Martin Bischoff - Durch die Nacht

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Es ist der 29. Dezember 2010. Ganz Deutschland versinkt im Schnee- und Winterchaos. Der erfolgreiche Geschäftsmann Joshua Frankel befindet sich auf der Rückreise von einem Geschäftstermin in der Schweiz. Mit mehreren Stunden Verspätung erreicht er mit dem letzten noch fahrenden Zug um 1:00 Uhr den Hamburger Hauptbahnhof. Da die Elbmetropole zusätzlich durch einen Streik der Taxifahrer lahmgelegt ist, beschließt Joshua die Wartezeit, bis in drei Stunden die S-Bahnen ihren Betrieb wieder aufnehmen, bei einem Bier in einer Sportbar im nahegelegenen St. Georg zu überbrücken. Eine folgenschwere Entscheidung. Die nächsten 5 Stunden werden nicht nur Joshuas Leben für immer verändern. Am Morgen wird nichts mehr so sein, wie es einmal war.
Schnallen Sie sich an und jagen Sie mit Joshua in einer albtraumhaften Achterbahnfahrt voller Banden, Leichen und Drogen durch die Nacht.

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Doch das kleine Glück zerbrach, als Lottas Vater bei der Reparatur einer Hochspannungsleitung einen tödlichen Stromschlag erlitt. Auf sich gestellt und ohne nähere Verwandtschaft war bald klar, dass die schmale Witwenrente, die Lottas Mutter erhielt, nie reichen würde, um das Reihenhaus zu halten. Und so zog Lotta mit ihrer Mutter in eine kleine Mietwohnung in Poppenbüttel.

Lottas Mutter versuchte, wieder einen Job als Zahnarzt­helferin zu finden, aber zum einen war sie bereits seit einigen Jahren raus aus dem Job und zum anderen gab es mehr als ­genug junge Mädchen, die den Job für weniger Geld und ohne zeitliche Einschränkung durch ein Kind ausführen konnten. Kurz bevor Lotta mit sechs Jahren eingeschult werden sollte, zog ihre Mutter mit ihr nach St. Georg in eine noch kleinere, noch günstigere Mietwohnung.

Als Lotta sieben wurde, musste ihre Mutter endgültig Hartz IV beantragen. Für Lottas Mutter gab es – außer Lotta – keinen Sinn mehr im Leben. Daher freute sie sich umso mehr, als Lotta sich als gute, lernbegierige Schülerin entpuppte. Als Lotta acht Jahre alt war, lernte ihre Mutter schließlich Erwin Krüger kennen. Sie wollte wohl einfach an eine zweite Chance glauben und weigerte sich, das Offensichtliche zu sehen. Erwin Krüger war ein Schwein.

Er nutzte sie von dem Moment, wo er bei ihr eingezogen war, gnadenlos aus. Und Erwin Krüger war es auch, der Lottas Mutter erst auf harte Drogen und dann auf den Strich brachte. Umso unbegreiflicher, dass sie diesen Mann trotzdem heiratete.

In den folgenden zwei Jahren ging es mit Lottas Mutter ständig weiter bergab. Dann vor gut einem Jahr, Lottas Mutter hatte sich gerade mal wieder Krügers Willen gebeugt und Lotta an der Hauptschule St. Georg angemeldet und nicht – wie alle ihre Lehrer es forderten – am Gymnasium, schlug das Schicksal noch härter zu. Lottas Mutter erwischte eine verunreinigte Dosis Crack und starb eingepisst und vollgeschissen in dem kleinen Parkbereich südlich des Hauptbahnhofs.

Das Jugendamt sprach das Sorgerecht für Lotta Krüger zu, da ja offiziell nichts gegen ihn vorlag. Circa zwei Wochen ­später begannen die sexuellen Übergriffe. Er prügelte so lange auf sie ein – immer nur auf den Körper, damit in der Schule nichts auffiel – bis sie nachgab und Oralverkehr mit ihm ­hatte. Vergewaltigt, oder besser gesagt noch mehr vergewaltigt, hatte er sie bisher noch nicht, aber das war sicherlich nur eine Frage der Zeit oder ihrer körperlichen Entwicklung.

Aber Lotta ist zäh. Viel zäher als ihre Mutter und sie will überleben. Sie will hier raus.

Schnell entwickelte sie ihre eigenen Überlebensstrategien und schon zwei Monate später konnte sie allein an dem Geräusch, wie Krüger die Haustür aufschloss und die Wohnung betrat, abschätzen, ob er so voll war, dass er wieder was von ihr wollte oder ob er sie in Ruhe lassen würde. Auf einem brachliegenden Grundstück in der Lindenstraße hatte sie ­einen überwucherten alten Bauwagen entdeckt. Sie entmüllte den Wagen, besorgte sich ein Vorhängeschloss und versuchte, die undichten Stellen im Dach so gut wie eben möglich abzudichten. Dann schleppte sie ihren Schlafsack, Decken und Kissen in den Bauwagen und legte sich einen kleinen Vorrat an Keksen und Wasser an. Wenn es jetzt bei Krüger wieder so weit war, musste sie nur warten, bis er in die Küche ging, um sich sein Blase-Bier zu holen und sich schnell aus der Wohnung schleichen, um die Nacht in ihrem Bauwagen zu verbringen.

Vor einem halben Jahr hatte sie auf einem ihrer nächtlichen Ausflüge dann Rolf getroffen. Über viele Wochen hatten sie sich vorsichtig angefreundet, vielleicht weil in ihrer beider Leben nichts rund lief. Vor drei Wochen schließlich – Dominique begann gerade, Deutschland in ihren eisigen Klammergriff zu nehmen – hatte sie ihm den Bauwagen gezeigt und sie hatten die ganze Nacht geredet.

In jener Nacht erfuhr Rolf nicht nur Lottas Lebensgeschichte, sondern auch, dass sie immer noch glänzende Schulnoten hatte und später gerne studieren würde. Aber der Krüger wollte sie mit dreizehn auf den Strich schicken. Laut Krüger, so drückte es Lotta aus, gäbe es genug reiche Geschäftsleute, die für ein bisschen Ficki-Ficki mit einer Dreizehnjährigen eine ordentliche Stange Geld hinlegen würden.

»Ich hoffe, nein, ich bete, dass es für Lotta ein Später geben wird«, beendete Rolf seinen Bericht. »Ich hab sie heute schon gegen Mitternacht in Richtung Bauwagen marschieren ­sehen«, fügte er hinzu, während sich die beiden ihren Weg durch das Gestrüpp auf dem brachliegenden Grundstück zum Bauwagen bahnten.

»Lotta, ich bin‘s, Rolf.« Keine Reaktion. Rolf trat näher an die Wagen heran und wiederholte etwas lauter: »Lotta, ich bin‘s, Rolf.« Wieder keine Reaktion.

Die Kleine schläft tief und fest, dachte Joshua, als Rolf begann, gegen die Tür zu klopfen.

»Was ist denn los?«, murmelte eine kindliche, verschlafene Stimme aus dem Bauwagen.

»Lotta, Rolf hier. Ich habe einen Freund dabei, der ehrlich in Schwierigkeiten steckt.«

Joshua hörte, wie ein Türriegel im Wagen aufgeschoben wurde. Dann schwang die Tür auf und Lotta stand mit einer Taschenlampe in der Hand vor ihnen. Sie zögerte einen Moment, dann bat sie die beiden mit einem Nicken in den Bauwagen. Drinnen zündete sie ein paar Kerzen an, die den Wagen in ein warmes Licht tauchten. Sie nahmen auf alten Orangenkisten Platz und Joshua konnte das kleine Mädchen und den Obdachlosen im Kerzenlicht genauer in Augenschein nehmen.

Joshua schätzte Lotta auf gut einsfünfzig, wobei er nicht wusste, ob das für eine Zwölfjährige groß oder klein war. Sie trug blonde Zöpfe, die ihr ein ganzes Stückchen über die Schulter reichten.

Ihre Figur konnte man als schlaksig bezeichnen, soweit man das in dem verbeulten, viel zu großen Jogginganzug, den sie trug, beurteilen konnte. Was man zweifelsohne erkennen konnte, war, dass ihre Brüste bereits kräftig am knospen ­waren.

Darf ich so was überhaupt wahrnehmen – gerade vor Lottas Hintergrund?, ging es Joshua durch den Kopf, bevor er sich ihrem Gesicht zuwandte. Es war länglich mit einer dazu passenden, an der Spitze frech nach oben gebogenen Nase. Sieht irgendwie neugierig aus, empfand er. Lottas Lippen waren eher schmal und ihr Mund hatte einen harten Zug angenommen, für den sie eigentlich noch viel zu jung war. Am faszinierendsten waren aber ihre großen blauen Augen. Augen voller Gier nach Leben; Augen, die die ganze Welt sehen und in sich aufsaugen wollten. Nein, dachte Joshua, dieses Mädchen ist noch lange nicht gebrochen.

Anders verhielt es sich bei Rolf. Der Mittfünfziger war definitiv am Leben gescheitert. Ja, wie man so schön sagte, eine gescheiterte Existenz. Seine fast schwarzen Augen wirkten stumpf und tot. Nur wenn er Lotta ansah, schien ein klein wenig Lebensfeuer in ihnen aufzuleuchten. Er hatte eine fleischige Nase, aber das mit Abstand Auffälligste an ihm war das struppige, schulterlange Haar und der grauschwarze Vollbart, der ihm bis zum Brustbein ging. Das Grau überwog ­dabei deutlich. Er trug einen räudigen Wollmantel, dessen linke Tasche fast ganz abgerissen war. Seine braune Cordhose, die wie die ganze Gestalt vor Dreck starrte, hatte er in zwei abgetragene Winterstiefel gestopft. An den Händen trug er zudem Schneiderhandschuhe, die seine schmutzigen Fingernägel sogar noch hervorhoben. Trotzdem war ihm der Kerl nicht unsympathisch, erkannte Joshua.

Nach einem weiteren Moment des Schweigens holte Joshua schließlich tief Luft und stellte sich Lotta vor. Dann sprudelte es aus ihm heraus: Er erzählte von der Sportbar, von Jamaika, erwähnte die Episode mit der Zahnfee – beide mussten grinsen – berichtete von seiner Verwechslung mit dem Lehrer und schließlich von seiner Flucht über den Steindamm und den Ereignissen in dem Mietshaus, in dem Rolf sein Nachtlager aufgeschlagen hatte. Lediglich die Beschreibung der Leiche ersparte er sich und Lotta.

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