Otto W Bringer - Weil wir anders sind

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Kein Ereignis, kein Gedanke in diesem Buch, der nicht fesselt, erkennen lässt: Enis Rôm ist einer, der anders ist, als Sohn von Zigeunern, die die Gesellschaft verachtet und diskriminiert. Anders, weil er nicht darunter leidet. Als Sechsjähriger spielt er perfekt die Geige. Mit achtzehn ist er überzeugt, dass Musik die Menschen toleranter macht. Das Studium am Mozarteum in Salzburg besteht er mit Summa cum Laude.
Immer schon reizte ihn Neues, machte er sich Gedanken; über alles, was er täglich erlebte, in Büchern las. Zweifel an Gott und Religion, Liebe und Eifersucht treiben ihn um. Er schreibt alles auf, um sich selbst zu vergewissern: die Grundlage dieses Buches.
Leser die Musik lieben. vom hilosophischen, religiösen Fragen bewegt werden, von Gewissenkonflikten gequält sind, kommen voll auf ihre Kosten. Es geht um die Beziehung zwischen Mann und Frau, Sehnsucht, endlich ein Zuhause zu haben. Und um die Angst eingesperrt und getötet zu werden – von den Nazis. Weil Anderssein für sie ein Grund ist, ganze Völker umzubringen. Er hat den Vater im KZ sterben sehen und weiß, er kann der Nächste sein.
Wer kann, rette sich selber.

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„Nun nicht mehr lange gefackelt, gerade noch Zeit, wie es scheint, es noch einmal durchzuspielen. Also, was hast ausgewählt?“ Seine Augen leuchten: „Den ersten Satz der Sonate in C-Dur von Johann Sebastian Bach.“ „Wie heißt Du übrigens? Vielleicht sehen wir uns mal wieder.“ „Franz Schubert.“

Doch nicht ein Verwandter unseres Franzl? Bevor ich ihn fragen kann: „Frau Schmude zum Herrn Professor.“

Elisabeth heißt also Schmude. Geht jetzt hin und hat nicht nochmal geübt. Na ja, so ist das Leben. Es kommt immer was dazwischen, hat man Wichtiges vor. Wir Roma kennen das und haben uns daran gewöhnt. Der stille Franz steht noch vor mir, meine Geige in der Linken, den Bogen in der Rechten. „Nun fang schon an, Franz Schubert. Ein Enkel des berühmten Franzl muss doch keine Angst haben.

„Bin weder verwandt noch verschwägert mit ihm. Aber Geige möchte ich schon so gut spielen können wie der Franzl das Klavier.“

Nicht schlecht, finde ich, der Bogen zittert manchmal. Der Ton nicht rein genug. Jetzt ist er sauber. Aber an Tempo könnte er zulegen an dieser Stelle. Die Sonate kenne ich und habe sie sogar einmal im Gottesdienst gespielt. Von leisen, ganz leisen Orgeltönen begleitet. Im Subbass und Gedakt.

Elisabeth Schmude verschwindet wie ein Geist. „Herr Schubert bitte!“ Nehme ihm das Instrument rasch aus der Hand, damit er es nicht fallen lässt vor Schreck. So laut die Stimme, die ihn zum Jüngsten Gericht rief. Gut zu spielen oder schlecht. Das Urteil des Herrn zu hören.

Es muss ihn vernichtet haben. Gebückt verlässt er den Prüfungsraum. Geschlagen von eigener Unvollkommenheit. Nun bilde dir nicht ein, du wärst besser. Mein Gewissen meldet sich wieder. Es folgt mir, wo ich auch bin. Und mahnt, erinnert, erpresst mich sogar. Wenn ich meinen Willen durchsetzen, nicht klein beigeben will. Bin ich wirklich schon ein Künstler? Ohne Hochschulbildung und Unterschrift des Professors Dr. Dr. Kowaĉević. Der Name klingt kroatisch.

Erinnere mich, wir lebten etwa drei Jahre in diesem Land. Von Ort zu Ort gezogen wie überall. Niemanden kennengelernt außer Bettler, von denen wir die kroatische Sprache lernten. Doch da war noch was, fällt mir der Küster einer Kirche ein. Ort vergessen, den Namen des Heiligen, nach dem die Kirche genannt. Aber diesen Mann sehe ich vor mir. Sehr alt muss er gewesen sein. Achtzig mindestens.

Er ging gebückt, stützte sich auf einen Stock. Mit dem er auch herum fuchtelte, Hunde und Tauben zu verjagen. Er hatte einen jüngeren Bruder, der musikalisch war. Sang im Chor, spielte die Orgel, war der Organist krank. Hörte ihn sogar einmal auf der Geige spielen mit anderen auf der Orgelbühne. Gesehen habe ich ihn nie. Nur seinen Bruder, den Küster. Wenn er den Altar mit frischen Blumen schmückte oder neue Kerzen einsteckte. Wie hieß denn der nochmal? Irgendwas mit Kowaĉ. So oder ähnlich heißen alle Kroaten. Gespannt, ob der hier der Bruder des Kerzensteckers ist.

„Herr Rôm bitte.“ Die Frau wartet, bis ich die Türe passiert hatte. Drückt sie fest zu und legt den Riegel vor. Bin ich jetzt ein Gefangener? „Warum verschließen Sie die Tür so fest? Ich bin kein Dieb, der Noten stiehlt. Spiele immer ohne Noten. Habe ich ein Stück intensiv geübt. Wir Roma tun nichts anderes seit 600 Jahren.“ So, das weiß sie jetzt.

„Was tun Sie seit 600 Jahren?“ Ohne dass ich es bemerkt, ist der Professor ins Zimmer getreten. Erkenne ihn wieder. Sieht mich an, als kenne er auch mich. Er muss mich für den Anstifter halten, als sich, rein zufällig, dieses chaotische Zusammenspiel ergab.

„Ich spiele auch ohne Noten wie meine Vorfahren. Vor 600 Jahren sind sie von Indien in Richtung Westen aufgebrochen. Mein Name ist Enis Rôm“.

Der Professor: „Ich weiß, ich weiß, Sie stehen als letzter auf meiner Liste. Was wollen Sie spielen, mir und meinen Kollegen beweisen, dass Sie mehr als begabt sind? Ein Instrument spielen, das der menschlichen Stimme am nächsten kommt? Wissen Sie übrigens, dass alle großen Komponisten auch Solostücke für Violine geschrieben haben? Sie war ihr liebstes Instrument. Wichtiger noch als das Klavier. Mozarts Hammerklavier nicht zu vergleichen mit einem von heute, einem Flügel von «Steinway & Sons». Geigenbauer aber waren schon berühmt zu ihrer Zeit: «Stradivari», «Guarneri» zum Beispiel. Sie sind bis heute immer noch die besten.“

„Und eine Geige aus Mittenwald von «Jakob Steiner»“ kann ich mir nicht verkneifen.

Als hätte er es nicht gehört, schreitet auf eine breite Tür zu, deren zwei Flügel sich wie von selber öffnen. „Folgen Sie mir.“ An einem langen Tisch ein, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben Herren. Nur Herren, keine Frau. Schauen auf, sehen mich an. Wieder herunter auf ein Blatt Papier. In der rechten Hand einen Stift. Gut frisiert sehen sie aus. Gescheitelt, das Haar hinter die Ohren gelegt. Die nun frei und offen, meine Geigentöne einzulassen. Um sie zu verarbeiten in einem Gehirn, das größer sein muss als meines. So viele Geigentöne von so viel unterschiedlichen Temperamenten zu hören, zu prüfen und mit einer Note zu versehen. Prüfer möchte ich nicht sein.

„Was, Herr Rôm, wollen Sie uns vorspielen?“ „Zuerst dachte ich, ein Stück von Paganini könnte Sie überzeugen, dass ich begabt bin. Sehr begabt bin, sagten meine Lehrer. Aber so gut wie er bin ich noch nicht. Beim Tempo muss ich noch zulegen und trotzdem präzis spielen wie Paganini.“ Auf ihre Gesichter gespannt, wenn ich sie mit dem Gegenteil überrasche.

„Mozart fiel mir ein. Nach dem auch diese Universität benannt ist. Im Mozarteum kann ich nur Mozart spielen. Sie hören jetzt sein Rondo in Es-Dur – presto gespielt von mir, einem, der ein Roma und guter Geigenspieler ist und bleibt. Ob er die Prüfung besteht oder nicht.“

Sehe die Herren ihre Bärte streichen, die Krawatte richten, das Papier vor ihnen. Ihre Augen wieder auf mich. Den sie betrachten wie ein Kuckucksei. Wer hat ihnen dieses Ei ins Nest gelegt? Wer traut sich so aufzutreten. Ein Schüler ist.

Noch nicht einmal das. Wir, die Herren der Schöpfung müssen es erst genehmigen. Ob sie so denken, weiß ich nicht. Mir kam es jedenfalls so vor. Sie sitzen aufrecht. An die hohe Rückenlehne ihrer Stühle gelehnt. Aufgereiht wie Papageien. Stelle mir vor, sie neigen ihre Köpfe, zu hören. Schauen am Ende wieder hoch. Reißen die Schnäbel auf, Laut zu geben. Zu bewerten, was sie hörten. Krakeelen eine lange Weile gegeneinander, durcheinander. Klappen die Schnäbel wieder zu. Nacheinander klapp, klapp, klapp, klapp, klapp, klapp, klapp, klapp. Krakeln ihre endgültige Note auf ʼs Papier.

Streiche den Bogen ein paarmal übers Kolophonium. Prüfe die Spannung der Haare. Schön stramm und keines, das heraus will aus dem Gespann. Über GDAE gestrichen, zwei-, drei Mal. Gezupft jede Saite, ob es auch so stimmt. Lege das Tüchlein unters Kinn, die Geige darauf. Vom Kinn fest gehalten und schon geht’s ab wie der Blitz. Nur knappe fünf Minuten dauert es. Vier Saiten erfasst mit einem einzigen Bogenstrich zum Schluss. Mozart, wie ich ihn höre und liebe. Tausend Mal mehr als die kleine Nachtmusik.

Die Herren beeindruckt. Auch Professor Dr. Dr. Kowaĉević nickt ein paar Mal, sieht mich an: „Gehen ʼs bittschön wieder ins Wartezimmer, wir beraten uns.“ Na dann, beraten ʼs mal. Weggeschickt haben sie mich jedenfalls nicht. Getröstet wie viele andere: Üben ʼs fleißig und kommen ʼs wieder, wenn ʼs besser sind. So oder ähnlich müssen sie Bewerber abspeisen. Die Herren Götter von der Zunft. Nie, nie werde ich Prüfer in Musik. Musik muss frei sein. Sonst kann sie nicht klingen. Frei auch von solchen, die meinen, über Musik besser Bescheid zu wissen als andere. Wissen allein begreift nicht, wenn das Gefühl fehlt. Mögen sie noch so gut honoriert werden von denen, die Steuern zahlen. Musikalisch sind oder nicht. Mozart lieben, Franz Lehar oder einen unbekannten Liedermacher. Ach Jelena, könntest du doch bei mir sein. Ich sehne mich. Klatschmohnmund, du süßer.

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