Dann aber werde ich durch zweierlei Geschehnisse wieder abgelenkt und kann nur meinen inneren Kopf schütteln, denn Erwin in seinem buntem Wallegewand tänzelt auf seine blumenbekränzte Margot zu und klatscht dabei auch noch in die Hände! Einfach krass! Auch die Einheimischen rund herum scheinen damit nichts anfangen zu können, denn viele sind einfach erstarrt stehengeblieben und betrachten die beiden, als wenn sie von einem anderen Stern herabgeflogen kämen.
Am anderen Ende der Straße tauchen fast gleichzeitig, zwischen zwei Bretterbuden, unser edler Doktor und seine holde Elvira auf, die beide heftig miteinander gestikulieren. Ihnen folgt, ebenfalls mit den Händen wedelnd, jedoch nicht so gekonnt wie zuvor Erwin, der gute, hippelige Pong.
Da Vanessa und ihr Torsten zwar beinahe direkt neben mir am Bus stehen, aber intensivst knutschend aneinanderkleben, habe ich tatsächlich niemand in Greifnähe, dem ich meine Gedanken, Vermutungen, besser meine Bösartigkeiten oder was auch immer, zu meiner Umgebung, nahebringen kann.
Aber eines ist doch augenscheinlich schon recht sonderbar und dies nicht nur für mich:
Was hat Doktor Norman, fast gänzlich in helles Leinen gehüllt, ausgerechnet in dieser Gegend hinter den recht einfachen, nicht sehr sauberen Straßenbuden zu suchen? Auch hier schon wieder zusammen mit dem einheimischen Guide und jetzt auch noch zusätzlich in Begleitung seiner Ehefrau.
Alle drei befinden sich offensichtlich nicht in einer besonderen „Kulturlaune“, denn keiner von ihnen hatte auch nur einen Blick für die Tempelanlage übrig gehabt und wie schon ein Blinder aus der Ferne deutlich erkennen kann, ist man auch sonst in sehr übler Stimmung! Sind die Haselhofs hier, um ihre Aggressionen los zu werden und kann man das hinter den Hütten der Einheimischen besser als sonstwo? Was stimmt hier nicht?
Da Simon zum Aufbruch drängt, verziehen wir uns, statt darüber nachzudenken, ganz schnell in den nun schon mit laufendem Motor zwecks Kühlung dastehenden Bus. Lausi pflanzt sich einmal direkt neben mich auf den Sitz und bekommt nicht genug davon, mir von seinen Eindrücken oben am Berg zu erzählen.
Nach einer kleinen Rundfahrt durch Pakse bringt man uns zum Hotel und dann erwartet uns ein gemeinsames Abendessen auf einer Terrasse genau davor.
Inmitten von vielen Chinesen und Malaien mit ihren haushoch aufgetürmten Tellern mit Essen querbeet, genießen wir das Büffet mit vielerlei gegrillten Köstlichkeiten, allerdings nicht alles auf einem Teller. Dazu trinken wir einiges an hervorragendem Wein aus australischen Gefilden.
Alle unsere Mitreisenden scheinen heute abend doch wieder recht locker zu sein und die Gespräche fliegen nur so hin und her. Simon macht uns irgendwann noch darauf aufmerksam, daß gerade heute abend, nicht weit vom Hotel entfernt, ein Markt und irgendwelche Vorführungen stattfinden werden. Jedem sei es freigestellt, später noch dahin zu gehen.
Hans, Lausi und ich wollen das sofort in Angriff nehmen, beschließen aber zuerst noch auf den Zimmern etwas Geld zu organisieren und dann wollen wir uns in der Lobby treffen. Die anderen wollen alle noch sitzenbleiben oder sogar schon ins Bett gehen, der Tag war ja auch viel zu anstrengend!
Wie wir nun erkennen, hat man auf einem freien Platz, fast direkt neben unserem Hotel, eine riesige Zeltstadt aufgebaut, mit vielerlei verschiedenen Ständen im Inneren. Im Hintergrund der Zeltstadt befindet sich eine Bühne und so etwas wie eine große Gaststätte daneben.
An den Tischchen vor der Bühne haben sich bereits viele einheimische Besucher niedergelassen, die dort mit allerlei Essen und Getränken feiern und sich amüsieren. Aufgrund des vielen Papiers und der Schachteln auf den Tischen komme ich mir jedoch vor wie zu Hause bei McDonalds.
Auf der Bühne rennen irgendwelche jungen Mädchen hin und her und zeigen vermutlich so etwas wie die neueste Mode. Dabei handelt es sich aber sicherlich nicht um einheimisch hergestellte, sondern um die aus dem allseits geliebten China!
An den Ständen gibt es für uns aber viel mehr Interessantes zu sehen und so vergeht die Zeit wie im Fluge. Irgendwann denke ich, daß ich Richard alleine in einem der Nebenwege zwischen den Ständen hätte verschwinden sehen, gerade so, als ob er von uns nicht gesehen werden will. Kurz darauf rennt auch unser Doktor Norman, einmal ganz alleine, ebenfalls in eine der Nebengassen, nicht ohne mich mit einem bösen Blick zu strafen, da ich ihn unverwandt angestarrt hatte, als er an uns vorbeischoß.
„Leute, wir müssen ebenfalls hier in diese Gasse einbiegen, in der gerade der gute Norman verschwunden ist, da gibt es sicher etwas umsonst, sonst hätte er mich nicht so böse angestarrt. Sonderbar ist auch noch zusätzlich, daß Richard vor kurzem ebenfalls in so einer Seitengasse verschwunden ist. Läuft zwischen diesen beiden auch etwas, nicht nur zwischen Norman und Pong?“
Da sowohl Hans wie auch Lausi nur stumm mit dem Kopf schüttelten und sich den angebotenen wunderschönen Schals zuwenden, muß ich wieder wohl oder übel meine ach so wichtige Verfolgungsjagd und meine noch größere Neugier begraben.
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