Karlotta Pauly
Sage es niemandem, sonst...
Sage es niemandem, sonst...
Der jahrelange Weg einer Psychotherapie zwischen
Hoffnung und Verzweiflung.
15 Jahre Therapie einer Angststörung
mit der Entdeckung
des sexuellen Missbrauchs als
4jähriges Mädchen
und die Gesundung.
Karlotta Pauly
Impressum
© 2014 Karlotta Pauly, Email: Karlotta-Pauly@web.de
Druck und Verlag: epubli GmbH, Berlin, www.epubli.de
ISBN 978-3-7375-0720-2
Printed in Germany
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Inhalt
Vorwort. 7 Vorwort Glauben die Täter wirklich, dass man für den Missbrauch eines Kindes um Entschuldigung bitten kann? Wenn ich jemanden auf den Fuß getreten habe, dann kann ich ganz ehrlich sagen: „Entschuldigung, es tut mir leid.“ Kann man das wirklich sagen, wenn man ein Kind missbraucht hat? Glauben die Täter das wirklich? Ent-schuldigen bedeutet doch die Schuld abnehmen. Können die Opfer den Tätern diese schwere Schuld abnehmen? Oder können die Täter sich ent-schuldigen, sich selbst von der Schuld befreien - mit nur einem Wort? Die Bitte um Entschuldigung ist ein erneuter Missbrauch der Opfer. Mit einer zerstörten Seele, einer verlorenen Kindheit und den vielen falsch gelebten Jahren in der Erwachsenenzeit ist wohl kaum ein Mensch fähig, zu ent-schuldigen. Eigentlich sollten die Opfer ihre Scham und die Schande, die sie schuldlos empfinden, an die Täter zurückgeben können. Aber das ginge nur, wenn alle Täter namentlich öffentlich gemacht werden. Auch die schon verstorbenen Täter. Und vor allem die Täter, die in den Familien zu finden sind. Doch hier steht immer ein Opfer dem Täter gegenüber und ist in der schwächeren Position. Außerdem ist noch der Ruf der ganzen Familie in Gefahr. Das verschließt die Münder der Opfer. Es müssten sich viele einsame Opfer, die sonst immer allein bleiben werden, zu den Vorfällen in den Familien äußern. Ich werde es tun. Wer weiß denn schon, wie es den Opfern wirklich geht? Wenn sie Glück haben, finden sie einen guten Therapeuten und können einiges aufarbeiten. Aber was weiß der Therapeut von seinen Patienten? Doch nur das, was in der Stunde besprochen wird. Er hört, was gesagt wird, spürt, was gefühlt wird, kann Anstöße geben, dass mehr Gedanken und Gefühle zu Tage treten. Er kann viele Hilfen geben. Doch dann schließt sich wieder die Tür der Praxis, und der Patient ist mit allem allein. Auch mit all dem, was er nicht sagen kann, nicht in Worte fassen kann, nicht auszusprechen wagt. Die Gefühle und Zusammenbrüche kommen einfach so, und der Therapeut ist nicht da. Wo gibt es dann Hilfe? Nur all jene Menschen, die als Kind missbraucht wurden, wissen um das Leiden ein Leben lang. Sie werden oft missverstanden, weil sie für das Unaussprechbare keine Worte finden. Und wer würde denn den Opfern auch richtig zuhören? Darum habe ich dieses Buch geschrieben, in dem auch all das steht, was außerhalb der Therapiestunden geschieht.
Einleitung. 10
Rückblicke auf meine Kindheit. 14
Die Erinnerung einer Erzählung. 19
Meine erste Erinnerung. 23
Weihnachten – oder das traurige kleine Mädchen. 28
Erinnerungen an lieblose Begebenheiten –. 33
und ich habe nichts gemerkt - erst jetzt.33
Ein Puzzle – Die Zerstörung einer Kinderseele. 35
Die Einweisung in die Psychiatrie ist unausweichlich. 41
Verlassen – warum?. 45
Ich war doch erst 13 Jahre. 48
Angst, nur Angst. 53
Ich bin erwachsen. 58
Zurück in der Kindheit. 83
Die Lawine. 84
Hände . 148
Verlorene Kindheit 161
Was ist geschehen? . 163
Liebe . 166
Der Schrei 172
Scham .. 179
„missbraucht“ 190
Missbrauch. 190
ist mehr als Verlust 190
Ein Mantra . 195
Sonne . 198
Vater? . 207
Ich bin auf der Suche nach dem Leben danach.213
Kälte . 215
Der Weg wird sichtbar. 217
Grenzen . 222
Der Nebel wird sich lichten. 224
Der Weg . 226
Das neue Leben. 228
Danke . 230
Gedanken. 232
Es ist wohl nie vorbei 239
Es ist nie vorbei241
Ein wunderschöner Tag . 245
Zeit 248
Ich habe meinen Weg gefunden. 250
Oder?. 252
Vorwort
Glauben die Täter wirklich, dass man für den Missbrauch eines Kindes um Entschuldigung bitten kann?
Wenn ich jemanden auf den Fuß getreten habe, dann kann ich ganz ehrlich sagen: „Entschuldigung, es tut mir leid.“
Kann man das wirklich sagen, wenn man ein Kind missbraucht hat? Glauben die Täter das wirklich? Ent-schuldigen bedeutet doch die Schuld abnehmen. Können die Opfer den Tätern diese schwere Schuld abnehmen? Oder können die Täter sich ent-schuldigen, sich selbst von der Schuld befreien - mit nur einem Wort?
Die Bitte um Entschuldigung ist ein erneuter Missbrauch der Opfer. Mit einer zerstörten Seele, einer verlorenen Kindheit und den vielen falsch gelebten Jahren in der Erwachsenenzeit ist wohl kaum ein Mensch fähig, zu ent-schuldigen.
Eigentlich sollten die Opfer ihre Scham und die Schande, die sie schuldlos empfinden, an die Täter zurückgeben können. Aber das ginge nur, wenn alle Täter namentlich öffentlich gemacht werden. Auch die schon verstorbenen Täter. Und vor allem die Täter, die in den Familien zu finden sind. Doch hier steht immer ein Opfer dem Täter gegenüber und ist in der schwächeren Position. Außerdem ist noch der Ruf der ganzen Familie in Gefahr. Das verschließt die Münder der Opfer.
Es müssten sich viele einsame Opfer, die sonst immer allein bleiben werden, zu den Vorfällen in den Familien äußern.
Ich werde es tun.
Wer weiß denn schon, wie es den Opfern wirklich geht? Wenn sie Glück haben, finden sie einen guten Therapeuten und können einiges aufarbeiten. Aber was weiß der Therapeut von seinen Patienten? Doch nur das, was in der Stunde besprochen wird. Er hört, was gesagt wird, spürt, was gefühlt wird, kann Anstöße geben, dass mehr Gedanken und Gefühle zu Tage treten. Er kann viele Hilfen geben. Doch dann schließt sich wieder die Tür der Praxis, und der Patient ist mit allem allein. Auch mit all dem, was er nicht sagen kann, nicht in Worte fassen kann, nicht auszusprechen wagt. Die Gefühle und Zusammenbrüche kommen einfach so, und der Therapeut ist nicht da. Wo gibt es dann Hilfe?
Nur all jene Menschen, die als Kind missbraucht wurden, wissen um das Leiden ein Leben lang. Sie werden oft missverstanden, weil sie für das Unaussprechbare keine Worte finden. Und wer würde denn den Opfern auch richtig zuhören?
Darum habe ich dieses Buch geschrieben, in dem auch all das steht, was außerhalb der Therapiestunden geschieht.
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