Klausbernd Vollmar - Tantes Tod

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Eigentlich passt es Gerrit gut, als ihm der Anwalt seiner in der Ölbranche reich gewordenen Tante, die seit einiger Zeit verschwunden ist, anbietet, auf ihre Kosten in deren Haus in einem idyllischen Küstenort in England zu leben. Er hat sich nämlich gerade von seiner Frau getrennt und ist mit seinem Dasein als Literaturprofessor unzufrieden. Zudem winkt ihm als Belohnung ein guter Teil des Vermögens seiner Tante, wenn er einen Roman für sie schreibt und ihre Bibliothek ordnet. Dass zu den Bedingungen ferner eine Heirat gehört, stört ihn schon eher. In England trifft er auf skurrile Verhaltensweisen, seltsame Ansichten und auf attraktive Frauen. Vor allem aber wird er mit dem Gerücht konfrontiert, seine Tante sei Opfer skrupelloser Ölfirmen geworden, da sie aus ökologischen Gründen gegen eine Ausbeutung arktischer Ölvorkommen gearbeitet habe. Einige merkwürdige Vorkommnisse und seine Nachforschungen bestärken Gerrit in dem Gefühl, selbst ins Visier der Ölmafia geraten zu sein. Oder ist das Ganze nichts als eine Inszenierung seiner Tante, mit der er unlängst eine interessante, aber nicht ungefährliche Arktis-Reise unternommen hat? Will sie ihn an unsichtbaren Fäden in ein neues Leben ziehen?

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Er war stolz, ein erstes Indiz gefunden zu haben, einen Anhaltspunkt. Wer verreisen will, spricht mit den Nachbarn darüber, überlegte er. Direkt morgen würde er mit Nachforschungen beginnen, so wie er es aus Krimis kannte.

Aber zuerst einmal machte er sich etwas zu essen. Brote mit Schinken und Käse, das musste reichen. Er setzte sich damit an den Küchentisch, kam sich aber recht verloren vor so alleine. Draußen war es stockdunkel und völlig still. Sollte er die Flasche Wein öffnen? Er ging zum Kühlschrank, holte die Flasche Rotwein heraus, stellte sie dann aber doch wieder weg. Eisgekühlter Rotwein, dachte er, auf diese Idee können nur Engländer kommen. Mit dem angebissenen, leider krümelnden Schinkenbrot in der Hand ging er zu Viktorias Schreibtisch und setzte sich auf den mehr stilechten als bequemen Schreibtischsessel, zögernd, denn sofort hatte er Viktorias mahnende Stimme im Ohr. Mit einem Butterbrot am Schreibtisch, dazu noch einem krümelnden, das gehörte sich nun wirklich nicht. Er recht gehörte es sich nicht, das dicke schwarze Heft zu öffnen, das auf dem Schreibtisch lag, eines dieser edlen Notizbücher, die Gerrit nur deshalb nicht benutzte, weil sie ihm zu teuer waren.

Daneben lag ein schwarzer Füller, ein nostalgisches Schreibgerät mit Goldfeder, gefüllt mit türkisgrüner Tinte. Gerrit schlug das Notizbuch auf, befühlte das relativ dicke, leicht gelbliche Papier. Das Buch war unbenutzt, vollkommen leer. Es schien nur darauf zu warten, mit Buchstaben, die sich zu Worten und Sätzen reihten, gefüllt zu werden. Eine stumme Aufforderung, hier den Roman zu schreiben? Einen Roman im Sinne Viktorias, einen „viktorianischen Roman“, dachte er spöttisch. Sollte er zu einem Thomas-Mann-Verschnitt werden, zu einem Schriftsteller, der korrekt gekleidet, in aufrecht würdiger Haltung sitzend ein edles Buch bedächtig mit wohlüberlegten Worten füllt? Nein, liebe Tante, protestierte er, ich schreibe nicht mit deiner grünen Tinte und altbackenem Schreibgerät. Wenn ich einen Text verfasse, sitze ich in meiner Cordhose vor dem Bildschirm, das Jackett bleibt im Kleiderschrank. Was würde Viktoria sagen, wenn er es wie der gute alte Hemingway halten würde, der während seiner Zeit in Kuba erst dann mit dem Schreiben angefangen hatte, wenn er sich ein paar Mojitos mit ordentlich Rum genehmigt hatte?

Einen Roman im Sinne Viktorias, ging Gerrit durch den Sinn, das ist natürlich der Haken an der Sache, nicht irgendeinen Roman, nicht einen Roman über seine Tante, sondern einen Roman im Sinne seiner Tante. Als ob das nicht hinterhältig genug gewesen wäre, hatte sie noch boshaft verfügt, die Entscheidung, ob der Text im Sinne Viktorias sei, solle „ihr Vertrauter“ treffen. Ausgerechnet dieser Oberkorrekte! Dieser langweilige englische Spießer sollte seinen Roman beurteilen! Gerrit sprang auf. Er ging ziellos durch die Räume. Als sein Blick auf die vielen Bücher fiel, graute ihm bei dem Gedanken, den ganzen Bestand alphabetisch ordnen zu müssen. Eigentlich sollte ich die ganze Schenkung sausen lassen, erwog er kurz, der Gedanke, für seine Tante den Handlanger spielen müssen gefiel ihm ganz und gar nicht. Es könnte doch sein, dachte er, dass ich in mühevoller Kleinarbeit die ganze Bibliothek auf Vordermann bringe, außerdem Monat um Monat an einem Roman nach Tantes Gusto sitze, und am Schluss lehnt dieser blöde Typ den Roman ab. Was dann? Alles umsonst?

Er ging nach oben, überlegte, in welchem Bett er schlafen sollte und entschied sich nach einigem Hadern mit einem gewissen Trotz für Viktorias Bett. Es war breit und bequem, außerdem hatte er von hier aus eine viel bessere Aussicht als aus dem etwas muffigen Gästezimmer. Beim Beziehen des Bettes fiel es ihm ein: Die Tatsache, zwei Jahre lang in Viktorias Haus wohnen zu dürfen, sprach dafür, dass sie und ihr Anwalt eins genau wussten: Seine Tante würde zwei Jahre lang nicht zurückkehren. Dass er nicht sofort darauf gekommen war! Zwei Jahre würde sie das Haus nicht benutzen. Das musste Viktoria bereits vor ihrem Verschwinden genau gewusst haben. Zugestoßen sein kann ihr demnach nichts, folgerte Gerrit, alles muss geplant gewesen sein, ein sorgfältig ausgearbeiteter Ortwechsel.

In diesem Haus leben, wie sollte das gehen, ganz praktisch, fragte er sich kopfschüttelnd. Sollte er an ihrem Schreibtisch arbeiten? Was mit ihrer Kleidung machen? Schränke ausräumen und alles in Umzugskartons stopfen? Im Bad standen noch ihre Kosmetika und ihre Zahnbürste!

Wirklich? Gerrit hielt inne. Hatte er wirklich Viktorias Zahnbürste gesehen? Er ging hinein um nachzusehen. Tatsächlich: Das Bad sah nicht so aus, als ob Viktoria nur mal kurz ans Meer gegangen wäre. Die wesentlichen Toilettenartikel fehlten. Viktoria, nun war sich Gerrit sicher, muss eine Reise vorgehabt haben. Der Gedanke erleichterte ihn. Eine Entführung oder ein Unfall waren damit auszuschließen. Nachdem er die Bettdecke sorgfältig glatt gestrichen hatte, ging er ins Bücherzimmer.

So viele Bücher! Wie viel tausend mochten es sein? Das war schwer zu schätzen. Alle Wände in diesem Raum waren mit Bücherschränken bedeckt, in denen großformatige Bücher meist waagerecht gelagert waren, um Platz zu sparen, dazu mehrere meterhohe Stapel. Gerrit wollte an drei verschiedenen Stellen je einen Regalmeter auszählen, dann den Mittelwert mit der Gesamtzahl der Regalmeter multiplizieren, um die Gesamtzahl der Bücher wenigstens annähernd bestimmen zu können. Aber was brachte das schon – er würde doch jedes Buch einzeln mindestens einmal in die Hand nehmen müssen. Eine alphabetische Ordnung konnte er bei einigen Stichproben nirgends entdecken, eher schon Sachgebiete: Bücher über die Arktis standen zusammen, auch die Atlanten und die geologischen Fachbücher. Im Prinzip jedenfalls, denn bei genauerem Hinsehen fand er auch unter dem Fenster zum Garten Atlanten und Fachbücher. Das ist zwar eine stupide Arbeit, dachte er, ein typischer Studentenjob. Aber erstens freute er sich schon darauf, nach Herzenslust in all den Büchern herumstöbern zu dürfen, und zweitens wurde dieser Dummjob ja fürstlich entlohnt: Das Gehalt eines Professors würde er bekommen, hatte der Anwalt gesagt. War das nicht besser als ein Forschungsjahr, in dem er unter dem Druck stand, tiefschürfend scheinende Forschungsergebnisse zu erarbeiten? Andererseits würde er bei seinen beiden Freijahren in Tantes Haus auch unter Druck stehen, immer diesen Oberkorrekten vor Augen haben. Aber egal, überlegte Gerrit, zwei Freijahre sind besser als ein Forschungsjahr, das stand fest.

Bald nach ihrer Arktisreise hatte Viktoria ihm drängend zugeredet, sich für ein Forschungsjahr zu bewerben. „Du brauchst einen freien Kopf für neue Ideen“, war ihr Argument gewesen, „wer immer beim Gleichen bleibt, wird unbeweglich, er erstarrt, auch körperlich.“ Dass Georg, sein Kollege und bester Freund, tatsächlich plötzlich erkrankt war, hatte ihn tief beeindruckt. Georg, der von seinen Studentinnen umschwärmte, immer noch jugendliche Dozent, war fast von einem Tag auf den anderen zum Greis geworden: Ischias. Schon der Gedanke daran machte Gerrit zu schaffen.

Ein mildes Licht fiel durch die westliche Fensterfront, eine Fliege flog gegen die Fensterscheibe, sonst war es völlig still. Egal: Ob Forschungsjahr oder zwei freie Jahre von Tantes Gnaden, er hatte unendlich viel freie Zeit vor sich. Der Gedanke gefiel ihm. Ganz in Ruhe an einem Roman schreiben, das sagte ihm zu. Aber einen Roman im Sinne seiner Tante? Sollte er etwa an Viktorias Stelle einen Roman verfassen? Den Lohnschreiber spielen?

Er lehnte sich in dem bedenklich knarrenden Schreibtischsessel zurück. Einen Roman in ihrem Sinne, was kann sie damit gemeint haben? Einen Roman, der zu diesem penibel aufgeräumten Glasschreibtisch passt? Zu diesen in einem ganz zarten Gelb gestrichenen Wänden? Vielleicht, so fiel ihm ein, soll er ihren „Vertrauten“ fragen, der muss es ja schließlich wissen. Einfach zu diesem Menschen hingehen, um ihn geradeheraus zu fragen, wie er es denn gerne hätte? Nein, er hatte solche Typen, diese Streber, immer gleichzeitig bewundert und gehasst, die zum Lehrer hingingen und unterwürfig, wie ihm schien, solche Fragen stellten. Pauli, sein Deutschlehrer am Gymnasium kam ihm in den Sinn, der seine harten, ja manchmal zynischen Kommentare am Rand der Arbeiten immer mit grüner Tinte geschrieben hatte, um sich vom Rot seiner Kollegen abzusetzen. Eines Tages war Pauli nicht zum Unterricht erschienen, er sei tot, sagte man, aber es gab weder eine Beerdigung noch eine Todesanzeige in der Zeitung. Sein Tod blieb ungeklärt. Gerrit und seine Kameraden hatten sich gefragt, wie Pauli gestorben war, sich krimihafte Szenen ausgemalt: Von einem Schüler aus Rache mit Arsen im Kaffee vergiftet. Sich im Wald erhängt, weil er etwas mit einer Schülerin gehabt hätte, die ihn damit erpresst habe - aber darüber hatten alle nur gelacht.

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