswahnsinn würde wieder losgehen. Der Alltag mit Anais, dieser arroganten Prinzessin aus ihrem Lateinkurs. Jenny sah in dem Mädchen jedes Mal die tuschelnden Klassenkameradinnen von einst, die geringschätzig die Augenbrauen hoben, wenn sie sich näherte. Sie manifestierten sich nun in einer begabten, schönen 18jährigen Latein-Schülerin, die die Wertschätzung des Direktors, die Sympathien des Lehrerkollegiums und die Bewunderung ihrer Mitschüler besaß. Sie hatte schon oft mit ihrem Therapeuten darüber diskutiert, weshalb sie Lehrerin geworden war. Ihrer Meinung nach lag es daran, dass man, wenn man sich unsicher fühlt, aus verschiedenen Optionen das Bekannte wählt, auch wenn es nicht gut für einen ist. Als sie sich für eine Studienrichtung entscheiden musste, konnte sie auf eine Schulzeit zurückblicken, in der sie mit Lehrern prima zurecht gekommen war. Lehrer waren soziale Menschen, die Verständnis für vieles hatten, mit denen man immer reden konnte, und die stille, fleißige Menschen wie sie selbst zu schätzen wussten. Außerdem gab es für Jenny kaum einen schöneren Ort als ihren Schreibtisch, der prall gefüllt war mit bunten Ordnungsboxen, Stiften in allen Farben des Regenbogens, Post-its, Notizbüchern und glänzenden Papieren. Im Referendariat merkte sie, dass es ihr lag, tolle Materialien wie Arbeitsblätter oder Spielkarten herzustellen und zu gestalten. Außerdem verfügte sie über großes Talent, wenn es darum ging, schwierige Zusammenhänge leicht verständlich zu machen. Sie nahm ihre erste feste Stelle an in der Überzeugung, dass der Lehrberuf für einen kreativen, schülerzugewandten und engagierten Menschen wie sie ein Spaziergang werden würde. Leider erkannte sie zwei grundlegende Tatsachen erst, als es zu spät war: Als Lehrer war man mittlerweile auch unter den besten Voraussetzungen für viele Eltern und Schüler keine Respektsperson mehr, sondern eher Freiwild, das inkompetent und faul zu finden chic ist. Außerdem wurde jede Kreativität durch immer größere Klassen und einen Haufen Bürokratie im Keim erstickt. Sie erwachte aus ihren tiefdunklen Gedanken und schloss die Türe auf. Während Minchen seine Jacke aufhängte und sich auf den Fernseher zubewegte, verschwand Jenny im Bad. Dort blieb sie plötzlich stocksteif stehen und starrte auf das schwarze, haarige Etwas, das zu ihren Füßen über die Wand des Badezimmers kroch. „Hab keine Angst!“, hörte sie im Geiste die Stimme von Paps, „die Spinne hat vielmehr Angst vor dir, als du vor ihr.“ Jenny bezweifelte das auch mit 31 noch. Weshalb traute sich das Mistvieh dann hierher? Es gab Ritzen, Spalten, den Keller. Aber sie hatte eine eigene Theorie entwickelt, warum alle Spinnen dieser Welt anscheinend gezielt ihre Nähe suchten: Bestimmt machten sie Jagd auf Lehrer. Das Tier war sicherlich nicht zufällig ausgerechnet an einem der letzten Ferientage aufgetaucht, um Jenny Stila vor dem Schulanfang nochmal ordentlich zu zeigen, wo das Netz hängt. Ihr Therapeut würde wahrscheinlich wieder väterlich grinsen, wie immer, wenn sie versuchte, sich in seiner Gegenwart selbst zu interpretieren: "Meine Angst vor Spinnen bedeutet bestimmt eine schwierige Beziehung zu meiner Mutter, meine Angst vor arroganten Schülern hat mit den Schwierigkeiten zu tun, die ich selbst als Teenager mit Gleichaltrigen hatte." „Diese 1:1-Deutungen sind längst überholt“, würde er sagen, und sie fragen, warum sie denn die Beziehung zu Mams als schwierig bezeichnen würde. War das herauszufinden nicht sein Job? Als Jenny nach den ersten Jahren mit einer Vollzeitstelle gemerkt hatte, dass sie nur solange eine bezaubernde, souveräne und beliebte Lehrerin sein konnte, bis sie ein Schüler provozierte, war sie zu einem Therapeuten gegangen, der jetzt mit ihr zusammen ihre Kindheit aufarbeitete, um nach der Ursache für ihre Unsicherheit zu forschen. Auch die Wutanfälle, die sie zwar nicht auslebte, sie aber langsam verrückt machten, waren ein Grund. Die ständige öffentliche Lehrerschelte von Eltern, in Zeitungen oder Nachrichten machte sie so fertig, dass sie am liebsten alles hinschmeißen wollte. Sie war nämlich gut in ihrem Job. Aber wie sollte sie das dieser blöden Spinne beibringen? Ihr Therapeut hatte Jenny geraten, ein Tagebuch zu schreiben über alles, was sie an ihrem Beruf aufregte oder wütend machte. Sie nannte es ihr 'Ragebuch' und hatte davon bereits zehn in ihrem Regal stehen. Alle schwarz. Die Spinne bewegte sich. „IIIIIIeh!“, kreischte Jenny. „Du musst sofort ins Bad!“, schrie sie hysterisch und zog Minchen von der Couch hoch. „Hey!“, rief Armin, „ich will nicht duschen! Ich will keinen Sex! Lass mich los! Was willst du von mir?!“ Doch Jenny ließ sich nicht auf Diskussionen ein. „Komm jetzt, da hockt eine mega haarige Spinne. Mach die weg!“ Doch Minchen schüttelte den Kopf und zappte ungerührt durch das Programm. „Lass mich in Frieden. Ich mag auch keine Spinnen. Außerdem sind wir nicht mehr zusammen. Such dir einen anderen Helden für die Drecksarbeit.“ Langsam wurde Jenny panisch. „Armin, bitte, das ist kein Witz. Wenn du die nicht sofort ins Jenseits beförderst, komm ich gleich mit und ziehe wieder bei dir ein.“ Das wirkte. Seufzend stand er auf, ging zur Badezimmertür, öffnete sie vorsichtig und schloss sie sofort wieder. „Da ist nichts.“ Wortlos wies sie mit ausgestrecktem Arm auf die Tür. Er grinste und ging hinein. „IIIIIeh!“, hörte sie ihn rufen und etwas krachen. Klang wie ihr Mülleimer. „So. Die ist tot. Aber den Dreck machst du weg.“ „Was?“, schrie Jenny entsetzt. „Ich hab Angst!“ „Herrschaft!“, meckerte er, „alles muss man selber machen.“ Er holte ein Papiertuch aus der Küche und verschwand wieder im Bad. Sie hörte die Klospülung und seufzte erleichtert. „Danke!“, lächelte sie kläglich, als er brummend wieder herauskam. "Harkan sagt auch immer, was einen Mann nicht umbringt, macht ihn härter." "Wer ist Harkan?", fragte Minchen. "Du hast einen Männerverschleiß!" Doch Jenny schüttelte abwehrend den Kopf. "Das ist einer meiner Schüler aus der Oberstufe. Der hat mal eine Spinne für mich aus dem Fenster geworfen. Naja", gab sie zu, "für die anderen Mädels aus dem Kurs auch." Minchen zog die rechte Braue hoch. "Du redest mit deinen Schülern über Spinnen? Und nennst deine Schülerinnen Mädels?" Jenny zuckte die Schultern. "Wieso nicht?" Er wirkte skeptisch. "Du bist die Lehrerin. Ein Vorbild. Da hat man keine Angst, sondern wahrt Distanz." "So ein Blödsinn", erwiderte Jenny, "du kennst doch meine Einstellung: Zuerst bin ich Mensch, dann Frau, irgendwo zwischen Platz elf und hundert deine Exfreundin. Eine meiner vielen sozialen Rollen ist Lehrerin, aber deshalb höre ich doch nicht auf, ein Mensch zu sein." "Wissen das deine Schüler?", fragte Minchen. Jenny bezweifelte das. Für Schüler war man als Lehrperson vermutlich kein menschliches Wesen. Das merkte sie, wenn ihre Fünftklässler ihr mit weit aufgerissenen Augen beichteten, dass sie sie gestern in der Stadt beim Einkaufen gesehen hatten. Oder wenn Schüler, mit denen sie sonst prima klarkam, sie außerhalb des Schulgeländes sichtbar ignorierten. Schaudernd dachte sie an Harkan und Ebru. Wenn man mal Schüler-Ignoranz brauchte, konnte man sich aber auch nicht drauf verlassen. „Komm mit“, riss Minchen sie aus ihren Gedanken, „ich muss dir was zeigen.“ Er zog Jenny zum Schreibtisch und warf ihren Computer an. Minchen war mal wieder begeistert auf der Suche nach einem passenden weiblichen Wesen. Zumindest normalerweise war er begeistert, jetzt erzählte er leicht beunruhigt, dass seine blöde Kollegin aus der Bank 80 Übereinstimmungs-Points mit ihm hatte. „Du bist doch immer so kreativ“, behauptete er, „lass dir was einfallen, wie ich aus der Nummer wieder rauskomme.“ „Was krieg ich dafür?“, wollte Jenny wissen. „Hallo? Ich hab grad eine Riesenspinne getötet und dein Bad geputzt, das reicht ja wohl!“ Wo er Recht hatte, hatte er Recht. Sie setzten ein neues Profilbild von ihm ein, das ihn von weitem unter dem Schatten eines Baumes zeigte. Nun hofften sie, dass Bankmaus Erika ihn noch nicht online entdeckt hatte. In Jennys Postfach fand sich nichts Interessantes. Nur Franz war online. Ach du je. Spinne im Bad, Franz im Internet, Abend im Arsch. Laut LFE hatten sie 90 Points Übereinstimmung. „Heiratet am besten gleich!“, witzelte Minchen, bevor er ging, doch das hatte Jenny eigentlich nicht vor. Zunächst verfolgte sie neugierig sein Profil, doch dann verlor sie schnell das Interesse. Weshalb glaubte eine seriöse Datingplattform, dass dieser Langweiler zu ihr passen würde? Franz liebte die Waldfotografie, las gerne Bücher über Physik und ging regelmäßig ins Kino. Langsam zweifelte Jenny daran, ob diese Art der Partnersuche wirklich etwas für sie war. Love for Eternity bot angeblich in kürzester Zeit die tollsten Männer: Intelligent, aber nicht selbstverliebt; witzig, aber nicht albern; sportlich, unternehmungslustig, aber auch häuslich; solide, aber nicht langweilig; gutaussehend, aber nicht vergeben. Das System bei LFE blieb Jenny rätselhaft – nach Anfertigung eines persönlichen, psychologischen Profils, bei dem es unter anderem darum ging, ob man mehr auf Kreise oder Dreiecke stand, wurden Love-Points vergeben, die Auskunft darüber gaben, wie gut man mit dem jeweiligen Partner zusammenpasste. Alles über 60 war gut, 100 bedeuteten den Volltreffer. Witzigerweise gehörte Minchen bisher nicht zu ihren Empfehlungen. Als sie Franz' Profil anklickte und zum zweiten Mal sein Foto sah, seufzte sie. Franz hatte kurze brünette Haare mit angedeutetem Mittelscheitel, trug eine Brille und lächelte glücklich in die Kamera. Mehr gab es nicht zu berichten. Jenny ermahnte sich selbst. Darin war sie Meisterin. Schlecht getroffenes Foto, Stimme und Bewegung zählten auch, wahrscheinlich war der total lustig und nett. Dass sich in diesen Internetdatingplattformen nur Mauerblümchen verabredeten, war doch völliger Unsinn. Sie selbst war schließlich auch alles andere. Als großer Fan von Typberatungsbüchern wusste sie sich zu stylen. Zumindest war das die Meinung ihrer Schüler und Kollegen. Mams dagegen fand die Haarexperimente ihrer Tochter meist eher “interessant”, Jennys Kleidung “mutig” und das MakeUp “...völlig überflüssig. In ein paar Jahren wirst du dich ärgern. Tante Lonny hat sich immer geschminkt, und wie sah sie kurz vor ihrem Tod aus? Falten über Falten.” Leider vergaß Mams dabei immer zu erwähnen, dass Tante Lonny aus einer Generation stammte, in der Gesichtspuder gleichbedeutend war mit Kleister, sie außerdem rauchte wie ein Schlot und 'kurz vor ihrem Tod' bereits 93 Jahre alt war. Jenny klappte ihren Laptop wieder zu und stapfte in die Küche, um sich eine Tiefkühlpizza zu machen.

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