Gerd Albers
Die Rache der Wölfe
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Inhaltsverzeichnis
Titel Gerd Albers Die Rache der Wölfe Dieses eBook wurde erstellt bei
Hinweis Hinweis Glenveagh Nationalpark: Coverkonzept: gerd albers Graphische Umsetzung des Covers: Das WerbehausLtd. 55606 Kirn daswerbehaus.de Der Autor: „Dia duit!“ (Hallo!) By the way, my ever blooming heather
Kapitel I Prolog
Kapitel II Wolfsrudel und Derivate
Kapitel II.1 Wolfsblut
Kapitel II.2 Kindheit
Kapitel II.3 Studium
Kapitel II.4 Jugend
Kapitel II.5 Wolfsprojekt
Kapitel II.6 Annäherung
Kapitel II.7 Trennung
Kapitel II.8 Glenveagh
Kapitel II.9 Wolfsfarm (1)
Kapitel II.10 Verbindung
Kapitel II.11 Wolfsfarm (2)
Kapitel II.12 Psychiatrie
Kapitel III Vergeltung
Kapitel III.1 Letterkenny
Kapitel III.2 Ermittlungen
Kapitel III.3 Doochary Festival
Kapitel III.4 Ardara Agricultural Show
Kapitel III.5 Fragen
Kapitel III.5.8 Anschuldigung
Kapitel III.6 Prozess
Kapitel III.6.4 Entscheidung
Kapitel III.7 Glenties Springfair
Kapitel III.8 Mary from Dungloe
Kapitel IV Antworten
Kapitel IV.1 Die Rache der Wölfe
Kapitel IV.2 Klarheit
Kapitel V Epilog
Impressum
Hinweis
Glenveagh Nationalpark:
Coverkonzept:
gerd albers
Graphische Umsetzung des Covers:
Das WerbehausLtd.
55606 Kirn
daswerbehaus.de
Der Autor: „Dia duit!“(Hallo!)
By the way,
my ever blooming heather
Kapitel I Prolog
Schon von weitem sah er das gelb-blau-weiße Absperrband mit der Aufschrift „Garda – Line“, das vom morgendlichen Sturm in weitem Bogen von den Befestigungspfosten weggeweht wurde und mit lautem Getöse, das sich anhörte wie das Geschnatter von hundert Gänsen während der Fütterung, vor sich hin flatterte.
Liam Hutton war Chief Inspector und Leiter der Garda Letterkenny, den aber alle Kollegen kurz und knapp „Chief Hutton“ oder nur „Chief“ nannten. Vor drei Jahren hatte er sich aus Tipperary nach hier oben in die nord-westlichste Grafschaft Irlands, dem County Donegal versetzen lassen, nachdem seine Frau Kathleen herausgefunden hatte, dass er seit einigen Monaten eine Beziehung zu seiner Kollegin Elaine Hynes unterhielt.
Doch sie hatten sich ausgesprochen und suchten hier oben einen Neuanfang. Liam und Kathleen Hutton hatten zwei Kinder im Alter von nunmehr zehn und dreizehn Jahren, die natürlich nicht begeistert waren vom Umzug in den hohen Norden. Schließlich ließen sie alle Freunde, ja ihr ganzes altes Leben zurück. Außerdem scheuten sie die Umstellung in einer neuen Schule mit all ihren Problemen und Eingewöhnungsschwierigkeiten. Aber schließlich erklärten ihnen die Eltern den Umzug mit den besseren beruflichen Aufstiegsmöglichkeiten ihres Vaters in Donegal. Die wahren Hintergründe für den Umzug in den Nordwesten Irlands hatten die Kinder gottlob nie mitbekommen.
Liam war neununddreißig Jahre alt, 1,85 Meter groß und schlank und hatte einen durchtrainierten Körper. Dreimal die Woche joggte er immer die gleiche zehn Meilen-Strecke am Lough Swilly entlang. Darüber hinaus ging er wöchentlich einmal ins Gym. Für ihn war es wichtig, als Polizeibeamter fit zu sein. Er hielt es nicht nur für einen entscheidenden Vorteil, physisch fitter als die Kerle zu sein, die er gelegentlich zu jagen hatte, die körperliche Fitness gab ihm auch das Gefühl einer psychischen Überlegenheit.
Die Ehe von Elaine Hynes hatte die Eskapade mit ihm nicht überstanden. Wie Liam Hutton später erfahren hatte, lebte Elaine heute mit einem drei Jahre jüngeren Mann als sie außerhalb von Tipperary. Sie arbeitete weiterhin an ihrer alten Dienststelle. Liam hatte aber keinerlei Kontakt mehr zu ihr. Das war ein Teil der Vereinbarung mit seiner Frau gewesen. Diese Zusage an seine Frau bereitete ihm aber auch keinerlei Probleme, schließlich war die Sache mit Elaine für ihn nur eine kurze Affäre gewesen, quasi aus dem Affekt heraus und ohne Tiefengrund.
Eigentlich war er froh gewesen, als alles vorbei war. Er liebte seine Familie. Und so war er dankbar für die zweite Chance, die ihm seine Frau gegeben hatte.
In den letzten drei Jahren hatten sie sich gut hier oben eingelebt. Letterkenny wurde von vielen als die heimliche Hauptstadt des County Donegal bezeichnet. Aus dem gälischen Namen der Stadt „Leitir Ceannain“ leitete sich die Bedeutung „Hillside of the O`Cannons“, also „Hang der O`Cannons“, den lokalen Clanführern in vornormannischer Zeit ab. Die eigentliche Hauptstadt des County war allerdings die gleichnamige Stadt Donegal-Town. Donegal-Town wiederum war eher die Verwaltungs- und Wohlfühlstadt, die begünstigt durch ihre Lage am Ende der Donegal Bay und durch ihre historischen Gebäude und geschichtsträchtige Vergangenheit einen hohen Wohnwert besaß. Donegal-Town war einfach die schönere Stadt. Aber Letterkenny war sowohl die Einkaufsstadt als auch das industrielle Zentrum des County Donegal.
Darüber hinaus war Letterkenny die am schnellsten wachsende mittelgroße Stadt Irlands, was die industrielle Neuansiedlung aber auch die Entwicklung der Einwohnerzahlen anging. Und zu Zeiten eines derartigen Aufschwungs an verantwortlicher Stelle der Garda Station tätig zu sein, empfand Liam als durchaus reizvoll und mit großen beruflichen Perspektiven verbunden. Die Huttons hatten sich vor einem Jahr sogar ein kleines älteres Haus gekauft, das an der Ausfahrtstraße nach Ballybofey lag.
Der Fundort der Leiche war, wie von weitem bereits sichtbar, weiträumig abgesichert, als Liam sich mit heulender Sirene dem Tatort näherte.
An der Absperrung drängten sich schon einige Schaulustige. Das war eigentlich ungewöhnlich für einen Samstagmorgen um viertel nach sieben Uhr auf diesem eher verlassenen und einsamen Gelände. Chief Hutton fielen einige Jogger auf, die in dieser Grünzone häufiger anzutreffen waren. Einer davon war ihm schon einige Male bei seinen Läufen begegnet und sie hatten irgendwann angefangen, sich beim Entgegenkommen zu grüßen. Einige einzelne Rentner und Rentnerehepaare, die das Geschehen wohl eher als willkommene Abwechslung vom sonstigen tristen morgendlichen Spaziergang ansahen, zwängten sich ebenfalls mit ihren Hunden bis an das Absperrband, so dass dieses fast zu reißen drohte. Vor dem abgesperrten Areal waren bereits zwei Polizeiwagen abgestellt, bei denen die Türen weit offen standen und das Blaulicht noch eingeschaltet war. Dies alles gab der Szenerie eine Atmosphäre wie beim Dreh eines schlechten Kriminalfilmes.
Aber das hier war kein Film. Das hier war die nackte Realität. Liam Hutton entdeckte als erstes Sergeant Wayne McNulty, der ihn kurz zuvor verständigt hatte. Dieser versuchte verzweifelt, die Schaulustigen vom Tatort fernzuhalten. In der Nähe der Leiche sah Chief Hutton Doc Susan Morley von der Gerichtsmedizin und seinen Kollegen Sergeant Frank Shaughnessy, die sich beide über die Leiche beugten.
„ Was haben wir denn, Frank?“
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