Raya Mann - Serenus II

Здесь есть возможность читать онлайн «Raya Mann - Serenus II» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Serenus II: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Serenus II»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Weshalb gibt ein Mann in den Dreißigern die Suche nach der Liebe auf? In welche Sackgasse führt ihn seine Sexualität? Wie viel von der weiblichen Seele bleibt dabei noch übrig? Teil Eins endete damit, dass Serenus eine langjährige Liebe verliert. Teil Zwei beginnt mit seiner gescheiterten Ehe, dem Tod der Mutter und dem Verrat, den seine neue Gefährtin und sein bester Freund zusammen begehen. Bei der jungen Prostituierten namens Alba hätte es für Serenus vielleicht eine Chance gegeben. Stattdessen verfolgt er ein Kind mit seiner Gier nach sexueller Lust. Später fixiert er sich ganz auf seine schöne Nachbarin. Allerdings wird diese nie erfahren, dass sie monatelang aus dem Haus gegenüber observiert wird. Als Serenus schon in die mittleren Jahre kommt, kehrt Alba, inzwischen geschiedene alleinerziehende Mutter, zurück. Bekommt er eine zweite Chance? Auch bei diesem Buch von Raya Mann besorgte Nina Eisen das Lektorat.

Serenus II — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Serenus II», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

„Der Arzt gab mir zu verstehen“, sagte nun der Vater, „dass manche Krebspatienten sich ihren Angehörigen zuliebe der Behandlung unterziehen.“

Eine halbe Minute lang fiel kein Wort. „Du hast noch kaum etwas gesprochen“, sagte der Vater.

„Ich will sie weder krank noch tot. Vielleicht ist die Mutter ja in ein paar Wochen wieder ganz gesund. Ich werde um zehn Uhr bei euch sein. Kann ich noch kurz mit ihr sprechen?“

„Sie hat ein Schlafmittel genommen. Ich würde sie nicht wach kriegen. Ich werde auch gleich eines nehmen.“

„Dann schlaft gut. Wir sehen uns ja morgen.“ Serenus legte auf.

Was sollte er jetzt tun? Mit wem konnte er sprechen? Der Bruder war sicher schon im Auto unterwegs. Seine Ehefrau fiel ihm ein. Wenn er ratlos gewesen war, hatte sie stets die Ruhe bewahrt und immer die richtigen Worte gefunden.

„Im Augenblick kannst du gar nichts tun“, hätte sie gesagt, „heute Abend nicht, und auch morgen wirst du nicht viel unternehmen können. Du weißt nicht, was auf dich zukommt. Aber du wirst tun, was du tun musst, Schritt für Schritt.“

Aber sie würde er zuletzt anrufen, egal, was passierte. Er wusste nicht, wie sie reagieren würde, wenn er sich schon zwei Wochen nach ihrem Auszug bei ihr meldete. Womöglich würde er sich hinterher noch schlechter fühlen.

Um fünf Uhr früh war Serenus wach, er hätte jedoch gerne weitergeschlafen. Die Müdigkeit bereitete ihm körperliche Schmerzen. Wenn er wenigstens klar denken könnte. Er hatte so viele Dinge zu erledigen und brauchte einen Plan, was er anpacken musste und in welcher Reihenfolge.

Sein dringendstes Problem war die Arbeit im städtischen Krankenhaus. Er war jetzt seit über vier Jahren Leiter der Administration und steckte in einer beruflichen Sackgasse. Als Erstes musste er die Suche nach einer neuen Stelle in Angriff nehmen. Am Montag wollte er um ein Zwischenzeugnis bitten und bis zum Monatsende die Kündigung einreichen.

Auf die Behandlung der Mutter hatte er keinen Einfluss. Die Ärzte würden den Ablauf bestimmen. Sie würden die Mutter sehr schnell operieren, dann ein paar Wochen warten, die erste Chemotherapie durchführen, wieder ein paar Wochen warten, die zweite Chemotherapie durchführen und so weiter.

Während der nächsten Monate würde er mit Bewerbungen und Krankenbesuchen ausgelastet sein. Folglich musste die Scheidung warten, bis er eine neue Stelle hatte und die Mutter über den Berg war. Auch die Suche nach einer anderen Wohnung konnte er vorläufig vergessen. Es würde womöglich ein halbes Jahr vergehen, bis er sich mit seiner Scheidung und mit der neuen Wohnung befassen konnte. Die Aussicht so lange hier bleiben zu müssen, wo er mit seiner Ehefrau gelebt hatte, deprimierte ihn.

Das Zwielicht des anbrechenden Tages tauchte das Zimmer in graues Halbdunkel. Serenus lag auf dem Rücken, betrachtete die Silhouette seiner Hand und schloss sie zur Faust.

Er hob den Daumen: „Ich muss eine neue Arbeit suchen.“

Er streckte den Zeigefinger: „Mutters Krankheit.“

Er öffnete den Mittelfinger: „Die Scheidung anpacken.“

Er bewegte den Ringfinger: „Umziehen. Hier bleibe ich nicht. Ich brauche eine andere Wohnung und eine neue Einrichtung.“

Aber was blieb ihm dann, wenn er all das hinter sich gebracht hatte, zu tun übrig? Eine neue Partnerin suchen?

Er fixierte den kleinen Finger und sagte: „Liebe.“

Er begann nochmal von vorne, ging seine Finger durch und prägte sich seine fünf Vorhaben in dieser Reihenfolge ein: „Arbeit, Mutter, Scheidung, Einrichtung, Liebe.“ Immer wieder betete er die kleine Litanei aus den fünf Wörtern herunter. Am Ende sagte er nur noch die Anfangsbuchstaben auf. Er zählte seine Finger und buchstabierte: „A, M, S, E, L.“

Plötzlich gewahrte er den Lärm, der in sein Zimmer drang. Vom Baum, der vor dem offenen Fenster stand, schmetterte eine Amsel ihre Strophen. Erst jetzt erkannte Serenus in den fünf Lettern den Namen des Vogels. Jeden Morgen und jeden Abend würde ihn die Amsel an seine Agenda erinnern.

Serenus nahm zwei Schmerztabletten und zwei Multivitamindragees. Er duschte und rasierte sich, aß ein Stück Brot und eine halbe Tafel Schokolade, dazu trank er vier Tassen Kaffee. Er setzte sich an sein Notebook, schrieb seinen Lebenslauf neu und sah seine Bewerbungsunterlagen durch. Bei Amazon bestellte er zwei Bücher, eines über Stellensuche im Internet und eines über das Vorstellungsgespräch. Er besorgte sich drei Tageszeitungen und schnitt alle Stellenanzeigen aus, die ihn beeindruckten. Er studierte die Anforderungsprofile und stellte eine Liste mit seinen 10 Trümpfen auf:

Zwei Universitätsabschlüsse

Betriebswirtschaftliche Praxis

Führungserfahrung

Informatikkenntnisse

Fremdsprachen

Das beste Alter

Ungebunden

Nachgewiesene Firmentreue

Ungekündigte Stellung

Gute Referenzen

Alles zusammen, die Tabletten, der Kaffee, die Schokolade, seine Initiative und vor allem seine eigenen Top Ten, hatten sein Befinden verbessert. Aber als er den Motor seines Autos startete und losfuhr, fielen ihm die Mutter und das bevorstehende Familientreffen wieder ein, und er wünschte sich, er wäre ausgeruht. Da er früh dran war, beschloss er, nur das erste Stück auf der Autobahn und den Rest auf der Landstraße zu fahren. Er gönnte sich sogar einen Umweg durch die Hügel.

Er überquerte eine Anhöhe und fuhr auf der anderen Seite ins Tal hinunter, als er unerwartet ein riesiges Feld mit blühenden Gladiolen erblickte. Blumen zum Selberschneiden. Jetzt fiel ihm ein, dass er mit leeren Händen zur kranken Mutter unterwegs war. Er ließ den Wagen auf dem Schotterweg ausrollen und holte sein Schweizer Taschenmesser aus dem Handschuhfach. Er betrat das Feld und schritt durch die Blumen, die in allen möglichen Farben leuchteten. Die Masse der üppigen Blüten kam ihm wie ein Wunder vor. Er schnitt einen ganzen Arm voll ab, ohne auf die Farben zu achten. An der Zufahrt stand der „Opferstock“, in dessen Schlitz er einen Geldschein steckte. Der mächtige Strauß, den er der Mutter mitbringen würde, erfüllte ihn mit Stolz.

Serenus fand den Besuch bei den Eltern seltsam. Beide, der Vater und die Mutter, waren ungewohnt lebhaft, so als ob sie die Eingriffe und Behandlungen als ein Abenteuer betrachteten. Er befürchtete, dass noch Sätze fallen würden wie „Das muss man einfach einmal selber erlebt haben“, „Man wird ja schließlich nicht jeden Tag bestrahlt“ oder „Die Nähe zum Tod bringt einen auch dem Leben näher“.

Die fünfundsiebzigjährige Mutter hatte eine gute Hautfarbe, leuchtende Augen und sah eben aus wie eine Seniorin, der man noch immer ansieht, wie attraktiv sie einmal gewesen war. Immer wieder musterte sie voller Zärtlichkeit ihre beiden Söhne, so als ob sie demnächst zweifache Großmutter werden würde. Der Vater, zehn Jahre älter als die Mutter, hielt sich aufrecht wie ein Sportler auf dem Siegerpodest und redete fast unentwegt. Er hatte sich in den letzten Tagen bereits ein enzyklopädisches Wissen über follikuläre Lymphome angeeignet und sprach von Immunglobulinen und Glukokortikoiden.

Konkret war folgendes geplant: Zuerst würde man an der Universitätsklinik die Knoten entfernen. Sobald sich die Mutter vom Eingriff erholt hatte, würden die beiden nach New York reisen und dort eine Woche Urlaub machen. Anschließend würde die Mutter in einer privaten Klinik an der Ostküste untergebracht und einer kombinierten Chemotherapie unterzogen. Auf dem Heimweg versuchte Serenus sich zu erinnern, ob die Klinik in Massachusetts oder in New Jersey lag, aber es fiel ihm nicht mehr ein. Er würde auf jeden Fall für eine oder zwei Wochen hinfliegen. Einen indian summer in den USA wollte er sich nicht entgehen lassen. Er bewunderte die beiden dafür, dass sie aus dieser morbiden Angelegenheit etwas Besonderes machten. Gleichzeitig erleichterte es ihn, die Mutter in den USA zu wissen, da ihn das von der Pflicht zu täglichen Besuchen befreite. Allerdings hatte sie noch nie in einem Flugzeug gesessen. Dass sie nun diese Reise machte, erschien ihm als ein böses Omen, so als ob sie die letzte Gelegenheit ausnützen müsse.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Serenus II»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Serenus II» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Serenus II»

Обсуждение, отзывы о книге «Serenus II» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x