Dadurch war hier die größte Truppenkonzentration entstanden. Eigentlich war geplant noch den Flughafen einzunehmen, aber alle 4 Fähren wurden abgeschossen. Es gab keine Überlebenden.
Die Trionen, die jetzt zwischen Hanau und Fechenheim standen, waren also schon etwas in Ihrer Moral tangiert. Aber hier war es ruhig. Es standen jetzt 54 Kampfläufer in der Gegend und sicherten nach allen Seiten. Die Baufahrzeuge waren schon dabei die mitgebrachten Teile zu montieren und das Ganze nahm schnell Formen an. Da doppelt so viele Kampfläufer wie benötigt angelandet worden waren, beschloss der verantwortlich Stratege, unverzüglich mit 20 Kampfläufern nach Westen, Richtung Fechenheim, zu marschieren.
Vor ihnen verliefen in zwei Reihen die Hochspannungsleitungen der Menschen. Die vorderste Phalanx der Kampfläufer fegte sie beide mit einem Feuersturm aus Laserstrahlen weg. Es schlugen Funken nach allen Seiten, als die Leitungen den Boden berührten. Als das Feuerwerk sich gelegt hatte, waren auf 500 m Länge alle Masten im Arsch und der Weg nach Westen freigelegt. Da sie die Panzerminen nicht mit ihren Sensoren orten konnten, marschierten sie völlig ahnungslos in das frisch angelegte Minenfeld. Nach etwa 20 Sek. erwischte es einen Kampfläufer in der zweiten Reihe. Die Mine detonierte genau unter dem vorderen Fuß und katapultierte die Laufpylone 2m hoch. Der Kampfläufer torkelte und fiel dann nach hinten um. Als er mit dem Kopfteil aufschlug, ging die nächste Mine hoch und beschädigte das Verbindungselement zwischen Kopf und Beinen. Augenblicklich stoppten die anderen und scanten intensiv die Umgebung ab. Einer schoss drei Mal in die Hecken und setzte sie damit in Brand. Es wurde aber nichts konkretes damit erreicht. Der Kampfläufer, der hinter dem eben Zerstörten ging, rückte auf und sah sich die Stelle an, wo sein Vorgänger umgefallen war. Da war ein Loch im Boden das qualmte, sonst nichts. Das vordere Bein war nach aussen gebogen und etwas eingedellt. Darauf konnten sich die Trionen aber keinen Reim machen. Sie drehten ihre Kopfteile mehrmals um die eigene Achse aber sie waren noch zu weit von den Pionieren entfernt. Diese lagen in ihren Stellungen und beobachteten geschockt, was sich da auf sie zu bewegte. Es lagen noch etwa 700 m zwischen ihnen und diesen Kampfmaschinen.
Hauptmann Rupp funkte eine Meldung an das Hauptquartier und das genügte den Trionen. Sie konnten die elektromagnetischen Signale des Funkgesprächs orten. Jetzt wussten sie das hier tatsächlich Menschen am Werk waren. Der Stratege gab dann den Befehl, sofort alles auszulöschen was zwischen 245° und 300° vor ihnen lag. Alle 19 Kampfläufer entfalteten daraufhin ihre unbeschreibliche Kampfkraft. Kreuz und Quer schlugen jetzt ihre Laserstrahlen ein und gruben den Boden damit um. Es war verheerend. Jeder noch so kleine Busch, jeder Baum jeden Maulwurfshügel nahmen sie unter Feuer. Dabei erwischten sie auch fast alle Minen, die vor ihnen lagen. Da die Kampfläufer willkürlich in die Gegend feuerten und ohne Rücksicht auf Verluste alles platt machten, gab es auch mehrere Einschläge zwischen den Soldaten. Das Gebiet vor ihnen brannte und auch hinter ihnen war Feuer ausgebrochen. Durch die Trockenheit der letzten Wochen war überall angetrocknetes Unterholz in rauhen Mengen vorhanden. Es wurde durch die Laser in Brand gesetzt und war eigentlich die größte Bedrohung für die Soldaten. Ihre Schützenlöcher gaben eine gute Deckung ab, aber gegen Rauch und Hitze halfen sie nicht. Die Pioniere zogen sich ihre ABC-Schutzmasken über und es kam mehr als ein „Vater unser“ über ihre Lippen. Gestanden Berufssoldaten weinten und schluchzten nach ihrer Mutter; aber der Beschuss ging weiter. Es wurden immer mehr Einschläge in ihrer Nähe. Ein paar Kameraden wurden aus ihren Löchern regelrecht raus gesprengt, als die Laser einschlugen. Bäume knickten um und erschlugen Soldaten, die auf dem nackten Boden kauerten und die Gefahr nicht kommen sahen. Durch die heftigen Einschläge explodierten die Baumstämme regelrecht und die Holzsplitter bohrten sich in die Soldaten, die in ihrer Nähe Schutz gesucht hatten.
Das ganze dauerte ca. 10 Minuten aber für die Soldaten, die es erlebten, war es eine Ewigkeit.Dann stoppte der Beschuss. Der Stratege hatte das Feuer einstellen lassen. Die Energiezellen waren schon im roten Bereich und mussten jetzt unbedingt abkühlen. Das Gelände vor ihnen sah aus wie Dantes Inferno. Auf einer Fläche von einem 1km 2 brannte es und überall waren die Krater der Einschläge und Minenexplosionen zu sehen. Es entstanden Windhosen aus Feuer und fachten den Brand noch weiter an. Es war wie damals im Krieg als die Feuerstürme mit Orkanstärke die deutschen Städte ausradierten. Aber das ganze hatte auch einen Vorteil, die Sensoren der Kampfläufer zeigten nur noch rot an und waren damit matt-gesetzt.
Mittlerweile hatten die Fallschirmjäger ihre Position hinter den Pionieren erreicht. Sie hatten erlebt was passiert war und wussten, dass jetzt garantiert Schluss war mit Lustig und die Meldungen wirklich stimmten.
Sie gingen nach Schema F vor und tarnten ihre Wiesel ( kleiner Panzer mit TOW-Panzerabwehrrakete oder MK-20mm ), wie sie es gelernt hatten. Die Motoren wurden abgestellt und dann hieß es abwarten.
Major Patzke, der Chef der Fallies schickte dann einen Stosstrupp Richtung Gegner um die Lage auszukundschaften und eventuell nach verletzten Pionieren zu suchen.
Der Stosstrupp wurde von Hauptfeldwebel Krüger angeführt. Er war seit 8 Jahren bei der Truppe und hatte sich alle Auszeichnungen, die er in dieser Zeit hatte erwerben können, im Schweiße seines Angesichts verdient. Er war einer von den Soldaten, die wirklich in der Lage waren einen Haufen zu führen und selbst unmögliche Aufträge zu erfüllen. Er war mit 18 zum Bund gezogen worden und hatte sich mittlerweile zum Berufssoldaten gemausert. In Jugoslawien war er sogar wegen besonderer Tapferkeit ausgezeichnet worden. Er hatte einen kleinen Jungen, der in ein Minenfeld der Serben gelaufen war, rausgeholt und so vor dem sicheren Tod gerettet. Der Kleine war auf eine Tretmine gelaufen und die hatte ihm den Fuß abgerissen. Krüger bildete sich nichts darauf ein, aber der Unterschied zwischen einem Helden und einem Feigling, war eben die Kunst im Richtigen Moment, die eigene Angst zu besiegen. Das hatten sie ihm beim Bund eingetrichtert. Da er das Glück hatte, seine Grundausbildung in einer Eliteeinheit zu erhalten, wurde er auch von Anfang an mit dem dazugehörigen Denken ausgestattet.
Es gab beim Bund viele Waffengattungen, die ein gewisses Flair hatten. Klar waren die Panzerfahrer, die coolsten, auch die Grenadiere hatten ihren Korpsgeist, das gehörte einfach dazu. Das konnte kein Wehrbeauftragter wegdiskutieren.
Aber die Männer mit den bordeauxfarbenen Baretts waren anders. Sie sprangen aus einem Flugzeug und hatten andere Waffen, als die sonst üblichen. Wer als Wehrpflichtiger das Privileg besaß in so eine Einheit eingebunden zu werden, konnte hinterher mit Fug und Recht behaupten:
Er habe sich selbst besiegt; seine Grenzen gesehen und überwunden.
Das Bewusstsein ein Auserwählter zu sein und nicht irgendein Niemand, ließ diese Männer bestehen wo andere verzagten.
Aber jetzt kämpften diese stahlharten Krieger nicht mehr gegen Menschen sondern etwas fremdes. Eine Macht, deren Stärken und Schwächen keiner von ihnen kannte. Sie mussten sich jetzt auf ihre Reflexe, ihren Instinkt, ihren Verstand verlassen und vollkonzentriert den Auftrag erfüllen.
Keine Fehler machen und am leben bleiben, lautete jetzt die Devise.
Krüger hatte 9 Leute dabei. 5 davon hatte er mit Panzerfäusten ausstaffiert. 2 Sanitäter und dann noch die Schützen mit ihrem G-36. Er selbst hatte eine Uzi im Anschlag.
Читать дальше