Peter Schmidt - Kalter Krieg im Spiegel

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Kalter Krieg im Spiegel: краткое содержание, описание и аннотация

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Ein faszinierender Blick auf die Welt der Komplotte und Intrigen, der politischen Denunziation, der geheimen Gefängnisse, Attentate und illegalen Todesurteile zur Zeit der Berlin-Blockade, des Mauerbaus und der Kubakrise mit der Drohung eines atomaren Schlagabtauschs … – Sammelband mit 3 ungekürzten, überarbeiteten Ausgaben der gedruckten Fassungen im Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg und Ullstein Verlag Berlin. (Auch als Einzelbände erhältlich.)

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Andererseits wäre es ein raffinierter Schachzug gewesen, das Gerücht auf diese Weise auszustreuen, denn so ließ sich vermeiden, dass er eine anfechtbare Behauptung schon vor dem Ernstfall aufstellte.

Wenn er es darauf anlegte, die Schuld dadurch von sich abzuwälzen – falls es überhaupt jemals dazu kam –, dass er mich als Verantwortlichen präsentierte, war es zweckmäßiger, das Ganze genauso zu arrangieren, wie es sich jetzt darstellte.

Aber noch immer zögerte ich, diese Version zu glauben. Alles konnte bloßer Zufall sein. Selbst wenn F. nichts dergleichen beabsichtigte, lag der Verdacht für die Mädchen nahe, denn sie wussten nichts von meiner Isolierung, sie konnten nicht ahnen, warum er auf mein leibliches und seelisches Wohl bedacht sein musste.

Während ich noch darüber nachsann, kam mir plötzlich der Gedanke, dass Barbara so etwas wie eine Entlastungszeugin für mich sein könnte (immer den unwahrscheinlichen Fall angenommen, dass unsere Arbeit überhaupt einmal aufflog). Wenn ich sie nämlich von meiner tatsächlichen Rolle überzeugte, wenn ich sie ins Vertrauen zog (schließlich blieb das Geheimnis in der Familie). F. würde fuchsteufelswild werden – und sich damit abfinden müssen, denn die lästige Mitwisserin war schließlich seine Tochter. Das war dann meine Art der Vorsorge. Und wenn sich das Ganze als eine überflüssige Vorsichtsmaßnahme herausstellte – um so besser!

Aber nicht schon heute … dachte ich. Dazu kannten wir uns noch zu wenig. In einigen Tagen vielleicht.

Statt der gewohnten Ausgeglichenheit nach den Tabletten fühlte ich mich aufgekratzt. Ich hätte Barbara gern dazu überredet, mit mir gemeinsam zwei, drei Kapseln Ampheton zu nehmen.

»Warum gehen wir nicht zu Ihnen hinauf und plaudern ein wenig über ‚philosophische Probleme’?«, erkundigte ich mich scheinheilig.

»Oh – der Geist ist schwach und das Fleisch ist willig …«, wehrte sie ab – und lächelte über ihr Wortspiel. »Ich denke, wir bleiben doch lieber noch an der frischen Luft.«

Also spazierten wir ein paar Mal die dunkle Straße hinauf und hinunter. Dann bogen wir in die schmale Zufahrt zu einem Innenhof ein. Beim Näherkommen sah ich, dass es ein kleiner Park mit Pappeln, verwachsenen Hecken und einem Spielplatz war. Rund um den Sandkasten standen Bänke. Die hohen alten Häuser des Innenhofs waren dunkel, in keinem der Fenster war Licht.

Barbara schien auf seltsam abwesende Weise völlig in den Anblick des blauschwarzen Himmels über den Dachkonturen zu versinken – im Nordosten stand eine Wand grauen Lichts, das von der Hauptstraße heraufstrahlte …

»Nehmen wir einmal an«, begann ich, »Ihre Freundin würde Sie hintergehen, also belügen, betrügen, bestehlen, gegen Sie intrigieren, wie auch immer. Doch Sie hätten keine rechtliche Handhabe gegen sie, keine dem Gesetz nach überzeugenden Beweise. Aus irgendeinem Grunde – vielleicht, wegen einer testamentarischen Verfügung, ohne die sie Ihr Leben lang verschuldet und finanziell ruiniert wären – käme jedoch keine Trennung in Frage. Und nun ergäbe sich plötzlich die Gelegenheit, sie auf leichte und unauffällige Weise loszuwerden.

Sagen wir es offen – durch Mord!

Sie wüssten, dass Ihnen ohne diese Handlungsweise in ihrem ferneren Leben unabsehbarer Schaden zugefügt würde.

Auch das Gesetz rechtfertigt schließlich die Strafe, und je nachdem das Todesurteil, durch ein Schaden-Nutzen-Verhältnis und nicht etwa nur durch den Sühnegedanken.

Was Ihre Handlungsweise von einem gewöhnlichen Richterspruch unterscheiden würde, wäre nicht die Schuld und deren Folgen, sondern vor allem die Norm, die wir zur Erkennbarkeit der Schuld gesetzt haben .

Sie persönlich sind völlig überzeugt«, fuhr ich fort. »Aber es gibt keinerlei Beweise im Sinne der Gerichte …

Es ist Ihre Erkenntnis, ganz allein Ihre Einsicht , und sie ergibt sich aus scheinbar belanglosen Zufällen, Winzigkeiten, achtlos hingeworfenen Bemerkungen, aus dem Mienenspiel und jenen nur erfühlbaren Gesten, die uns größere Gewissheit verschaffen als irgendein Beweis vor Gericht.

Es ist die Gewissheit der Ehefrau, betrogen worden zu sein, noch ehe ihr Mann in flagranti ertappt wurde, die Überzeugung der Mutter, dass ihr Kind lügt, lange bevor sie den eigentlichen Anlas der Lüge entdeckt hat –wäre das ein zwingender Grund für Sie, das äußerste Mittel zu rechtfertigen?«

Barbara schien nicht zugehört zu haben. Ich folgte ihrem Blick, der noch bei dem blauschwarzen Himmel und der Silhouette der Häuserdächer verweilte.

»Es ist ein liegender Riese«, meinte sie nachdenklich. – »Was sagen Sie? Ein zwingender Grund? Nein, es gibt immer eine Wahlmöglichkeit.«

»Ich denke, das ist eine faule Alternative, ein philosophisches Hirngespinst. Nicht auf Wahlfreiheit kommt es an«, erklärte ich mit Nachdruck, »sondern auf Leiden und Glück. Gegenüber dem

Schmerz und dem Leiden überhaupt ist das Prinzip der Wahl völlig indifferent, es ist kalt und abstrakt …

»Übrigens läßt sich aus den Konturen der Dächer am Abendhimmel das Schicksal bestimmen«, sagte sie. »Sicherer als aus der Stellung der Gestirne. Astrologie ist Unfug.

Dieser Riese zum Beispiel«, sie legte ihren Kopf schief, » – es bedeutet, dass ein großer Mann zwischen uns steht. Ja, er ist von großer Statur. Und man kann noch mehr über ihn sagen. Seine Nasenspitze weist nach Osten, das heißt, er stammt aus Polen, vielleicht auch aus der DDR.«

Ich musterte sie ungläubig.

»Aber das Ungewöhnlichste ist – « Sie hielt inne. »Sehen Sie den Dachbogen hinter seinem Kopf? Woran erinnert Sie das?«

Ich folgte ihrem ausgestreckten Arm und betrachtete die Konturen der Dächer. Tatsächlich konnte man mit einiger Phantasie darin eine große, kauernde Gestalt erkennen, einen Mann, wenn man so wollte. Der hellere Bogen über seinem Haupt erinnerte an einen Kranz.

»Sieht aus wie ein Heiligenschein.«

»Richtig. Phantastisch, dass Sie das sofort erkannt haben. Sie sind ein Medium!«

»Medium – wo haben Sie bloß diesen Unfug her?» fragte ich.

»Das Schattenlesen? Von meiner Zimmerwirtin. Es ist kein Unsinn, sie hat damit den Tod ihres Mannes und die Krankheit ihres Sohnes vorausgesagt.«

»Erklären Sie mir, warum es nicht der Häuserblock gegenüber ist?«

»Es ist der, auf den Sie zuerst kommen, den Sie als erstes wahrnehmen, wen Sie sich umschauen.«

»Und er steht also zwischen uns – der Mann mit dem Heiligen-

schein?«

Sie nickte heftig, fast kindlich überzeugt, als sei das alles so klar wie Klärchen für sie. Vermutlich hätte sie noch jede Menge beliebige Einzelheiten über die künftigen Konflikte unserer Beziehung aus den Schatten herausgelesen, wenn sie sich nur dazu eigneten, mich loszuwerden …

»Er trennt das dunkle männliche und das helle weibliche Prinzip, weil sein Arm nach unten zeigt.«

»Es ist nur der Ast einer Pappel«, widersprach ich.

Plötzlich kam Barbara in den Sinn, dass bald der letzte Bus ins Zentrum fahren würde und man in dieser Gegend manchmal stundenlang vergeblich wegen einer Taxe telefonierte.

Immerhin gelang es mir, ihre Adresse zu erfahren – mit der Drohung, ich würde sie mir sonst aus der Personalabteilung beschaffen. Mein Versuch dagegen, den Schattenriss der Hausdächer im Westen als Amors Bogen zu deuten, ging völlig in die Hose.

»Ich bringe Sie jetzt zur Haltestelle«, meinte sie und hakte sich bei mir ein.

Das Ampheton hatte eine merkwürdige Nebenwirkung: Es verursachte »vernünftige« Träume. Ich träumte, dass ich Kruschinsky unbedingt anweisen musste, die Birnchen unter dem Tipptastenfeld der Fahrstuhlbedienung auszuwechseln und einen neuen Kode einzugeben. Und dass ich mich längst um F.s Notizbuch hätte kümmern sollen (selbst wenn es vielleicht nicht viel zu bedeuten hatte, dass mein Name über dem Kodetext stand, war es vernünftiger, sich darüber Klarheit zu verschaffen). Dann fielen mir die Fragen ein, die ich Kofler stellen würde, und ob es ihm gelang, für alle Verdachtsmomente eine plausible Erklärung zu finden.

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