Jan-Hillern Taaks - Wolf
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"Du wohnst ja recht gemütlich", stellte Rudolf fest, und er schaute sich noch einmal um. Weder er noch Walter hatten eine Vorstellung von Elisabeths privaten Umgebung.
"Danke, ja, ich habe es mir hier recht bequem und einfach gemacht", erwiderte Tante Elisabeth mit einem Lächeln. "Aber Ihr seid doch nicht gekommen, um zu sehen, wie ich wohne und um mir zu sagen, dass ich ganz gut untergebracht bin."
Rudolf machte ein sehr ernstes Gesicht, als er sagte, dass es sich um Wolf handele. Deswegen seien er und Walter gekommen. Er fuhr fort: "In den letzten drei Jahren habe ich für Wolf insgesamt über € 27.000,00 bezahlen müssen - das sind Kosten für den Anwalt, Gerichtskosten, Zahlungen an einen Lehrer und an vier Schülern, die Wolf missbrauchte. Lebenshaltungskosten sind nicht berücksichtigt."
Elisabeth schaute ihren Bruder fragend an. Der nickte und sagte weiter:
"Ich sage dir das, weil Wolf ein Problem ist. Er ist jetzt bei dir, er ist minderjährig, und die Frage ist, wer für ihn verantwortlich ist, und wer für die Kosten aufkommt, die Wolf verursachen könnte." Rudolf schien leicht verlegen zu sein. Er trank ein Schluck Bier.
Es war Walter, der weiter sagte: "Vater hat mit seinem Anwalt gesprochen. Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder das Jugendamt und das Gericht bestimmen einen Betreuer, oder du übernimmst die Verantwortung für Wolf. Vater sieht Wolf nicht, er hat keinen Einfluss auf ihn, und er will auch in Zukunft die Kosten für Schäden nicht mehr übernehmen."
Rudolf und Walter schauten Elisabeth forschend an. Sie war überrascht, und plötzlich musste sie grinsen. Nicht umsonst hatte sie vor Jahren noch mit ihrem Mann gearbeitet, der auch Familienfälle hatte klären müssen. Sie wusste auf einmal, was die Beiden wollten: Sie wollten Wolf und die Verantwortung für ihn loswerden, und sie hatten zunächst mit einem Anwalt geredet. Und nun? Oh ja, Tante Elisabeth war durchaus bereit, die Verantwortung für Wolf zu übernehmen. Aber sie wollte es ihrem Bruder auch nicht zu leicht machen. Er und Walter müssten schon genauer sagen, was sie wollten.
"Was genau möchtest du?", fragte Elisabeth, als Walter und Rudolf schwiegen. Sie schaute Rudolf an, denn die Frage war an ihn gerichtet.
"Ganz einfach: Bleibt Wolf hier, dann solltest du auch die Verantwortung übernehmen. Wenn nicht, schalten wir das Familiengericht ein, und dann wird ein Betreuer oder was auch immer bestimmt", erklärte Rudolf. Er fuhr fort: "Es liegt bei dir. Willst du keine Verantwortung übernehmen, müsste Wolf möglicherweise untergebracht werden - es gibt ja Anstalten dafür. Willst du die Verantwortung übernehmen, so müsstest du unterschreiben." Rudolf reichte seiner Schwester ein von seinem Anwalt verfasstes Papier.
Elisabeth nahm das Papier, warf nur einen sehr flüchtigen Blick darauf, dann fragte sie, ob Rudolf einen Stift habe. Ganz überrascht schaute er seine Schwester an.
"Ich unterschreibe", sagte sie. Sie nahm den Stift, den Rudolf ihr gereicht hatte und unterschrieb.
"Willst du das Papier denn nicht lesen?", fragte Rudolf ganz erstaunt.
"Nein", entgegnete sie, dann reichte sie ihm den Stift und das Papier. Rudolf überließ ihr dann noch eine Kopie, abgestempelt vom Notar und unterschrieben von Rudolf.
"Ich hoffe, die weißt, worauf du dich einlässt", sagte Walter. "Wolf ist ein ausgesprochen schwieriger Mensch, ein Mensch, der in keine Norm passt. Er ist ein Außenseiter, und er ist ausgesprochen gefährlich."
"Lass es gut sein", meinte Rudolf. "Tante Elisabeth wird wissen, was sie tut.
"Ja, das weiß ich", bestätigte sie.
Sehr bald verabschiedeten sich Rudolf und Walter. Es gab ganz einfach nicht mehr viel zu sagen. Sie fragten nicht, wo Wolf sich jetzt aufhalten würde, oder wie es ihm gehe. Rudolf und Walter hatten die Verantwortung für den Jungen abgeschoben, das war es, was bei Elisabeth haften geblieben war, und sie hatte die Verantwortung übernommen. Ob das alles so rechtens war, war ihr nicht ganz klar, aber das war ihr gleichgültig.
Am nächsten Morgen frühstückten Tante Elisabeth und Wolf wieder gemeinsam. Wolf sah ein bisschen müde aus, wie Tante Elisabeth belustigt feststellte. Nach einigen guten Schlucken heißen und starken Kaffees erzählte sie von Rudolfs und Walters Besuch, und sie zeigte ihm auch die Kopie des Dokumentes, das Rudolf ihr übergeben hatte. Wolf las das Papier zweimal, dann bekam er einen roten Kopf. Elisabeth legte kurz ihre Hand auf seine Hand, ehe sie sie wieder zurückzog und sagte:
"Ich habe mit einiger Freude unterschrieben, mein Junge."
Wolf wusste zunächst nicht, was er sagen sollte, dann kam es aus ihm heraus: "Du wirst das nicht zu bereuen haben."
Sie lächelte leicht. Ja, sie würde es nicht zu bereuen haben, dessen war sie sich sehr bewusst.
03. Die unkindliche Kindheit des Jens Hansen
Dr. Markus Lediga war ein begnadeter Erzieher, so jedenfalls wurde er beurteilt, und so sahen ihn auch die Betreuer und die Kinder im Waisenhaus. Im Heim befanden sich 53 Kinder vom Babyalter bis zum 14. Lebensjahr. Es herrschte oft ein großes Durcheinander, es ging laut zu, und das knappe Personal hatte Mühe, mit den Kindern zurechtzukommen. Jedem Kind die nötige Aufmerksamkeit zu widmen, war unmöglich. Erschien Dr. Markus Lediga, dann herrschte Ruhe. Er hatte eine besondere Art, die Aufmerksamkeit der Kinder auf sich zu ziehen. Er setzte sich manchmal zu ihnen auf den Boden, er erzählte spannende Geschichten, er half bei Schularbeiten. Er leitete auch den kleinen Chor, er machte Ausflüge mit ihnen - war er da, so verwandelte sich alles in ein Spiel.
Natürlich fragte sich manch einer, wieso ein promovierter Mann einen so unspektakulären Job als Erzieher in einem Heim hatte und sehr zufrieden damit war, wie er immer wieder versicherte, wenn er gefragt wurde. Er hatte Psychologie studiert, er hatte ein gutes Examen hingelegt, aber er hatte Arbeitsangebote abgelehnt und sich für dieses Heim entschieden. Erst hatte man ihn gar nicht einstellen wollen, denn er galt als überqualifiziert, er passte in keine Gehaltsgruppe und die Heimleitung hatte zunächst keine Ahnung, wie man einem so hochqualifizierten Menschen überhaupt begegnen sollte. Er hatte vor sechs Jahren angefangen, und nun war er da, geschätzt, geachtet und sogar geliebt. Man schätzte nicht nur seine Arbeit, sondern auch seine Bescheidenheit, seine Freundlichkeit und das unglaubliche Talent, den Kindern Fröhlichkeit zu geben.
Es war vielleicht vor zwei Jahren gewesen, da hatte er einen 13-jährigen Jungen aus dem Heim zu sich geholt, und das in Absprache mit der Heimleitung und dem Jugendamt. Der Junge war als sehr problematisch empfunden worden, der das geregelte Heimleben und die Ordnung ständig störte. Das machte er vielleicht nicht mit Absicht, aber "er war eben so", wie man sagte. Und so nahm Dr. Lediga den Jungen zu sich nach Hause. Dr. Lediga hatte eine kleine Vierzimmerwohnung, der Junge bekam dort sein eigenes Zimmer und lebte dort wie ein Sohn des Hauses beim Doktor.
Nun gab es im Heim einen weiteren Jungen, der zwar ganz nett aussah, der aber ebenfalls als problematisch galt, wie die Heimleiterin sagte. Dr. Lediga war zwar anderer Ansicht, denn der Junge war still, verträumt - aber vielleicht war es das, was die Heimleiterin als problematisch bezeichnete. Nach mehreren Diskussionen war Dr. Lediga bereit, auch diesen Jungen zu sich zu nehmen, aber dabei wollte er auch das Jugendamt dabei haben, mit dem unter anderem auch die Frage der Vormundschaft geklärt werden sollte. Dr. Lediga gab klar zu erkennen, dass er selbst nicht unbedingt eine Vormundschaft anstrebe, aber er wolle klare Verhältnisse haben.
Die Vorbereitungen und die administrativen Erfordernisse nahmen noch drei Monate in Anspruch, dann zog der Junge, ein Jens Hansen, acht Jahre alt, in die Wohnung von Dr. Markus Lediga. Der Junge war offensichtlich ganz froh, das Heim zu verlassen, denn dort hatte er sich nicht richtig froh gefühlt. Er hatte sich stets in eine andere Welt geflüchtet, die er sich in Gedanken aufgebaut hatte, und in der es die Unannehmlichkeiten, die in einem Heim immer vorkamen, nicht gab. Er mochte den Erzieher, der immer nett, freundlich und vor allem auch fröhlich war, und der seine Traumwelt zu verstehen schien.
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