Dielke griente ihm ein wenig unsicher entgegen. Er beklebte einen großen, auf Presspappe geklebten Bogen Packpapier, auf dem die mit Faserstift gemalte Überschrift „Täter-Zeugen-Netzwerk“ prangte. Sein Gesicht war rosig angehaucht und man sah einen fast kindlichen Eifer aus seinen Augen leuchten. „Das Tatdiagramm ist schon fertig“, sagte er und deutete auf die Wand neben der Tür.
„Habe ich schon gesehen“, meinte Bergfeld. „Fleißig, fleißig.“
Während er Platz nahm, informierte er die Kollegen in kurzen Worten von der erfolglosen Suche nach Müller. Dann deutete er auf das Netzwerk. „Ich weiß nicht ob dieses...“ Ihm fiel kein anderes Wort ein. „Ob dieses Netzwerk die fachlich richtige Bezeichnung dafür ist. Ich habe es vorhin nur so genannt, weil mir nichts besseres einfiel. Aber vielleicht ist die Überschrift ganz zutreffend.“
Windisch kam auch heran und sie betrachteten gemeinsam den Bogen. Da waren ausgehend von dem ermordeten jungen Mann und mit Linien verbunden alle Zeugen aus dem Eichkater mit Namen, Adresse, Geburtsdatum und einem F, einem A oder B bezeichnet. Dielke hatte kleine Vierecke aus weißem Schreibmaschinenpapier ausgeschnitten, sie sauber beschriftet und auf die Zeugenlinie geklebt. „Was bedeuten die Buchstaben?“ fragte Bergfeld verwundert.
Windisch erklärte: „A sind Zeugen, die vielleicht mehr wissen und eventuell noch mal befragt werden müssen, die B-Zeugen sind abgehakt. Und F steht bei den Bürgern, von denen wir ein Foto haben.“
„Hm.“ Bergfeld nickte beeindruckt. Es ergab sich ein sehr exakter Überblick über ihre Zeugen. Doch auf der zweiten Linie, die von Müller ausging, sah es bis auf Engwart, Hanke und die nun hinzukommenden Marquart sowie Frau Presold dürftig aus. Inhaltlich weit gekommen war man auf beiden Strecken noch nicht, doch bald würden sich wohl durch neue Linien zu den Eichkater-Zeugen, vor allem zwischen Müller und den beiden sowjetischen Soldaten, weitere Zusammenhänge erkennen lassen.
Bergfeld klappte sein Notizbuch auf, schrieb die Daten von Marquart, Presold und das, was er von den Soldaten wusste, auf einen Zettel und gab ihn dem Obermeister. Dann spannte er ein Protokoll-Formblatt in die Schreibmaschine und begann zu schreiben. Auch Windisch hämmerte in die Tasten, während Dielke eifrig am Netzwerk bastelte. Der Hund hatte sich im Korb zusammen gekrümmt und schnarchte.
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