Helmut Lauschke
Im Anbruch des Tages
Den Menschen, die sich noch was sagen lassen
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel Helmut Lauschke Im Anbruch des Tages Den Menschen, die sich noch was sagen lassen Dieses ebook wurde erstellt bei
Aus dem Dämmerlicht Aus dem Dämmerlicht Den Menschen, die sich noch was sagen lassen Den Söhnen Christian und Tristan Lauschke in tiefer Verbundenheit Leichtfüßig baumelt die Schwermut am Ast, kaum hörbar überstürzen sich Trauergesänge an den verkahlten Hängen rauf und runter. Was willst du denn mit dem, was du hast? Verstimmt steht die Gitarre in den Aufwärtsklängen. Entlang den geschwungenen Pfaden wird es bunter bis ins Tal hinab mit dem versteckten Dorf. Das Haus mit dem spitzen Giebel und fallenden Putz, am Giemen kranken Alt und Jung, sie suchen Schutz. Das Auge tränt über der geschälten Zwiebel. Aus dem Dämmerlicht kommt der neue Morgen mit seinen Höhen und Tiefen und alten Sorgen und der Frage vom nicht weit wartendem Ende: Was wäre, wenn der Planet in Flammen stände?
Glut, Zorn und Zecken
Für den Wunsch nach Frieden dieser Zeit
Das erste Morgenlicht
Zuerst der Blick
Das Bild des Menschen ist verzerrt
Voraus – Danach
Denn die Zeilen
Wert des Lebens und die Verantwortung
Bis in die Fugen der Absicht
Kerbige Stirne gehen ihren Weg
Am Tor der alten Heimat
Das alles muss in die Sprache hinein
Dass das Gekürzte nicht noch …
Ethik und was dazugehört
Gewitter schlagen nieder
Mit Erde in beiden Händen
Doch Tränen kamen nicht
Studenten finden sich auf dem Platz ein
Sophon spricht zu Schülern und Studenten
An der Ethik des Friedens vorbeileben
Die Leuchtsaat war nicht aufgegangen
Ruf und Beruf
In den Folgeschritten des Differentials
Was sagst du zum Nenner der Kritik
Ethik in der Unvollendung
Dass neu das Wort geschrieben wird
Bäche müssen laufen
Sophon setzt sich an den Schreibtisch zurück
Warte, o warte du Schöne
Wogen, die dich bis zu den Hüften verkürzten
Die Relativität der Lebensdauer
Das Auge braucht das Wasser
Mit den Düften und den Wiesen
Vom Wissen
Ganz unten zwischen wertlosen Dingen
Von den Hängen kommt das Echo zurück
Es klopft an die Tür
Verdunkelt ist die Sichtinsel fürs Leben
Die Wand ist blutverschmiert
Morgendlicher Spaziergang
Die Knebelung der Zungen
Graffiti-Parolen fahren mit
Sonderliche Nachmedidation
Wem der Griff an der Rolle entgleitet
Die Blüten von einst wird es nicht mehr geben
Impressum neobooks
Den Menschen, die sich noch was sagen lassen
Den Söhnen Christian und Tristan Lauschke
in tiefer Verbundenheit
Leichtfüßig baumelt die Schwermut am Ast, kaum hörbar überstürzen sich Trauergesänge an den verkahlten Hängen rauf und runter.
Was willst du denn mit dem, was du hast? Verstimmt steht die Gitarre in den Aufwärtsklängen. Entlang den geschwungenen Pfaden wird es bunter bis ins Tal hinab mit dem versteckten Dorf.
Das Haus mit dem spitzen Giebel und fallenden Putz, am Giemen kranken Alt und Jung, sie suchen Schutz. Das Auge tränt über der geschälten Zwiebel.
Aus dem Dämmerlicht kommt der neue Morgen
mit seinen Höhen und Tiefen und alten Sorgen
und der Frage vom nicht weit wartendem Ende:
Was wäre, wenn der Planet in Flammen stände?
Glühend steigt der Sonne Feuerball,
drückt zurück die Nacht ins dunkle Weltenall,
schlaflos war das Gros der nächtlichen Stunden,
Menschen kommen ohne Krach nicht über die Runden.
Menschen soll es geben, die hinter den Feuerball blicken
und das Detail betrachten in seinen atomaren Stücken.
Für sie öffnet sich im Kleinsten die Größe des Alls,
sie blicken und messen die Weiten des Feuerballs.
Die Sonne steigt und geht dem Tag in Helligkeit voran,
sie hebt ihn aus dem Gestern mit seinen Sorgen heraus.
Es wird sich zeigen, ob sich Optimismus bewährt im Haus,
wenn Menschen erwachen aus Schlaf und Traum.
Gerötet sind die Augen und trocken sind die Lippen,
leer sind die Mägen und raus stehen die Rippen,
auch Wasser gab es nicht, nicht zum Verrecken,
stattdessen gab es Moskitos und beißende Zecken.
Die, die das Wasser tranken, waren fett und rund,
sie waren ständig am Zanken mit vollem Mund,
denn auf ihre Bäuche ließen sie nichts kommen,
da schlugen sie manches Bewusstsein unbenommen.
Es waren Politiker und ihre gehorsamen Schergen
mit dem Wohlstand und den Hirnen von Zwergen,
sie spuckten den Rest Wasser den Durstigen ins Gesicht,
die öffneten die Münder, als stünden sie vor Gericht.
So ist es in der Welt mit dem verfluchten Geld,
dass sich mancher blind, ein anderer taub sich stellt,
wenn es drauf ankommt mit dem Stückchen Brot
und dem Geben, dann sehen viele die Fahne mit dem Rot.
Darüber hinaus kommt es vor nicht nur am eisernen Tor,
dass Menschen statt Brot den Stein gereicht bekommen
und im Stein die Härte der Herzenskälte bildlich verstehen,
die der Wind weder enthärtet, wegbläst oder verweht.
Um das zu verstehen, braucht’s Hunger und Verstand,
dann liegen Köpfe, Arme, Beine und Rippen im Sand,
die keiner wegholt, wegräumt, ordnet und begräbt,
weil der Name fehlt und keiner die Ursache versteht.
Man sollte es den Herren des Hauses sagen,
lauter sollte man es ihnen in die Ohren blasen,
die als Funktionäre die großen Reden schwingen,
doch schweigen, wenn die aus der Not ihr Liedchen singen.
Da ballen sich tausend Fäuste in leeren Taschen
bei denen, die chronisch hungern und husten,
weil ihnen die Tuberkulose nicht nur im Nacken sitzt,
die ihnen den Tag grau macht und das Leben kürzt.
Sie standen Schlange fürs Brot und bekamen Steine,
viele fielen und waren tot, jeder dachte das seine
vom Leben fürs Leben, das Mütter der Zukunft geben,
wenn Generationen nach vorn schreiten und streben.
Wenn Steine schlagen statt menschlich gebender Herzen,
dann stehen Städte in Flammen und Kinder in Schmerzen,
denn die Familien sind zerbrochen im Fehlen der Väter
und aus klaffenden Gräben und Löchern ruft der Verräter.
Aus den Tiefen kommen die Rufe und von allen Seiten
von denen, die schliefen und träumten in die Weiten,
dass das Leben anders sei mit den duftenden Wiesen
in den sonnigen Hängen der Almen bergstolzer Riesen.
Der Morgen im nächtlichen Tau der Blätter und Gräser
hebt in der Berührung der Finger die vollen Gläser
mit den Säften aus wilden Früchten und Blütenhonig
zu neuen Kräften stemmender Säulenschäfte des Jonisch.
Was Jugend betrifft, sie braucht die führende Hand
zur Disziplin und zum Lernen im ruinierten Land,
dass sie nicht vergammelt schon in jungen Jahren,
um Intelligenz und ihre Aufbaukräfte zu bewahren.
Es muss gesprochen werden in klaren Sätzen,
Vision, Fleiß und Stärke braucht’s auf diesen Plätzen,
damit es mit dem Wiederaufbau vorwärts geht
und das Bauwerk der Zeit der Irrtum nicht verdreht.
Die Fremden kommen, man nennt sie Immigranten,
die bekommen Essen und Schlafplatz als Asylanten
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