Sebastian Blumenthal - Arschloch mit Herz

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Arschloch mit Herz: краткое содержание, описание и аннотация

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Der Hauptschullehrer Nico Tannenberger betäubt sich mit Alkohol und Medikamenten, mit zynischen Gedanken und schlechtem Sozialverhalten. Er lenkt sich mit Gemeinheiten gegenüber Kollegen und Schülern ab sowie mit faden Nächten nach Ü40-Partys, aus denen er stets alptraumartig erwacht.
Was hat Nico ruiniert? Erste Antworten werden greifbar, als Nicos Selbstbetäubungsversuche endgültig scheitern und er den Alltag nicht mehr bewältigen kann. Ausgerechnet die unbeliebte und gemobbte Schülerin Erika Kroll schafft es, das Mitgefühl des verbitterten Außenseiters zu wecken. Im Bestreben Erika zu helfen verwickelt sich Nico in abenteuerliche Zusammenstöße mit tragischen sowie skurrilen Gestalten und stellt sich dabei zunehmend seinen verdrängten Ängsten.

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»Ich fühle mich erschöpft und habe Kopfschmerzen. Aber viel schlimmer ist der Durst. Ich habe schrecklichen Durst. Was ist überhaupt passiert?«, will ich wissen und bin erstaunt, dass ich mir die Frage nicht schon eher gestellt habe.

»Nun«, sagt er mit einer seltsamen Anstrengung in der Stimme, während mit seinen Augen das Klemmbrett in seinen Händen durchforstet, »Sie haben beim Baden Ihr Bewusstsein verloren. Sie hatten Glück im Unglück, denn der entstandene Wasserschaden hat dazu geführt, dass die Feuerwehr Sie gefunden hat. Ihre Leberwerte sind auffällig. Nehmen Sie regelmäßig Medikamente, Herr Tannenberger?«

Das erste Mal blickt er mir direkt ins Gesicht.

»Valium gegen Schlafstörungen.«

»Regelmäßig?«

»Ja, ziemlich regelmäßig«, sage ich schuldbewusst.

Anstatt mich zu rügen oder mir einen vorwurfsvollen Blick zuzuwerfen, ordnet er in einer abgehakten, militärisch wirkenden Manier an, mir vor dem Zubettgehen fünf Milligramm Diazepam auszuhändigen. Zudem wird mir Wasser oder wahlweise Tee gewährt. Nur wenige Minuten nach der Visite wird mir endlich etwas zu trinken aufgetischt, doch kaum ist mein Durst gestillt, kündigt sich schon die nächste Mangelerscheinung an: Schlaf. Hermann redet unablässig auf mich ein. Er ist nicht imstande, seinen Mund zu halten, auch dann nicht, wenn man ihn unverblümt darum bittet. Am Abend schläft er vor laufendem Fernseher ein, was kein Problem für mich ist, aber sein Geschnarche könnte ein Flugzeugtriebwerk übertönen.

Geduldig raffe ich mich auf und hieve mich mithilfe der Triangel über meinem Kopf ungelenk aus dem verfluchten Bett. Es dauert eine Ewigkeit, bis ich endlich aufrecht auf der Bettkante sitze. In tiefster Nacht schleiche ich langsam durch trostlose, in Neonlicht getünchte Flure. Die beigen Wände bieten Halt, wenn ich nach nur wenigen Schritten erschöpft pausiere. Am Ende des Flures, gerade einmal zehn, höchstens fünfzehn Meter von mir entfernt, erspähe ich einen Rollstuhl. Er ist meine Oase inmitten karger Wüste. Das leise Surren der Elektrik, das nur in der ruhigen Nacht zu hören ist, entfaltet eine angenehme beruhigende Wirkung. Ich bette mich in dunkler Stille, als ich plötzlich Schritte höre. Langsame, bedächtige Schritte. Als sich meine Lider öffnen, sehe ich mich selbst. Ich schreite durch den Flur. Anna, kahl und abgemagert, hat sich bei mir eingehakt. Sie hat keine Kraft mehr, alleine zu gehen. Ich führe den Tod spazieren.

Mit dem eigenwilligen Krankenhausalltag habe ich mich einigermaßen arrangiert. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Noch immer fehlt es mir an ausreichend Schlaf, aber die nächtlichen Exkursionen lassen mich den Mangel zumindest notdürftig verwalten. Sieben Tage und Nächte habe ich bereits hinter mich gebracht und kann inzwischen einen guten Kilometer ohne Pause durch die kleine Parkanlage, die im Halbkreis um das Krankenhaus angelegt ist, streifen. Als ich am späten Vormittag mein Zimmer aufsuche, entdecke ich einen Umschlag auf meinem Nachttisch. Direkt daneben sitzt Hermann blöd grinsend auf seiner Bettkante und scheint mich bereits sehnlichst zu erwarten.

»Post von deinem Liebchen, wa?«, fragt er neugierig und reibt seine Hände aneinander, als ob ihm zu kalt wäre.

Ohne ihm weitere Beachtung zu schenken, setze ich mich auf mein Bett und öffne den Umschlag mit zitternden Händen. Zum Vorschein kommt eine billig aufgemachte Karte, auf deren Stirnseite dem Empfänger in großen Druckbuchstaben »Gute Besserung« gewünscht wird. Darunter prangt ein quietschgelbes Comic-Küken mit riesigen Augen und einem eingegipsten Flügel. Was für eine infantile Scheiße!

»Halo Herr Tannenberger, ich wünsche Innen gute Besserung und hoffe das es Innen balt wieder gut geht.

Erika Kroll.

P.S.: Ich wollte das die Klasse für die Karte zusammenlekt. Die anderen wollten aber nich.«

Schwindel übermannt mich, und die bescheidenen Fortschritte der vorausgegangenen Tage sind mit einem Schlag dahin. Die Karte lasse ich umgehend im Nachttisch verschwinden. Woher weiß sie, in welchem Krankenhaus ich liege? Vielleicht vom Sekretariat? Verdammte Tratschtanten! Und abgesehen davon: Wer hält sie davon ab, hier aufzutauchen? Ich bin im Prinzip jedem, der hier reinschneit, vollkommen hilflos ausgeliefert. In diesem Moment wünsche ich mir, man hätte meine Valiumdosis vervierfacht, oder noch besser, ich wäre in der scheiß Wanne ersoffen. Wie lange wird es wohl noch dauern, bis Erika oder eine andere Person auf die großartige Idee kommt, mich zu besuchen? Ich will keinen Besuch! Ich bin allein. Und das ist gut so. Die Ungewissheit macht mich verrückt. Es ist mir daher eine willkommene Ablenkung, täglich zwischen den spezialisierten Fachärzten umhergereicht zu werden, und meinen Gesundheitszustand mithilfe von zum Teil futuristisch anmutenden Gerätschaften analysieren zu lassen. Dabei beschleicht mich das Gefühl, dass es gar nicht um meine Krankheit geht. Ich glaube eher, dass das Spielchen so lange weiter geht, bis die Investorengruppe, die das Krankenhaus betreibt, den maximalen Profit erwirtschaftet, der meiner Symptomatik entsprechend möglich erscheint. Heutzutage geht es ja nur noch um Gewinnoptimierung, auch in Krankenhäusern. Die Untersuchungen genügen aber leider bei weitem nicht, um mich vollständig von Erikas Genesungswünschen und meiner Paranoia, besucht zu werden, abzulenken. Und zu allem Überfluss malträtiert mich der kleine Hermann bei jeder sich bietenden Gelegenheit mit seinen frivolen Anspielungen, die nicht einmal halb so lustig oder anzüglich sind, wie er sich vermutlich einbildet. Nur wenn Liesbeth, seine Frau und angeblich bessere Hälfte, zu Besuch kommt, gibt er endlich Ruhe. Sobald die auch nur einen Fuß in das Krankenzimmer setzt, ist Hermann nicht mehr wiederzuerkennen. Schlagartig wirkt er ernsthaft krank und geschwächt, es sieht sogar fast so aus, als ob er in Liesbeths Gegenwart noch weiter zu schrumpfen beginnt.

Im Gegensatz zu Hermann ist Liesbeth lang und spindeldürr. Sie trägt einen militärisch zweckmäßigen Igelschnitt, und die Falten um ihre Mundwinkel kennen nur eine Richtung: abwärts. Vor Liesbeth hat Hermann einen Heidenrespekt, der sich beizeiten kaum von blanker Angst unterscheidet.

»Ah, Liesbeth, schön, dass du gekommen bist. Geht alles gut zu Hause?« flüstert er mit schwacher Stimme.

»Sehe ich so aus, als hätte ich etwas nicht im Griff? Für wen hältst du mich?!«

Egal, was Hermann sagt, sie dreht ihm aus allem einen Strick. Ich frage mich, ob die beiden schon immer so waren oder ob das die Kollateralschäden einer langen Ehe sind. Und wenngleich Herrmann es schafft, mich regelmäßig auf die Palme zu bringen, tut er mir irgendwie leid, wenn Liesbeth hemmungslos auf ihn einhackt. In der Regel kommt sie jeden zweiten Tag und bleibt für zwanzig Minuten, aber heute hat sie sich eine halbe Stunde gegönnt, um aus Hermann Kleinholz zu machen. Schwer zu sagen, wann er sich wieder traut, unter der Bettdecke hervorzukriechen. Etwas Aufheiterung würde uns beiden nicht schaden.

»Hermann, hast du Lust auf einen Kurzen?«, rufe ich ihm zu.

Ruckartig wirft er die Bettdecke zur Seite und lässt seine buschigen Brauen zwei Fingerbreit in Richtung Scheitel rutschen.

»Hast du denn was da?«, flüstert er aufgeregt.

»Sicher, sonst würde ich doch nicht fragen.«

»Woher?«

»Vom Kiosk auf der anderen Straßenseite.«

»Meine Liesbeth ist ja schon auf dem Heimweg, und einer kann ja nicht schaden, wa?«, möchte er wissen, obwohl die Antwort auf seine Frage schon lange feststeht.

»Sicher Hermann, einer kann auf keinen Fall schaden«, zwinkere ich ihm zu.

Um nicht erwischt zu werden, schleiche ich mich zunächst auf den Gang und prüfe mit vorsichtigen Blicken, ob die Luft rein ist. Als niemand zu sehen ist, schleiche ich auf Zehenspitzen zurück, schließe leise die Zimmertür, und hole unter Hermanns neugierigem Blick einen der beiden noch unangetasteten Flachmänner aus meinem Schrank hervor.

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