Copyright 2016 Corinna Cremer
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Verlegt bei Corinna Cremer, Verlag für zukunftsfähige Persönlichkeitsentwicklung, München
3. Auflage 1.9.2016
Autor: Corinna Cremer
ISBN
Zum Autor
Corinna Cremer unterstützt als Unternehmensberaterin Leitung und Führung auch unter Druck unerwartete Situationen zu meistern. Als Autorin und Dozentin vermittelt sie ihr Wissen und ihre Erfahrungen lebensnah und praxisorientiert. Ihr Credo: „Was dem Menschen hilft, hilft dem Unternehmen“.
Zum Buch
Die Zukunft gehört den Unternehmen, die sich heute der nachhaltigen und zukunftsfähigen Personalentwicklung stellen.
Die Persönlichkeit der Unternehmenslenker bestimmt den Erfolg des Unternehmens, ihre Führungskompetenz die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter. Eine wesentliche Herausforderung ist dabei der Umgang mit psychisch belasteten Mitarbeitern. Hier möge Sie dieses Buch unterstützen und inspirieren, die Chance wahrzunehmen, die in einem bewussten Umgang mit Ihren Mitarbeitern liegt - den gesunden und den weniger gesunden.
Dank
Ich danke Herrn Dr. med. Franz Pfitzer, Prien am Chiemsee Kliniken St. Irmingard und Simssee, für seine inhaltlichen Anregungen und seine Ermutigung. Meinen Kunden und Klienten für das Vertrauen, Ihre Erfahrungen mit mir zu teilen. Und wie immer meinen Kinder: No one gets left behind!
Inhaltsverzeichnis
Zum Autor
Zum Buch
Dank
Zur Neuauflage
Vorwort
1. Die Situation
2. Die Herausforderung
2.1. Exkurs Stress
3. Die Chance
3.1. Erkennen
3.1.1. Mitarbeitergespräche - bester ROI
3.1.2. Wahrnehmungskompetenz
3.1.3. Unternehmensrelevante psychische Erkrankungen und Störungen
3.1.3.1. GLOSSAR
3.2. Ansprechen
3.3. Lösungsfindung
3.4. Prävention
3.4.1. Gesunde Führung
Epilog
Kontakt
Zur Neuauflage
Seit Erscheinen dieses Logbuchs 2013 hat sich die Situation hinsichtlich psychischer Belastungen rapide verschärft. Zum einen - wie nicht nur von mir vorausgesehen- aufgrund der sich rasant verändernden Arbeits-und Lebensbedingungen ( Tempo, Tempo!). Zum anderen deutlich erkennbar im Zusammenhang mit den Terroranschlägen nach 2014. Viele Menschen leiden seitdem unter Angstzuständen, Depressionen, und anderen psychischen Störungen - auch, wenn sie zum Zeitpunkt weit ab waren von den Orten des Schreckens. Immer mehr Unternehmen fragen sich nun, wie sie ihre Mitarbeiter auf den Umgang mit kritischen Belastungen vorbereiten können. Hierzu sehen Sie bitte meine Veröffentlichung „ Im Fall des Falles - Richtig reagieren auf kritische Ereignisse.“
Für den Umgang mit ihren psychisch belasteten Mitarbeitern möge Ihnen weiterhin dieses Buch helfen.
Ich freue mich auf Ihre Rückmeldungen!
Vorwort
Anfang des 3. Jahrtausends: Ein Anspruchsdenken jenseits des biologisch Möglichen überfordert privat und beruflich. Natürliche Rhythmen mit Pausen und Ruhezeiten stehen der Leistungsverdichtung und dem Ruf nach ständiger Erreichbarkeit entgegen.
Der Winter wird abgeschafft - es wird durchgeblüht. Die Zeiten körperlicher und seelischer Regeneration sind passé.
In Folge befinden sich immer mehr Menschen in einem Zustand des nicht-Gesundseins mit Energiemangel, Unlust, Sinnverlust und anderen Befindlichkeitsstörungen. Als Vorboten ernsterer Krankheiten, die jedoch heute leider kaum noch in das Bild unserer Gesellschaft passen.
Veränderungen im Lebensgefüge der Generationen, zunehmende Unsicherheiten in Auflösung haltgebender Werte und Strukturen, dazu eine kontinuierlich zunehmende Komplexität und Verdichtung von Abläufen und Entscheidungsprozessen - all das sind gewaltige Herausforderungen für Gehirn und Seele.
Herausforderungen, für die unser Gehirn (noch) nicht strukturiert ist.
Fachlich hochkompetent fehlt es den meisten Menschen am Wissen, wie mit Veränderungen und Dauerbelastung umzugehen ist: Wie kann die persönliche Widerstandskraft, Resilienz genannt, gestärkt und entwickelt werden?
Die Folge fehlender Kompetenz im Umgang mit aktuellen Herausforderungen ist der uns bekannte dramatische Anstieg von seelischen Störungen und Krankheiten.
Er trifft Unternehmen und Organisationen ohne Wellenbrecher: Psychische Erkrankungen sind der zweithäufigste Grund für Krankschreibungen (nach Muskel- und Skeletterkrankungen). Und belasten die Volkswirtschaft jährlich mit rund sieben Milliarden Euro (Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin). Nicht eingerechnet sind dabei die Kosten des Verlusts von Innovation, Teamspirit, Unternehmensattraktivität.
Früher ging`s doch auch
Bis dato war Gesundheit Privatsache. Krankheit und sonstige Störungen der Befindlichkeit wurden als persönliche Angelegenheit betrachtet und geregelt. Das galt für körperliche Themen und viel mehr noch für seelische Angelegenheiten.
Denn diese galten als Tabu.
Eine Stigmatisierung, die schwierig war für die Betroffenen und den Heilungsprozess ungünstig beeinflusste.
Hingegen war die Zuordnung der Verantwortung klar geregelt.
Ein jeder kümmere sich um seine persönlichen Angelegenheiten, während das Unternehmen, vertreten durch die Führungskraft, verantwortlich zeichnet für arbeitsrelevante Angelegenheiten.
Der geregelte Arbeitsschutz hat seine Ursprünge in der Unfallverhütung und der Arbeitsplatzsicherheit. Daher erstreckt er sich bis dato vornehmlich auf körperliche Belastungen und Bedrohungen.
Doch dieses Paradigma funktioniert heute nicht mehr, denn die Unternehmen stöhnen auf unter dem Produktivitätsverlust in Folge psychischer Belastungen.
Was hat sich geändert?
Mit der Medienwelle des Burnouts, als Vorreiter stressbedingter Störungen und psychischer Belastungen vor circa 15 Jahren, wurden auch andere psychische Erkrankungen entstigmatisiert; zum Wohle der Betroffenen, zur Verunsicherung der Führungskräfte.
In Folge der Enttabuisierung galt es zeitweise sogar als schick, gestresst zu sein. Stresssymptome adelten als Auszeichnung für besonderen Arbeitseinsatz und mutmaßliche Vorboten des Erfolgs. Dass dem nicht so ist, spricht sich mittlerweile herum. Kaum jemand, der in seinem Bekanntenkreis oder beruflichen Umfeld jemanden kennt, der mit der Stress-ist-schick Strategie nicht gescheitert wäre. Eine entspannte Souveränität auf der Basis gesunder Selbstführung ist es, die heute von immer mehr Menschen ersehnt und angestrebt wird.
Wie gehen Unternehmen um mit psychischen Belastungen?
Ein Unternehmer drückt es so aus: „Ich habe Betriebswirtschaft studiert, ich habe promoviert - alles was ich heute bräuchte, um mein Team zu führen, scheint mir eine solide psychologische Ausbildung zu sein.“
In zahlreichen Gesprächen mit Unternehmern, Führungskräften und Personalverantwortlichen habe ich erfahren, wie ratlos sich viele angesichts der Herausforderung „psychische Gesundheit“ fühlen.
Möge dieses Buch Ihnen Handlungshilfe und Inspiration sein, die Herausforderung im Umgang mit psychisch belasteten Mitarbeitern im Sinne gesunder Führung anzunehmen; mit dem Ziel eines gestärkten und vertrauensvollen Miteinanders, einer guten und belastbaren Teamatmosphäre als Voraussetzung für das stolze Ergebnis eines zukunftsfähigen Unternehmens.
Last not least: Mögen Sie zufrieden sein mit Ihrer Führungsleistung und die Freude an Ihrem Tun nicht verlieren.
Corinna Cremer, Berlin/Paris im August 2016
1. Die Situation
Die Lage ist ernst - aber nicht hoffnungslos.
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