Anja Kuemski - Summer of 86

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Summer of 86: краткое содержание, описание и аннотация

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Kattenstroth und Schücking sehen sich mit einer Ghulkolonie unterhalb der Stadt konfrontiert. Um der Lage Herr zu werden, suchen sie nach Verbündeten. Dabei stellen sie überraschend fest, dass sie sich an einem ereignisreichen Wochenende im Juli 1986 bereits einmal begegnet sind. Mit den Erinnerungen kommen neue Probleme, denen sie nicht länger aus dem Weg gehen können.

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Johannes hatte nie einen einzigen Gedanken daran verschwendet, das nicht zu tun. Weder er selbst noch irgendjemand sonst hatte je angezweifelt, dass er die lange Familientradition fortsetzen würde. Wer sonst hätte es auch tun sollen? Aber nun hatte er eine Schwester bekommen. Sehr überraschend für die ganze Familie war Alma Kattenstroth mit 40 noch einmal Mutter geworden. Das hatte den Haushalt ziemlich auf den Kopf gestellt und Johannes hatte deutlich mehr Pflichten übernehmen müssen, als zuvor abgesprochen. Klein Kerstin war ein lautes Kind, daher war er nicht böse, wenn diese Pflichten ihn aus dem Haus führten. Aber Johannes war sechzehn. Und da hatte man nun mal andere Interessen, als unbezahlter Handlanger für einen Bestatter zu sein, erst recht, wenn es sich um den eigenen Vater handelte.

Johannes radelte zuerst zum Sennefriedhof, um sich diesen dämlichen Kranz mit Schreibfehler auf der Schleife anzuschauen. Er malte sich aus, wie der teure Verblichene aus dem Grab stieg und vehement protestierte, dass das ja gar nicht sein korrekter Name sei und er von Rechts wegen also noch leben müsste. Solche schrägen Ideen würde er sich in Zukunft wohl besser verkneifen.

Die Wahrheit war, dass Johannes sich noch nicht bereit dafür fühlte, ab sofort Bestatter zu werden. Er hatte seit ein paar Tagen ernsthaft erwogen, doch noch auf das Gymnasium zu wechseln und Abitur zu machen, einfach, um Zeit zu schinden. Das Erwachsenwerden kam auf einmal sehr plötzlich. Dabei hatte er sich doch noch gar nicht richtig ausgetobt. Offenbar gingen seine Eltern davon aus, dass er in den nächsten Wochen von einem kiffenden Teenager zu einem seriösen Bestatter mutierte. Johannes sah das nicht so.

Er parkte sein Fahrrad am Eingang des Friedhofs und schloss es ab. Eilig bewegte er sich durch die Reihen der Gräber bis zu einer frisch ausgehobenen Grabstätte, um die herum bereits zahlreiche Kränze ausgelegt waren. Er ging einen nach dem anderen durch und las die kurzen Grußworte auf den Schleifen. Kein einziger Schreibfehler. Was auch immer seine Mutter da zu sehen geglaubt hatte, hier war kein Fehler zu entdecken. Na toll. Den Weg hätte er sich sparen können.

Ein lautes Rascheln und Fiepen ließ ihn herumfahren. Auf jedem Friedhof gab es eine Menge Getier, aber er konnte sich einfach nicht daran gewöhnen, seinen zukünftigen Arbeitsplatz mit Ratten teilen zu müssen.

Wieder raschelte es. Das Fiepen ging in ein leises Wimmern oder Jaulen über. Definitiv keine Ratte. Zögernd machte Johannes ein paar Schritte in die Richtung, aus der er die Geräusche vernommen hatte, und blickte sich nach allen Seiten um. Aber es war niemand zu sehen außer ihm und einem Jungen im dunklen Anzug, der ungefähr in seinem Alter war und vollkommen unbeweglich vor einem Grab ganz in der Nähe stand.

Da, schon wieder das Rascheln. Johannes schaute schnell zu dem Jungen hin, aber der hatte sich nicht bewegt. Aus dem Augenwinkel sah er einen Schatten zwischen den Büschen verschwinden, die um eines der großen Familiengräber gepflanzt waren. Johannes umrundete den Grabstein. Vor kurzem hatte offenbar jemand frische Blumen abgelegt, die nun zertrampelt waren. In der aufgewühlten Erde konnte Johannes Abdrücke von Tierpfoten erkennen. Er vermutete, ein Hund habe das angerichtet, was immerhin zum Jaulen und Fiepen passte. Obwohl die Abdrücke eher wie Hufe und nicht wie Pfoten aussahen. Ziegen? Wohl kaum.

Er warf einen letzten Blick zu dem anderen Jungen hinüber und stellte fest, dass dieser ihn anstarrte. Allerdings war sich Johannes nicht sicher, ob auf dem Gesicht des Jungen eher Ablehnung oder Sorge zu erkennen war. Merkwürdig. Sollte er ihn ansprechen? Aber dann fiel ihm wieder ein, dass er noch den Anzug abholen musste und anschließend verabredet war. Immerhin waren doch Ferien! Er würde möglichst viel Zeit mit Mareike verbringen. Die Aussicht, sechs Wochen lang mit seiner Freundin Freizeitaktivitäten unternehmen zu können, ließ ihn breit grinsen. Das würden großartige Ferien werden. Er zwinkerte dem anderen Jungen fröhlich zu und machte sich auf dem Weg zu seinem Fahrrad.

*

»Wie war der letzte Schultag?«

Annette Schücking blickte ihren Bruder skeptisch an, als er seine Ledermappe sorgfältig auf dem Küchenstuhl abstellte und sich dann daran machte, Kaffee zu kochen.

»Wie immer. Musst du nicht arbeiten?«

»Oh, was für eine nette Begrüßung. Es ist doch immer wieder schön zu sehen, wie sehr man vom eigenen Bruder geschätzt wird.«

Clemens stellte die Dose mit dem Kaffeepulver unnötig geräuschvoll auf der Anrichte ab und drehte sich zu seiner Schwester um.

»Führt dieses Geschwafel noch zu irgendetwas? Willst du etwas von mir?«

»Warst du auf dem Friedhof?«

»Wieso fragst du?«

Annette seufzte, wie es nur ältere Schwestern konnten, bevor sie ihren jüngeren Brüdern einen Vortrag hielten, um den diese nicht gebeten hatten.

»Schau, Clemens, ich verstehe ja, dass du um Mama trauerst. Aber du musst dich wirklich nicht verpflichtet fühlen, jeden Tag an ihr Grab zu gehen. Sie würde es dir nicht verübeln, wenn du nicht jeden Tag kommst.«

»Woher weißt du das? Plaudert ihr manchmal nett miteinander?«

»Sei nicht albern, Clemens. Ich will dir doch nur helfen.«

Er hätte ihr gern an den Kopf geworfen, dass er ihre Hilfe weder brauchte noch wollte. Aber das stimmte nicht. Sie war sein Vormund. Wenn es seiner Schwester mit ihm zu bunt wurde, dann konnte sie dafür sorgen, dass er in ein Heim kam. Das musste er unter allen Umständen verhindern. Also gab er sich zerknirscht und ließ die Schultern hängen.

»Ich weiß. Aber ich habe das Gefühl, ich vergesse sie viel zu schnell.«

»Zwei Jahre sind eine lange Zeit. Das ist normal. Du bist erst sechzehn. Mama würde wollen, dass du nach vorn schaust und dein eigenes Leben lebst.«

»Ja, wahrscheinlich hast du recht«, sagte er halbherzig. Ihr zuzustimmen war erfahrungsgemäß der schnellste Weg, sie loszuwerden.

Er goss sich eine Tasse Kaffee ein, räumte alle Utensilien wieder weg und putzte über die Anrichte. Er brauchte sich nicht einmal umzudrehen, um zu wissen, dass Annette ihn kopfschüttelnd beobachtete. Was konnte er dafür, dass andere Jungs in seinem Alter schlampig und unordentlich waren? Er bevorzugte es, alles beim nächsten Mal wieder so vorzufinden, wie es sein sollte.

Mit seinem Kaffee in der Hand wollte er die Küche verlassen, aber Annette war noch nicht fertig.

»Du willst doch nicht die ganzen Sommerferien in deinem Zimmer verbringen, oder?«

»Hatte ich nicht gerade eben erwähnt, dass ich nach der Schule auf dem Friedhof war?«

»Ich meinte, außer dem Friedhof. Was machen denn die anderen Jungs aus deiner Klasse so in den Ferien?«

»Woher soll ich das wissen?«

»Habt ihr euch nicht darüber unterhalten?«

Dieses Mal war es an Clemens, schicksalsergeben zu seufzen.

»Annette, wie oft muss ich es dir noch sagen? Ich gehöre nicht gerade zum erlauchten Kreis meines Jahrgangs. Niemand erzählt mir, was er oder sie im Urlaub macht. Und um ehrlich zu sein, bin ich echt froh darüber, denn es interessiert mich nicht die Bohne.«

»Ach komm, es wird doch wohl irgendjemanden in deinem Jahrgang geben, mit dem du redest.«

Clemens zuckte mit den Schultern. Es störte ihn nur äußerst selten, als verschrobener Außenseiter zu gelten. Meistens hatte er mit den Interessen seiner Mitschüler ohnehin nichts gemeinsam. Und sie waren allesamt viel zu neugierig. Es reichte schon, wenn Annette ihn ständig löcherte, das musste er nicht auch noch in der Schule haben.

»Was ist denn mit dem netten Jungen von den Füchtenschnieders? Mit dem hast du dich doch immer ganz gut verstanden, oder nicht?«

Clemens starrte seine Schwester fassungslos an. Wie konnte sie so zielsicher bloß jedes Fettnäpfchen finden?

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