Rainer Haußmann - Am Ende des Tages ...

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"Am Ende des Tages … erzählt die fiktive, heitere und spannende Geschichte der Ausnahmeregisseurin Katharina von Kürthen.
So außergewöhnlich ihre Geschichte, so ausgefallen ist auch das Format des Romans: In 40 Interviews werden neben der Regisseurin auch ihr Mann, der Galerist David von Kürthen und ihr Liebhaber, der Theaterschauspieler Sven Mühe befragt.
Alle drei erzählen bereitwillig ihre Geschichte, die sie während eines gemeinsamen Jahres erlebt haben. Subjektiv gefärbt und mit dem klaren Anspruch auf die einzige relevante Übereinstimmung mit der Wirklichkeit.
Durch den permanenten Perspektivenwechsel in der Erzählweise wird eines schnell klar: Die Wahrheit ist immer relativ und liegt im Auge des Betrachters.
Lassen Sie sich überraschen von dieser humorvollen, erotischen Reise durch das Theater- und Galeriemilieu, mit Eitelkeit, Verrat, Sex, Mord und der Weisheit:
Wen interessiert die Wahrheit. Die Menschen wollen doch nur eine gute Story lesen. (Jim Morrison, Doors)

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Wenn ich zu Hause aus dem Fester schaute, dann sah ich in den Garten und in den Wald, der sich direkt anschloss. Ich sah ins Grüne. Jetzt guckte ich aufs Graue. Eine schrecklich triste Häuserwand, die sich 10 m vor mir auftürmte.

Wie fühlten Sie sich?

Oh Gott. Sie werden lachen. Ich fühlte mich wie ein Teenager, die in ihre erste, eigene Wohnung zieht. Und das Erste, was ich machte: Ich zündete mir eine Zigarette an. (lacht laut) Ich? Eine Zigarette?!

Was für ein pubertärer Unsinn. Ich hatte im Studium schon mal geraucht, aber eigentlich war ich Nichtraucherin.

Doch kaum war David aus dem Haus gegangen, holte ich eine Packung Zigaretten aus meiner Handtasche, die ich mir heimlich auf der Raststätte kaufte, als David kurz zur Toilette ging.

Ich fühlte mich so frei, so emanzipiert. Ich war so stolz, dass ich endlich das tat, was ich schon immer wollte.

Ich fragte mich, ob man sich mit 32 Jahren, verheiratet, Mutter zweier Kinder im Alter von fünf und acht Jahren, wirklich so verhalten durfte und beantwortete die Frage augenblicklich mit: JA!

Und zum ersten Mal, seitdem ich die Entscheidung getroffen hatte, quälte mich kein schlechtes Gewissen.

Und dann begannen Sie eine Assistenz bei Marcello Diaz.

Ja und das war wirklich ein Abenteuer.

Kenne Sie Marcello Diaz?

Nur vom Namen her und von seinen Theater – Inszenierungen. Also die, die ich mir auf DVD besorgt hatte.

Da haben Sie als Assistent keine Chance auch nur die Hälfte von dem zu verstehen, was er sagt. Das ist so ein völliges Kauderwelsch, dass Sie denken: Da steige ich nie durch, was der will. Ein absolutes Sprachchaos.

Ich sage Ihnen, mir schwirrte der Kopf, als er endlich nach zwei Stunden intensiver Probenarbeit übergangslos aufstand und hinausging.

„Was ist jetzt?“ Fragte ich Frau Sievers, die so was wie seine rechte Hand von Marcello war.

„Pause! Er geht jetzt, sich ausruhen.“

„Und wir?“

„Gehen Sie ruhig durch den Notausgang, gleich hier vorne, wenn sie rauchen möchten. Das geht schneller,“ sagte Frau Sievert und schaute kurz über ihre Lesebrille. Dabei hob sie nicht einmal den Kopf, sondern schaute nur kurz auf, wobei sich ihre Stirn in viele, tiefe Falten legte.

Auf dem Weg zum Notausgang ließ ich mich zu der Frage hinreißen, ob eine Botoxbehandlung bei Frau Sievert noch Sinn machen würde, oder ob man da schon vor Jahren hätte mit beginnen sollen?!

Frau Sievert ist gut 20 Jahre älter als ich.

Mein Gott, sehe ich mit Anfang 50 auch so aus? Und kommt dann auch eine Neue, die sich auf dem Weg zum Notausgang Gedanken darüber macht, ob sich die alte von Kürthen mal das Gesicht richten lassen sollte. Na ja, vielleicht raucht die Neue ja gar nicht.

Dennoch, ein unschöner Gedanke, der mich daran erinnerte, endlich Gesichtscreme zu kaufen.

Haben Sie denn den Schauspieler Sven Mühe noch an diesem Tag kennen gelernt oder erst später.

Nein, nein. Den habe ich gleich am ersten Tag kennen gelernt. Er spielte ja in der Produktion mit, bei der ich assistierte.

Den lernte ich gleich in der ersten Pause kennen, als ich wie angeordnet, rauchen ging.

Die Tür, mit der Aufschrift „Notausgang“ und einem phosphoreszierenden Flüchtling in Weiß auf grünem Hintergrund, ließ sich nur sehr schwer öffnen. Ich musste mich mit aller Kraft dagegen werfen, um das Eisenmonstrum zu öffnen.

Ein heftiger Schwall Sonne haute mich beinahe um. Sie glauben gar nicht, welche Wucht das Sonnenlicht hat, wenn man zwei Stunden lang in einem dunklen Raum sitzt und auf eine, mit Kunstlicht beleuchtete Bühne starrt. Das ist wirklich enorm. Ich denke manchmal drüber nach, ein Theaterstück nur mit Sonnenlicht zu inszenieren. Aber das führt jetzt wohl zu weit.

Die klare, wunderbar schneidende Winterluft war wie Balsam auf meiner trockenen Heizungshaut.

Ich hatte gerade den ersten Zug an meiner Zigarette genommen, und blies den blauen Rauch der Sonne entgegen, als mir völlig unerwartet diese bescheuerte Eisentür in den Rücken knallte.

Welcher Vollidiot war das denn?

„Entschuldigung“, hörte ich eine Männerstimme. Und diese Stimme gehörte Sven Mühe.

„Geschenkt!“ Sagte ich und versuchte wenigsten einigermaßen souverän zu wirken.

Was für eine saublöde Situation:

Als wenn so ein erster Arbeitstag nicht schon schlimm genug wäre. Ich lief permanent Gefahr, hysterisch zu werden.

Dabei hatte ich das unbedingte Bedürfnis, absolut sicher, taff und locker zu wirken.

Jedenfalls wollte ich nicht den Eindruck erwecken, das Döfchen aus der Provinz zu sein. Mir war es schon wichtig, als eine selbstbewusste Persönlichkeit wahrgenommen zu werden.

Und dann haut mir dieser Arsch von Mühe die Eisentür ins Kreuz. Mann!

Jetzt hieß es, sich spontan zu entscheiden. Was machst du?

Steckst du dir schnell eine Neue an um den Fauxpas zu überspielen?

Oder hebst du die alte Zigarette auf und läufst unweigerlich Gefahr, dass der erste Blick, den Sven Mühe von dir bekommt, dein Hintern ist?

Warum der erste Blick? Ich dachte, sie hätten schon die ganze Zeit geprobt?

Ganz einfach, weil Marcello Diaz mich niemandem vorgestellt hatte. Auch Frau Sievert hatte nicht dazu beigetragen, meinen Bekanntheitsgrad an diesem Theater zu steigern. Möglicherweise dachten sie, dass es sich nicht lohnt, da ich so und so nicht länger bei ihnen bleiben würde.

Sehen Sie, Marcello, die Sievers und ich trafen uns drei Stunden, bevor die ersten Proben begannen, auf der Bühne. Marcello erläuterte mir in großen Gesten und gewaltigen Worten die Idee seiner Inszenierung.

Ach du liebe Zeit, war ich ein Schäfchen. Ich war unglaublich beeindruckt und lauschte ihm mit den großen Augen eines kleinen Mädchens. Damals fand ich es schier ungläubig, dass es ein Mensch fertigbrachte, ein neunzigminütiges, komplexes und diffiziles Theaterstück mit wenigen, fulminanten Worten zu umreißen, und so Szene für Szene seine außergewöhnliche Sichtweise darzustellen.

Ich muss ganz ehrlich gestehen, dass mein Herz raste, als er mich am Ende seiner Performance in den Arm nahm und leise sagte: „Du musst mir vertrauen. Folge mir. Du wirst eine ganz Große werden. Ich sehe dich. Tief im Inneren. You are the one!“

Wow!

Ja, das fand ich auch! Ich war überwältigt.

Dass er mindesten 70% meiner Ideen, die ich ihm einigen Monaten zuvor zugesandt habe, schlicht weg in sein Konzept der Inszenierung hatte einfließen lassen, war mir ehrlich gesagt völlig gleichgültig. Wichtig war, dass er mich sah, mich registrierte, mich schlicht und einfach fördern wollte. Das machte mich stolz und glücklich.

Dieser Monolog, allerdings, war das Einzige, für den Rest des Tages, dass an eine Konversation auch nur im Entferntesten erinnerte.

Danach verschwand ich im Dunkel. Verschluckt von einem Theatersaal mit mehr als 700 Sitzplätzen, die in der Regel bei jeder Aufführung ausverkauft waren. Der frenetische Applaus, der allabendlich hier zu hören war, hing noch wie eine Verheißung in jedem dieser rot gepolsterten Theatersesseln und machte mich unglaublich stolz hier sein zu dürfen.

Inmitten dieser „Hall of Success“, wie Marcello sein Theater bescheiden nannte, saßen wir drei an einem großen Regiepult, beleuchtet von zwei matten Schreibtischlampen und starrten auf die Bühne.

Und wie war der große Diaz bei den Proben?

(Sie lacht laut. Ein freundliches, herzhaftes Lachen) Furchtbar! Soll er aber immer noch sein, habe ich gehört. Ab und zu sagte er irgendetwas Kryptisches in das Mikrofon und verständigte so offensichtlich sich mit seinen Schauspielern. Wobei er seine Anweisungen und Ideen ausschließlich durch schlichtes, fragmentarisches Schweigen äußerte und die Akteure auf der oft Bühne dadurch, so schien es mir jedenfalls, zu Höchstleistungen brachte.

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