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Prof. Dr. Volker Gehrau lehrt Kommunikationswissenschaft an der Universität Münster.
Online-Angebote oder elektronische Ausgaben sind erhältlich unter www.utb-shop.de.
Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über < http://dnb.ddb.de> abrufbar.
Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
1. Auflage 2002 (ISBN 978-3-8252-2355-7)
2. Auflage 2017
© UVK Verlagsgesellschaft mbH, Konstanz und München 2017
Einbandgestaltung: Atelier Reichert, Stuttgart
Einbandillustration: Anna_leni/ shutterstock.com
Datenkonvertierung: CPI books GmbH, Leck
UVK Verlagsgesellschaft mbH
Schützenstr. 24 · D-78462 Konstanz
Tel.: 07531-9053-0 · Fax: 07531-9053-98
www.uvk.de
UTB-Band Nr. 2355
ISBN (Print) 978-3-8252-4841-3
ISBN (EPUB) 978-3-8463-4841-3
Vorwort
1 Einleitung
2 Methode der Beobachtung
2.1 Gegenstand
2.1.1 Definition
2.1.2 Abgrenzung
2.1.3 Entwicklung
2.2 Varianten und Merkmale
2.2.1 Interne versus externe Beobachtung
2.2.2 Selbst- versus Fremdbeobachtung
2.2.3 Teilnehmende versus nicht-teilnehmende Beobachtung
2.2.4 Offene versus verdeckte Beobachtung
2.2.5 Wissentliche versus unwissentliche Beobachtung
2.2.6 Feld versus Laborbeobachtung
2.2.7 Beobachtung mit versus ohne Stimulus
2.2.8 Standardisierte versus nicht-standardisierte Beobachtungsprotokolle
2.2.9 Manuelle versus apparative Beobachtungsprotokolle
2.2.10 Direkte versus indirekte Beobachtung
2.2.11 Unvermittelte versus vermittelte Beobachtung
2.2.12 Kombinationen von Beobachtungsvarianten
2.3 Reflexion und Qualitätssicherung
2.3.1 Qualitätssicherung bei quantitativen Beobachtungen
2.3.2 Qualitätssicherung bei qualitativen Beobachtungen
2.3.3 Forschungsethik
Literatur
3 Durchführung von Beobachtungsstudien
3.1 Qualitative und quantitative Beobachtungsstudien
3.2 Qualitative Beobachtung: Konstitution des Forschungsfeldes
3.2.1 Forschungsfeld und Forschungsfrage
3.2.2 Feldzugang
3.3 Qualitative Beobachtung: Aktivitäten im Feld
3.3.1 Transparenz herstellen und Regeln vereinbaren
3.3.2 Teilnehmen
3.3.3 Beobachten
3.3.4 Erhebung weiterer Daten
3.4 Qualitative Beobachtung: Protokollierung und Auswertung
3.4.1 Feldnotizen
3.4.2 Beobachtungsprotokolle
3.4.3 Aufbereitung und Analyse weiterer Daten
3.4.4 Codierung
3.4.5 Theoretical Sampling
3.4.6 Beobachtungsbefunde
3.5 Quantitative Beobachtung: Konzeption
3.5.1 Fragestellung
3.5.2 Untersuchungsanlage
3.6 Quantitative Beobachtung: Auswahl
3.6.1 Grundgesamtheit und Beobachtungsobjekte
3.6.2 Auswahlverfahren
3.6.3 Beobachtungsobjekt und Beobachtungsfall
3.7 Quantitative Beobachtung: Erhebungsverfahren
3.7.1 Vorüberlegungen
3.7.2 Operationalisierung
3.7.3 Formatierung
3.7.4 Standardisierung anderer Protokollierungsformen
3.8 Quantitative Beobachtung: Feldphase
3.8.1 Pretest
3.8.2 Schulung
3.8.3 Feldzugang
3.8.4 Datenerhebung
3.8.5 Auswertung und Darstellung
4 Die Beobachtung in der Kommunikations- und Medienwissenschaft
4.1 Gegenstand und Entwicklung
4.2 Kommunikatorforschung
4.3 Publikumsforschung
4.4 Interpersonale und medienvermittelte Kommunikation
4.5 Methodenstudien
4.6 Perspektiven
Literatur
Wenn Menschen Informationen brauchen, beobachten sie ihre Umwelt, das heißt sie nehmen ihre Umwelt bewusst mit ihren Sinnen – insbesondere visuell und auditiv – wahr. Auch im Kontext erfahrungsbasierter Wissenschaften ist die Beobachtung seit jeher zentrale Methode der Informationsbeschaffung, so auch in den Sozial- und Verhaltenswissenschaften. Wissenschaftliche Beobachtungsverfahren haben in jüngster Zeit durch technische Entwicklungen an Bedeutung gewonnen. Zum einen ermöglichen Geräte die automatisierte Aufzeichnung von Verhalten, Bewegungen oder (Körper-) Reaktionen auch über längere Zeiträume. Zum anderen hinterlassen Menschen bei der Mobilkommunikation und bei der Nutzung des Internets Spuren, die sich auslesen und in Bezug auf das zugrunde liegende Verhalten analysieren lassen. Beides führt bereits jetzt zu einem gewissen Boom von Beobachtungsverfahren in speziellen Fächern, welche Anregungen für andere Disziplinen bieten können. Auch der Bedeutungsgewinn qualitativer und ethnographischer Forschungen geht mit einem wachsenden Interesse an Beobachtungsverfahren einher. Vor dieser Entwicklung hatte die Beobachtung in den Sozial- und Verhaltenswissenschaften eher an Bedeutung verloren, insbesondere zugunsten der wissenschaftlichen Befragung, weil es einfacher und deutlich kostengünstiger ist, Personen zu ihrem Verhalten zu befragen als sie dabei zu beobachten. Oft ist aber erinnertes und berichtetes Verhalten kein guter Indikator für tatsächliches Verhalten. Deshalb war und ist die Beobachtung gerade in Bereichen, in denen komplexe individuelle und soziale Verhaltensweisen im Mittelpunkt stehen, die geeignetere Methode.
Recherchen vor der Konzeption dieses Buches ergaben, dass im Gegensatz zur Befragung, Inhaltsanalyse oder anderer spezieller Erhebungsverfahren zur Beobachtung kein aktuelles Einführungsbuch existiert. Und vorhandene ältere Darstellungen zur Beobachtung berücksichtigen die Anforderungen und Chancen nicht, die die Beobachtung durch die technische und methodologische Entwicklung erfährt. So reifte der Entschluss, eine aktuelle und übergreifende Darstellung der wissenschaftlichen Beobachtung zu verfassen. Die Darstellung ist unabhängig von Disziplinen sowie Forschungstraditionen konzipiert und kann damit nicht allen spezifischen Ansprüchen gerecht werden zumal der übergreifende Charakter bestimmte eher unübliche Entscheidungen nötig machte:
Entscheidung 1: Disziplinäre Verortung. Das vorliegende Buch ist ein Band einer Reihe einführender Methodenbücher zur Beobachtung, die jeweils unterschiedliche Sozial- und Verhaltenswissenschaften fokussieren. Die Grundidee und Grundlage zu dieser Reihe lieferte das Buch Die Beobachtung in der Kommunikationswissenschaft (Gehrau 2002). Die methodischen Teile dieses Buches wurden im Wesentlichen von Volker Gehrau aktualisiert und so verfasst, dass sie ohne Bezüge und Beispiele zu einem bestimmten Fach auskommen und verständlich sein sollten.
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