Titus Tobler - Lustreise ins Morgenland (Titus Tobler) (Literarische Gedanken Edition)

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Lustreise ins Morgenland (Titus Tobler) (Literarische Gedanken Edition): краткое содержание, описание и аннотация

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Literarische Gedanken Edition
präsentiert
Lustreise ins Morgenland
von Titus Tobler

"Lustreise ins Morgenland" ist ein 1839 veröffentlichtes Tagebuch des Schweizer Arztes, Dialektforschers und Palästinaforschers Titus Tobler (1806-1877), das seine erste Palästinareise von 1835 schildert.
Alle Bücher der Literarische Gedanken Edition wurden von Originalen transskribiert und für ein verbessertes Leseerlebnis aufbereitet.
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Als ich eines Nachmittags nach dem kleinen Lossin ging, zog eine Weberin meinen Blick auf sich. Ich trat sogleich in das Zimmer. Eine alte Frau, mit einer Brille auf der Nase, jagte mühsam das Schiff durch die Kette. Der Webstuhl war sehr einfach, klein und so eingerichtet, daß er mit leichter Mühe an einen andern Ort gebracht werden kann. Das Weib wob grobes Tuch. Indem es mit beiden Füßen zugleich, jetzt auf die einen zwei, dann auf die andern zwei Schemmel, überhüpfte, setzte es diese in Bewegung. Gleich hernach nahmen meine Aufmerksamkeit dem Webstuhle gegenüber sich befindende zwei Steine in Anspruch. Es waren Mühlsteine, die von Menschenhand herumgedreht werden, um das Speisemehl zu bereiten. Solche Mühlsteine trifft man in den meisten Bauernhäusern. Dürftigkeit ruft der Einfachheit. Auch dieses Mahl-, Web-, Wohnzimmer u. s. f. war etwas sparsam durch das Fenster beleuchtet, und das meiste Licht trat durch die Thüre. Das Nämliche gilt auch von vielen andern Häusern. So sah ich ein Mädchen nicht ohne Kunst auf einem Rahmen nähen; um aber die, die Augen etwas mehr anstrengende Arbeit verrichten zu können, mußte es sich an die Thüröffnung setzen.

Lossin grande kann sich eines Kalvarienberges rühmen, dessen Aussicht das Meer ringsumher beherrscht. Im Hintergrunde des Ostens steigt das Küstenland Kroaziens himmelan. Doch welch öder Anblick! Fast nichts als Stein oder Felsen bieten sich dem Auge dar. Wenn der Himmel recht hell sei, soll man im Westen selbst Ankona sehen. Da die Bewohner von Lossin keine tiefe Erde aufzuweisen vermögen, so leuchtet bald ein, daß sie keine Gottesäcker, dafür aber Todtengrüfte besitzen. In Lossin grande öffnet sich gleich neben der untern Kirche eine Gruft. Durch eine der fünf Oeffnungen wird die Leiche an Stricken in dieselbe versenkt. Ein Sarg würde zu viel Raum einnehmen, und so werden die sterblichen Ueberreste bloß in ein Tuch gewickelt, um sie beizusetzen. Es kann sich bisweilen ereignen, daß eine Leiche auf eine andere geschichtet wird; doch sucht man dieß bestmöglich zu vermeiden. Die Oeffnung wird nach jeder Beisetzung durch eine Steinplatte geschlossen und zugemauert, damit die kadaverösen Aushauchungen der Gesundheit keinen Schaden zufügen. Der Boden der Gruft ist siebartig durchlöchert, und deckt eine andere Höhle, welche mit dem Meere in Verbindung steht. Durch dieses Sieb finden nun diejenigen Theile des menschlichen Körpers, welche der Verwesung zufallen, einen Ausweg, und das bloße Gerippe bleibt am Ende zurück. Wehe einem Scheintodten, welcher in einer solchen Gruft wieder lebendig würde. Grauenvolleres könnte man sich kaum vorstellen, als das Leben unter faulen, stinkenden Leichen, wo die Aussicht, dasselbe zu retten, so gut, als ganz abgeschnitten wäre. Ich bedaure es, daß ich die Gruft selbst nicht sah. Wohl nahm ich in der Kirche einen ausgesetzten, nur mit einem dünnen Tuche verhüllten Leichnam wahr. Im Hause des Herrn Marco Sopranich zeigte man mir einen Sarg, worin Wachskerzen aufbewahrt werden, auf den Fall, daß im Hause Jemand sterbe.

Die Festtage scheinen die Lossiner nicht so strenge zu feiern, als die Katholiken der deutschen Lande. In Lossin piccolo war an Mariä Geburt die Fleischbude offen, und Einer blies so eben das Fell eines Ziegenbockes auf. Lumpige und unreinliche Leute trugen sich auch an diesem Tage nicht anders, als an Werktagen. Einen großen Theil des Volkes soll die Armuth in hohem Grade drücken. Es ist voreilig, wenn man von vielen Reichen gleich auf den Wohlstand der Bewohner eines Landes im Allgemeinen schließt. Wenn allerdings unter den Lossinern manche sich ansehnlicher Schätze erfreuen, so muß man indeß bedenken, daß das Eiland der See eine Menge Matrosen liefert, welche zu Hause ein Weib mit Kindern unterhalten müssen, und wie unterhalten? Kärglich.

Es war am 10. Abends, als ich dem Podestà, dem Vater des Kapitäns, meine Aufwartung machte, weil die Abfahrt des Schiffes auf den 11. bestimmt war. Ich wurde dießmal über das Befinden der Frau Podestà befragt, und Tages darauf sollte ich mehrern Frauen von Lossin meinen ärztlichen Rath ertheilen. Ich entsprach dem Ansuchen um so lieber, einerseits, als die Wiederaufnahme meiner Geschäfte, wenn auch nur auf kurze Zeit, am ehesten geeignet war, den entstehenden Ueberdruß zu verscheuchen, und um so lieber andererseits, als ich wußte, daß der Arzt mit Dingen in Berührung kommt, die andern Reisenden leichter entgehen. Darf ich mir ein Urtheil zutrauen, so läßt man sich auch in Lossin viel verschreiben, um wenig zu nehmen; man will die Aerzte aushorchen, um aus ihren Ansichten diejenigen zu wählen, die gleichsam am meisten schmeicheln, um nicht zu sagen — die Bequemlichkeit am wenigsten stören. Die alten Frauen zeigten ungemein viel Lebhaftigkeit in der Rede, wie im Benehmen; ich hörte nicht den leisesten Ton der Klage. Die Sprache legte dem Krankenexamen einige Hindernisse in den Weg. Da ich mich im Italienischen nur mit vieler Mühe ausgedrückt haben würde, so begleitete mich der Kapitän, und übersetzte meine in französischer Sprache gestellten Fragen ins Italienische, und bei einer Magd mußte dieses dann erst noch ins Kroatische übertragen werden, weil der Hauptmann von seiner Landessprache zu wenig verstand.

Ein alter Schiffseigenthümer, der an einem Lippenkrebse litt, kam zu mir an Bord, um ärztliche Hülfe zu suchen. Ich hielt deßwegen mit dem achtungswerthen Dr. Boselli, welcher in Lossin piccolo niedergelassen ist, eine Konsultation. Es wurde diese am Borde gepflogen, weil ich wegen der Ruhr nicht ausging, die mich seit zwei Tagen plagte.

Den 14. Herbstmonat.

Dem Eigenthümer des Schiffes, einem reichen Manne, machte es Vergnügen, den Giusto in dem Hafen zu sehen, und so konnten wir einmal wegen dieses fatalen Vergnügens nicht weg. Doch heute war es ihm selbst daran gelegen, daß die Abreise nicht länger verzögert werde. Indessen hatten unglücklicher Weise der Herr Marco und der Himmel ungleiche Launen. Man wollte die Brigg aus dem engen Hafen herausbugsiren; allein der Wind blies so widerlich, daß man den Versuch aufgeben mußte.

Mittlerweile umgab uns Gesellschaft. Der Vater des Kapitäns nebst seiner Gattin und einer hübschen Anzahl Kinder waren am Borde — im Abschiedsgeleite und auf dem Wege zum Landgute. Mich freute es, dießmal die Familie in alltäglichem Putze zu sehen. Der Podestà, ein ziemlich betagter Mann, mit kahlem Kopfe, von fettem Leibe, trug eine hinten breit abgeschnittene Jacke, an der hie und da die Naht von einander gähnte; die schwarze Weste war mit hellbraunem Tabake übersäet; die Schuhe roth, ordentlich schuppig, ein langes Register von Lobsprüchen auf den Schuhflicker. Der gute Mann war stets aufgeräumt; die alltäglichste Frage pflegte er zu deklamiren; er plünderte gerne Stellen aus französischen Schriften, besonders aus Rousseau, welcher so unbarmherzig die Geißel über die Aerzte schwang. Der französischen Sprache keineswegs fremde, überwarf er sich leicht in der Aussprache; z. B. but statt bü (but). Sogar mit lateinischen Brocken sättigte er zuweilen das Gespräche. Auf dem geschichtlichen Felde spielte er am liebsten und beßten. Auf echt italienisch erzählte er, daß Lossin, die Absorus der Alten, früher bevölkert worden sei, als Rom. Die Italiener führen den Adel auf ihre Urväter zurück, wie die wirklichen Adelichen auf den Wipfel ihres hohen Stammbaumes hinauf. So lange die heutigen Italiener nicht mehr leisten, erscheint ihr Adel possirlich genug. Madame, eine Frau von Geist und sehr eingezogenem, stillem Karakter, übernahm die Rolle als Kranke. Während des Mittagmahles setzten ihr die Bewegungen des Schiffes so zu, daß ich nicht eilig genug mein Felleisen öffnen, und ein Fläschchen herausziehen konnte. Die verheirathete Tochter, eine fette, große Gestalt, mit der Adlernase, mit Haaren, deren Farbe am wenigsten gefällt, von Ansehen überaus gutmüthig, in der Rede äußerst nachläßig, schien das größte Wohlgefallen am Lachen zu finden, auf daß sie ihre blendend weißen Zähne weisen könne. Es fiel mir auf, daß die Kinder ihren Vater Signore und ihre Mutter Signora titulirten. Uebrigens will der Titel mit größerem Recht einen Platz, wenn man Jemandem Herr sagt, der mehr oder weniger über Einen herrscht, als einem Andern, dessen Herrschaft man sich gelindestens verbitten würde.

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