Dirk Kellner - Charisma als Grundbegriff der Praktischen Theologie

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Charisma als Grundbegriff der Praktischen Theologie: краткое содержание, описание и аннотация

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"Charisma" ist zum beliebten Modewort der Alltagssprache geworden. Mit ihm verbindet sich die Hoffnung, durch persönliche Ausstrahlung im Privat- und Berufsleben erfolgreich zu sein. Im Kontext von Theologie und Kirche löst der Begriff ambivalente Reaktionen aus. Die einen richten ihre Sehnsucht nach einer geistlichen Erneuerung auf die Charismen, die sog. Gnaden- und Geistesgaben. Die anderen wittern die Gefahr unbiblischer Schwärmerei.
Doch was sind überhaupt Charismen? Welche Bedeutung haben sie für Theorie und Praxis des christlichen Glaubens? Mit diesen Fragen hat sich die Praktische Theologie seit ihren Anfängen nur selten beschäftigt. Dieses Buch stellt sich der Herausforderung und etabliert Charisma als Grundbegriff der Praktischen Theologie. Es zeichnet nach, wie die neutestamentliche Charismenlehre im Laufe der Theologiegeschichte zuerst an den Rand gedrängt und schließlich wiederentdeckt wurde. Nach einer gründlichen exegetischen Klärung der biblischen-theologischen Aspekte rekonstruiert es die Bedeutung der Charismenlehre für die Praktische Theologie. Dabei tritt die Pastoraltheologie und die Lehre vom Gemeindeaufbau in den Fokus. Aktuelle Herausforderungen erscheinen in einer neuen Perspektive: Welche Chancen und welche Gefahren beinhalten die sog. Gabentests? Welches pastorale Leitbild entspricht der Verheißung des Geistes und seiner Gaben? Welche Prinzipien geistlichen Gemeindeaufbaus lassen sich aus ihr ableiten? In welchem Verhältnis steht das Charisma zur natürlichen Begabung und zur Kompetenz, die ein Mensch durch Bildungszwecke erwerben kann?
Die gesamte Arbeit ist von der Grundüberzeugung getragen, dass in den Charismen das Handeln des dreieinen Gottes und das Mitwirken des Menschen zusammenkommen. Das Charisma ist die menschliche Praxis Gottes.
Das Buch wurde 2012 mit dem Johann-Tobias-Beck-Preis prämiert.
Die vorliegende zweite Auflage wurde für die digitale Veröffentlichung bearbeitet. Eine Printversion ist bei epubli (POD) erhältlich.

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Seit seiner Antrittsvorlesung «zur Entdeckung der Ortsgemeinde als charismatische Gemeinde» rekurriert Möller in seinen oikodomischen Überlegungen immer wieder auf die Charismenlehre. An ihr kommt für ihn pointiert zum Ausdruck, dass die Gemeinde nicht aus ihren eigenen Aktionen erbaut wird, sondern von den vielfältigen Gaben Gottes lebt. In einem an der Agape Christi geschulten Blick können sie als bereits gegeben und vorhanden vorausgesetzt werden. Die Ortsgemeinde offenbart sich dem liebenden Erkennen als eine charismatische Gemeinde.

3.6.2 Die Entdeckung der Ortsgemeinde als charismatische Gemeinde

Christian Möller geht von der Beobachtung aus, dass im gegenwärtigen Sprachgebrauch bei dem Begriff «Charisma» in der Regel «an ein seltenes Talent, an eine außerordentliche Begabung, an eine erstaunliche Fähigkeit» gedacht wird.[823] Damit werde aber die entscheidende Pointe der paulinischen Charismenlehre verfehlt und charismatische Gemeinde mit einer enthusiastisch-pneumatischen Gemeinschaft im gnostischen Sinn verwechselt. Dies habe bis in den Alltag der Gemeindearbeit hinein erhebliche Konsequenzen, denn die Sehnsucht nach dem Außeralltäglichen verstelle den «Blick für die ganz normalen, alltäglichen, unscheinbaren Möglichkeiten und Fähigkeiten, die eine Ortsgemeinde hat»[824]. Demgegenüber hätten die exegetischen Arbeiten, die Ernst Käsemann und Georg Eichholz Anfang der 60er Jahre zur paulinischen Charismenlehre vorlegten, ihren kritischen Grundzug gerade in der «Ernüchterung» gesehen, mit der der Apostel das «Charisma» des außerordentlichen, ekstatischen und auffälligen Charakters entkleidet.[825] Zeichen dieser Ernüchterung und zugleich Kritik am korinthischen Enthusiasmus sei unter anderem die Relativierung der Glossolalie, sowie die «revolutionäre Variationsbreite an Charismen»[826], die auch gänzlich unauffällige Gaben wie brüderliche Hilfe und das fürsorgliche Bemühen umfasse. Mit Eichholz fragt Möller: «Läuft das nicht darauf hinaus, daß das ganze Leben der Gemeinde charismatisch ist?»[827]

«Charismatische Gemeinde» sei daher nicht mit sehnsüchtigem Blick auf südamerikanische Pfingstgemeinden gesetzlich-aktivistisch zu fordern. Vielmehr gelte es, die Ortsgemeinde im Licht der ihr gegebenen Verheißung zu sehen und das heißt für Möller, «die Ortsgemeinde als charismatische Gemeinde zu entdecken»[828]. Diese Entdeckung sei kein abschließbarer Prozess, sondern ein schöpferischer Vorgang, den Möller in kreativer Anknüpfung an die Predigtlehre Rudolf Bohrens entwickelt. Wie der Predigthörer «in seiner Möglichkeit, im Potential seiner Zukunft»[829], so ist auch die Gemeinde in ihrem Potential als «von Gott unendlich geliebte Gemeinde» und im Licht der ihr gegebenen Verheißung zu erkennen und das heißt zu «erfinden».[830]

«Die charismatische Gemeinde zu entdecken, mag dann heißen, über den vorfindlichen Zustand der Gemeinde hinauszugehen und die mit der Verheißung der Agape Christi begabte Gemeinde zu sehen […]. Dabei kommt es nicht auf eine besonders pessimistische oder optimistische Perspektive an, sondern auf die Liebe, die die Gemeinde im Licht der ihr zukommenden Verheißung des Geistes und der Kraft ansieht.»[831]

An drei Personengruppen veranschaulicht Möller, wie das Entdecken der Ortsgemeinde als charismatische Gemeinde geschehen könnte: Der Pfarrer solle (1.) den regelmäßigen Gottesdienstbesucher nicht nur als einen Hörer erfinden, der auf eine hilfreiche Predigt und persönlich formulierte Gebete warte, sondern auch als einen, der sich mit seinen Gaben in den Verkündigungsprozess einbringen kann. Durch die «Konfrontation von Laieninformation und Predigt des Pfarrers» könne ein «nahezu unerschöpfliches Reservoir an Begabungen» entdeckt werden.[832] So könne etwa ein Lehrer ein Referat über das Scheitern an schulischen Leistungsanforderungen halten, bevor der Pfarrer die Predigt über das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg hält. Doch nicht nur die Kirchgänger, sondern auch (2.) die «anonymen Christen», die «heimlich ihr Ohr an die Kirchenwand halten» (Bohren)[833] seien im Licht der Verheißung zu «erfinden». Dann können sie nicht mehr nur unter der Perspektive der Rückgewinnung betrachtet werden, sondern seien als Menschen zu entdecken, durch die Gott der Gemeinde neue Begabungen zuführen möchte. Schließlich könne man, wenn man die Ortsgemeinde als charismatische Gemeinde «erfinde», (3.) die Alten nicht geringschätzen. Ihnen sei im Gemeindeleben die Chance zu geben, «sich mit ihren Erfahrungen und Erinnerungen zu artikulieren»[834].

3.6.3 Charisma als Begeisterung für das Alltägliche

«Gottesdienst als Gemeindeaufbau» – auf diese Kurzformel bringt Möller immer wieder seinen Ansatz. Sie ist zugleich der Buchtitel seines «Werkstattberichtes», der zwischen den beiden Bänden der «Lehre vom Gemeindeaufbau» erschienen ist. Der Begriff «Gottesdienst» meint dabei das ganzheitliche Geschehen, das sich von der Feier des sonntäglichen Gottesdienstes in den «Gottesdienst im Alltag der Welt» hinein erstreckt.[835] Im unumkehrbaren Gefälle vom Sonntag her werde dem Alltag etwas hinzugefügt, was in ihm selbst nicht enthalten sei, was ihn aber von der Sucht nach außerordentlichen Erlebnissen befreie, auf das Alltägliche begrenze und zugleich gerade für dieses Alltägliche begeistere.[836] Es ist für Möller gerade die «charismatische Dimension» des ganzheitlich verstandenen Gottesdienstes[837], die diese «Begeisterung für das Alltägliche» bewirkt.[838]

Das Charisma komme aber nur dann als «Begeisterung für das Alltägliche» zur Geltung, wenn sein Verständnis vor einseitigen Verkürzungen gewahrt wird. Eine solche sieht Möller in der «Ethisierung» des Charismas, wie sie in der ökumenischen Strukturdebatte und der ihr folgenden Kirchenreformbewegung gegeben sei. Wenn Gottesdienst nur noch Sammlung auf dem Weg der Sendung sei, nur eine Art Lagebesprechung darstelle und sich seine Themen von der Tagesordnung der Welt geben lasse, sei der Unterschied von Gottesdienst und Alltag nivelliert, Charisma und Ethik letztlich gleichgesetzt. Charisma ist dann keine Gnadengabe mehr, sondern nur noch «Verpflichtung zum tätigen Gehorsam»[839]. Der «eschatologische Mehrwert der Gnade» und der «‹Charme› des Charisma» seien verloren gegangen.[840] Eine weitere problematische Verkürzung sieht Möller in der «Charismatischen Gemeindeerneuerung» gegeben. Zwar hätte sie die Charismen als das gezeigt, was sie ihrem Wesen nach sind:

«Gaben des Heiligen Geistes und nicht bloß natürliche Begabungen oder erstaunliche Fähigkeiten, die einen zum ‹Charismatiker› werden lassen. Geist als eine Macht, die senkrecht von oben her einbricht und verkrustete Gemeindestrukturen aufbricht.»[841]

Durch die Überbetonung von Glossolalie und Heilungsgaben bahne sich jedoch eine Entwicklung an, die mehr und mehr zu einer Begeisterung für das Besondere und Außerordentliche, nicht aber zu einer Begeisterung für das Alltägliche führe und den Bezug zu den «Niederungen der Welt»[842] verloren gehen lasse.

Möllers Bemühung um ein Verständnis der «charismatischen Dimension» des Gottesdienstes als «Begeisterung für das Alltägliche» steht demnach zwischen einem geistlosen Aktionismus auf der einen und einem weltfernen Enthusiasmus auf der anderen Seite. Einen Anknüpfungspunkt bietet ihm die Geschichte von Jesu Verklärung, nach der sich Jesus auf dem Berg als Sohn Gottes offenbart, ins Tal hinabsteigt und dort als der in Verborgenheit Verklärte den epileptischen Knaben heilt (Mk 9,2–29):

«Der Geist aus der Höhe entfaltet seine Wirkung in der Tiefe, wo das pneuma alalon, der sprachlose Geist, ausgetrieben wird. Um dieses Verständnis von Charisma geht es mir, das sich dem Geist aus der Höhe als Quelle aller Charismen verdankt, in der Tiefe aber erst wahrhaft zur Wirkung kommt, wo die Sprachlosigkeit des Alltags aufgebrochen und der Fallsüchtige aufgerichtet werden muß. Charisma hat es stets mit beiden Ebenen zu tun, mit der Höhe und der Tiefe, freilich in jenem unumkehrbaren Gefälle von der Höhe in die Tiefe hinein […]. Diesen Zug von der Höhe der Gnade in die Tiefe alltäglicher Existenz meine ich, wenn ich von Charisma als Begeisterung für das Alltägliche spreche.»[843]

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