Durch ihre Auto-Immunerkrankung, MCS = Multiple Chemical Sensitivity, kommt Elisa ihrer eigentlichen Natur der HSP unbewusst immer näher.
Sie sucht sich selbst durch den Spiegel der anderen, sucht neue Welterrettungs- und Selbstheilungsmethoden, bis sie schließlich ihre verschüttete Spiritualität wiederentdeckt.
Schließlich trifft sie einen Partner, ebenfalls eine HSP, von dem sie sich verstanden und geliebt fühlt und mit dem sie ihre Kreativität und Spiritualität leben und teilen kann.
Jedoch gelangt sie durch mangelndes Gottvertrauen noch einmal derart an ihre Grenzen, dass sie noch einmal sehr krank wird und eine Art „heiligen“ Zustand erfährt. So beginnt der Roman. Elisas Ich will sich von ihr lösen …, hat keinen Boden unter den Füßen, befindet sich zwischen Himmel und Erde …
In diesem Zustand erfährt sie, dass in Wirklichkeit alle Menschen sich nach Frieden, Licht und Liebe sehnen, nur dass sie oft nicht wissen, wie sie dies erreichen können…
Sie erkennt schließlich, dass sie selbst zu dieser Welt gehört, die sie so gern retten möchte.
Seitdem empfindet sie eine tiefe Liebe für alles, was da ist, fühlt sich dem Christus als Sinnbild für Barmherzigkeit nahe, so wie sie es als Kind getan hat.
Elisas unbewusste Suche nach ihm war sowohl eine Rebellion für das Licht als auch eine dagegen. Schließlich weiß sie, dass die Erkenntnisse der Quantenphysik die Christusenergie, seine Liebe, als intensivste Energie bewiesen haben, und dass diese in jedem Menschen erfahrbar ist…
In dieser Erkenntnis liegt das Potenzial von Heilung: „Die höchste Energie ist die Liebe, in ihr sind Licht und Schatten eins…“
Dieser Roman ist u. a. eine Hommage für die Sensiblen und Hochsensiblen und deren Potenzial.
Das scheinbare Ende ist erst der Anfang
„ Jede Situation bietet der menschlichen Seele die Chance, sich weiterzuentwickeln.“ Christiane B. Dingler
Irgendwann erst wusste ich, dass ich eine Hochsensible bin und genauso sein darf, wie ich bin…
Als ich gedacht hatte, es könnte alles zu Ende sein, da fing eigentlich alles erst richtig an. Ich fühlte mich nicht mehr zu dieser Welt gehörig, und gleichzeitig war ich mittendrin, in dieser Welt der Geräusche, der Bilder, der Informationen, der Gerüche und Begierden, der Egos, der Gefühle und der Distanz.
Jetzt, wo ich anfange, diese Geschichte aufzuschreiben, geht es mir wieder gut, und ich wundere mich über das Leben selbst, darüber, dass ich fühlen, denken, meditieren, handeln und lieben kann und voller Freude und Dankbarkeit einfach sein darf.
In diesem Frühjahr geht es mir also besser, obwohl ich noch nicht im Haus schlafe, sondern in unserem Büro, in Dannos Büro, der irgendwann mein Ehemann geworden war. Das Büro befindet sich in einem Multikulti-Stadtviertel, auf einem alten Hinterhof mit einer großen Kastanie, einer Dachterrasse - und ist von einer großen Stille umgeben, ohne Elektrosmog und sonst irgendetwas.
Der direkte Nachbar ist ein alter „Stadtcowboy“, der als Eremit diesen alten Hinterhof in einen liebenswerten „Western“ verwandelt hat. Hier sitze ich und kann das alles aufschreiben. Jetzt kann ich darüber staunen, wie wunderbar alles ist, was mich umgibt, dass sich das Leben immer zum Besten wendet, auch wenn wir es nicht vermuten.
Ich weiß nun, dass die Seele ihr eigenes Tempo hat. In diesem Sinne ist das alles zu verstehen, was ich hier aufschreibe.
Es ist meine Geschichte und auch die Geschichte des Lebens, die Geschichte über Licht und Schatten, über Krieg und Frieden, über die Rebellion und die Liebe und über die Manifestation von Gefühlen und Gedanken.
Um an den lichten Anfang zu kommen, fange ich beim Schatten an, der ein scheinbares Ende ist, aber zum Anfang führt.
Damals, als es mir so schlecht ging, wurden die Erlebnisse von Heimatlosigkeit, die nicht nur meine Ursprungsfamilie, sondern aktuell Zweidrittel der Weltbevölkerung betreffen, durch meine heftigen körperlichen Reaktionen sichtbar.
Ich kam in eine Umweltklinik, die einzige, die es in Deutschland gab. Ich bekam z. B. hoch dosierte Vitamin-Infusionen, damit mein Körper besser entgiften sollte. Aber was sollte er eigentlich entgiften? Welches waren die Gifte? Was war mit mir?
Das Gift trifft uns in diesem 21. Jahrhundert auf allen Ebenen. Auch wenn der Ursprung hierfür wohl in der Schlange im Paradies zu sehen ist, so ist eine entscheidende Ursache für die Ausrottung von Leben erst im letzten Jahrhundert entstanden: Die Industrialisierung wuchs ins Unermessliche, Giftgase zur Vernichtung von „Feinden“ wurden hergestellt, es gab zwei Weltkriege, Massenvernichtungslager im Zweiten Weltkrieg, den Vietnamkrieg mit „Agent Orange“, dem Blättervernichtungsgift, das die Menschen so schädigt, dass die Nachkommen keine Gliedmaßen und vor allem keine Gesichter haben. Wenn ich daran denke, wundere ich mich nicht, dass ich mich nicht wohlfühle. Ich weiß, dass die „giftigen Zeiten“ nicht aufgehört haben, dass „Giftigkeit“ sowohl in der Grob- als auch in der Feinstofflichkeit allgegenwärtig ist.
Ich war in jenem „dunklen“ Zustand tief berührt von meinen Mitmenschen, so wie ich es immer gewesen war, aber es war nun noch intensiver, und ich fühlte, dass ich irgendwie nicht dazugehörte. Ich wusste nicht, warum. Ich empfand nur ein „Ich nicht.“ Ich gehörte nicht dazu. Ich war draußen, und ich wollte weit weg sein. Sterben ging nicht. Also befand ich mich in einem Zustand irgendwo zwischen Himmel und Erde.
Was war geschehen, warum diese Dunkelheit und der Verlust der Empfindung, der Gefühle, des Glücks, des Rausches, der Tollkühnheit, des Heroenmutes einer Rebellin, einer Künstlerin?
Zu dieser Zeit konnte keiner beantworten, was mit mir los war, auch ich nicht. Vielleicht war irgendetwas zu viel gewesen …
Mir fiel die Zeit ein, als ich mich jung und kräftig fühlte, es war sehr lange her, so schien es zumindest.
Ja, wir waren jung, gesund und attraktiv gewesen. Wir, das waren Clairy, meine damalige Freundin, Carlo, ihr Liebster, und Fredrik, mein guter Freund und Begleiter. Dabei war auch noch ein gemeinsamer Freund, der ein großes Feuerwehrauto fuhr, mit seiner Freundin.
Es waren verrückte Zeiten …
Ich hatte schon immer die Menschen trösten wollen, die traurig waren, die Kummer hatten, die in Schwierigkeiten waren. Es war immer so, als müsste ich die Trauer für die anderen tragen, damit sie glücklich sein konnten.
Ich schämte mich meiner Gesundheit und meiner Jugend und dachte, ich dürfte das gar nicht genießen, solange auch nur ein Mensch oder ein Tier auf der Welt traurig ist.
Dennoch lebte ich diese Zeit des Jungseins, diese Zeit der Hippies und Zigeuner.
Aber das ist noch gar nicht dran, auch nicht die Zeiten des Studiums, der Rebellion und des „Sex and Drugs and Rock` n Roll“, der Liebe und Trennungen, der Projekte und des Aufbruchs.
Im Moment der großen Dunkelheit schien das alles weit weg zu sein, wie aus einem anderen Leben, wie ein anderes Dasein. Trotz der Dunkelheit und gerade deshalb konnte ich dann hellsehen. Ich sah die Menschen, die mich umgaben, alle ego-los agieren, denn ich konnte fühlen, wie sehr sie sich um die Liebe bemühten, sich dessen aber nicht wirklich bewusst waren, so schien es zumindest. Irgendwie fühlte ich, dass es um etwas Feines, Kostbares ging in diesem Leben.
Und eines Tages kam ich wieder heraus aus der Dunkelheit, ganz langsam, Schritt für Schritt. Ich lernte wieder, von A nach B zu gehen, meinen Körper zu fühlen, zu essen und zu tanzen. Ich lernte das bewusste Älterwerden und Jungbleiben und verlor die Angst vor dem Tod, die genau wie die Angst vor Freiheit, im Sinne von Verantwortung, die Angst vor dem Nichtdazugehören und vor der Sinnlosigkeit des Lebens zu jedem Menschen gehören und bewältigt, erlebt und verwandelt werden müssen. Verwandelt in das Annehmen der Endlichkeit, der Verantwortung, der Zugehörigkeit und des Lebenssinns.
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