Gerd Breitenbürger - Allgemeinbildung in der Akademischen Welt

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Die Aufgabe der Wissenschaften besteht darin, Fragen zu stellen und Antworten zu finden, die unser Wissen erweitern. Sie bedienen sich dabei je nach Fach spezieller Begriffe und Methoden, die man auch ihre Instrumente nennen kann. Manches dieser Instrumente kann aber jedoch in mehreren Fächern verwendet werden. So sprechen wir von einer kosmischen, einer biologischen, anthropologischen oder kulturellen «Evolution». Da möchte man wissen, was ist «Evolution» eigentlich und seinem Wesen nach. Kann man diesen Begriff problemlos, wie hier, von Unbelebtem auf Belebtes übertragen? Wenn ja, ist es vermutlich nicht abwegig, fundamentale Strukturen der Welt anzunehmen, die überhaupt dem Geist erlauben, von einer zusammenhängenden, von einer Welt zu sprechen.
Die naturwissenschaftlichen Hypothesen sind Vermutungen und auch erste, kurz gefasste Antworten auf unsere Fragen. Sie bewegen sich im Möglichkeitsraum, in dem sich die menschliche Phantasie frei bewegt, bis sie Halt in einer Theorie findet. Mit allen Theorien zusammen nähern wir uns einer einzigen Welt. Wir haben sie im Kopf und wir bewegen uns in ihr.

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Schließlich die cross-over-Falle Sie besteht darin, dass man in sie, vor allem in der mündlichen, bedeutungsvoll gemeinten Rede hineintappt. Sie sitzt im Bundestag und hat Botanik studiert. Als sie in ihrem sozial engagierten Statement die kalte Progression und die regressiven Steuern erwähnt, fühlt sie sich noch wohl. Bei ihren Bemerkungen zur antizyklischen Haushaltspolitik schwant ihr allerdings, dass andere es besser, professioneller beurteilen könnten.

Sie hat zu spät gemerkt, dass sie in das Räderwerk dieser Wissenschaft hineingerutscht ist, obwohl sie nur über die erforderliche Angemessenheit der Einkommen bei Biobauern, die Genmais nicht anbauen, ausführen wollte. Schlagartig nehmen die Parameter zu, die hier ein ausgeklügeltes Spiel zu spielen beanspruchen. Einen guten Politiker zeichnet aus, dass ihm in dieser Situation nicht mulmig zu Mute wird. Wie die meisten cross-over -Kandidaten recht unverfroren glauben, sie seien der Aufgabe gewachsen, sans facon , einfach so.

Eine kurze Erklärung von einem Kollegen in den Wandelhallen reicht nicht aus. Die Falle wird mit großen Schritten erreicht. Wenn dann noch "Prozente" mit "Prozentpunkten" verwechselt werden, wird der Kompetenzplafond schmerzhaft unterschritten und das offenkundig.

3.2.2 Tanten beim Tee und dasselbe Bildungsbuch

Während die Wissens- und Bildungsdaten sich unserem Aktualbewusstsein bei wachen Sinnen aufdrängen, sollten wir mit einer gewissen Achtsamkeit sehen, was wir wissen und behalten sollten als geistig-emotionaler Schatz ganz persönlicher Prägung. Wo ein gesellschaftlich verbindlicher Bildungskanon jedem sagt, wer Shakespeare ist und was er zwischen 1600 und 1601 getrieben hat, erzeugt er im Idealfall, dass in einer Gesprächsrunde alle vier Damen wissen, was 1600 war und nicht, was 1603 sich zutrug. Eine solche ideale Teerunde, deren Teilnehmer alle dasselbe Bildungsbuch gelesen haben, ist äußerst harmonisch. Je präziser das kanonische Drehbuch eingehalten wird von jedermann und je zuverlässiger, um so surrealer wird die Situation. Die Endstufe erreicht sie, wenn nur noch, wie bei den nummerierten Witzen, die Zahlen in den Raum geworfen werden müssen. Mit anderen Worten, ein Kanon hat leicht die Tendenz zum Sterilen, er blockiert die Freude an der persönlichen Interpretation. Bildung ist fruchtbar, erlaubt Nuancierung nach Geschmack, Situation und Laune. Eben auch schon bei der Wahl dessen, was man an sich herankommen lassen will.

Wer den Kanon als brauchbar empfand, die antike Rhetorik, verfolgte das Ziel, dem Redestil eines jeden angehenden Redners eine relativ einheitliche Form zu geben, weil unerwünschte Stilauswüchse oder Richtungen wie der Asianismus Konkurrenz machten, aber nicht dem akzeptierten oder gewollten Geschmack entsprachen. – Heute scheint es mehr zu bringen, nach eigenen Wünschen und Vorstellungen, ohne jeden Leistungsdruck, das "unnütze" Wissen zusammenzutragen, das auch den persönlichen Stil beeinflusst. Wenn die Dinge dieser Welt auch noch ihre Möglichkeiten, Kontingenzen, beinhalten, kann uns nichts daran hindern, ihnen "Narrative", wie die Germanisten solche inhaltlich variabel kreisenden Geschichten nennen, die einfach nur möglich sind, zu unterlegen. An dem Stil, wie wir sie gestalten, kann man das erkennen, was eine Person ausmacht. Wenn wir einen Film sehen, in dem die Unterhaltungskünstlerin Lady Gaga in jedem Bild in einer anderen phantastischen Kostümierung auftritt, so sind das unendliche Kontingenzen im surrealistischen Bereich. Kontingenzen können also auch Phantasie pur oder an die Realität gebunden sein. Goethes Bemerkung, der Tod sei „gewissermaßen eine Unmöglichkeit, die plötzlich zur Wirklichkeit wird“, thematisiert das bekannte Phänomen, dass der Mensch von Möglichkeiten weiß, die ihn betreffen, sie aber erfolgreich verdrängt. Nur so meint er zu klaren Entscheidungen zu kommen, ungestört, ohne Interferenzen ausfiltern zu müssen.

Aufmerksam schaut man, was man haben will, stellt Beziehungen her, erinnert sich hin und wieder. Wie soll jemand, der sein ewiges Leben hingeben würde für einen indonesischen Schrumpfkopf eines Kannibalen aus der Hand eines Kopfjägers und alles dazu weiß, sich einreden lassen, er sei ungebildet, weil er nicht den "Tigersprung nach Agadir" kennt. Beides ist fast gleich abwegig, aber was ist interessanter? Was ist da wohl interessanter, sogar abendfüllender. Eine geschlossene Gesellschaft findet nicht statt, in der Wissenslücken so blamabel sind, dass sie nicht ausgeglichen werden könnten. Wer einen einohrigen Maler nicht kennt, weiß vielleicht besser als andere, wieso der Begriff Neoliberalismus heute historisch falsch verwendet wird, sagte der Philosoph Feyerabend. Sogar die Chansonnière Juliette Greco hielt in einem im Fernsehen übertragenen Konzert in ihren älteren Jahren schon mal das Mikrofon in beiden Händen mit schmutzigen-schwarzen Rändern ihrer Fingernägel. Geht doch. Das "Il n'y a pas d'après" klingt umso authentischer mit dem Trauerrand verflossener Zeiten freier Studentenromantik, ist eine andere Möglichkeit als das bürgerliche gute Benehmen. Wir lassen Kontingenzen und das, was die Phantasie aus ihnen macht, sehr gerne gelten, weil sie, man kann sich fragen warum, das Faktische in interessanter Weise übersteigen.

3.2.3 Die Schicksalsfrage: Eintritt Ja oder Nein.

Der Akademiker hat einen akademischen Grad erworben oder ein akademisches Abschlussexamen abgelegt, also einen Doktortitel oder ein Staatsexamen. Aber auch wenn er noch Studierender an einer Universität oder Hochschule ist, wird er als Akademiker bezeichnet.

Jedes Buch, in gewisser Weise auch das Buch der Bücher selbst macht da keine Ausnahme, darf für sich in Anspruch nehmen, ein Hinweis auf das zu sein, was in ihm geschrieben steht, aber auch auf das, was es alles nicht enthält. Das Konkrete ist umgeben von dem, was ihm als möglich hinzuzudenken ist. Wer von der Bibel spricht oder in ihr liest, liest nicht im Totenbuch der alten Ägypter oder noch früher, im Gilgamesch-Epos. Aber sie gehören zum Kultur- und Sinnhorizont dieses besonderen Buches, das eine Semantik (Lehre von den Bedeutungen), besitzt. Mit dem ersten Schriftzeichen in Uruk ist der Bezug auf eine Situation geschaffen worden, die Konkretes und nicht Sichtbares, Geistiges umfasst. Diese frühe Entwicklung führt bis zum Akademiker, der mit seinem Wissen an der Theorie und an einem Wissenspool teilhat und konkret in seinem Beruf das Theoretische benutzt, um die Praxis zu gestalten. Das Konkrete funktioniert nur, weil es von einem Kranz der Möglichkeiten eingefasst ist. Nur Gott, so man will, und den Urknall müsste man wohl ausnehmen, sie sind ihre eigene und einzige Möglichkeit.

Was der Akademiker kann, tut der Intellektuelle schon lange. Er hat bei uns meist eine wissenschaftliche Ausbildung oder eine künstlerische, muss aber nicht Akademiker sein. Über seinen Beruf hinaus erhebt er seine Stimme, um zu stören, um Kritik öffentlich zu üben an Dingen, die eigentlich außerhalb seiner Kompetenz liegen. Deswegen leitet er seine Legitimation, so auftreten zu dürfen, nicht aus einer akademischen Ausbildung ab, sondern aus Werten der Gesellschaft, die grundsätzlich und allgemein anerkannt sind. Intellektuelle haben eine Chance, gehört zu werden, weil sie einen Namen haben und unbequeme Dinge sagen. Heinrich Böll, Günter Grass, Joseph Beuys verstanden sich als Intellektuelle, die politisch-moralisch oder auch ästhetisch etwas zu sagen hatten ("Der Fortschritt ist eine Schnecke", Günter Grass, "Jeder ist ein Künstler", Joseph Beuys), das sie als richtungsweisend für alle verstanden haben.

Beim Eintritt in die akademische Welt begleitet und leitet uns eine erste, durchaus zufällig zustande gekommene Meinung, die wir höchstwahrscheinlich im Laufe des Studiums ändern müssen. Egal, welches Fach man wählt, mit einer Fachausbildung ist immer auch die Möglichkeit verbunden, über ihre Grenzen hinweg seine Neugier ausleben zu können. Das muss nicht weiter kommentiert werden. Nachdenkenswert ist aber die früh erlittene Déformation professionelle , wenn der junge Spezialist für südafrikanische Schwanz-Schmetterlinge auch noch seine Wohnung mit Schmetterlingstapete tapeziert und nicht mehr weiß, was ein heimischer Kohlweisling ist. Kauzige Eigenarten werden früh angelegt, daher ihre Zähigkeit, entsprechend früh kann man ihnen aber auch entgegenwirken. Die Übertreibung dieser Art ist meist kein Thema für den, der ein Studium aufnimmt. Wohl aber besteht die Gefahr, sich das Lernen erleichtern zu wollen, indem man der Lernlust, die es ja gibt, frönt und zu tief in die Hintergründe eines Themas einsteigt. So interessant es auch ist, sich im Rahmen der Volkswirtschaftslehre vielleicht ein Semester lang mit der politisch-ökonomischen Konvergenztheorie zu befassen, die immer noch in ihren Aussagen aktuell ist, die Ökonomie der knappen Zeit begleitet die Lektüre eines jeden Buches.

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