>> Das passiert, wenn ihr mich reizt. <<
Dave war der Einzige von uns, der nicht vom Entsetzen gepackt wie angewurzelt stehen geblieben war. Er sprang auf den Kuttenträger zu, zog im Sprung seine Waffe aus dem Halfter und schoss. Drei Mal feuerte er seine 45er ab. Die Kugeln klatschten nacheinander in das Wesen.
>> Du Monster, hier hast Du, was du verdienst. <<
Der Höllenmönch löste sich langsam auf. Er wurde immer blasser, fast durchsichtig, bis er auf einmal verschwand, nur sein teuflisches Lachen war lange aus den Mauern zu hören, bis es irgendwann verstummte.
Wir waren starr vor Angst. Wenn Dave nicht so schnell gehandelt hätte, nicht auszudenken, was mit uns passiert wäre. Was hätte das Wesen mit uns gemacht? Tom sprach als Erster, seine Stimme zitterte:
>> Was war denn das Schreckliches? Schaut euch die kleine Lisa an, es ist nichts mehr übrig, warum tut jemand so etwas. <<
Dave war komischerweise sehr gefasst.
>> Leute seid ruhig, was geschehen ist, ist geschehen. Wir müssen nach vorne schauen, meine Kugeln haben ihn nicht verletzt, kein Blut, nichts was auf eine Verletzung schließen lässt. Das mit Lisa geht mir sehr unter die Haut, glaubt mir, aber ich kann es nicht mehr rückgängig machen. Wir können sie hier nicht einmal begraben, geschweige denn mitnehmen. Hat einer von euch einen Vorschlag, oder eine Idee, wie es weitergehen soll, und was der ganze Spuk hier eigentlich zu bedeuten hat. <<
Wir redeten wild durcheinander, aber wir kamen zu keinem vernünftigen Ergebnis. Wir hatten keine Ahnung, warum wir hier waren, und warum wir alle die gleichen Amulette besaßen.
Roberto, der Priester grinste, er lag auf seinem Bett in seiner Kammer und schmiedete Pläne für die Nacht, er hatte Blut geleckt, und wollte mehr. In dem Orden der Retter des Himmels ahnte noch keiner, was einige Meter unter ihnen vorging. Die Priester gingen wie gewohnt ihrer Arbeit nach, die zwei ermordeten Brüder wurden noch nicht einmal vermisst. Roberto schlief ein, er fing an zu Träumen, in seinem Unterbewusstsein trat der Höllenmönch vor ihn und sprach.
>> Mein Gehilfe werde wach, du hast noch viel Arbeit vor dir. Ich will, das der ganze Orden zerstört wird, das jeder hier stirbt, grausam stirbt. Ich will, dass der Oberste Priester, der das heilige Kreuz trägt, tausend Tode erleidet, ja das musst Du tun. <<
>> Ja mein Gebieter ich tue, was Du verlangst. <<
Roberto wachte mit glühenden Augen auf, wie eine Marionette ging er los, er wollte das tun, was sein Gebieter ihm aufgetragen hatte, er musste töten.
Zielstrebig ging er Richtung Wäschekammer, in der auch nachts gearbeitet wurde. Die Gewänder der obersten Priester wurden in der Nacht gewaschen, damit am frühen Morgen frische Wäsche vorhanden war. Er grinste, als er die Wäscherei betrat.
>> Hey Roberto, was machst du denn um die Zeit hier, hast du dir in die Hosen gemacht? <<
Die drei Priester in der Wäscherei veräppelten Roberto gerne und taten dies immer und überall.
>> Nein, habe ich nicht, aber ihr werdet es gleich tun, denn ihr werdet nie mehr über mich spotten. <<
Die drei lachten.
>> Oh du armer Kerl, seit wann bist du so mutig? << Roberto kam näher, die Priester bauten sich vor ihm auf.
>> Halt, bis hier her und nicht weiter, es reicht. <<
Roberto stoppte nicht und schlug unvermittelt zu. Den Ersten traf er voll im Gesicht, Blut spritzte gegen die weiße Wäsche als seine kräftigen Fäuste den Kiefer und seine Nase brachen. Den Zweiten schleuderte er gegen den Waschtrog und dem Dritten griff er fest an den Hals und zog mit einem Ruck, dessen Kehlkopf heraus.
>> Ha, ha, ha, wer ist jetzt auf der Gewinner Seite, ihr jedenfalls nicht. <<
Der Dritte von den Priestern schaute Roberto mit weinenden Augen an, sprechen konnte der sterbende nicht mehr. Sein Adamsapfel, die Stimmbänder nichts war mehr vorhanden, nur das Blut pocherte aus der tief klaffenden Wunde am Hals, dann fiel er um. Der Erste der Priester rappelte sich schon wieder am Tisch auf, da griff ihn Roberto erneut an, mit einer großen Holzgabel, mit der die Wäsche in den Bottichen umgedreht wird. Er stach zu, der erste Stich traf seine Schulter, das Holz bohrte sich, wie ein Pflock, den ein Vampir in sein Herz getrieben bekam, in sein Fleisch. Beim heraus ziehen blieben einige Holzteile in der Wunde stecken und Verursachten dem Priester aus der Wäscherei höllische Schmerzen. Der zweite Stich traf tiefer, im unteren Bereich des Bauches trat die Gabel in sein Opfer ein. Die Holzzinken schnitten durch die einzelnen Bauchschichten und stießen durch Magen, Leber und Darm, Blut begann in Sturzbächen, in seine Bauchhöhle zu laufen. Eine Frage der Zeit, wann auch hier der tot eintreten würde. Er schrie, aber hier wo kochendes Wasser sprudelte, heiße Öfen und laute mechanische Holzventilatoren zischten, konnte keiner seine verzweifelten Schreie hören. Roberto setzte zum letzten Hieb an. Die Gabel durchbohrte sein Gesicht, die Wangenknochen zersplitterten, die Zunge wurde auseinandergerissen. Als eine der Zinken das linke Auge durchbohrte, sprang der Augapfel heraus und fiel zu Boden. Kurz darauf war der Priester endlich erlöst und starb. Roberto wandte sich dem zweiten Priester der Wäscherei zu, trat dabei auf den Augapfel, der unter seiner Fußsohle zerplatzte wie eine Weintraube. Der zweite Priester war immer noch bewusstlos, Roberto hob ihn auf und trug ihn, zu dem mit kochendem Wasser gefüllten Bottich. Er hob ihn hoch über seine Schultern, hielt eine Weile inne und warf ihn dann in das sprudelnde Wasser. Der Priester war sofort aus seiner Bewusstlosigkeit erwacht, seine Nerven Signalisierten ihm Schmerz, wahnsinnigen Schmerz. Das kochende Wasser ließ die Haut an seinem Körper wie Fetzen herunterhängen. Er wand sich wie ein Regenwurm, der auf dem Trockenen lag. Seine Haut war blutrot, die Augen quollen aus seinen Augenhöhlen. Dampf stieg aus seinem Mund, wie der Rauch einer Zigarette sah es aus. Dann sackte er zusammen und verschwand in dem kochenden Wasser, auch er war tot. Roberto war zufrieden. Diesmal räumte er seinen Dreck nicht weg, er wollte, dass die anderen die Drei finden, sie sollten Angst bekommen. Am nächsten Morgen war es soweit, der Oberste Priester wollte seine frische Kleidung anziehen, aber zu seinem Überraschen war sie nicht da, wie konnte das sein. Zornig rief er seine Untergebenen.
>> Tori, Luigi geht in die Wäscherei und holt mir meine sauberen Gewänder. <<
Die beiden verstanden. Den Obersten verärgerte man besser nicht, denn er war mit Fähigkeiten des Lichts ausgestattet, die man lieber nicht kennenlernen sollte. In der Wäscherei angekommen stockte ihnen der Atem. Blut überall war es verteilt und dazwischen lagen zwei verstümmelte Leichen, eine Dritte schwamm mit dem Kopf nach unten in dem abgekühlten Wäschebottich. Ihnen würde übel, sie mussten sich übergeben, dann schlugen sie Alarm. Der Höllenmönch sah diese Entwicklung gar nicht gerne, denn er wollte, dass der Oberste Priester, der die Kraft des Lichtes besaß, ebenfalls starb, zu viel Wachsamkeit konnte er hier nicht gebrauchen. Wo er oder seine Deiner auftauchten, konnte gar nicht genug Chaos sein, aber hier war abwarten angesagt, denn der Feind war auch allgegenwärtig und ebenfalls mächtig. Am nächsten Tag befahl er Roberto zu sich, mit grollen in der Stimme und tief rot leuchtenden Augen sprach er zu ihm.
>> Du Narr, ich habe dir befohlen zu töten, still und heimlich sollte es passieren, aber jetzt hast du alle geweckt. Gehe los, und töte noch heute Nacht den Obersten, es ist deine letzte Chance, vermassel es nicht, zu viel hängt davon ab. <<
Roberto nickte und schlich rückwärts davon, er durfte seinen Gebieter nicht noch mal enttäuschen. Er wusste, was mit ihm geschehen würde, wenn er noch einmal die Wut seines Herrn erzürnen sollte. Die Priester kamen von überall, um zu erfahren, was Schreckliches in der Wäscherei passiert war, auch der Oberste war da. Sofort bemerkte er die Anwesenheit, der dunklen Macht, er konnte die Spuren überall sehen. Seine Augen konnten alles wahrnehmen, er sah, wie sich alles noch einmal wie ein Film vor seinen Augen abspielte, er sah Roberto. Wie konnte das sein, hier in seinen Mauern, die doch so unantastbar schienen. Er schickte all seine Priester aus, um die gesamte Festung zu durchsuchen und den Priester Roberto zu finden. Der war jedoch schon längst in den Gemächern des Obersten und lauerte wie ein wilder Wolf auf sein Opfer, das er regelrecht zerreißen wollte, sein Herr sollte Stolz auf ihn sein. Es dauerte nicht lange, da kam der Oberste zurück. In seinen privaten Gemächern angekommen merkte er sofort, dass etwas nicht stimmte. Sein Kreuz, das mit der Magie des Lichtes gefüllt war, erwärmte sich, er hielt inne, er wusste, dass jemand da war, in diesem Augenblick griff Roberto an. Er sprang von hinten auf ihn zu und riss ihn zu Boden. Sie wälzten sich auf dem Fußboden wie zwei tollende Hunde, dann schlug Roberto zu. Mehrfach traf er den Obersten, der aber ziemlich unbeeindruckt von den Schlägen war und seinerseits zurückschlug. Eine ganze Weile verging, normale Menschen wären schon längst k.o. gewesen, da gelang es dem Obersten Priester, die Oberhand zu gewinnen. Er saß auf der Brust von Roberto, griff mit einer Hand unter sein Hemd und holte sein Kreuz hervor. Wie ein wahnsinniger fing Roberto an zu schreien. Er war dem Obersten schutzlos ausgeliefert. Das Licht des Himmels zeigte Wirkung gegen die Mächte der Finsternis. Der Oberste stand auf, Roberto wälzte sich am Boden, einige Brandblasen platzten auf seinem Gesicht wie überreife Pflaumen auf, dann wurde er ruhig und blieb stillliegen. Noch sollte der Dämon aber nicht in die Hölle zurück fahren erst, wenn er die Fragen beantwortet hatte, wie und woher er seine schwarze Macht bekommen hatte. Die anderen Priester waren da.
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