Jan-Hillern Taaks - Wolf
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Dieser dünne, kleine Junge war hellblond, gut gewachsen, hatte strahlend blaue Augen, die, wenn der Junge lachte, kaum zu sehen waren. Er hatte ein fast rundes Gesicht mit deutlichen Backenknochen, eine geragte Nase und einen sehr breiten Mund. Man sagte allgemein von ihm, dass er sehr groß werden würde. Bereits jetzt, mit seinen acht Jahren, war er groß. Er wirkte scheu, schloss sich den anderen Kindern nicht an und hielt sich gern in Verstecken auf. Nein, er war "komisch", so sagte eine der Erzieherinnen, ein schwieriger Junge. Man war allgemein froh, dass Dr. Lediga den Jungen zu sich nahm. Man hatte somit eine Sorge weniger.
*
Der Junge, Jens Hansen, merkte bereits in den ersten Tagen, dass Markus Lediga ein Doppelleben führte, und dass er zu Hause ein anderer Mensch war. Aber auch da war er ausgesprochen nett, niemals böse oder gar laut. Jens hatte in seinem Leben nicht viel Nettigkeit erfahren. Er kannte seine Eltern nicht, er kannte nur das Heim. Ja, die Leute waren nicht böse, das konnte man nicht sagen. Aber er war dort immer nur eine Nummer von vielen, es konnte nicht anders sein. Nun zeigte sich, dass er nicht eine Nummer war.
Dr. Lediga und Fritz Limmers, jetzt 15 Jahre alt, trainierten Jens zu einem "Loverboy" oder Sex-Boy. Sie taten es geschickt, fast liebevoll und spielerisch, und Jens machte mit, weil er das interessant fand, und weil er dabei die Liebkosungen erhielt, die bislang nicht da gewesen waren. Nicht alles war schön und interessant, wie Jens lernte, gewiss, aber es war immer auch aufregend.
Jens Hansen besuchte natürlich die Grundschule, er machte seine Aufgaben, und dann gab es Sport im Klub - darauf achtete Dr. Lediga. In der Schule fiel Jens nicht auf, denn er war sehr still, hatte keine Spielkameraden, und machte immer seine Hausaufgaben. Einer der Lehrer hatte einmal gesagt, dass Jens auffallend blass sei, aber die Kollegen meinten, dass Jens noch nie anders ausgesehen habe.
Und dann gab es "die Spiele" mit Fritz und Markus. Ganz zwanglos ging es da zu, immer mit Gelächter. Jens lernte, dass es keine Tabus gab, dass der Penis und der Podex "wichtige und anständige" Teile des Körpers waren, und Jens lernte, erst Fritz und Markus, dann auch fremden Leuten zu Diensten zu sein, weil es anscheinend Spaß machte und Freude brachte. Natürlich gab es ausgefallen Spiele, Spiele, die gelegentlich auch schmerzhaft waren.
Jens lernte noch eine ganze Menge mehr, vor allem lernte er, den Mund zu halten. Er lebte ja auch ganz gut. Er hatte neue Kleider, er lernte fremde Menschen kennen, und er lernte, ihnen gefällig zu sein. Es war entschieden besser als im Heim, entschied er. Seine Dienste als "Loverboy" machten ihn allerdings auch einsam. Außer Markus und Fritz gab es keinen Freund oder Kumpel, mit dem er offen reden konnte. Immer wieder hieß es: Mund halten, und das war es auch, was Jens tat. So kam es auch, dass sich Jens eine kleine Welt schuf, die seine Welt war, praktisch eine Parallelwelt, in der es Menschen gab, denen er vertrauen konnte, ohne ihnen gleich zu Diensten zu sein.
Eines Tages verschwand Fritz. Markus erzählte dem Jungen, dass Fritz jetzt bei einem reichen Mann aus Dubai lebe. Fritz sei dort sehr glücklich, denn der Mann sei ein guter Freund, ein ehrenwerter Mann. Markus beschrieb das neue Zuhause von Fritz so, als sei er dort gewesen, und als wisse er sehr genau, wie es im neuen Zuhause zuging. Jens fragte, ob er eines Tages auch nach Dubai gehen werde. Markus lachte, und er sagte, dass er das nicht wisse.
Jens begriff auch bald, dass Dr. Lediga die Kontakte über das Internet herstellte, und dass die "fremden Freunde" auch Geld bezahlten, zum Teil sehr viel Geld. Schließlich merkte Jens, dass die "fremden Freunde" von seinen Künsten, von seiner Art gefällig zu sein, auch ganz begeistert waren. Sie verlangten ihn immer wieder, und das gefiel Jens. Er klagte nicht, wenn es mal zu viel wurde, oder wenn es schmerzhaft zuging. Es kam sogar vor, dass er gefesselt wurde oder dass er geschlagen wurde. Aber die Wunden, so es denn welche gab, heilten, und Markus kümmerte sich dann liebevoll um den Jungen.
Die Freunde von Markus lebten nicht alle in Hamburg. Sie wohnten in Bremen, Düsseldorf, Amsterdam. Die Freunde holten den Jungen ab und brachten ihn wieder zurück, und dann wurde gezahlt. Einmal wollte einer der Freunde den Jungen bei sich behalten, und er bot dem Erzieher ein kleines Vermögen an. Aber Markus ließ sich darauf nicht ein, denn noch hatte er keinen Ersatz für Jens.
04. Die Jungunternehmer
Wolf wanderte tagelang anscheinend ziellos durch Hamburg. Johannes hatte keine Zeit gehabt, denn er hatte zu tun gehabt. Johannes war in letzter Zeit sehr oft beruflich beschäftigt gewesen, sehr zu seinem Kummer. Und da Wolf keine andere Bindung wollte, wanderte er herum. Er lief nicht bewusst durch die Viertel, in denen er Gleichgesinnte treffen konnte, sondern eher ziellos durch Viertel, in denen er noch nie oder nur selten gewesen war. Seine Gedanken wanderten unsortiert umher. Mal dachte er über "schnelles" Geld nach, mal hatte er sexuelle Phantasien im Kopf, die er mit Johannes ausleben könnte, mal trieb es ihn in die Sauna, um andere Menschen zu sehen und zu fühlen, und gelegentlich prügelte er sich mit Gleichgesinnten oder mit Leuten, die sich ihm in den Weg stellten.
Natürlich ging er abends in die eine oder andere Bar oder in die Sauna, wenn Johannes nicht frei war, und er hatte wohl auch hier und da ein Techtelmechtel mit einigen Männern der harten Sorte, zu denen Max, Hansi, Sven, Lars und so einige andere gehörten. Er hörte sich deren Geschichten an, und er wusste, dass man sich auch Geschichten über ihn erzählte. Warum nicht? Er würde immer Sexpartner finden, sagte er sich. In Wahrheit waren die sogenannten "harten Jungs" ganz weiche Menschen, meistens auch älter als 30 Jahre alt. Oft waren sie auch einsame Menschen, hatte Wolf herausgefunden, und manchmal fühlte er so etwas wie ein Bedauern für sie.
In Groß Flottbek sah er zufällig das Schild: "Wohnung zu verkaufen." Dann gab es eine Telefonnummer, die er auch gleich von seinem Handy aus anrief. Warum rief er an? Das wusste er nicht. Er kannte die Wohnung nicht, und was sollte er mit einer Wohnung in dieser Gegend? Es war wie ein dummer Jungenstreich, für den er eigentlich zu alt war. An wie vielen Schildern war er vorbeigelaufen auf denen "zu verkaufen" gestanden hatte? Er hatte nie darauf geachtet, und von einem Anruf aus Spaß konnte keine Rede sein.
Als das Telefon bimmelte, wollte er die Verbindung bereits beenden, er tat es dann doch nicht. Das Haus, in dem sich die Wohnung befand, war ein nichtssagendes, graues Gebäude mit acht Wohnungen, wenn er es richtig sah. Eine Wohnung im letzten, im obersten Stockwerk sollte verkauft werden, so sagte das Schild. Es gab keinen Hinweis auf ein Maklerbüro oder eine Baugenossenschaft.
Frau Griesern, das war die Frau, die sich am Telefon meldete, fragte, womit sie ihm dienen könne.
"Das weiß ich nicht", entgegnete Wolf, dann stellte er sich mit Namen vor, und fuhr fort: "Ich sah zufällig das Schild wegen des Wohnungsverkaufs." Sie bat ihn gleich, zu kommen. Frau Griesern wohnte im Erdgeschoss dieses Hauses, und sie empfing ihn gleich. Sie war eine ältere Frau, sehr einfach gekleidet. Sie hatte ein auffallend blasses, schmales Gesicht, graue Haare und graue Augen. Auf Besuche war sie gewiss nicht vorbereitet gewesen. Sie musterte ihn recht skeptisch, denn sie konnte sich nicht vorstellen, dass ein junger Mann, der aussah, als sei er noch keine 20 Jahre alt, eine Wohnung kaufen wolle. Außerdem war Wolf sehr salopp gekleidet, wie immer. Irgendwie sah er nicht besonders seriös aus.
"Sie sind an der Wohnung interessiert?", fragte sie misstrauisch, und dann wollte sie wissen, ob er Student sei und eine Wohnung suche. Nein, er sei kein Student, sagte Wolf, aber er sei dennoch interessiert.
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