Oliver Bäuerle
"Die Mall"
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Inhaltsverzeichnis
Titel Oliver Bäuerle "Die Mall" Dieses ebook wurde erstellt bei
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40
Kapitel 41
Kapitel 42
Kapitel 43
Kapitel 44
Kapitel 45
Kapitel 46
Kapitel 47
Kapitel 48
Kapitel 49
Kapitel 50
Kapitel 51
Kapitel 52
Kapitel 53
Kapitel 54
Kapitel 55
Kapitel 56
Kapitel 57
Kapitel 58
Kapitel 59
Kapitel 60
Kapitel 61
Kapitel 62
Kapitel 63
Kapitel 64
Kapitel 65
Kapitel 66
Kapitel 67
Kapitel 68
Kapitel 69
Kapitel 70
Kapitel 71
Kapitel 72
Kapitel 73
Kapitel 74
Kapitel 75
Kapitel 76
Kapitel 77
Kapitel 78
Kapitel 79
Kapitel 80
Impressum neobooks
Die Sonne ging auf im Clallam Country, ca. 300 Meilen von Seattle entfernt. Die ersten Vögel begannen ihre Lieder zu zwitschern, als die ersten Sonnenstrahlen die Dächer der Häuser in einem zarten Gelb erhellten.
Steve und Clare lagen noch in ihrem Bett. Der Wecker auf dem Nachttisch zeigte 5.25 Uhr an, fünf Minuten später würde er klingeln. Die Teenager waren erst vor Kurzem zusammengezogen und gingen auf dieselbe Highschool im Ort. Steve war kein besonders guter Schüler, nur durch seine überragenden Fähigkeiten im Football konnte er seine Zensuren in den anderen Fächern in den Hintergrund stellen. Er war eben ein Naturtalent. Clare war das totale Gegenteil. Sie war fleißig, eine der besten Schülerin auf der gesamten Schule und Mitglied in der Cheerleader Gruppe des Football Teams. Die beiden hatten sich auf dem Spielfeld kennengelernt, als die jungen Mädchen ihre Tanzkünste vorführten. Sie hatten sich sofort ineinander verliebt und konnten seitdem nicht mehr voneinander lassen. Sie waren sehr glücklich, bis der Cheftrainer der Footballmannschaft von ihrer Beziehung erfuhr. Er hatte etwas gegen solche Verbindungen in seinem Team, sie störten den Sport. Steve wurde von der Schulleitung vor die Wahl gestellt der Mannschaft zu dienen oder die Schule zu verlassen. Er und Clare zögerten nicht lange und gingen von der Schule ab, um von nun an zusammenzuleben. 5.30 Uhr. Ein schrilles Klingeln erfüllte das kleine Schlafzimmer. Steve streckte seinen Arm aus und drückte mit den Fingerspitzen den Knopf des Weckers, der sofort verstummte. Er rieb sich die Augen und atmete tief durch, dann drehte er sich zu Clare und weckte sie zärtlich.
<< Guten Morgen mein Engel, aufwachen es ist genau 5.30 Uhr wir müssen Arbeiten. <<
Er gab ihr einen sinnlichen Kuss auf die Wange und stand auf. Clare hasste frühes Aufstehen, vor allem weil heute auch noch Sonnabend war. Sie hatten sich freiwillig gemeldet. Sie arbeiteten beide in der Mall, die am Stadtrand in den Bergen lag. Nach ihrem plötzlichen Abgang von der Schule mussten die Zwei schnell eine Arbeit finden, um eine Wohnung beziehen zu können. Mr. Sulivan war so freundlich sie ohne langes Fragen einzustellen. Steve hatte einen Job in der Tischlerei bekommen und Clare arbeitete in einen der zahlreichen Diner in dem großen Einkaufszentrum. Der Verdienst war nicht überragend, aber es reichte aus um über die Runden zu kommen. Die Mall hatte Mr. Sulivan vor einigen Jahren gebaut, sie stand hoch gelegen an den ersten Ausläufern der Bergkette, die die Rocky Mountains bildeten. Er hatte sie damals unter zweifelhaften Bedingungen errichtet. Er war nicht als direkter Nachfahre des verstorbenen Samuel Miller in das Testament des Grundstückes eingetragen. Er war Herb Gates einer der Vorarbeiter, der in der Möbelfabrik arbeitete und außerdem ein begnadeter Urkundenfälscher. Er änderte seinen Namen in Mr. Rob Sulivan. Keiner ahnte, dass er nicht der echte Erbe des Vermögens von Samuel Miller war, der eigentlich keine Nachkommen hatte. Das Grundstück wäre mit Sicherheit an die Gemeinde übertragen worden. Als Spezialist die Fälschungen aller Art betrafen und dem nötigen Kleingeld musste er nicht alle Baugenehmigungen einholen und konnte das Einkaufszentrum an dem Platz der alten Möbelfabrik bauen. Er hatte zwar einige Auflagen bekommen, aber natürlich nicht alle erfüllt. So diente der gesamte Kellerbereich der alten Fabrik, der hätte abgerissen werden müssen als Lagerraum und jetzige Tischlerei. Die zwei alten Fabrikschornsteine waren als Wahrzeichen erhalten geblieben und ragten mitten aus der Mall in den Himmel. Schon von Weitem waren sie zu erkennen. Die Behörden hatten sich über die Jahre so einiges gefallen lassen. Mr. Sulivan hatte alle Aufforderungen der Behörden ignoriert und sie lapidar abgetan, jetzt hatte die Stadt richterlich eine Inventur des gesamten Gebäudes angeordnet. Mr. Sulivan war überhaupt nicht erfreut darüber und ignorierte auch diese Anordnung. Als die Zwangsschließung des Gebäudes angekündigt wurde, willigte er schließlich ein. Er wollte so wenig Zeit wie nötig damit vergeuden und plante einen Samstag und den darauffolgenden Sonntag für die Arbeiten ein, 48 Stunden sollten ausreichen, um die Inventur durchzuführen. Dreißig Leute brauchte er seiner Schätzung nach, vierundzwanzig Mitarbeiter aus der Mall und sechs von seinen, sagen wir es mal so, nicht zimperlichen Bodyguards. Sie sollten schlampiges Arbeiten im Ansatz ersticken und Ordnung in die Sache bringen. Vor allem sollten sie aufpassen, dass keiner der Mitarbeiter seine eigenen Taschen füllte. Ja, seine Liste war fertig und keiner seiner Mitarbeiter der auf ihr Stand wagte es sich zu weigern an dem 48-Stunden-Marathon teilzunehmen. Steve und Clare waren zwei davon, sie trauten sich nicht nein zu sagen, da sie erst eine kurze Zeit für Mr. Sulivan in der Mall arbeiteten.
1950. Der Handel blühte, in Clallam Country. Samuel Miller wollte eine Möbelfabrik bauen, um die überdimensionale Anfrage nach Möbeln in den gesamten USA abzudecken. Es dauerte nicht lange, bis er die notwendigen Papiere zusammenhatte, um mit dem Bau beginnen zu können. Wie heute regierte auch damals Geld die Welt. Samuel Miller war skrupellos, seine Geschäftspraktiken zweifelhaft und er ging über Leichen. Ihm war es egal, wer für seinen Reichtum leiden musste, alles, was zählte, war sein eigener Vorteil. Er hatte mehrere große Fabriken aufgebaut, in denen die Menschen unter katastrophalen Bedingungen arbeiten mussten. So auch im Frühjahr 1950. Der erste Baum viel einer Säge zum Opfer und bald wurde der erste Spatenstich getätigt. Ein Jahr später stand die Fabrik mit ihren monströsen Schornsteinen auf der Anhöhe und wirkte drohend über der kleinen Stadt. Samuel Miller hatte erreicht was er sich vorgenommen hatte, es hatte ihn viel Mühe und noch mehr Geld gekostet. Obendrein musste er einige Menschen beseitigen lassen, sie waren seiner Meinung nach zu gierig geworden. Zwei Mitarbeiter der Baubehörde waren ebenfalls darunter.
Am Abend des 17.Juni.1950 besuchten sie Samuel Miller auf der Baustelle, wo gerade die Arbeiten für die Herstellung der Bodenplatte in vollem Gange waren.
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