Wilhelm Herbst - Goethe in Wetzlar (Wilhelm Herbst) (Literarische Gedanken Edition)
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Goethe in Wetzlar (Wilhelm Herbst) (Literarische Gedanken Edition): краткое содержание, описание и аннотация
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Goethe in Wetzlar. 1772. Vier Monate aus des Dichters Jugendleben von Wilhelm Herbst
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Ende Mai 1772 begann Goethe mit einem Praktikum am Reichskammergericht in Wetzlar. Dort besuchte er am 9. Juni einen Ball in Volpertshausen, an dem auch Charlotte Buff (1753 – 1828) und ihr Verlobter Johann Christian Kestner (1741 – 1800) teilnahmen. Goethe verliebte sich in die vier Jahre jüngere Tochter eines Amtmanns. Friedrich Ludwig Wilhelm Herbst (1825 – 1882), besser bekannt als Wilhelm Herbst, hat ihn während dieser Zeit begleitet.
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Eine Zeitung dagegen besaß die Reichsstadt damals noch nicht. Erst die Wehen der beginnenden Revolutionszeit trieben eine solche seit Mitte 1789 hervor. Gleich die Vignette mit dem doppelköpfigen Adler neben dem blasenden Postreuter zeigt symbolisch den Reichsstandpunkt. Und dies war offenbar auch die dort herrschende und durchschlagende Stimmung. Nach Wien als der Reichsmetropole waren über Frankfurt und Regensburg die Blicke gerichtet; vom Reichskammergericht, dem auch die Zeitung einen breiten Raum widmet, über die Krönungsstadt und den Reichstagssitz zum Kaiser und dem Reichshofrat, von dessen Urteln immer ein Extrablatt der Zeitung handelt.
In Goethes flüchtigem Sommerleben dort wird uns noch begegnen, was die Stadt in der guten Jahreszeit an ländlichen Luftorten bot, bei denen die liebliche Natur weitaus das Beste that. Aber sogar ein »Vauxhall« finden wir in jenen Jahren erwähnt, und an Gartenkonzerten fehlte es nicht. Der ungewöhnliche Fremdenverkehr, zu dem das nahe Gießen auch sein Kontingent an wanderlustigen Studenten stellte, füllte die Gasthöfe und Wirtshäuser. Zählte man doch mitunter an 250 Parteien, die ihre Prozesse persönlich betrieben. Die Bauern kamen aus weiter Ferne in hellen Haufen, in dem guten Glauben, das diene zur Förderung ihrer Rechtssache. Es kam vor, daß solche »Wartboten« unter Androhung von Turmstrafe weggewiesen werden mußten. So bewegte sich allezeit ein ameisenhaftes Menschengewimmel in den engen, steilen Gassen, und man mag bedauern, daß nicht ein Chodowiecki zur Hand war, die bunten Typen festzuhalten. Neben der privilegierten Klasse des hohen Richterkollegiums stand eine zweite Rangklasse, die Prokuratoren, Advokaten, die Protonotarien, Notarien, Sekretäre, Leser d.h. Registratoren, und während die Aristokratie des Gerichts mit der reichsstädtischen Bürgerschaft durchaus keine soziale Fühlung hatte, bestand eine solche wohl zwischen dem höheren Bürgerstande und jenen mehr subalternen Bestandteilen des Gerichts. Diese waren in beträchtlicher Zahl vorhanden — z.B. zählte man zu Goethes Zeit 62 Advokaten und Prokuratoren — und machten sich als solche durch ihre schwarze Tracht auch auf der Straße kenntlich. So sehr auch das Bürgertum in die Ecke gedrängt war, von dem alten reichsstädtischen Trotz und Stolz war, wie wir sahen, wenigstens ein gewisser Unabhängigkeitssinn geblieben, der bis zu den unteren Schichten herab sich gegen Zwang und Unterdrückung wehrte. Es war nur natürlich, daß dem sozialen Alleinrecht des Adels gegenüber sich die Versuchung auch unter den bürgerlichen Richtern regte, sich den Adel zu verschaffen, ja mitunter auch bei zweifelhaftem Recht ihn eigenmächtig sich anzudichten. Aber ein neues unabhängiges Element bildete sich in der Jugend, die als Praktikanten wie als Sekretäre der Visitationsdelegierten in Wetzlar weilten, junge Leute, meist eben von Hochschulen kommend, denen der alte soziale Zopf ein Dorn im Auge war, und die darum ihrer Opposition oft mutwillig und übermütig Luft machten. Hier mischten sich unterschiedslos Geborene und Nichtgeborene in halbakademischer Gleichheit und Brüderlichkeit. Die Praktikanten, junge Volontäre, die sich von der Gunst oder Abgunst ihrer Vorgesetzten ziemlich unabhängig wußten, aus eigener Tasche lebten, fühlten sich wenig gebunden von Autorität und Rücksicht; die jungen Sekretäre aber, wenn auch amtlich strenger verpflichtet, hatten vollends als Zugehörige zu der prüfenden Kommission etwas von deren Geist kritischer Überlegenheit. Diese Kreise werden uns bei Goethes Eintritt in Wetzlar näher treten. Aber auch direkt hielt sich der spottende Gegensatz schadlos für erlittene oder drohende Zurücksetzung. So hat der Dichter Gotter, von dem später mehrfach die Rede sein wird, sich an einem anonymen Pasquill beteiligt, das einen großen Teil der Wetzlarer Gesellschaft, die Damenwelt nicht ausgeschlossen, vor seine scharfe Klinge forderte. Man kann nicht sagen, daß das buntbewegte Treiben der Reichsstadt einen gesunden und frischen Eindruck machte. Es war vielmehr die auf die Spitze getriebene Einseitigkeit einer absterbenden Ständeschroffheit. Der ungemessene Standesstolz, die altfränkische Etikette, die schwerfällige Pedanterie und das zopfige Zeremoniell an dem Sitze des höchsten Reichsgerichts waren fast sprichwörtlich. Goethe hat, da er nur das freiere Sommerleben dort verbrachte, jenen sozialen Zwang und Druck nicht unmittelbar empfunden, gleichwohl haben sie auf ihn gewirkt. Sein »Werther« ist des Zeuge. Auf größerem Schauplatz konnten sich diese sich abschließenden Gegensätze entfalten, ohne sich auf Schritt und Tritt zu stoßen; hier aber auf engstem Raum erschienen sie entweder verletzender oder (in den Augen der sich freier Fühlenden) hochkomisch. Allerdings zeigten kleine deutsche Höfe der Zeit ähnliche Karikaturen. Aber immerhin lag dort im Fürsten selbst ein Regulator, der die ständischen Standesgegensätze, wenn nicht ausglich, so doch milderte, und unter den sogen. aufgeklärten Fürstenpersönlichkeiten der Zeit gab es manche, die auch eine Geistesaristokratie anerkannten und großzogen. Von dem allen kannte Wetzlar nichts. Es war darum ein soziales Unikum im Reiche, wohl verhältnismäßig die größte Anhäufung aristokratischer Elemente, vielleicht noch am nächsten kommend den inneren Zuständen der fränkischen, rheinischen, westfälischen Bistümer, wo der Landesadel sich in fast erblichem Besitz der Domstifter und Prälaturen wußte und in sklavischer Nachahmung des französischen Geschmacks in Tracht und Tafel das Äußerste that. Nur daß in Wetzlar, wo noch weniger bloß lokaler Adel saß, sondern der Adel des gesamten Reiches vertreten war, die Mischung eine weit buntere sein mußte. An barocken Originalgestalten konnte es nicht fehlen, an denen sich der Witz und Humor der Jugend rieb; ja noch ein Menschenalter nach dem Ende des Reiches und Reichskammergerichts schlichen einzelne dieser altgewordenen Reichskammergerichtsfiguren wie Revenants durch die stillgewordenen Straßen der weiland Reichsstadt. Auch der »Werther« verfehlt nicht, des Barockstils der Garderobe zu gedenken, wo »Reste des Altfränkischen mit dem neust Aufgebrachten kontrastieren«, und in der exklusiv adeligen Gesellschaft, in der Werther zu sozialem Fall kommt, einen Baron »mit der ganzen Garderobe von den Krönungszeiten Franz' I. her« vorzuführen. Der große Strom des deutschen Lebens, das sich damals gerade in den Friedensjahren nach dem siebenjährigen Kriege mit neuem Lebensgehalte füllte, ging nicht durch Wetzlar. Nur wenige Jahre nach Goethes Aufenthalt bezeugt (am 20. November 1777) der Freiherr vom Stein in einem ursprünglich französisch geschriebenen Briefe an seinen Freund v. Reden den dort herrschenden kleinlichen Gesellschaftsgeist: »Im übrigen ist der Aufenthalt in Wetzlar auf die Dauer recht langweilig, denn der gesellige Ton ist steif und bürgerlich, und man findet sehr wenig Einklang. Ein Ort, wie dieser, wo wichtige Angelegenheiten verhandelt werden, muß immer geteilt sein und es finden sich dort notwendig Parteien, welche von einander unabhängig ihre Feindschaften selbst auf die Vergnügungen erstrecken. Kennt man die Lage der Dinge, so weiß man vorher, wer zu einem gewissen Gastmahl gehören, wer in einer gewissen Gesellschaft zugelassen, wer davon ausgeschlossen sein wird. Alles dieses verscheucht die Einigkeit aus den Gesellschaften, macht sie weniger angenehm, verbannt daraus Leichtigkeit und Wohlbehagen und beengt bisweilen den Fremden, der auf beiden Seiten achtungswerte Menschen findet und sich ihnen nicht nach seinem Geschmack hingeben kann. Zudem besteht unsere Gesellschaft allein aus Rechtsgelehrten, deren Beruf durch die Masse der Begriffe, womit er das Gedächtnis belastet, den Geist ermüdet und alle Einbildungskraft erstickt — woraus man leicht folgern kann, daß unsere Männer nicht gerade zu den liebenswürdigsten gehören. Unsere Weiber sind größtenteils Kleinstädterinnen, denen der Kaiser durch das Adeln ihrer Männer nicht auch ihren kleinen kreischenden, kleinlichen, förmlichen Ton genommen hat. Vergebens also sucht man bei uns höfliche, unterhaltende Menschen voll Aufmerksamkeit — sondern man findet sie entweder in einer Ecke über ihre Rechtshändel sprechend, oder die Karten in der Hand, und sie nehmen die Artigkeit, welche man ihnen erzeigt, entweder mit einer unpassenden Rauhheit, oder mit lächerlicher Verwirrung auf, oder finden keine Worte, sie zu erwidern. Kurz, Wetzlar hat die Mängel der kleineren Städte, in einer großen Stadt erzeugt der Zufluß der Menschen einen lebhaften allgemeinen Wetteifer, von den Fehlern der Personen, aus denen die Gesellschaft besteht, kennt man manche nicht und vergißt viele; oder hier wird alles strenge, oft falsch beurteilt und macht dauernde Eindrücke. Da ich zum Arbeiten unter einem kenntnisreichen und verdienstvollen Assessor zugelassen bin, und aus den Senatsprotokollen Gelegenheit habe, meine Kenntnisse zu erweitern durch Untersuchung der merkwürdigsten Rechtsfälle, welche das Gericht entschieden hat, so wird mir dadurch der Aufenthalt angenehm und die hier verlebte Zeit kostbar... Außer dem Reichskammergerichtsprozesse macht die Zahl der hier zur Entscheidung kommenden Fälle das Rechtsstudium anziehender und giebt der Theorie das für die Ausübung erforderliche Leben...« Wenn sich die adelige Gesellschaft nach der bürgerlichen Seite hermetisch abschloß, so ging es bei ihr nach innen doch keineswegs immer harmonisch und friedlich zu. Gerade weil es in ihr, deren Leben sich um sich selbst drehte, an Inhalt, an großen Lebensinteressen aus Politik oder Litteraur gebrach, war die moralische Luft geschwängert von Klatsch, Intrigue und jeder Art sozialer Nichtigkeit. Vor allem nährten die Frauen diesen kleinlichen Geist. Der um siebzehn Jahre zurückliegende Fall steht nicht allein da, wo ein Assessor des hohen Gerichts sich in einem Promemoria öffentlich beklagt, auf dem von dem hochfürstlichen Herren Kammerrichter gegebenen Fastnachtsball hätte die Frau Präsidentin öffentlich deklariert, ihre Tochter als stiftmäßiges Fräulein habe das Recht des Vortanzes vor sämtlichen Assessorsfrauen; ja sie hätte »selbige sogar Seiner Hochfürstlichen Durchlaucht erstem Hof-Cavalier von der Hand und Stelle weggezogen«. Darnach aber hätte »jeder unstiftmäßige Cavalier, Er stehe in einem Character, wie Er wolle, sogar jeder Cammer-Gerichts-Præsident selbst, wenn er nicht just Stiftmäßig, einem jeden Stiftmäßigen Kind in der Wiegen schon den Vorzug zu gestatten«. Vorgänge aber, wie jenen Ballskandal, unwidersprochen zu dulden, das würde
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