Jan-Hillern Taaks - Wolf
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Die Freundschaft mit Johannes hatte einen guten Einfluss auf Wolf, glaubte Herbert feststellen zu können, obgleich das nicht gleich offensichtlich war. Johannes war beruflich ehrgeizig, was Wolf ganz gewiss nicht war. Ganz gleich, welchen sexuellen Eskapaden Johannes sich hingab, er wollte seinen Meistertitel erwerben, und er besuchte einen Meisterkurs. Dafür lernte er. Er hatte eine sturmfreie Bude, in die er Wolf mitnahm, und dort lernte er täglich "sein Pensum", auch wenn Wolf dabei war. Vielleicht war es das, was Wolf - zunächst sehr gelegentlich - an seine eigene Zukunft denken ließ. Herbert, dem Wolf von Johannes erzählte, freute sich sogar über die Freundschaft. Er meinte, Wolf solle Johannes als Freund "gut festhalten", denn er sei doch so etwas wie ein Glücksfall.
Das Zuhause bei den Eltern war für Wolf weit weg. Das Zuhause in Harburg war zur Absteige geworden, ein Platz, wo er schlafen konnte, wo er sich waschen konnte, mehr aber nicht. Mehr schien er nicht zu wollen. Ein Gespräch mit den Eltern gab es nicht. Es ergab sich einfach nicht. Waren Gäste im Hause, so war Wolf unsichtbar und unhörbar - meistens war er nicht da, oder wenn, war er in seinem Zimmer. Und was die Eltern anging, so war ihnen die Anwesenheit von Wolf peinlich. Sie suchten ihn nicht, sie wollten keine Diskussion mit ihm, weil sie den Streit mit ihm fürchteten, und weil sie ihn nicht verstanden.
Für Lisbeth war Wolf kein Thema, wenn sie denn mal zu Hause war. Sie lebte in der Welt der Mode, und da gab es, so meinte sie, die merkwürdigsten Menschen. Es waren Menschen, die ihrer Meinung nach außerhalb der spießigen und bürgerlichen Welt lebten, Menschen mit Träumen, Visionen und Drogen. Und wenn Wolf in die gleiche Kategorie gehörte, auch wenn er sich nicht mit Mode befasste, so war ihr das gleichgültig. Hatte sie mal den Eltern gesagt:
"Wolf ist Euer Problem, nicht mein Problem."
Bei Walter war es etwas anders, denn er betrachtete Wolf aus irgendwelchen Gründen auch als sein Problem. Für ihn war Wolf ein Krimineller und ein psychisch kranker Mensch, der entweder in eine Anstalt oder in ein Gefängnis gehörte. Das sagte er nicht zu Wolf, denn das wagte er nicht. Aber das predigte er seinen Eltern vor.
"Er ist eine Gefahr für meine Familie", klagte Walter, der sich glücklich schätzte, nicht zu Hause wohnen zu müssen, das sagte er zumindest.
*
Er war in der "Scum-Bar" in St. Georg, als er bei einer Polizeikontrolle wieder einmal aufgegriffen wurde. Es war März, nasskalt und sehr windig. Die Polizei hatte eine Gruppe von Drogendealern gesucht, und man hatte einen Tipp bekommen, dass sich mindestens zwei der gesuchten Dealer in der "Scum-Bar" aufhalten würden. Die Bar war einschlägig als "Lederbar" oder "S/M-Bar" oder auch als "S/M Club" bekannt. Die Polizei tauchte mindestens dreimal pro Monat dort auf, fast immer wurde auch der eine oder andere der Gäste mitgenommen. Dieses Mal wurden zwei der Dealer und drei noch jugendliche Männer festgenommen, einer davon war Wolf.
Zwei Tage später wurde Wolf bei den Eltern, die ihn nicht vermisst hatten, in Harburg abgeliefert. Die Eltern wurden informiert, dass man Wolf in einer einschlägig bekannten Bar für Homosexuelle aufgegriffen habe, und dass er unter dem Verdacht des Drogenhandels stehe. Die Staatsanwaltschaft würde ermitteln, wie einer der Beamten den entsetzten Eltern sagte. Es war reiner Zufall, dass das an einem Vormittag passierte, als Tante Elisabeth ihren monatlichen Besuch bei Irene machte und Zeuge wurde, wie zwei Beamte den Jungen brachten. Rudolf war zu Hause, und er war es, der die Polizei und den Jungen empfing und ins Wohnzimmer bat, wo sich Irene und Tante Elisabeth aufhielten. Der Vater, obwohl außer sich, sagte nicht viel in Gegenwart der Polizei. Er versicherte der Polizei, dass er sich um seinen "missratenen Sohn" kümmern werde. Ehe sich die beiden Polizisten verabschiedeten, sagte der Ältere der Beiden, dass sich die Staatsanwaltschaft vielleicht melden würde, der Junge werde vielleicht aussagen müssen.
Kaum war die Polizei fort, gab es eine unerfreuliche Szene. Der Vater holte aus dem Flur seinen recht derben Spazierstock und begann, auf den größeren und stärkeren Jungen einzuschlagen, und mit jedem Hieb, den Wolf mühelos abzuwehren verstand, würde der Vater nur noch wütender. Es war wohl auch seine Ohnmacht, die ihn blind machte. Und als Wolf anfing zu lachen, schrie Rudolf, und hieb umso heftiger auf den Sohn ein. Es endete damit, dass Rudolf, heiser geworden, schrie, Wolf solle das Haus verlassen und sich nie wieder blicken lassen.
Tante Elisabeth war zunächst erstarrt. Sie hatte kaum glauben wollen, dass ihr Bruder so sehr die Beherrschung verlieren würde. Zugegeben, Wolf war schwierig, mehr noch, er war einfach nicht erziehbar, und er hatte vielleicht auch etwas Kriminelles an sich. Und der Junge hatte mit seinem Lachen den Vater auch noch unnötig provoziert. Aber den Jungen auf die Straße zu setzen, war gewiss auch nicht richtig, auch dann nicht, wenn er sich bereits zu einem Straßenjungen entwickelt haben sollte. Kaum war Wolf aus dem Haus, wurde Tante Elisabeth sehr lebendig, sie rannte hinter Wolf her und erwischte ihn am Gartentor.
"Wolf, einen Augenblick", rief sie atemlos. Dann war sie bei ihm. "Wolf, geh nicht weg. Ich hole meine Tasche, dann fahren wir zu mir."
"Lass nur, ich gehe", sagte er mit fast normaler Stimme. Es war, als sei nichts passiert und als ginge ihn das häusliche Theater nichts an.
"Nein, bitte - ich hole schnell meine Jacke und die Handtasche, dann - lauf nicht weg, ich bitte dich darum."
Tante Elisabeth eilte ins Haus und kam Augenblicke später wieder. Wolf hatte tatsächlich gewartet. Warum - er wusste es selbst nicht. Er mochte Tante Elisabeth, obgleich er sie nicht sehr oft gesehen und kaum mit ihr gesprochen hatte. Sie war ruhig, nicht so "überkandidelt" wie sein Vater, oder so etikettenbewusst wie die Mutter. Auf der anderen Seite glaubte er, er würde immer irgendwo unterkommen, und wenn nichts funktionierte, würde er einen Gönner finden.
02. Der Engel namens Elisabeth
Tante Elisabeth und Wolf fuhren schweigend nach Klein Flottbek, denn keiner wusste so recht, was zu sagen wäre. Nur wenig später waren sie in der Wohnung von Tante Elisabeth.
"So, mein Junge, ich zeige dir erst mal dein Zimmer, dann mache ich uns etwas zu essen. Ich jedenfalls habe Hunger." Wolf nickte. Er hatte auch Hunger, denn seit seiner Festnahme hatte er nicht richtig gegessen. Es gab ein Fertiggericht aus der Tiefkühltruhe. Tante Elisabeth war keine gute Köchin, wie sie oft genug gesagt hatte, und sie lebte praktisch aus der Tiefkühltruhe von Fertiggerichten. Das Essen war schnell hergerichtet, und aus Bequemlichkeit aßen die Beiden in der Küche.
Zunächst redeten sie nicht sehr viel. Der erste Hunger war gestillt, als Tante Elisabeth sagte:
"Du kannst hier bleiben, solange du willst."
"Ich möchte dir nicht zur Last fallen", erwiderte er, und dann sagte er noch: "Ich will keinem Menschen zur Last fallen. Ich weiß, wo ich unterkommen kann."
"Das mag ja sein", meinte sie fast ungerührt. "Aber du fällst mir nicht zur Last, das kannst du mir ruhig glauben. Und was mich angeht, ich bin ja viel zu faul, um große Umstände zu machen."
Wolf musste lächeln. Er lächelte auch, als sie fortfuhr: "Ich gebe dir den Schlüssel, und du kommst und gehst, wie du es für richtig hältst. Du wirst in Kürze 17 Jahre alt, und du wirst wissen, was du tust."
Wolf half beim Abräumen des Geschirrs, ohne dass Elisabeth etwas gesagt hatte. Er fragte, ob er abwaschen sollte. Lachend antwortete sie, dass sie eine Spülmaschine habe, und da tue sie alles herein. Spülen? Abwaschen? Das habe sie sich schon längst abgewöhnt.
"So, und nun mache ich meinen Mittagsschlaf", erklärte sie. Dabei machte sie normalerweise keinen Mittagsschlaf. Sie wollte aber dem Jungen Zeit geben, seine Gedanken zu sammeln, und sie wollte auch selbst nachdenken. Sie hatte keine Erfahrung mit jungen Menschen, und über Wolf hatte sie nur das erfahren, was Irene ihr gesagt hatte, und das war nicht viel gewesen. Sie gab Wolf den Wohnungsschlüssel, aber er wollte gar nicht fort, zumindest nicht jetzt. Er wollte auch ins Bett gehen, denn er hatte zwei Nächte hindurch kaum geschlafen, In der Zelle sei es nicht besonders gemütlich gewesen. Er war, wie es sagte, hundemüde. Das war richtig, denn kaum war er in seinem Bett, schlief er auch schon, fest und traumlos. Tante Elisabeth hingegen legte sich zwar ins Bett, an Schlaf jedoch war nicht zu denken. Wie würde die Zukunft aussehen? Würde Wolf einen Tag, zwei Tage oder wie lange bleiben? Was würde sie tun, wenn er einfach weglaufen würde? Nein, an Schlaf war nicht zu denken. Ihr war auf einmal bewusst, dass sie eine Verantwortung übernommen hatte, aber wie man damit umzugehen hat, war ihr keineswegs klar.
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