Anja Kuemski - Summer of 86
Здесь есть возможность читать онлайн «Anja Kuemski - Summer of 86» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.
- Название:Summer of 86
- Автор:
- Жанр:
- Год:неизвестен
- ISBN:нет данных
- Рейтинг книги:4 / 5. Голосов: 1
-
Избранное:Добавить в избранное
- Отзывы:
-
Ваша оценка:
- 80
- 1
- 2
- 3
- 4
- 5
Summer of 86: краткое содержание, описание и аннотация
Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Summer of 86»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.
Summer of 86 — читать онлайн ознакомительный отрывок
Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Summer of 86», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.
Интервал:
Закладка:
»Falls es Ihrem Gedächtnis auf die Sprünge hilft: Es war drei Monate nach Tschernobyl. In der Folge gab es ein Konzert gegen Atomkraft in der Nähe von Wackersdorf, gleich am ersten Wochenende der Ferien.«
»Wackersdorf …, Wackersdorf …, ach ja, richtig, da war was. Meine Freundin ist hingefahren.« Ihr Name wollte ihm gerade einfach nicht einfallen. »Und ich … hm, ich habe mit den Jungs einen draufgemacht.«
»Ah, tja dann.«
Schücking schaute wieder Richtung Fernseher, schaltete ihn aber nicht ein. Er wirkte enttäuscht.
»Falsche Erinnerung?«
»Es kam mir so real vor.«
»Sie denken wirklich, wir sind uns schon mal begegnet?«
»Je länger ich drüber nachdenke, desto realer wirken die Bilder. Aber ich muss mich wohl täuschen.«
Kattenstroth empfand Mitleid mit ihm. Er litt ohnehin schon unter Wahnvorstellungen und erheblichen Gedächtnislücken. Wenn jetzt auch noch falsche Erinnerungen hinzu kamen, machte es die Sache nur noch komplizierter.
»Nee, kann ja sein«, sagte er mit deutlich übertriebenem Optimismus, was ihm einen tadelnden Blick von Schücking einbrachte.
»Es wäre schon ein arger Zufall.«
»Aber ist auch nicht auszuschließen. Wir sind gleich alt und haben auch damals schon beide hier in der Ecke gewohnt. Warum also nicht?«
»Aber wenn Sie sich doch nicht erinnern? Meinen Erinnerungen ist ja offenbar nicht zu trauen.«
»Man erinnert sich nicht an Leute, denen man vor dreißig Jahren mal flüchtig über den Weg gelaufen ist.«
Er versuchte sich Schücking vorzustellen, wie er als Teenager ausgesehen haben könnte. Wieder war da der ernste Junge im Gothic-Look, der so real wirkte.
»Haben Sie ein Foto von sich aus der Zeit?«
»Nein.«
Es war Kattenstroth schon aufgefallen, dass es im ganzen Haus keine Familienfotos gab. Inzwischen wusste er auch, warum. Die Schückings waren weit davon entfernt gewesen, eine normale Familie zu sein. Aber es hätte ihm jetzt immerhin weiterhelfen können. Er selber besaß auch keine Fotos von sich, da alles beim Brand in seinem Beerdigungsinstitut vernichtet worden war. Vielleicht sollte er seine Mutter mal fragen. Bestimmt hatte die ein paar Erinnerungsfotos von damals.
»Erzählen Sie mir noch ein paar Einzelheiten aus Ihrer Erinnerung, vielleicht fällt mir dann noch mehr ein. Ich verspreche auch, ich mache keine blöden Bemerkungen, dass es peinlich werden könnte.«
Schücking druckste noch ein wenig herum, dann schaute er ihn entschlossen an.
»Ich war das erste und einzige Mal im PC69 an jenem Wochenende im Juli 1986. Und ich glaube, Sie waren auch da.«
»Ich war nicht oft im PC69 .«
Als er Schückings enttäuschtes Gesicht sah, war er schon drauf und dran, sich etwas auszudenken. Aber Lügen halfen ihnen niemals weiter.
Dann fiel ihm etwas ein.
»Wir könnten gucken, was für Filme in den Kinos liefen oder welche Musik damals in den Charts war. Das hilft einem doch immer auf die Sprünge.«
Schücking strahlte ihn an und stand sofort auf. Er ging zum Sekretär und holte den Laptop.
»Im Kino liefen: Männer , Momo und Tod eines Handlungsreisenden .« Schücking stutzte kurz und starrte auf den Laptop, dann räusperte er sich und suchte weiter. » In den Charts standen Songs wie A Question Of Lust von Depeche Mode, Lessons In Love von Level 42, Venus von Bananarama. Hier ist ein Link, wollen Sie sich die Sachen anhören?«
»Unbedingt.« Kattenstroth lehnte sich zurück, schloss die Augen und hörte eine Weile zu. Die alten Sachen transportierten ihn sofort zurück in seine Teenagerjahre. Die meisten Songs erkannte er schon nach wenigen Tönen, aber die Interpreten wollten ihm oft nicht einfallen. Er öffnete ein Auge und warf einen Blick auf Schücking, der amüsiert die Kommentare zu den Videos las.
»Kommt Ihnen das auch alles bekannt vor?«
»Ich habe etwas zurückgezogen gelebt, nicht in einer fernen Galaxie, mein lieber Kattenstroth.«
»Von wem war das noch mal?«, fragte er, als der nächste Song anfing. Klassischer Synthie-Pop. Er erwartete geradezu, den Nicht-Gesang von Dieter Bohlen zu hören. Stattdessen setzte eine dünne weibliche Stimme ein. “Hätte ich eher Modern Talking zugeschrieben”, murmelte er.
»Das ist nicht ganz verkehrt. Das wurde von Herrn Bohlen produziert. Der Name der Sängerin lautet CC Catch«, murmelte er und runzelte die Stirn. Kattenstroth hatte ebenfalls das Gefühl, da wäre eine Erinnerung mit verbunden.
»Warten Sie. CC Catch?«
Irritiert schaute Schücking ihn an.
»Dass ausgerechnet diese Musik Sie triggert, wundert mich jetzt aber doch ziemlich.«
»Tut sie nicht. Nur der Name. Da war was. CC …, Sissi.«
»Die österreichische Kaiserin?«
»Nein. Da war dieser Junge …« Kattenstroth starrte Schücking mit weit aufgerissenen Augen an. »Jesus, Maria und Josef! Sie sind Sissi!«
2. A Kind of Magic
Juli 1986
»Henner, kannst du mal eben noch den Anzug von Familie Böckmann abholen? Ich will gleich anfangen, den Großvater herzurichten.«
Alma Kattenstroth wartete gar nicht erst, bis Johannes mit beiden Füßen im Geschäft stand, da hagelte es schon Aufträge.
»Mama, kann ich bitte erst mal was essen?«
»Ja ja. Aber wenn du den Anzug abgeholt hast, kannst du dann auch gleich zum Friedhof fahren, zum Grab von Brindöpke? Ich glaube, dem Floristen ist ein Fehler bei einem der Kränze unterlaufen. Guck mal, was auf der Schleife steht. Ich glaube, die haben Brindöpke mit zwei p geschrieben. Da ist heute Nachmittag die Trauerfeier, das wäre doch zu peinlich.«
Johannes stöhnte auf und schlurfte mit hängenden Schultern durch den Ausstellungsraum mit den Särgen nach hinten in den Wohnbereich des Hauses Kattenstroth.
»Und so was nennt sich dann Sommerferien«, maulte er.
»Was hast du gesagt?«
Sein Vater kam mit hochgekrempelten Ärmeln aus dem Aufbahrungsraum und steckte sich eine Zigarette an.
»Bist du schon vom Friedhof zurück? Wo ist der Anzug für Opa Böckmann?«
Johannes richtete sich zu seiner vollen Größe auf und schaute seine Eltern vorwurfsvoll an.
»Heute fangen die Sommerferien an. Ich hatte soeben meinen letzten Schultag. Für immer. Wäre es möglich, dass ich davon auch was habe?«
Die Eltern tauschten einen erstaunten Blick.
»Aber natürlich, Junge. Wieso denn nicht? Du sollst doch nur eben …«, begann die Mutter.
»… den Anzug holen und zum Friedhof radeln. Genau. Und wenn ich damit fertig bin, fällt euch noch was Neues ein, was ich mal eben schnell erledigen könnte. Ich habe Ferien!«
»Mit anderen Worten, du willst die ganzen sechs Wochen auf der faulen Haut liegen und bis mittags pennen?«, fragte der Vater kopfschüttelnd.
»Ach, lass mal den Jungen, Alwin. Nach den Ferien fängt ja der Ernst des Lebens für ihn an. Obwohl ich es besser gefunden hätte, wenn er noch aufs Gymnasium gewechselt wäre. Mit dem Abitur kann man doch viel mehr anfangen.«
»Wozu braucht der Junge denn Abitur? Der wird ab sofort Bestatter und übernimmt mal den Laden.«
»Oh, Laden ist ein gutes Stichwort. Wenn du vom Friedhof kommst, könntest du da eben noch schnell in den Laden springen und …«, begann die Mutter, wurde dann aber von Säuglingsgeschrei unterbrochen. Seufzend legte sie die Kladde auf dem Tisch ab, in der sämtliche Termine vermerkt wurden, und begab sich hinauf ins Kinderzimmer.
Johannes dankte seiner kleinen Schwester im Geiste für das gute Timing und warf sich seinen Rucksack wieder über die Schulter. »Anzug und Friedhof. Danach habe ich Ferien.«
Er verschwand aus dem Haus, bevor dem Vater noch weitere Botengänge einfielen, die der Junge doch mal eben schnell erledigen konnte. Er hasste diese Formulierung. Alles war immer nur mal eben schnell zu erledigen. Dass in der Summe von ganz viel ‘nur mal eben schnell' gar nichts mehr mal eben und erst recht nicht schnell war, sahen sie natürlich nicht ein. Dann hieß es wieder, er sei einfach faul und würde sich noch umgucken, wenn er erst einmal erwachsen wäre und selber eines Tages das Bestattungsunternehmen führte.
Читать дальшеИнтервал:
Закладка:
Похожие книги на «Summer of 86»
Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Summer of 86» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.
Обсуждение, отзывы о книге «Summer of 86» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.